Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil VIII

  • Ich würde, bevor ich trainieren würde, erstmal ausschließen, dass es sich nicht um reine Stressanzeichen handelt. Einfach weil es ja schon scheinbar in Situationen auftritt, wo es durchaus sein kann, dass der Hund vom vorher Geschehenen noch gestresst ist.


    Sollte sich die Beobachtung nicht bestätigen, dann würde ich über eine Mischung aus Alternative und Korrigieren arbeiten.
    Hund knabbert - Abbruchkommando - Hund ins Körbchen / in die Box schicken. Und ich wäre wohl auch so fies und würde gezielt als Alternative halt auch Box oder Körbchen nehmen, sodass der Hund sich zusätzlich von mir entfernen muss.

  • Danke für eure Tipps, ich werde sie bei der nächsten Gelegenheit ausprobieren.


    @Brizo Er tat es vorgestern? auch ohne Stress. Wir waren beide entspannt, die Stunde vorher ist nichts passiert (er bekam keine Aufmerksamkeit) und dann fing er an an meinen Möbeln zu knabbern. Er macht das auch gezielt immer genau vor meiner Nase. Bin ich am Küchentisch knabbert er da. Bin ich auf der Couch, knabbert er am Wohnzimmertisch, obwohl der Wohn-/Essbereich offen und das keine allzu weite Entfernung ist.
    Daher gehe ich davon aus, dass er Aufmerksamkeit möchte. Beim Alleinsein macht er es ja auch nicht, obwohl er es da ungestört tun könnte.

  • @mittendrin


    Oh ja, weggehen hilft hervorragend. Bringt ja nichts, wenn man nur die Aufmerksamkeit von jemandem haben will und der dann einfach weg geht - dann wird es schnell langweilig :lol:


    Ich hab ziemlich bald angefangen direkt zu überlegen ob mir der Gegenstand irgendwie wichtig ist xD

  • Da sind mir doch glatt die Antworten durchgeflutscht, entschuldigt bitte, ich wollte nicht unhöflich sein.



    @Elaia
    Thema Leine: Bisher hab ich ihm Leine tragen erlaubt (vielleicht ist doch ein Labrador drin?), weil er gerne Sachen rumträgt, aber das werde ich zukünftig auch unterbinden. Es wird langsam... sehr langsam besser mit dem Zergelgeknurre mit der Leine, aber er versucht es immer wieder mal. Langsam fruchtet ein 'nein' ohne, dass wir streiten und diskutieren müssen.


    Er ist im Freilauf wirklich toll, er ordnet sich erwachsenen Hunden immer unter, hat sich bisher noch nie dagegen gestellt, backt da wirklich verdammt kleine Brötchen. Die Trainerin sagt, dass er sich an Gleichaltrigen 'ausprobiert' und deshalb der Wechsel bzw. Besuch in der Junghundgruppe (heute wirds das erste Mal sein), weil sie sehen möchte, ob er sich bei Junghunden auch so benimmt. Es hilft ihr, ihn einzuschätzen, wir werden dann auch noch einmal ihn mit einem ihrer Hunde und dem Hund einer anderen Trainerin in den Freilauf schmeissen, die unterschiedliche Arten haben, mit so Rüpeln umzugehen. Danach werden wir einen Plan erarbeiten.


    Er ist immer im Kennel, wenn er allein ist, weil ich Sorge habe, er kaut an den Kabeln rum. Ich werde das wirklich neu aufbauen müssen, ich glaub, ich bin zu schnell vorgegangen. Zerkaute Schuhe und Klobürste war, während ich geschlafen habe und er schon wach war. Ob er in der Box auch schlafen sollte? Ich überlege das ernsthaft, bin mir nicht sicher, ob das 'gut' ist.


    Ja, wie der Held vom Erdbeerfeld, das trifft es ganz gut. Ich hab mit den anderen 'Welpen'besitzern gesprochen, die sehen das zum Glück entspannter als ich (sagen sie zumindest) und möchten nicht, dass wir die Gruppe verlassen.


    Zum Thema Frusttoleranz erhöhen werde ich heute nochmal mit der Trainerin sprechen.



    @MoniqueG
    Die Gruppen sind keine Spielgruppen, das hätte ich nicht gewollt. Die Zwerge haben am Anfang und Ende etwa fünf Minuten zum Toben und ansonsten 'arbeiten' wir, reden oder derartiges. Teils klappt es gut, teils ist er dann eben frustig und schnappt sich einen Hund zum abreagieren.


    Der Kontakt zu älteren souveränen Hunden haben wir in der Freizeit, vielleicht macht es Sinn, mich da um einen regelmässigen Kontakt mit den gleichen Hunden zu bemühen. Das werde ich auf jeden Fall mal anleiern. Vielleicht ist es zu wenig, das kann durchaus sein. Danke für den Hinweis, ich werde mir da schnellstmöglich jemanden suchen.


    @Hummel
    Ja, ich hab auch die Befürchtung, dass er mich nicht ernst nimmt. Nervt mich. Weils meine eigene Schuld ist.


    Ich bin ehrlich, mir fällt die Umstellung von meiner weichen sensiblen Hündin auf diesen Bulldozer mit übergrossem Ego wirklich teilweise schwer. Ich muss da viel konsequenter und klarer werden, da hast du absolut recht.
    Ich habs am Wochenende erlebt. Es gab da eine Situation... ich mags gar nicht erzählen. Das Ende vom Lied war, dass ich den Zwerg an einen Baum gebunden hab und er da bleiben musste, bis er sich beruhigt hat. Auszeit also. Frust üben. Ich bzw wir waren immer in Sichtweite, vielleicht fünf Meter von ihm entfernt und als er sich beruhigt hatte, hab ich ihn wortlos abgemacht und er durfte neben mir auf dem Boden liegen. 10 Minuten hat er sich aufgeführt, als würde ich ihm das Fell abziehen. Geschrien, getobt, Krokodiltodesrolle, das volle Programm. Hinterher war ein Lämmchen. Das hat offenbar funktioniert und hatte auch nachhaltig Eindruck hinterlassen.
    Denkst du, das war ok so?


    Danke für den Hinweis mit dem selbstbelohnenden Verhalten bzgl Zerstören. Evtl wird er wirklich zukünftig in der Box schlafen, meinst du, das wäre ok?



    Vielen lieben Dank, @RuDako!
    Dakota klingt wie eine Schwester von Butz und ich bin immer sicherer - auch ohne das Ergebnis des DNA-Tests - dass verdammt viel Boxer in ihm steckt.
    Danke für die vielen Tipps, ich werde meinen Umgang und das Zusammenleben mit dem Zwerg noch einmal komplett überdenken und von Null anfangen.


    Ich glaube auch, dass Frust aushalten und Ruhe geben gerade die Hauptthemen sind. Er ist momentan 'viel' in der Box, weil der da einfach ganz unglaublich schnell zur Ruhe kommt. Blöderweise hab ich immer noch ein schlechtes Gewissen deshalb, aber ich arbeite an mir.


    Die Box ist wirklich gross, da ist ein Kissen drin und ein Wassernapf und er hat trotzdem noch Platz, sich darin zu bewegen und zu stehen oder sich ausgestreckt hinzulegen. Ich werde das nun auch Nachts einführen, denke ich. Das ist für mich vermutlich schlimmer, als für den Zwerg.

    Und daran festhalten! Es sind kleine herzraubende Bekloppte, die meinen die Welt ist geschaffen worden, damit sie auf ihr und mit ihren Menschen eine richtig, richtig geile Party feiern können. Und wenn man ehrlich ist - genug gute Laune können sie schon verbreiten, wenn sie vor lauter Freunde und Überschwang den ganzen Körper vibrieren lassen. :D Die beste Gute-Laune-Ich-liebe-dich-Party-Eskalation ist eben die Boxereskalation!


    Ehrlich, ich habe Dakota noch alles verziehen, wenn sie dann mit großen braunen Mandelaugen vor mir steht und darauf wartet, dass ich etwas wirklich, wirklich tolles mache. Und egal was ich mache - es ist einfach immer über alle Maßen toll. Und garantiert irgendwie bespielbar. |)

    Ja, das ist es eben. Er ist so herrlich verrückt und so sehr er mich manchmal in den Wahnsinn treibt, so sehr muss ich auch über den Schlumpf lachen ständig. Ich hab ihn wirklich sehr gerne.



    Danke euch von Herzen für eure Tipps und Einschätzungen und fürs Gut-zureden. :bussi:

  • @Rimarshi
    Ich sag immer: Wer heilt, hat Recht. Es gibt viele Wege zum Ziel - es gibt nicht nur "den einen". Und da ich deinen Hund ja auch nicht live sehe, bleibt nur, was man liest und das ist eine Interpretation einer Interpretation. Darum: Wenn es geholfen hat, war es bestimmt nicht verkehrt.


    Das Thema Box ist umstritten. Und auch sicher mit Recht. Wo es viel Nutzen geben kann, kann es immer auch viel Missbrauch geben. Ich sag mal so: Ich selbst finde, dass es einige Hundetypen gibt, denen eine enge räumliche Begrenzung sehr gut hilft, Ruhe zu finden. Diskussionen mit einer Wand bringen nichts. Natürlich nicht dauerhaft und auch nie als Strafe - aber als Ruheort finde ich das absolut nicht nur "ok", sondern in einigen Fällen sogar wirklich gut.

  • @Hummel


    Ich seh das wie du, man kann im Prinzip alles missbrauchen und zu etwas Schlechtem machen, wenn man es drauf anlegt. Heute hab ich mich erst mit einer Hundehalterin in der Hundeschule unterhalten, die einen Hund übernommen hat, der beim Vorbesitzer quasi nur in der Box war und gar nichts kennen lernen durfte.


    So ist das bei uns natürlich nicht, auch wenn er momentan viel in der Box ist. Er schafft es einfach nicht, sich selbst herunterzufahren, immer noch nicht. Und die Box ist wie ein Aus-Knopf. Grad tobt er noch durch die Bude und zerlegt Sachen, sobald die Tür der Box hinter ihm zugeht fällt er um und schläft tief und fest. Und wenn er dann wieder wach ist, geht die Box wieder auf.


    Er geht auch selbst in die Box, wenn die Tür offen ist, er bekommt sein Futter in der Box und Kaukram gibts auch in der Box. Ich denke, das ist ok so.



    Ansonsten war es interessant in der Hundeschule. In der Gruppe bleiben wir nun, er ist der Jüngste dort. In der Gruppe spielen nicht alle zusammen, sondern zu zweit höchstens zu dritt, Charaktere, die zusammenpassen. Und dann wird auch gleich der Rückruf aus dem Spiel geübt und für die, die gerade nicht spielen, ist es eine gute Ruheübung. Zudem wird uns Hundehaltern erklärt, wie man einen Hund blockt. Hat mir sehr gut gefallen und ich glaub, dem Butz auch, er durfte mit einer wunderschönen Mischlingshündin spielen, die auch aus Spanien kommt. Die haben sich direkt gut verstanden.

  • ich weiß gar nicht, ob ich mit Fiete weiter in die Junghundegruppe gehen sollte. Mit anderen Hunden hat er Kontakt, zwei davon ja auch zuhause. Und die in der gruppe passen nicht zu ihm. Zumal ich gar nicht weiß, ob das so toll ist, Hunde auf dem Platz toben zu lassen. Emil hatte den Platz in der alten Huschu nämlich genau so abgespeichert...juhuuu, Party. Guckte immer nach anderen und wollte ständig hin. Ist vllt nicht mit jedem Hund so, aber bei Fiete wäre es ähnlich, andere Hunde findet er auch toll. Wenn er auch etwas ängstlicher ist, als Emil in dem Alter.
    In der neuen Huschu ist es so, dass in der Dogdance-Gruppe jeder sein Ding macht, die Hunde kommen nicht zusammen und bei Emil ist dahingehend auch garkeine Erwartungshaltung vorhanden. Da läuft das nicht mit dem Getobe und ich kann mit ihm offline trainieren, kein Thema. Zumal auch Emil schon immer viele Kumpels unterwegs im Wald hatte und das Getobe in der Huschu nicht unbedingt nötig ist.
    Vllt haben wir alle mehr davon, wenn ich Einzelstunden bei meiner Trainerin nehme, immer wenn wir an Grenzen stoßen....

  • Ich würd auch eher zu Einzelstunden raten.
    Oder, wenn man tatsächlich gern in einer Gruppe etwas trainieren möchte, sich da eine passende Gruppe suchen.
    Den Sinn voll Spielgruppen seh ich absolut nicht :ka:

  • Ich würde mir auch eine Gruppe suchen in der Spielen kein Teil der Gruppenstunde, sondern maximal eine Option ist.


    Die Ablenkung die eine Gruppe mit sich bringt nehme ich persönlich genauso gern mit wie die Erfahrung das die Hunde da sind aber Newton sich nicht mit ihnen befassen muss.


    Im Einzeltraining würde mir fehlen das sich ein anderer Hund auch mal daneben benimmt und mein Hund ihn trotzdem einfach ignorieren kann.


    Meine beiden Knallköpfe lasse ich generell auf dem Platz nicht spielen auch nicht miteinander. Ich hab auf dem Platz einfach gern einen Hund der mit den Gedanken bei mir ist und nicht schon bei der Spieleinheit mit einem anderen Hund. Dafür spiele ich ausführlich mit den beiden.

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