Berner Sennen Welpen kaufen

  • Ich halte das nicht für eine gute Idee..... Und das sage ich nicht, weil ich jemandem, den ich nicht kenne, es nicht gönnen würde (warum auch??), seinen Traum vom Hund zu erfüllen, sondern aus eigener Erfahrung.


    Du sagst, vom 8-14 Uhr arbeitest Du. OK, das sind nur 6 Stunden. Jetzt denk Dir noch dazu die Zeit, die Du früh brauchst, um in die Arbeit zu kommen, das ist nämlich keine "Zeit mit Hund". Dazu die Zeit für den Rückweg. Dazu ein bissel was zum Essen einkaufen, oder ein Arztbesuch, oder Du holst das Kind "noch schnell" von der Schule ab. Und schon sind das ganz schnell mal 8 oder mehr Stunden, die der Hund regelmäßig alleine ist. Sei einfach ehrlich Dir selbst gegenüber, Du mußt ja nix hier reinschreiben - wieviel Zeit bleibt Dir wirklich für den Hund, wenn Du das Kind nicht vernachlässigen möchtest, und umgekehrt? Erziehen tut der sich ja auch nicht von alleine, das braucht auch noch Zeit. Läuft nicht alles so "nebenbei".


    Dann überlege Dir: wann stehst Du heute auf, um früh fertig zu werden, und um 8 pünktlich in der Arbeit zu sein? Inclusive Kind fertigmachen früh! Dann rechne Zeit dazu, die Du vlt. extra brauchen wirst, wenn Kind in der Schule ist (Schultasche kontrollieren, Pausenbrot machen, was auch immer, Turnzeugs zusammenpacken)-und dann stell Dir vor, Du läßt Dein 5-6jähriges Kind allein daheim, während Du mit dem Hund früh ne Stunde Gassi bist!! Spätestens das würde ich als verantwortungslos bezeichnen! Oder willst Du etwa ein Kind, das früh raus muß wegen der Schule, über ne Stunde (!) früher rauswerfen (das muß sich ja vorm Gassi dann noch duschen und anziehen), nur damits (im Winter im Stockfinsteren) hinter Dir und dem Hund mittrottet, weil es noch nicht alleinbleiben kann? Und nachmittags, wenn Du heimkommst: wäre es da nicht wichtiger, daß das Kind was zu essen bekommt? Oder soll es erstmal 2 Stunden mit Dir den Hund bespaßen gehen? Wann soll es dann noch Hausaufgaben machen, wenn nach der Schule erstmal essen und Gassi anstehen? In den 5 Minuten vorm Abendessen? Wer geht abends Gassi, die letzte Runde, während das Kind im Bett ist?


    Ich habe meinen ersten Hund auch geholt, da war ich alleinerziehend. Aber: mein Kind war schon 14! In dem Alter ist es kein Thema, wenn die allein daheim sind! Die haben nachmittags oft auch Unterricht, sodaß ich mich nicht mehr kümmern mußte in der Zeit. Ich habe heute ab und an das Enkelkind daheim, wenn Tochter unterwegs ist, nur für 1-2 Tage. Was glaubst Du, wie nervig das ist, jeeeeeedes Mal, wenn der Hund Gassi muß, erstmal das Kind fertigzumachen, und mit rauszunehmen? Dann biste draußen, das Kind trödelt, weils keinen Bock hat, Du willst "schnellschnell" fertigwerden. Waaaaaah - da bin ich jedes Mal heilfroh, daß das nur einzelne Tage sind, ich möchte das beim besten Willen nicht jeden Tag tun müssen!


    Weiterhin würde ich auf absolut keinen Fall ein Kind unter 10 Jahren mit dem Hund gassigehen lassen!
    Erstens kann es den Hund nicht halten, wenn der in die Leine springt und über 10 Kilo hat.
    Zweitens: wenn mal ein Fremdhund Deinen Hund angeht, steht Kind daneben und weiß nicht, was tun, und kann zugucken, wie sein Hund verletzt wird!!
    Drittens: wenn das Kind mit dem Hund unterwegs ist, und der verhält sich falsch - welches Kind unter 10 ist geistesgegenwärtig genug, dann richtig zu reagieren?? Hund reißt sich los, rennt auf die Strßae. Was meinst, was passiert? Das Kind rennt hinterher, um seinen Hund zu retten. Hinterher haste keinen von beiden mehr.....
    Viertens: die meisten Haftpflichtversicherungen greifen erst bei Kindern ab 14 Jahren. Für alles darunter wird keine Haftung übernommen. Wenn was passiert, hast Du die "Aufsichtspflicht vernachlässigt"-viel Spaß.


    Das bedeutet: die nächsten Jahre bist Du trotz Kind alleine für den Hund verantwortlich, und darfst Dich zeitlich zerteilen zwischen Kind und Hund.. Kann gehen - aber nur, wenn man nen Sitter hat, wenn man selbst mal krank ist (!), das Kind krank ist, der Hund krank ist, jemanden, der auf den Hund aufpaßt, bis er gelernt hat, 6-8 Stunden alleine zu bleiben. Das kostet u.U. richtig Geld.


    Ganz ehrlich: ich glaube, das geht so schnell an die Substanz des Hundehalters, daß man ganz schnell keine Freude mehr am Hund hat. Und wenn man an ihm keine Freude hat, hat er die auch nimmer, und alle beide werden todunglücklich. Und dann kommt das Schlimmste noch dazu: wenn man sich selbst dabei überschätzt hat: erklär mal Deinem Kind, warum Du den liebgewonnenen Gefährten auf einmal abgeben möchtest......


    Wie gesagt, ich gönne jedem seinen Hund. Aber andererseits muß man realistisch sehen, ob es jetzt einfach schon der Zeitpunkt für nen Hund ist. Ein paar Jahre später, wenn das Kind schon alleinbleiben kann, wäre alles so viel einfacher. Es ist keinem geholfen, wenn Du für die Erfüllung Deines Herzenswunsches irgendwann im Burnout aufm Sofa sitzt, weil Du Dich einfach nicht zerteilen kannst.


    Natürlich hab ich jetzt Worstcase-Szenarien geschildert, die nicht alle so eintreffen müssen, zumal ich ja auch nicht weiß, was Du an Ressourcen (finanziell wegen Sittern, kräftemäßig und auch in der Familie zum Sitten und Kindhüten) zur Verfügung stehen hast. Das weißt Du aber selbst, und kannst vielleicht anhand der von mir genannten Punkte realistisch beurteilen, ob es wirklich Sinn hat, und umzusetzen ist, Deinen Hundewunsch jetzt schon umzusetzen. Wenn man will, ja, dann gibt es immer einen Weg. Nur daß das oft mit Geld verbunden ist, oder so viele Nerven kostet und anstrengend ist, und einen kaputtmachen kann. Nur weil man vielleicht nicht noch 5 Jahre hatte warten können?


    Wie wird hier im Forum oft so schön gesagt: wenn Du allein für den hund zuständig bist, denke Dir mindestens Plan B, c und D aus, falls Plan A nicht funktioniert. Sprich, Familie hat keine Zeit, dann muß ein Freund/Sitter oder was auch immer her. Oder Homeoffice. Oder Pause in der Arbeit mit selbst gassigehen. Wenn Du diese Pläne B, C und D nicht hast, dann schaff sie Dir - oder warte noch ein paar Jährchen...... Sonst geht´s schief. Und genau das ist, es, warum Deinem Hundewunsch zum derzeitigen Zeitpunkt hier im Moment so viele Leute kritisch gegenüberstehen. Nicht DIR - nur dem Vorhaben selbst! Weil wir hier im Forum halt auch zu oft schon Abgaben von Hunden miterleben mußten, die sich hätten vermeiden lassen, wenn man nicht sich alles vor der Anschaffung schöngeredet hätte und auf unsere Tips gehört hätte. Nimm das also bitte nicht persönlich, daraus spricht die Sorge um den anzuschaffenden Hund (in einem Hundeforum nicht weiter verwunderlich, oder? *gg), aber AUCH um Dich als Hundeliebhaber. Denn solche Situationen können ganz schön fordernd sein.

  • Ich stimme allem was @'Biebos' schreibt zu - bei einem jungen Hund eine großen anspruchsvolleren Rasse.


    Ein - als Beispiel - 6 Jähriger Havaneser, der schon alleine bleiben kann, könnte ohne Stress gut gehen. Den kann man vielleicht morgens nur in den Garten lassen, um ein elf dreht ein Sitter mit ihm 40 min eine Runde (und das kann anders als beim Berner die Oma von nebenan sein), frühen Nachmittag kommt das Kind 30 min mit oder man geht in den Garten, vielleicht einmal die Woche noch Hundeschule, abends eine Runde und einkaufen nur am Wochenende..


    Meinem Rattler würde das jetzt (!) mit seinen sieben Jahren reichen. Die ersten fünf Jahre definitiv nicht.


    Die unkompliziertereste, erwachsene Hunde Version ist ohne viiiel viel Fremdbetreuung durch Gassigänger das einzige wo Hundehaltung ohne Leid auf einer Seite funktionieren könnte.

  • Laviollina: Nee, den Havaneser kannst Du hier genauso auswringen und erst mal irgendwo zum Trocknen aufhängen wie den Berner - wenn er Dir nicht gleich in der Modder absäuft, weil er so klein ist.


    Scherz beiseite, die Grundidee stimmt natürlich: kleiner, (pflege)leichter, mit Grunderziehung, grundsätzlich ans stundenweise Alleinsein gewöhnt. Bei einer Teilzeitstelle bleibt einem schon noch was vom Tag.


    Und eigentlich ist die Hundehaltung hier im äußersten Norden einfacher als anderswo zu managen. Die Leute sind einfach entspannter gegenüber Hunden, man hat viel Platz, die Arbeitswege sind nicht sehr zeitaufwendig, selbst wenn man nach Dänemark reinfährt.


    Die Förde bietet wunderschöne Spazierwege und Hundebademöglichkeiten (außerhab der sog. Saison) - wenn da nicht dieses bescheidene Wetter wäre...


    Ich wohne um die 20 km Luftlinie von der Threaderstellerin entfernt und frage mich schon die ganze Zeit, ob sie entweder so gut wie nie rausgeht oder was für ein Jahr sie wettermäßig erlebt hat. Mit einem großen, langfelligen Hund putzt man sich als Mieter einer Wohnung buchstäblich dumm und dämlich. Da langt schon ein paar Mal Garten und zurück.


    Caterina

  • Laviollina: Nee, den Havaneser kannst Du hier genauso auswringen und erst mal irgendwo zum Trocknen aufhängen wie den Berner

    Das diente nur als Beispiel,für klein und vergleichsweise relativ anspruchslos.
    Hier (im sonnigen Süden) sind auch spätestens nach dem ersten Winter mit Matsch alle kleinen Wuschel kurzgeschoren.. Schadet denen im Gegensatz zum Bernerfell nicht.


    Föhnen zu müssen stellte ich mir aber recht nervig vor. Ich muss im Moment auch mindestens jeden zweiten Tag den Schlamm aus den Hunden waschen - danach schütteln die sich einmal im Bad, reiben die sich zehn min komisch über den Wohnzimmerflokati und sind trocken..

  • Wenn man daran denkt einen bereits erwachsenen Hund zu übernehmen,sollte man aber unbedingt auch Bedenken, dass der Hund im neuen Zuhause nicht unbedingt sofort problemlos allein bleiben kann


  • Besonders der letzte Absatz ist einfach passend...
    Ich bin froh das Emmy fast selbstreinigend ist, den mit langhaarigen Hunden bist du hier oben ganz schnell am Dauerputzen :tropf:

  • Ja das stimmt, ich habe einen langhaarigen und einen kurzhaarigen Hund - der unterschied ist schon krass. Meine Hündin schleppt den halben Wald im Fell nach Hause und braucht Stunden um zu trocknen, obwohl sie wirklich artig auf Wegen läuft. Mein Kurzhaar Rüde wälzt sich auf Spaziergängen im Durchschnitt 20 x ( ja das ist seine Marotte ), er sieht aus wie ein Ferkel und trotzdem ist er schon vor der Haustür wieder sauber :D Und hier im Norden regnet und stürmt es halt viel.

  • Im Gegenzug haaren langhaarige Hunde kaum, ausser beim Fellwechsel :gut:
    Uuuund man kann die ausgebürstete Unterwolle verspinnen :hurra:


    Für den gröbsten Dreck gibt's wirklich gute Hilfsmittel, das ist nicht so schlimm, das ist eher eine Frage der Routine; nicht nur der Hund muss lernen, das mitzumachen, auch wir Menschen müssen die optimale Routine finden :smile:
    Das kann dauern :smile:


    Der Rest trocknet und fällt aus dem Pelz raus, das was sich sträubt, ist sehr schnell rausgebürstet.
    Mit den heutigen Haushaltshilfsmitteln ist auch das saubermachen keine Hexerei mehr.
    Ich wische den getrockneten Dreck zusammen und baue mir in ein paar Jahren ein Haus damit :D

  • Nicht alle Kurzhaarigen Hundenhaaren soviel. Labradore, Schäferhunde etc haaren meist wie Sau.
    Mein Whippet haart zB trotz Kurzhaarfell sehr viel weniger als der Jack Russel von unseren Nachbarn.


    Und es gibt auch nie die Version ´haart fast gar nicht und trägt kein Dreck reinˋ zB kurzgehaltene scherbare Rassen, Trimmfell, Nackhunde..

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