Zero Waste - Anregungen, Ideen und Austausch zum plastikfrei(er)en Leben

  • Alles nicht so einfach...


    Auf unsere 2 Autos möchten und können wir nicht verzichten. Bei gutem Wetter fahre ich mit dem Rad zur Arbeit, aber wenn ich am Nachmittag noch was vorhabe, dann nehme ich das Auto. Mein Mann arbeitet in Schichten, fängt oft nachts um 2 Uhr an, da braucht er das Auto. Wir wohnen etwas Außerhalb. Aber auch er radelt hin und wieder mit dem Rad zur Arbeit, wenn es passt.
    Ich habe in diesem Jahr 1000 km Kilometer auf dem Fahrradtacho und mein Mann sogar 2000 km.


    Die Kinder sind aus dem Haus und das werden wir nicht verkaufen, auch wenn 130 qm für 2 Personen doch etwas groß sind.


    Eine Weile habe ich versucht, regional, saisonal und bio einzukaufen. Aber das ist total stressig. Bei uns gibt es keine Hofläden, also fahre ich alles einzeln kaufen (Eier von meiner Bekannten, BioMilchprodukte im Bioladen, Fleisch und Wurst beim Schlachter einmal quer durch die Stadt im anderen Dorf, Obst/Gemüse auf dem Wochenmarkt usw.). Das ist mir ehrlich gesagt auf Dauer zu stressig.


    Wenn es bei uns irgendwann mal eine Einkaufsmöglichkeit geben sollte, wo ich zu 80 % alles an einem Ort bekomme, dann wäre ich darüber sehr glücklich, aber auf Dauer habe ich keine Lust ewig quer durch die Stadt zu gurken, um meine bevorzugten Lebensmitel zusammen zusammeln.

  • Ich habe diesen Rechner auch mal durchgemacht.. meine Bilanz ist nicht so sonderlich optimal, aber ich weiß wirklich nicht, wie ich da was dran ändern soll.


    Große Punkte sind Haus und Auto. Haus verkaufe ich nicht mal eben, obwohl die 120qm für mich alleine tatsächlich etwas groß sind (rein von der Energiebilanz her...). Ich bin sparsam mit Heizkosten und dem Wasser- und Stromverbrauch, da kann ich tatsächlich kaum noch runterschrauben.


    Auf das Auto kann ich nicht verzichten. Öffis sind keine Option, selbst wenn ich die 15km zum nächsten Bahnhof mit dem Rad fahren würde, hätte ich a) meinen Hund noch nicht untergebracht und b) fahren um die Zeit noch gar keine Züge. Ich bemühe mich, keine unnötigen Fahrten zu machen, alles zu kaufen, wenn ich eh schon unterwegs bin etc., aber verzichten kann ich leider gar nicht. Das nächste Auto wird dann ein Hybrid, das ist zumindest ein wenig sparsamer als der Benziner.


    Regional/saisonal einkaufen... tja, mei, bei dem, was ich einkaufe, macht das nicht viel Sinn. Obst kommt bei mir quasi gar nicht auf den Tisch, weil ich so gut wie nichts vertrage, Gemüse nur immer wieder mal, aber selten, weil ich es einfach nicht verbrauche. Und da kauf ich tatsächlich die üblichen Verdächtigen (auch, wenn ich eigentlich gerne mal so ne Rübenretterbox bestellen würde.. ist dann aber auch nicht regional...) Fertigprodukte kommen schon mal öfter auf den (ein Mal in zwei Wochen oder so), aber das ist imo noch vertretbar. Vegetarisch/vegan bin ich schon, da lässt sich auch nicht mehr viel drehen.


    Mit dem Flugzeug bin ich schon ewig nicht mehr weggeflogen, Urlaub wird, wenn, dann hauptsächlich mit Auto, Bahn oder Bus gemacht, und das nicht allzu oft.


    Mein CO2-Abdruck ist laut Rechner wirklich nicht der beste, aber keine Ahnung, wo ich noch dran schrauben könnte :/

  • Mein CO2-Abdruck ist laut Rechner wirklich nicht der beste, aber keine Ahnung, wo ich noch dran schrauben könnte

    Wenn man an der eigenen CO2-"Produktion" (noch) nicht viel ändern kann - kann man aber vllt. etwas dafür tun, dass mehr CO2 gebunden wird. Es gibt z. B. zahlreiche Baumpflanzprojekte, wo man mitmachen kann, regional, überregional.
    Vielleicht hast Du ja an sowas Freude?
    Als Weidetierhalter arbeite ich in Sachen Wolf gelegentlich mit WikiWolves zusammen - die sind in Anlehnung an WikiWoods entstanden:
    Bäume pflanzen mit WikiWoods | Wälder, Klimawandel und lokale Ressourcen


    LG, Chris

  • Bei mir haut "Wohnen" und "Arbeitsweg" extrem rein. 65qm als 2er WG sind einfach zu groß.

    Das wundert mich jetzt etwas. Mein Freund und ich wohnen ja auch auf 67qm und ich bin eigentich der Meinung, dass ist voll vertretbar und auch der Rechner hat gesagt das wir damit gut unterm Durschschnitt liegen.
    Klar so wirklich nötig sind die individuellen Arbeitszimmer nicht, aber vorher mit den 35qm das war wirklich zu wenig.


    Bei mir haut auch das Auto rein, obwohl ich insgesamt bei grob der Hälfte des Durschschnittsdeutschen lag, dass is ja schonmal nicht komplett schlecht.


    Und ich bin da total deiner Meinung, man sollte mehr Abstand vom Individualverkehr nehmen und bessere Alternativen schaffen.
    Eine schöne Idee hatte ich hier auf nen paar Dörfern gesehen, das war die Anhalterbank. Das waren bunte Bänke die an der Hauptstraße standen und wenn man mitgenommen werden wollte konnte man sich da hinsetzten und der nächste der vorbei gekommen ist mit dem Auto hat einen dann mitgenommen.
    Jedes mal wenn ich höre das wir bald alle e-autos fahren bekomme ich puls, das ist einfach nicht realisierbar.

  • Mitfahrerbänke haben wir hier auch. Die Samtgemeinde besteht aus mehreren kleinen Dörfern, die aber weit auseinandergezogen liegen und einen öffentlichen Nahverkehr gibt es praktisch nicht.
    An der Bank ist so eine Klapptafel, an der ich das Dorf auswählen kann, in das ich möchte.
    Dann setzt man sich hin und wartet, dass ein Autofahrer anhält.


    Prinzipiell ist das eine nette Idee, aber hmm. Ich habe da auch schon Leute mitgenommen, aber an sich finde ich es auch befremdlich einfach bei irgendwem einzusteigen.


    Aktuell läuft ein Projekt zum e-car-sharing. In jedem Dorf gibts einen Elektrogolf und jeder kann ihn sich für einige Stunden ausleihen. Das kostet nicht viel und wird rege genutzt.
    Ist aber eher etwas für die Gelegenheitsfahrer, die nicht regelmäßig ein Auto brauchen.

  • Gelegenheitsfahrer, die nicht regelmäßig ein Auto brauchen.

    Naja, aber sind nicht alle Autofahrenden, abgesehen von Trecker*innen, Taxler*innen, Paketzustellenden..., "Gelegenheitsfahrende"?
    Also, die meisten Autofahrenden, die ich kenne, fahren morgens mit der Karre zur Arbeit - dann steht die 8 Stunden ungenutzt rum und nimmt Platz weg - dann wird wieder heimgefahren - und die Karre steht wieder ungenutzt rum. Zweimal die Woche wird dann noch zum einkaufen gefahren, dreimal fürs Hobby und viermal die Kinder/Hunde/Angehörige irgendwohin. (mal etwas blasphemisch und übertrieben dargestellt ;) )
    Aber genau das ist, was ich mit: es muss ein umdenken in Sachen Mobilität stattfinden.
    Jedes Kaff hat mehrere "Allgemein Autos" - es gibt Pendlerbusse - Der ÖPNV ist gut ausgebaut.... Boah, wie viel Platz wäre dann? Unbetoniert.... Hach wie schön. *träume*


    (übrigens: ich mag Autos und Motorsägen :D )

  • Wenn Bahn fahren nur nicht so ätzend wäre... diese Verspätungen, Ausfälle, Menschenmassen, Stress beim Umsteigen, weil nur noch 2 Minuten Zeit, sinnlos langes rumstehen an irgendwelchen Bahnhöfen etc., ich hasse es. Würde ich kein Jobticket bekommen, würde ich sogar überlegen lieber jeden Tag mit dem Auto auf die Arbeit zu fahren, dabei fahre ich noch nicht mal sonderlich gerne Auto. Für mich ist aber das Bahn fahren der größte Stressfaktor an meinem Arbeitstag.

  • Wir haben übrigens kein Auto und fliegen auch nicht. Allerdings braucht man hier wo wir wohnen einfach keins, das ist schon komplett anders als wenn man abgelegen auf dem Land wohnt, wo der öffentliche Verkehr immer weiter abgebaut wurde. Als ich klein war, gab es wenigstens noch viel Buslinienverkehr.
    Also wenn ich das jetzt richtig verstehe, ist das Problem bei den Leihautos oder Carsharing ja, dass die Leute morgens damit in die Stadt reinfahren und abends wieder damit raus. Selbst wenn man das jetzt teilen wollen würde, will ja kaum jemand morgens dann mit dem selben Auto aus der Stadt raus und abends rechtzeitig wieder rein. Also so einfach ist das Pendlerproblem ja leider nicht, oder?

  • Ich pendle auch in die Arbeit (76km eine Richtung), momentan mit Zug und Fahrrad, ab hoffentlich Feber hab ich den Führerschein und dann kommt ein Auto. Und das sag ich als überzeugter Bahnfahrer :muede:
    Ich finde Autofahren ansich sooo eine verschwendete Lebenszeit, weil man einfach nichts machen kann, außer eben fahren. Im Zug schlafe ich in der Früh und am Nachmittag erledige ich gern Telefonate und E-Mails oder ich lese. Aber leider werde ich nächstes Jahr 26 Jahre alt und dann kann ich die Jugend-Jahreskarte nicht mehr kaufen und dann wird das Bahnfahren so teuer, dass es zu den Nachteilen (JEDEN Sommer Streckensanierungen mit Schienenersatzverkehr, was für mich heißt, eine Stunde früher aufstehen, um 20 Minuten später anzukommen, Zufausfälle, die mich Geld kosten, weil ich mit dem Bus fahren muss, viel längerer Arbeitsweg) nicht mehr in Relation steht. Und zu meinen Wochenenddiensten muss ich so und so mit dem Auto fahren, weil es so früh keine Verbindungen gibt.
    Die Alternative, mir eine Wohnung in der Nähe zu suchen, kommt nicht in Frage, da Wohnraum dort extrem teuer ist, Mitfahrgelegenheiten gibt es leider auch nicht, wobei ich dann sicher mit meinem Auto eine inserieren werde.
    Car-Sharing finde ich eine coole Idee, aber zumindest in Wien konnte man sich da nur Smarts ausborgen, was ich sehr sinnlos fand - WENN man in Wien ein Auto braucht, dann zum Transport von unhandlichen Dingen, da ist so ein Klo mit Rädern eher ungeeignet...
    Leider sind hier in meinem Bundesland die Öffis eine Katastrophe, bis auf die Eisenbahn ist nichts wirklich gut ausgebaut und dann sind die Tickets auch exorbitant teuer, da wundert mich nicht, dass jeder gleich einmal ein Moped und dann ein Auto hat.

  • ich bin dieses Jahr mal ganz bewusst nur wenig Auto gefahren. Ca. 4000 km und nächstes Jahr wird es evtl. sogar noch etwas weniger. Mein Vorteil ist, dass ich nur so 1-2 Mal pro Woche in die Arbeit muss und sonst zu Hause arbeite. Fahrtweg mit den Öffis wäre eine gute Stunde, mit dem Auto 20 Min. Da lohnt es sich leider wirklich, mit dem Auto zu fahren, weil sonst auch die Hunde so lange alleine sind und ich einfach wahnsinnig viel Zeit verliere... im Sommer bin ich ein paar Mal mit den Öffis ins Büro und dann nach Hause gelaufen (entweder die ganze Strecke oder einen Teil Öffis, einen Teil gelaufen), geht aber nur unter bestimmten Voraussetzungen wg. Hundeversorgung.


    Ich muss leider trotzdem sagen, dass wir in Punkto minimalistische Lebensweise ziemlich versagen. Die Wohnung ist eigentlich viel zu groß (aber wir haben halt 2 Büros + 2 Schlafzimmer), wir haben 2 Autos (und das ist auch absolut nötig, nachdem es nach 5 Jahren in der Vorstadt leben bei mir einfach nicht mehr ohne ging) und wir haben auch sehr viel Technik zu Hause, weil der Mann in der IT-Branche arbeitet und immer alles testen/haben muss, was es so gibt |)
    Durch das Homeoffice läuft bei mir der PC zu Hause und in der Arbeit paralell - ist auch ein Schmarrn eigentlich...


    Immerhin sind wir sehr bescheiden in Punkto verreisen und beim Essen sieht es auch wieder ganz gut aus (ich vegan, der Mann 80/20-Veggie)...
    und ich denke unser "Beitrag" ist auch, dass wir keine Kinder haben (die ja auch sehr viel an Ressourcen verbrauchen, man darf ja nicht nur für sich selber rechnen, finde ich). Dafür aber halt 2 Hunde... naja.


    Geht alles besser.

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