Ängstlicher Hund hat "plötzlich" extreme Geräuschangst

  • Hallo zusammen :smile: ,


    seit Silvester diesen Jahres habe ich ein großes Problem mit meiner Hündin, da sie eine extreme Geräuschangst entwickelt hat und das Knallen der Silvesterkracher jetzt total übergeneralisiert und bereits bei leisen, dumpfen Geräuschen in Panik ausbricht.


    Meine Hündin ist jetzt 4 1/2 Jahre alt und war schon immer ängstlich (Straßenhund aus Rumänien, schlecht sozialisiert, schlechte Erfahrungen), gerade fremden Menschen gegenüber. Insgesamt komme ich aber gut damit klar, sorge dafür, dass sie von Fremden ignoriert wird und so kann sie im großen und ganzen ein normales Hundeleben führen und auch frei laufen, mit anderen toben und so weiter.


    Nun war es schon immer so, dass sie bei sehr lauten Knallgeräuschen wie nahen Schüssen oder Feuerwerken Angst hat und das zeigt, indem sie kurz wegläuft, dann aber abrufbar ist und sich auf den Boden duckt. Eigentlich war das nie ein Problem, weil solche lauten Geräusche nie oft vorkamen.
    Letztes Jahr Silvester merkte ich schon, dass ihre Angst extremer zu werden scheint. Sie hatte wirklich sehr sehr große Angst vor den Böllern und wenn es beim Spaziergang geknallt hat, wollte sie nun direkt nach Hause, zitterte am ganzen Körper, hechelte und ging nicht mehr weiter - der Spaziergang war also gelaufen. Allerdings verlief sich das auch im Sande, da es einfach nicht oft geknallt hat.
    Nun ist es dieses Jahr an Silvester aber noch viel schlimmer als das Jahr davor. Bei uns wurde vor Silvester und auch nach Silvester schon viel geknallt und da wir im ländlichen Raum mit großen Waldgebieten leben, wird momentan aufgrund der Wildschwein-Pest auch super viel geschossen. An Rausgehen ist fast gar nicht mehr zu denken, weil die Hündin schon fast alle Wege meidet, da es da bei den letzten Spaziergängen geknallt hat. Wenn es knallt, ist sie gar nicht mehr ansprechbar, verfällt in reinste Panik und will nur noch nach Hause - ich bekomme sie gar nicht mehr beruhigt. Es bisher leider so weit, dass sie, wie ich anfangs schon geschrieben habe, dieses Knallen total übergeneralisiert und in die Panik verfällt, sofern auch nur in der Ferne ein dumpfes Geräusch zu vernehmen ist, das sie nicht zuordnen kann. An Freilaufen ist nicht mehr zu denken, da sie auch bei den kleinsten dumpfen Geräuschen (die momentan pro Spaziergang ungefähr 1-2x vorkommen) nach Hause abhaut. Das Spazierengehen wird also zur reinsten Tortur, obwohl sie sonst immer super gerne draußen spazieren war.


    Habt ihr Tipps für mich, wie ich dieser Geräuschangst entgegenwirken kann? :hilfe:
    Bei Geräuschen, die sie zuordnen kann (TV, Klatschen etc.), hat sie gar keine Angst.


    Liebe Grüße

  • Hallo,
    das tut mir sehr leid und einen wirklich guten Tipp habe ich nicht.
    Unser verstorbene Hund Dago war aufgrund eines Vorfalles mit Kindern an einem Silvestertag ähnlich ängstlich wie Dein Hund und ich wusste das Problem nicht zu lösen.
    Da wir in der Nähe einen Schießstand haben, bin ich in die Nähe des Standes gegangen, habe mich auf eine Bank gehockt und einfach gewartet. Irgendwann wurde Dago dann ruhiger, weil er merkte, es passiert ihm nichts, allerdings war Silvester immer sein Stresstag/abend


    Ich hoffe, es gibt User, die Dir bessere Tipps geben können


    Vielleicht hilft Dir dieser Thread


    Faro, unser BC, ebenfalls ein Angsthund aus einer Tötungsstation war Silvester 2016 ziemlich durch den Wind , jedoch Silvester 2017 deutlich ruhiger. Ich habe versucht, ihm Eierlikör zu geben, aber den mochte er nicht, doch auch ohne Droge war der Abend recht entspannt

  • Ich denke, bei ihr müsste allgemein der Stresspegel runtergefahren werden.
    Wenn der niedriger ist, wird sie vil auch wieder ansprechbarer.


    Die Wildschweine werden doch nur in der Dämmerung geschossen, bzw wenn es dunkel ist, oder irre ich mich da?
    Wenn das so ist, würde ich derzeit nur noch im hellen mit ihr raus gehen.


    Es müsst hier irgendwo auch einen allgemeinen Thread zum Thema Angsthund geben. Hier ist das Internet derzeit nur so langsam, dass ich nicht suchen kann.


    ich glaube, ich würde mit ihr mal zum THP gehen. vil gibt es Möglichkeiten, wie Pheromone, Bachblüten ect pp, die ihr helfen können, mit diesem Stress besser umzugehen.
    Eine Möglichkeit wären vil auch Körperbandagen, oder ein Thundershirt.




    Es tut mir echt leid für dich und deine Hündin, dasss sie so viel stress hat. Hoffe ihr findet was passendes für euch

  • *Disclaimer* Ich habe keinen Angsthund, nicht einmal einen ängstlichen Hund und so keine Erfahrungen damit. Aber auch falls mein Post so (unabsichtlich) ignorant ist, dass Halter, die es besser wissen, sich zur Richtigstellung bemüßigt zu fühlen, bin ich froh ;) */Disclaimer*


    Ich glaube, wenn es mein Hund wäre, würde ich vorübergehend angstlösende Medikamente in Erwägung ziehen, um sie erst einmal aus ihrer generalisierten Panik rauszuholen. Danach oder unterstützend kann man ja immer noch Homöpathie, Bachblüten usw. nutzen, wenn man möchte (jeder Placeboeffekt hilft!).
    Wenn die Hündin dann wieder einigermaßen "in der Welt" ist, finde ich die Idee gut, sie sanft zu desensibilisieren, z. B. über zunächst extrem leise abgespielte Geräusch-CDs und über angelegentliche Besuche in der Nähe (oder eher Ferne) eines Schießstandes. Hier in Berlin ist z. B. ein Schießstand, der mitten im Wald liegt, dort kann man sich immer ein bisschen annähern und direkt wieder für Abstand sorgen, sobald der Hund nicht mehr entspannt wirkt.


    Gerade bei einer Hündin aus Rumänien würde ich das Problem sehr ernst nehmen; eine Freundin von mir hat ein Hündin aus Rumänien und bei Röntgenaufnähmen hat sich gezeigt, dass das Tier an mehreren Stellen im Körper voller Schrotkugeln steckt. Es wurde mehrfach auf sie geschossen und sie wurde dabei sogar mehrfach getroffen und hat dementsprechend große Angst vor Knallgeräuschen.
    Das muss jetzt nicht bei jedem rumänischen Hund so sein, aber wie das eben so ist, ist bei mir gerade die Assoziationskette losgegangen. Ich hoffe natürlich, eure Hündin hat so etwas nie durchmachen müssen!


    In jedem Fall drücke ich die Daumen, dass eure Hündin sich (und euch auch) ganz bald wieder ihre vorsilvestrige Lebensqualität zurückerobert!

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