Hallo zusammen
Ich habe schon viel hier gelesen, vieles dabei das uns auch ein wenig geholfen hat - zumindest bei einer Erkenntnis:
Wir sind mit vielen "Wehwehchen" nicht allein... Dennoch sind wir in einigen Punkten verunsichert, ob wir wirklich auf dem richtigen Weg sind.
Unser Henri ist am 01.01.2018 (Montag) bei uns eingezogen. Wir haben ihn aus dem Tierheim; ursprünglich kommt er aus Rumänien und wurde mit seinem Bruder
in einer kleinen Plastiktüte auf der Mülldeponie gefunden ... seit dem 19. Dezember ist er unserem Tierheim gewesen, davor in einer Rumänischen Auffangstation (?) mit ca. 2000 Hunden. Die Tierärztin hier bei uns schätzt ihn auf ca. 6-7 Monate (aktuelles Datum). Welche Rasse in ihm steckt wissen wir nicht, er ist jetzt ca. 50 -60 cm groß und hat beiges, struppiges Fell - vielleicht ein wenig Schäferhund?! Wir haben uns gleich in ihn verliebt, sind 4 Tage - 2 mal täglich ins Tierheim und haben ihn am 5. Tag mit nehmen dürfen.
Er hatte große Angst durch Türen zu gehen, haben wir aber mit leckerer Leberwurst, Ruhe und Geduld schon nach 2,5 Tagen hinbekommen.
Stubenrein ist er auch bereits überraschend gut. Ab dem dritten Tag(Mittwoch) hat er sich draußen gelöst und nur in den Nächten etwas Durchfall gehabt - momentan nichts mehr in der Wohnung! Wir mussten relativ früh mit ihm das allein sein üben, da wir bereits in der nächsten Woche arbeiten mussten. Eine halbe Stund Donnerstag, Freitag + Samstag vormittags und nachmittags jeweils eine Stunde allein sein und am Sonntag dann 2 Stunden früh und 3 Stunden Nachmittag. Seit letzter Woche Montag ist er früh (arbeitsbedingt) ca. 5 Stunden alleine und nachmittags ungefähr 3-4 Stunden (Mittag komm ich oder meine Mutter und sind 45 - 60 min bei ihm).
War das zu schnell? Ist er zu viel alleine? Kommt er klar? Hunde gewöhnen sich doch sehr schnell um? usw..
Er scheint sich eigentlich ganz wohl zu fühlen bei uns: freut sich wenn wir kommen, geht gerne raus, ist neugierig, wissbegierig, ein absoluter Schmusehund :-) und scheinbar auch schon in der Pubertät (kannten wir vorher nicht). Er hat immer wieder, vor allem abends nach seiner letzten Gassirunde seine 10 Minuten-Ticks: bellt uns an, mault rum, ist unruhig, will spielen und dann doch nicht, bellt uns wieder an wenn wir uns hinsetzen oder ihn mit einem lauten "Tscht" und schnipsen korrigieren. Dann schläft er ein. Wir versuchen auch viel mit positiver Verstärkung, in dem wir ihn für "richtiges" Verhalten ganz viel loben.
Will er spielen? Testet er seine Grenzen aus? Rangordnung unklar? Hormone die mit ihm durchgehen? Eine Seite von ihm die normal ist?
Wenn Henri alleine ist, finden wir eine verwüstete Wohnung wieder: er zerbeißt Schuhe, Kissen, Decken, Teppiche, geht an die Tapeten etc. Sind wir zu Hause und sehen es, korrigieren wir ihn gleich wie oben erwähnt. Irgendwo in ein Zimmer sperren können wir nicht während wir Arbeiten, wir haben eine offene große Wohnung (Küche, Gang, Esszimmer und Wohnzimmer frei). Weggeräumt haben wir bereits alles was geht.
Zahnwechsel?! Ist ihm langweilig? Hat er Angst (in unserem Haus kann es schon öfter lauter werden im Treppenhaus)? Zu viel Energie? Noch nicht dran gewöhnt?
Wir gehen früh (ca. 06:00), mittag (ca. 12:15), nachmittag (ca 17:30) und später Abend (ca. 21:15) mit ihm etwa 30 Minuten raus - immer die selbe Runde. Dabei ist er überraschend gut gehorsam an der Leine (3 Meter lang). Manchmal gehen wir auch in unseren knapp 1.100 qm großen Garten und lassen ihn toben/rennen. Wir trainieren draußen und in der Wohnung Kommandos und Tricks ca. 10 Minuten 2x täglich. In ein paar Tagen kommt eine Hundetrainerin mit der wir arbeiten wollen, diese hat Henri bereits 1 mal gesehen und etwas kennen gelernt bei uns zu Hause.
Überfordert ihn das? Ist er Unterfordert? lasten wir ihn genügend aus? Kommt er einfach nicht zur Ruhe und wuselt deshalb manchmal wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Wohnung?
Ich weiß es waren jetzt sehr viel Infos und vieles warsch. schon oft gefragt... Aber wir können selbst uns nicht richtig einschätzen und sind verunsichert. Seine 10-Minuten-Hormonticks können wir hinnehmen und müssen auch öfter darüber lachen, allerdings kommen wir mit der zerstörten Wohnung an unsere Grenzen! Was machen wir falsch bzw. was können wir dagegen unternehmen? Uns ist klar das noch kaum Zeit vergangen ist und wir nicht alles auf einmal erwarten dürfen.
Aber sind wir auf dem richtigen Weg??!!