Wohlfühlabstand beim Freilauf

  • Das waren viele Erfahrungen, danke erstmal dafür! Beim Lesen wird dann auch einiges klarer.
    Blessvoss hat natürlich Recht mit der Aussage, dass sie es ja eigentlich selbst recht gut managt. Damit sind wir auch jahrelang gut gefahren.
    Dass es mich jetzt stört, liegt wohl daran, dass mein Janosch aus dem Tierschutz jetzt soweit ist, dass er anfängt, sich auf uns (Jule und mich) zu beziehen. Da ich ein paar Male die Erfahrung gemacht habe, dass er mich 'verliert', wenn er mehr als 15m entfernt ist (völlig losgelöst schwebt er in der Gegend herum, reagiert auf nichts, entfernt sich immer weiter und wird irgendwann von besorgten Menschen bei Tasso gemeldet), läuft er im Moment nur an der Schleppleine. Training hat aber angefangen (erstmal nur Futterdummy einführen).
    Mein relativ geringer Wohlfühlabstand liegt dann wohl daran, dass ich zwei Hunde mit Jagdtrieb habe, die beide frei laufen sollen. Wobei 'frei' dann wohl eher 'ohne Leine' heißen sollte....

  • Finde, es kommt einfach auf den jeweiligen Hund an, ob er in so großer Entfernung noch lenkbar ist, wie die Gegebenheiten vor Ort sind (also hab ich Überblick, oder sehe ich nur knapp 30m voraus, und um jede Ecke können andere Hunde oder Leute auftauchen usw), und warum der Hund überhaupt so weit entfernt vom Halter läuft.


    Bei einigen Hunden und Haltern hier im Thread klingt es sehr entspannt, weil es eben die Hunde sind, und die Örtlichkeit es auch hergibt. Ginge bei uns so nur bedingt.




    Dexter hat von sich aus einen relativ engen Radius, bei dem ich mit nie Gedanken machen muss. Er weitet vielleicht maximal auf 50m aus, hat aber stetig Blickkontakt, und normalerweise ist er 5-10m um mich herum, oder gar direkt neben/hinter mir.


    Max war und ist ein eher hibbeliger Hund, der sich schnell stresst. Anfangs, also fast das ganze erste Jahr, hat er den Stress (u.a.) gezeigt, indem er immer weiter gerannt ist, auch ausser Sichtweite. Wie in einem Tunnel.
    Es tat ihm garnicht gut, wenn man das zugelassen hat. Und zu seiner eigenen Sicherheit war es dann auch unabdingbar, eine Schleppleine zu nutzen.


    Mittlerweile hat er einen guten Radius, der je nach Örtlichkeit variiert. Im Wald ist er max 20m entfernt, meist aber viel näher. Auf dem Feld, wo wir viel freie Sicht haben, kann es auch mal mehr sein.
    Aber das Wichtigste ist ja, er sucht den Blickkontakt, wartet von sich aus auf uns, oder kommt aktiv zurück - und er ist abrufbar. Da er aber immer wieder problematisch sein kann mit anderen Hunden, Reitern, Joggern oder Radfahrern, ist es schlichtweg nicht möglich, ihn einfach "sein Ding" machen zu lassen.
    Dafür ist ein gewisser Radius sehr wichtig, damit ich ihn rechtzeitig zu mir holen kann.


    Ich ganz persönlich würde mich mit einem Radius von 100m und mehr nicht wohlfühlen... einfach, weil ich deutlich weniger auf den Hund einwirken kann, und ich bisher auch noch keinen Hund hatte, der mit allem und jedem völlig problemlos war.

  • Pointerabstand = schrecklich weit. Zum Glücklichsein braucht sie große Radien von 50-100 m. Diese dreht sie mittlerweile, wenn wir den Rückweg antreten, ansonsten läuft sie circa 20-50 m voraus. Vor Kurven etc stoppe ich sie, Lotte will mich aber auch nicht aus den Augen verlieren. Zum Glück hört sie super (auch bei Hasen etc). Aufgrund der großen Distanz ist das im Auge behalten (und Hasen-Anzeige loben etc ) echt anstrengend, zwischendurch leine ich daher immer mal wieder an.
    Wir können damit beide gut leben, schlimm ist die lange Leinenzwangzeit in Niedersachsen

  • Das Bild wird immer klarer....
    Wir hatten kein Problem, solange mein alter Rüde noch lebte. Er blieb bei mir, nachdem er völlig ausgewachsen war, betrug sei Abstand meine 10 bis 15 Meter, im Alter blieb er hinter mir, da er nicht mehr hören konnte und das Problem für sich durch 'dann muss ich eben aufpassen, dass ich sie immer sehe' löste. Jule lernte von ihm und lief dann später vor, ich konnte sie aber immer im Auge haben, da ich nur auf einen Hund achten musste. Wenn ich 'Redespaziergänge' gemacht habe, habe ich sie angeleint. Seit Janosch da ist, muss ich auf zwei Hunde achten, auch wenn er an der Schleppleine ist. Damit wird es für mich stressig und ich möchte sie dichter dran haben.
    Spannend finde ich auch, dass es auch bei euch auf den einzelnen Hund und die Umgebung ankommt und keiner dogmatisch sagt: So muss es sein.

  • Im Vorfeld fand ich es bei Lotte sogar gut, dass Pointer in großem Radius suchen. Was das wirklich heißt, wurde mir dann erst später klar. Bei der Arbeit ist das natürlich super hilfreich, nur beim normalen Gassi oft stressig. Aber andererseits zeigt sie mir dadurch so vier spannende Sachen, dass es auch wieder toll ist

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