9 Monate alter Dogo Argentino ist “aggressiv”

  • Guten Abend liebe Hundefreunde,


    wir sind Natasha, Roma, Pius und Rocky aus Odessa und Kiev. Ich pendle persönlich oft zwischen Odessa und Kiev geschäftlich.


    Unseren Rocky haben wir per Zufall bei ner Landbesichtigung fern ab in einem Dorf rund 60km von Odessa “gefunden” an einem Zaun habe ich 8 Junge Dogo Babys gesehen, ich bin dann zu diesen hin und mit dem Inhaber ins Gespräch gekommen, diese wollten Dogo züchten, das Geld war aber nicht ausreichend um die Hunde zu ernähren, auch der Platz nicht ausreichend. Die Eltern von unserem Rocky sind extrem kräftig, und leider wie in der Ukraine üblich werden diese nur an Ketten im Garten gehalten. Naja, aufjedenfalls hatte dieser “Züchter” auch Kinder und der Vater unseres Rocky war extrem aufmerksam und süß zu den Kindern, die Mutter eher aggressiv und ein bisschen ein gestörtes Verhalten. Ja wie auch immer, ich habe dem Züchter angeboten dass wir Ihnen wöchentlich Futter liefern damit er die Hunde nicht einschläft, gegen unsere Vereinbarung hat er diese dann sehr früh verkauft - als ich diese gesehen habe, waren die erst etwa 3-4 Wochen alt. Mit Woche 6 waren schon jegliche verkauft. Mit Woche 8 haben wir uns dann entschieden eines der letzten Welpen zu uns zu nehmen - die Zustände da waren nicht sehr schön.


    Wie auch immer, sicherlich zu früh, aber aus meiner Sicht die beste Option. Rocky ist bei uns mit viel Liebe und Aufmerksamkeit am aufwachsen, wir haben einen Riesen Garten mit Pool bei welchem wir extra auf Salzwasser ohne Chemie umgestiegen sind da er gerne plantscht. Im Sommer steht die Türe zum Garten eigentlich immer offen- er bewegt sich somit zwischen Garten und Haus und verdreckt unser ganzes Haus. Halb so schlimm :p


    Spazieren gingen wir anfangs 15-30 Minuten 3 x am Tag. Mittlerweile gehen wir 1 x Morgen früh ca 30-45’, Mittags 60-75’ und Abends 60-75’. Füttern tun wir Ihn 3 mal täglich mit dem besten Futter was es hier zu kaufen gibt - je 300g. Zwischendurch auch Rinderfilet und Hähnchen Hälse.


    Platz, Sitz und alles bringen wir Ihm selber bei, Welpensxhule gibt es hier leider nicht. So oft wie möglich kommt der Hundetrainer vorbei, die sind leider alle recht unzuverlässig und bis auf einen haben alle Erziehungsmethoden welche ich leider nicht mit mir vereinbaren kann - Elektrohalsband usw. Und nein, er trug noch nie eines, die 5 letzten Hundetrainer welche dies Vorgeschlagen haben wurden von unserem Sicherheitsmitarbeiter von unserem Gelände eskortiert.


    Vor etwa 4 Monaten hat Rocky 2 Mal nach dem Kleinen (6 Jahre) geschnappt, ins Gesicht!!! Wir waren total geschockt, das ganze ist aus dem nichts passiert, wir lassen die 2 nie alleine und unser Sohn versteht dass Rocky auch sein Rückzugsgebiet hat usw. Wir haben dann über Wochen den Kontakt stark eingeschränkt und die 2 jeden Tag wieder bisschen mehr miteinander spielen lassen. Das hat nun auch 3 Monate perfekt funktioniert, sobald Rocky vom spazieren zürück kommt und unser Sohn zu Hause ist sucht er sein Lieblingsspielzeug und bringt es Ihm und fordert Ihn zum Spielen auf. Sie wurden wirklich beste Freunde.


    Nun müssten wir leider aus privaten Gründen 13 Tage nach Kiev und konnten Rocky nicht mitnehmen, dieser war 13 Tage im besten Hotel dass es für Hunde überhaupt gibt, 5 Mal täglich raus, jeden Tag Training, wunderschönes Areal, tolle Zimmer für jeden Hund usw. Das ganze war nicht zu verhindern.


    Rocky hat sich heute unglaublich gefreut als wir Ihn abgeholt haben. Er hat uns alle angepisselt voll ejakuliert und dies mehrfach, die Freude war ungebremst!


    Wir haben unserem Sohn gesagt dass er Rocky nun bisschen lassen soll und noch nicht mit Ihm spielen soll da er sich erst wieder an zu Hause gewöhnen muss. Dies hat er auch voll akzeptiert. Dann ist folgendes passiert, Rocky ist mit mir und Natasha am Küchentisch gesessen bzw. er neben dem Tisch und als der kleine runterkam um uns was zu fragen ist er aufgesprungen und hat Ihn angebellt.


    Ganz genau detailliert, Natasha hat Rocky gestreichelt, als unser Sohn runterkam hat dieser Natasha was in die Hand gegeben und in diesem Moment hat Natasha auch aufgehört Ihn zu streicheln. Zu diesem Zeitpunkt fing Rocky an laut den kleinen anzubellen, ich habe so schnell gehandelt und bin aufgesprungen und Rocky direkt weggerannt, alles ging so schnell dass ich mir nicht mehr sicher bin ob er den kleinen attackieren wollte oder nicht. Der Kleine ist aber sicherlich nicht auf seinen Schwanz oder Pfotte gestanden.


    Nun sind wir ratlos und wissen nicht genau was machen. Hier sind die Hundetrainer wie gesagt leider für den Fuchs und Hundepsychologen gibt es auch nicht wirklich.


    Mit all unserem Personal und generell Menschen und Kinder versteht er sich sehr gut.
    Andere Hunde - er ist relativ zürück haltend, er attackiert nie andere Hunde offensiv, wenn Strassenhunde Ihn jedoch angreifen kann er gut zubeißen. Richtig Verletzt hat er aber noch keinen Hund.


    Tut mir leid dass das ganze ein bisschen unstrukturiert und voller Fehler ist, ich habe das ganze bei der Autofahrt geschrieben, und die Ukrainischen Straße sind holprig.


    Ein paar aktuelle Bilder


    https://imgur.com/a/cXmOW

  • Euer Hund ist so langsam im Teenageralter und schaut wo seine Grenzen sind.


    Wie genau zeigt ihr eurem Hund was er darf und was nicht? Wie reagiert ihr wenn er euer Kind anknurrt?
    Bis jetzt scheinen es immer Situation zu sein in denen der Hund bei euch ist und euer Sohn dazu kommt. Es scheint der Hund ist unsicher oder sieht euch als Ressource die er verteidigen muss.


    Am besten klare Regeln einführen.
    Wenn euer Sohn kommt, den Hund auf seinen Platz schicken.


    Ich denke du bekommst hier noch einige hilfreiche Tipps!

  • Besten Dank für dein Feedback Kenjada.


    Wenn er Ihn anknurrt schicken wir Ihn in sein Bettchen und er muss da warten bis wir Ihm das Signal geben dass er das Bettchen wieder verlassen darf. Das klappt auch bestens.


    Unser Sohn reagiert natürlich leicht verängstigt und Schockiert.

  • Das ist zu spät. Wenn Zusammenleben nicht klappt, dann müssen (meiner Meinung nach) mehr Regeln eingeführt werden. Die könnt ihr dann auch positiv aufbauen, während das wegschicken nachdem er geknurrt hat, auch negativ mit eurem Sohn verknüpft werden kann.


    Diese übertriebene ‚Freude‘ als ihr ihn abgeholt habt würde ich mal als massiven Stress deuten.
    Auch Spielzeug holen und den Sohn zum Spielen auffordern würde ich nicht unbedingt als positiv deuten. Kann auch Stress und Übersprungshandlung sein.


    Nur mal so viel.. ich würde auch über einen Maulkorb nachdenken, zumindest wenn euer Sohn in der Nähe spielt o.ä. Sicher ist sicher.


    Schreibe später noch was. ‚Das andere Ende der Leine‘ (Buch) würde ich noch besorgen. Wenigstens dass die Basics an Körpersprache lesen vorhanden sind.

  • Danke für dein Feedback, ich schaue Mal ob wir dieses Buch in die Ukraine bekomme. Übrigens hatte ich davor schon 13 Jahre einen Dogo Argentino ohne jegliche Probleme. Dies ist noch anzumerken.


    Kann ich meinen Startpost eigentlich editieren? Ich hätte gerne später am Computer all diese Fehler und Chaos gerne noch verbessert :p


    Hier noch einige Bilder mehr:
    https://imgur.com/a/DqaIp

  • Danke für dein Feedback, ich schaue Mal ob wir dieses Buch in die Ukraine bekomme. Übrigens hatte ich davor schon 13 Jahre einen Dogo Argentino ohne jegliche Probleme. Dies ist noch anzumerken.

    "Hundeverstand" von John Bradshaw ist auch ein sehr gutes Buch.


    Na ja, was du von der Herkunft eures jetzigen Hundes schreibst, sind das nicht unbedingt die besten Startbedingungen. Vergleichbar mit dem davor? Mit neun Monaten dürfte er auch in der Pubertät sein.
    Keine Ahnung ob Dogos mit viel weiß da anfällig sind, aber hört der Hund gut?

  • Für mich liest es sich auch absolut so, als hätte der Hund hier ziemlich viel Stress und seine Reaktionen werden falsch gedeutet!


    Hunde Pinkeln beispielsweise nicht aus Freude, sondern aus Stress und Unsicherheit.


    Auch das sofortige Wegrennen nach dem Anbellen, sobald da nur aufstehst, ist eher ein Zeichen für Unsicherheit!


    Er kann euren Sohn scheinbar überhaupt nicht einschätzen(geht vielen Hunden mit kleinen Kindern so) und noch dazu scheint ihr einen starken Kontakt (viel gemeinsam spielen etc.) zu fördern und zu fordern, was noch mehr Konflikte bei dem Hund auslöst!


    Ich finde es super schwierig hier Tipps zu geben, einfach weil hier im Zweifel das Leben/die Unversehrtheit des Kindes echt in Gefahr ist!


    Ich würde als allererstes den Hund auch an einen Maulkorb gewöhnen. Danach würde ich für eine ziemlich lange Zeit keinerlei Interaktion zwischen Kind und Hund zulassen (also kein Spielen, kein füttern). Die zwei sollen einfach nebeneinander her leben..


    Dann würde ich jegliches defensive Verhalten des Hundes (aufstehen und weggehen wenn das Kind kommt) loben und schauen, dass Situationen in denen der Hund knurrt so nicht mehr vorkommen!


    Sollte es mal zum knurren kommen, würde ich hier in keinem Fall schimpfen, sondern den Hund ruhig und möglichst wortlos auf der Situation nehmen und ihn abseits zu seinem Platz schicken, wo er Ruhe hat! Im schlimmsten Fall überspringt er sonst das Knurren direkt und beißt gleich zu!


    Generell würde ich klare Regeln im Haus aufstellen, wo der Hund liegen darf, wie alle sich ihm gegenüber verhalten sollten etc. Und dies dann mal für eine ganze Weile durchsetzen.. Gerade so junge Hunde kommen mit klaren Regeln und Grenzen meist besser zurecht!

  • Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum!


    Also ich denke auch, dass der „Kleine“ Stress hat und aufgrund seiner arg schlechten Kinderstube dazu noch unsicher ist.


    Zuerst würde ich zur Sicherheit ihn an einen Maulkorb (MK) gewöhnen, den er auch im Haus nach Situation tragen muss!
    Beim MK würde ich einen sehr guten aus Leder bevorzugen. Mit den Metallkörben könnte er euren Sohn auch schwer verletzen.


    Ansonsten ist bei einem unsicheren Hund ein GEREGELTER Tagesablauf sehr wichtig! Größere Veränderungen verunsichern ihn.


    Außerdem würde ich euren Sohn in die Erziehung mit einbinden, wobei der Hund mit MK am Anfang gesichert ist!


    Gemeinsame Übungen und auch Füttern aus der Hand geben euren Hund Respekt vor eurem Sohn.


    Schaut euch an, worin euer Hund besonders gut ist, was ihm besonders viel Spaß macht und dort setzt ihr an, um eine Komfortzeit für den Hund zu schaffen.


    So zumindest wäre MEINE Herangehensweise.


    Ich wünsche euch alles Gute!

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