Aggressiv gegenüber Partner

  • Hallo,


    Ich habe ein schwerwiegendes Problem und hoffe hier kann mir jemand helfen, da ich echt am verzweifeln bin.


    Erstmal die Vorgeschichte:
    Ich habe einen grauen Schäferhund Rüde, 4,5 Jahre unkastriert.
    Bis er ca. 1,5 Jahre alt war, waren wir fleißig im Schäferhundverein (Schutzdienst+Unterordnung) tätig. Mein Partner hat ebenfalls einen (normalen) Schäferhund, gleich alt und auch unkastriert. Aus bestimmten Gründen sind wir dem Verein ausgetreten und gehen nur noch normal Gassi mit einigen Übungen zum Spaß.
    Die 2 Hunde verstehen sich zu 99% super, mein Hund hat bei den beiden die Oberhand.


    So nun zum eigentlichen Problem...
    Mein Hund hat ein Problem mit meinem Partner... wenn er versucht Ihn zu streicheln knurrt er Ihn an. Anfangs sogar nur beim vorbei gehen, das hat sich aber schon gebessert.
    Jedoch erst letztes Mal ist mein Hund Wiederwahl richtig ausgerastet als mein Partner Ihn anfasste, ich dachte er ist kurz davor Ihn zu beißen.... ich bin dazwischen und habe ihn in seine Box geschickt. Er ist dann immer total verkrampft und wie in einer anderen Welt, als wäre er nicht er selbst. :verzweifelt:
    Das seltsame ist, dass das immer total unterschiedlich ist. Ich habe normal meinenHund im Büro dabei, aber hin und wieder lasse ich ihn daheim, da es im Büro für Ihn sehr stressig ist. (Schläft den ganzen Tag nicht, passt immer auf).
    Da kümmert sich dann mein Freund um beide Hunde. Dann gibt es aber fast nie Probleme, oft kommt er sogar zu ihm hin um sich streicheln zu lassen.
    Erst wenn ich wieder da bin knurrt er ihn wieder an.


    Mein Vater ist quasi der beste Freund von meinem Hund (Spiel Kumpel) der kann immer noch nicht glauben dass diese Seite in Ihm schlummert, da er ihn nur als super lieben, aber auch spiel verrückten Hund kennt.


    Seit der letzten, ich nenne es mal „Attacke“ muss mein Hund nun wenn er im Haus ist nur in der Box bleiben... Mein Partner sagt er wäre eine tickende Zeitbombe und fühlt sich nicht mehr sicher in seinem Haus... das kann ich natürlich verstehen und so kann das auch nicht weitergehen, aber mein Hund tut mir leid wenn er nur da drin rumliegen muss, während der andere Hund auch aus der Box raus darf..


    Ist er einfach nur eifersüchtig? als mein Hund noch unter 1 Jahr alt war, habe ich meinen Partner noch nicht gekannt und mein Hund durfte ins Bett und Sofa, er war mein 24 h Begleiter. Jetzt ist Sofa und Bett gestrichen, aber ich denke er kommt damit eig ganz gut aus, er versucht es auch gar nicht.


    Oder versucht er mich zu „besitzen“ und will nicht teilen?


    Aber wie kann ich Ihm lernen, dass er dass nicht darf?


    Übrigens bringt es nichts wenn ich Ihn bei so einem Anfall körperlich unterwerfe/packe oder anderes. 1. ist er total verkrampft, da reicht meine Kraft nicht und 2. flippt er dann noch mehr aus. Ich will nicht, dass er mal die Hemmschwelle Übertritt und beißt.. denn dann ist alles vorbei...


    Es würde mir mein Herz brechen wenn ich Ihn hergeben muss...
    :(
    Ich hoffe irgendjemand hat hier einen hilfreichen Tipp!


    Vielen Dank schonmal !
    lg MrsPotatoe

  • Warum streichelt dein Partner ihn überhaupt, wenn er merkt, dass der Hund das nicht will?

    Mit dem unterwerfen verknüpft er die Situation und deinen Partner nur noch negativer.


    Ich würde statt Box erst mal einen Maulkorb aufziehen mit dem der Hund auch trinken kann.
    Dein Partner sollte dem Hund weder gegen dessen Willen streicheln, sich rüber beugen noch sonst wie ihn zu irgendwas zwingen (Kommandos oder so). Am besten ignoriert er den Hund und macht dann positive Dinge zb Futter durch den Maulkorb. Dann wenn etwas Vertrauen da ist Suchspiele etc.


    Ich würde das ganze komplett neu positiv aufbauen ohne irgendeine Form von Bestrafung, knurren erst mal als Warnung des Hundes akzeptieren und die Distanz die der Hund fordert einhalten.


    Ich würde ihm nicht beibringen, dass er es nicht darf, sondern dass er es nicht muss, weil es ihm in der Anwesenheit von deinem Partner besser geht als ohne ihn.

  • Du hast einen Schäferhund...kennst du die Rasse typischen Eigenschaften denn genau? Ich denke/hoffe ja, und dann lese dir doch bitte das von dir geschriebene, vor allem als du noch alleine mit dem Hund warst genau durch.
    Dann wird dem Schäfi plötzlich ein neuer Hund und auch noch ein neuer Mensch vor die Nase gesetzt. Plötzlich ist er nicht mehr dein 24 Std Begleiter, was denke ich schon ein Fehler war. Es gab wohl keine Begrenzungen für deinen Hund und nun soll er, ohne das daran sinnvoll gearbeitet zu haben, plötzlich alles dulden. :fear:
    Es gilt jetzt den Fehler den du gemacht hast, auszubügeln. Denn wie es sich liest, liegt es ja an dir. Wegsperren ist keine Lösung....daran arbeiten jedoch schon. Klare Grenzen und Regeln für alle. Konsequenz das a und o.
    Vor allem solltest du daran arbeiten das DU ihm Schutz gibst, er dich NICHT verteidigen muss. Mit dem Alphawurf der oft geraten wird, ist das nicht getan. Es liegt an dir dem Hund klare Führung UND gegenseitiges Vertrauen zu vermitteln.

  • Hallo,


    dein Hund wird einen Grund haben, sich deinem Partner gegenüber so verhalten zu müssen.
    Welcher das ist, kann kaum über das Internet herausgefunden werden.


    Sucht euch einen Hundetrainer, der über positive Verstärkung arbeitet und zu euch nach Hause kommt.
    Hundeschulen | Internationaler Berufsverband der Hundetrainer
    Sie suchen eine gute Hundeschule? | Chakanyuka
    Trainieren statt dominieren - Unterstützer
    Hundeschulen findenMarkertraining


    Übrigens bringt es nichts wenn ich Ihn bei so einem Anfall körperlich unterwerfe/packe oder anderes. 1. ist er total verkrampft, da reicht meine Kraft nicht und 2. flippt er dann noch mehr aus. Ich will nicht, dass er mal die Hemmschwelle Übertritt und beißt..

    Das lässt du besser, das ist old school und macht, wie du selbst schon festgestellt hast, das Verhalten nur noch schlimmer.
    Du greifst deinen schon aufgebrachten Hund an und bedrohst ihn massiv mit längst überholten Methoden.


    Lass dir von einem Trainer in Einzelstunden aus den oben aufgeführten Links zeigen, wie es besser geht.


    LG Themis

  • Fraglich ist bei dem ganzen auch, das der Hund bereits im Schutzdienst gearbeitet wurde. Das wie und was ...sprich ob auch da schon falsch gearbeitet wurde...


    Themis bringt es auf den Punkt, sucht euch Unterstützung. Aber auch da gilt es, den "richtigen" für euch zu finden. Das goldene Mittelmaß auf den Hund und euch zugeschnitten, sprich individuell da ran zu gehen.

  • Mich macht das "grauer Schäfi"+ und "normaler Schäfi" ehrlich gesagt schon stutzig.
    Vom Rest mag ich eigentlich gar nicht anfangen, da richten sich meine Härchen auf und eine innere Warnlampe schreit "Selbstverteidigung".
    Sach mal, was stellt Ihr denn auch mit dem Hund an?!?



    Alles was @Themis sagt :dafuer:


    Ich drücke dem Hund die Daumen, dass er an einen brauchbaren Trainer gerät.

  • Gibt es denn noch mehr Menschen, auf die dein Hund aggressiv reagiert?

  • Wie alt war der Hund, als du deinen Partner kennen gelernt hast und bestand das Problem von Anfang an?


    Wenn der Hund mit im Büro ist, reagiert er auch aggressiv auf Fremde, die ihm zu nahe kommen oder nur auf deinen Partner?


    Fraglich ist bei dem ganzen auch, das der Hund bereits im Schutzdienst gearbeitet wurde. Das wie und was ...sprich ob auch da schon falsch gearbeitet wurde...


    Das ist immer so ein wenig die Pauschalvermutung, wenn die Leute "hat mal IPO gemacht" hören. Ist aber in den meisten Fällen Unsinn, vor allem hätte man dann ein deutlich breit gefächertes Aggressions/Angst Verhalten.

  • Grauer Schäferhund = Leistungszucht Schäferhund?


    Und den Vater kennt er schon von Welpe an, den mag er, den neuen Freund erst seit Erwachsenealter, den mag er nicht.


    Im Büro "wacht" er ebenfalls anstatt zu pennen.


    Wenn man die Rasse betrachtet, könnte ganz einfach rassetypischer Schutztrieb sein und er akzeptiert deinen Partner halt einfach nicht als dazugehöriges Familienmitglied.

  • Übrigens bringt es nichts wenn ich Ihn bei so einem Anfall körperlich unterwerfe/packe oder anderes. 1. ist er total verkrampft, da reicht meine Kraft nicht und 2. flippt er dann noch mehr aus. Ich will nicht, dass er mal die Hemmschwelle Übertritt und beißt.. denn dann ist alles vorbei...


    Was soll das bringen?


    Da ist plötzlich ein Mitbewohner im Haushalt des Hundes mit Schutztrieb den er nicht mag. Als passionierter Wächter tut er das auch kund, dann kommt seine geliebte Vertrauensperson und DRANGSALIERT ihn auf einmal massiv.


    Was für eine Botschaft soll davon bei dem Hund ankommen?

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