Lob und Tadel

  • Manche Ziele lassen sich ebenso gut mit Lob wie mit Tadel erreichen, bei anderen eher, oder nur, über einen dieser Wege.
    Bei manchen fällt mir, wie vermutlich den meisten, erstmal nur ein Weg ein, der dann leicht irrtümlich für den kürzesten oder auch einzigen gehalten wird.
    Wie ist das bei euch?
    Habt ihr den Eindruck viel zu loben/ zu tadeln?
    Was bedeutet das für euch bzw. auf wie viel Lob kommt bei euch im Alltag ein Tadel?
    Würdet ihr gern mehr loben/ tadeln?
    Was fällt euch leichter?
    Wie lobt und wie tadelt ihr?
    Welche Formen von Lob (zB Futter) oder welche von Tadel (zB auf den Rücken werfen) lehnt ihr ab?
    Ist all das schon immer gleich, oder hat sich daran etwas geändert und wenn ja wodurch?


    Viele Fragen...



    Ich fände es super, wenn dieser Thread ohne ungebetene gegenseitige Ratschläge und Belehrungen auskommen könnte.
    Aufgemacht habe ich ihn um verschiedene Meinungen und Erfahrungen zu hören, nicht weil ich denke, dass sich hier nun die eine, einzige, für alle gültige Wahrheit offenbaren würde. ;)
    Meine Frage ist also: Wie siehts bei euch aus (nicht wie sch***e findet ihr die Methoden anderer User ;) )?


    Ich bin gespant! =)

    • Neu

    Hi


    hast du hier Lob und Tadel* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Ich kann jetzt nur von uns und unseren Hunden reden und die sind mit Lob erzogen worden. Sicher gibt es auch schon mal das eine oder andere härter ausgesprochene Wort, speziell bei Atti, doch Tadel in dem Sinne ist das für mich nicht. Ein "lass es" reicht aus und der Hund läuft wieder in der Spur

      Welche Formen von Lob (zB Futter) oder welche von Tadel (zB auf den Rücken werfen) lehnt ihr ab?

      Auf den Rücken werfen ist für mich ein absolutes NoGo.
      Wie man einen Hund lobt, hängt letztendlich allein vom Hund ab, denn ein Lob soll für den Hund eine Bestätigung für eine gute, erbrachte Leistung sein und wenn der Hund auf Futter abfährt, bekommt er halt ein Futterleckerchen. Sind ihm Streicheleinheiten wichtiger, ist das das Lob

    • Manche Ziele lassen sich ebenso gut mit Lob wie mit Tadel erreichen, bei anderen eher, oder nur, über einen dieser Wege.

      Kannst du ein Beispiel geben was ausschließlich nur über Lob ODER Tadel erreichbar wäre?

    • Habt ihr den Eindruck viel zu loben/ zu tadeln?

      Ich versuche so wenig wie möglich zu tadeln, sondern nur wenn es wirklich nötig ist. Loben tue ich m.E. ein bisschen mehr.

      Was bedeutet das für euch bzw. auf wie viel Lob kommt bei euch im Alltag ein Tadel?

      Das dürfte bei mir einigermaßen ausgeglichen sein, denn wenn ich getadelt habe und der Hund dann richtiges Verhalten zeigt, kommt ein Lob hinterher. Und natürlich gibt es auch ein Lob wenn ein Kommando richtig ausgeführt wurde - ganz ohne, dass ich vorher getadelt habe.

      Würdet ihr gern mehr loben/ tadeln?

      Nein.

      Was fällt euch leichter?

      Beides gleich.

      Wie lobt und wie tadelt ihr?

      Loben tue ich verbal und bei Sina mit Leckerlies, da sie durch Streicheln hochpusht. Tadeln tue ich verbal oder auch körperlich wobei körperlich nicht immer bedeutet, dass ich den Hund dabei berühre.

      Welche Formen von Lob (zB Futter) oder welche von Tadel (zB auf den Rücken werfen) lehnt ihr ab?

      Ich lehne jegliches Lob ab welches den Hund unnötig hochpusht, was aber vom Hund abhängig ist und ich lehne jeglichen Tadel ab der dem Hund Schmerzen zufügt.

      Ist all das schon immer gleich, oder hat sich daran etwas geändert und wenn ja wodurch?

      Das ist nicht schon immer gleich weil jeder Hund anders ist. Was bei einem funktioniert muss beim anderen nicht funktionieren. Den größten Unterschied habe ich bemerkt als ich von den Schäferhunden auf die Dackel umgestiegen bin.

    • Kannst du ein Beispiel geben was ausschließlich nur über Lob ODER Tadel erreichbar wäre?

      ich definiere Lob in etwa als Botschaft von "Ja, das geht in eine gute Richtung" (positive Verstärkung), oder auch "Ja, perfekt" Tadel etwa, als das Gegenteil, also "Nein, da nicht weiter".


      Mir fallen bei einigen Tricks keine Wege ein, sie einem Hund über Tadel beizubringen. (zB aufräumen oder Licht an usw.) Vermutlich geht das aber auch irgendwie. Nur eben ziemlich schwer.


      Andererseits kommt es uU vor, dass ich einen Hund akut stoppen muss, ohne Zeit irgendetwas einzuüben. Das würde ich dann als negative Intervention "Stop da nicht weiter." grob mit in die Kategorie Tadel einordnen.


      Ich hänge hier aber nicht an irgendwelchen Begriffen.
      Mich interessieren eure verschiedenen Erfahrungen und Perspektiven.

    • Hier wird gelobt - für alles, was er lernt, für alles, was er gut gemacht hat - entweder verbal oder mit Leckerchen.


      Getadelt wird überhaupt nicht - versteht Hund eh nicht. Unerwünschtes Verhalten wird mit einem klaren "Nein" unterbunden.


      Tricks muss hier kein Hund lernen. Wichtig ist mir ausschließlich ein sehr gut sitzender Rückruf, ein "Bleib" und ein auf den Platz gehen, wenn es klingelt und ganz wichtig ein "Aus", wenn er irgendwas unterwegs fressen will.

    • Meist ergibt sich ja was gemeint ist aus den entsprechenden Beispielen.
      Trotzdem hab ich grad mal die Definition von Tadel gegoogelt.
      Die erste Difinition war:
      Eine Kritik, mit der man ausdrückt, dass jmd. Mängel hat oder sich falsch verhält.


      Bei Lob war es: die Worte, die man jmdm. sagt, um ihm Anerkennung für seine Leistung oder seine Tat zu vermitteln.
      Da würd ich in Bezug auf Hunde den Anfang einfach weglassen bzw. "Worte" durch "Signal" ersetzen.


      Wie gesagt, mir sind so Worte eigentlich wurscht. Ich dachte nur vielleicht hilfts der Verständigung das hier mal rein zu kopieren und ggF, wie es ja bisher auch gemacht wurde weiter mit Beispielen zu verdeutlichen was jeweils ungefähr gemeint ist.


      Ich finds mega spannend zu lesen!
      Danke euch allen!

    • Ich würde gern viel viel mehr loben, wurde aber leider selbst mit "nicht gemeckert ist gelobt genug" erzogen, dementsprechend schwer fällt mir oft noch das positive denken und loben.


      Wenn ich aber ausdrücklich auf ein Ziel hinarbeite, dann halt mit ganz viel Lob, verbal, Leckerli, Spiele, Streicheleinheiten.


      Die zwei Sachen, die ich hauptsächlich mit Tadel lösen konnte waren aufsammeln und fressen von Müll und nicht in die Küche zu kommen wenn ich es gerade nicht will. Also wenn ich grad am heissen Herd bin.

    • Hier wird sehr viel gelobt, aber es gibt schon auch Tadel.


      Tadel ist hier in aller Regel verbal. Ein Nein! oder Ey!, je nach Situation normal oder etwas schärfer ausgesprochen.
      Teils muss dann auch der Platz (z.B. die Couch) verlassen werden, der gerade übertrieben verteidigt wird, also Entzug von Reccourcen. Aber eben angepaßt an den Anlaß.


      Körperlich die eigenen Hunde unnötig hart strafen (würgen, treten, auf den Rücken werfen, Stachler unreflektiert einsetzen, Stromstöße etc) empfinde ich als nicht richtig.
      Manchmal kann aber ein physisches Signal - wie ein Fingerstups oder mit der Hand vor die Brust greifen - für den Hund sehr hilfreich sein, und ihn aus seinem Tunnel holen.



      Lob ist bei uns vorallem "Feiiiiiiin!", es gibt Leckerchen, aber auch mal ein lobendes Kraulen an der Brust oder an der Lende.
      Es gibt Situationen, da ist es allerdings nicht ganz so gut, so enhusiastisch zu loben, weil es zu sehr aufdreht. Da gibt es ein tieferes "Guuuut!", und einen bestätigenden Blick mit Lächeln.


      Tricksen wird immer in Form von Leckerchen entlohnt, und die Jungs sind immer mit Feuereifer dabei! Beschäftigung mögen sie gerne, insofern ist natürlich auch Aufmerksamkeit eine Form von Lob.

    • Ich lobe so oft wie irgendwie möglich und tadel so selten wie möglich - wobei möglich für mich eine gewisse Alltagstauglichkeit mit einschließt.
      Im Alltag kann ich es schlecht einschätzen wie das Verhältnis ist. Wenn die Hunde und ich gut drauf sind, dann gibts durchaus Wochen wo mal gar nicht getadelt wird. Aber ein Tag an dem nicht gelobt wird, muss dann eigentlich ein Tag sein, wo kein Kontakt zu den Hunden besteht :ka:


      "Lob" ist hier alles. Mal ein nur verbales "Ja, brav", mal ein Spiel, ein Keks, ein mich anspringen dürfen, geknuddelt werden, wildes herumalbern, weil gerade halt irgendetwas gut war.
      Ich lobe gern und viel. Und oft auch unterbewusst.
      (Halt z.B. mal ein "Ja, brav", wenn Herr Hund aufsteht, wenn ich eine Tür öffne vor der er liegt oder so).
      Verbal benutz ich meist ein quietschiges "Braaaaveeee", "Jawoooohl", Suuupeeeer", "Wuhuuuu"...Alles was halt in der emotionalen "Boa, Hund. Was bist du eine coole Socke heute!" - Situation aus einem raus kommt :D


      Der Tadel ist in 90% der Fälle einfach nur ein ruhig gesproches, freundliches(!) "Lass mal sein".
      Wenns wirklich dumm ist, was da gemacht wird, dann ists auch mal ein etwas schärferes "Lass es!", gern auch begleitet von einem "Das ist dämlich!". :pfeif: Und ein sich Räuspern gibts auch noch, wenn es ein dezentes "Du übertreibst es gerade" sein soll.

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