Lob und Tadel

  • Naja, ich "belohne" ein ausgeführtes Kommando nicht jedesmal wie im Aufbau. Aber - diese Kommandos etwas zu tun sind in meinen Augen aus Sicht des Hundes sinnfrei. Also zeige ich ihm schon, dass ich es bemerke und gut finde. Mal sag ich was, mal lächel ich.
    Ich finde, es geht viel zu häufig eine normale soziale Kommunikation verloren vor lauter Lerntheorie und Bestärkungs- bzw Korrektur-Timing.


    Wenn mein Hund gern was machen würde oder hätte, nehm ich das immer wahr und wenn es geht lass ich ihn, und wenn es nicht geht, gibt es halt nen Abbruch. Und den dann auch nicht "positiv aufgebaut".

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    Hi


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    • Ich finde, es geht viel zu häufig eine normale soziale Kommunikation verloren vor lauter Lerntheorie und Bestärkungs- bzw Korrektur-Timing.

      Empfinde ich gar nicht so.
      Timing und Bestärkung sind für mich das, was häufig als "authentisches Verhalten" bezeichnet wird, wenn es um Korrekturen geht: Ich freue mich in dem Moment, in dem meine Hunde etwas umsetzen, was ich einfordere, gebe Feedback und sie wiederum freuen sich genau darüber.
      In dem Moment, in dem ich werten (keine besondere Leistung) und Lob strategisch einsetzen würde, wäre es für mich ein Abweichen von normaler, sozialer und authentischer Kommunikation. Ich mag es einfach, "jemandem" (= Mensch oder Hund) ein gutes Gefühl zu geben, den ich mag. Aber das kommt vermutlich auch darauf an, wie man selbst tickt.

    • Hm vielleicht verstehen wir uns falsch.


      Ich rede nicht davon, nicht authentisch zu sein, ganz im Gegenteil. Aber ich sehe nicht alles was mein Hund macht als etwas Technisches, was auch auch so gutieren muss.


      Auf dem Hundeplatz im Sport ist es was anderes. Da geht es mir darum, dass dsa was gezeigt werden soll so schnell, exakt etc pp wie möglich ist - da ist das sehr sehr technisch und auch sehr sehr kalkuliert was die Gefühlswelt des Hundes dabei angeht.


      Aber auf einem Spaziergang oder zu Hause, wenn man sich ab und zu mal nen Blick schenkt, ein Lächeln / Schwanzwedeln ... da ist das bei mir was anderes. Es geht NICHT um den Aufbau eines Abrufs oder eines "auf der Stelle verweilens mit dem Hintern auf dem Boden/ mit dem Bauch auf dem Boden". Es geht darum, wenn das gelernt ist und es im Alltag stattfindet, dass das bei mir eben nicht immer ein "Markerwort / Bestätigung" gibt und dass ich es aber auch nicht einfach vorraussetze, sondern dass ich das eben auch in den Grautönen oder besser: meistens in den Grautönen anerkenne. Manchmal gibts auch was, manchmal vergess ich es vielleciht auch mal und habs "vorausgesetzt".


      Ebenso gibts auch einfach Unmutsbekundungen von mir als Kommentar zu etwas. - Und nicht zwingend gleich einen Abbruch oder gar eine Korrektur.


      Besser verständlich so?


      (Im Alltag hab ich auch andere Kommandos als im Sport, die aber ebenso aufgebaut werden, außer die begrenzenden, die werden anders als ein normaler Trick aufgebaut.)

    • Es geht darum, wenn das gelernt ist und es im Alltag stattfindet, dass das bei mir eben nicht immer ein "Markerwort / Bestätigung" gibt und dass ich es aber auch nicht einfach vorraussetze, sondern dass ich das eben auch in den Grautönen oder besser: meistens in den Grautönen anerkenne.

      :bindafür:

    • Ich belohne/lobe einfach nicht jeden Furz (mal ganz krass ausgedrückt). Das ist für mich persönlich einfach nicht authentisch. Das bin ich nicht. Dinge die Pino sicher kann oder auch mal ein Sitz oder Platz z.b. lobe ich nur äusserst selten. Pino führt das auch ohne ständiges loben sicher und gut aus. Ihm ist wurscht ob das für ihn gerade Sinn macht, weil es in der Situation für mich Sinn macht. Er tickt einfach so und vertraut darauf das ich weiss warum ich das so möchte.
      Ich Tadel aber auf der anderen Seite auch nicht jedes kleine Fehlverhalten. Gewisse Dinge laufen bei mir da auch unter “fünfe gerade sein lassen“. Da kommen höchstens blöde Kommentare von mir, wie “du alter Spinner“, “hast du heute einen Clown gefrühstückt“ oder so was in der Art.
      Wir kommen gut so klar. Mal zwischendurch kuscheln, freundliche Ansprache oder ein Spiel fällt bei mir aber auch nicht unter loben, sondern normales Miteinander, mal ein “Nein“ oder “lass den Blödsinn“ ist auch für mich in dem Sinne auch kein Tadel, sondern einfache Kommunikation.

    • Ich belohne/lobe einfach nicht jeden Furz (mal ganz krass ausgedrückt). Das ist für mich persönlich einfach nicht authentisch. Das bin ich nicht. Dinge die Pino sicher kann oder auch mal ein Sitz oder Platz z.b. lobe ich nur äusserst selten. Pino führt das auch ohne ständiges loben sicher und gut aus. Ihm ist wurscht ob das für ihn gerade Sinn macht, weil es in der Situation für mich Sinn macht. Er tickt einfach so und vertraut darauf das ich weiss warum ich das so möchte.

      Genau so mache ich das auch und so meinte ich das mit dem Loben, dass ich nicht jeden "Pups" lobe.



      Gewisse Dinge sind mittlerweile eine Selbstverständlichkeit, die muss ich nicht dauernd bestätigen.
      Ich sage zu meiner Hündin täglich mehrmals "warte" wenn ich sie anleine, sie bleibt dann stehen und wartet bis sie angeleint ist, das lobe ich schon lange nicht mehr weil sie es immer korrekt ausführt und es ihr in Fleisch und Blut übergegangen ist.
      Wenn ich z.B. das "warte" in einer sehr aufregenden Situation von ihr verlange (weil z.B. ein Hase vor uns auf dem Weg herumhüpft) und sie dann sehr hibbelig wird weil sie das Kommando ausführen muss, dann belohne ich das natürlich schon, denn dann war das für sie sehr schwierig und ist m.E. eine Belohnung wert.

    • Ich belohne einfache Dinge im Alltag auch nicht jedes Mal, aber doch in regelmäßigen Abständen und ich höre nicht irgendwann auf gelernte Kommandos zu belohnen, weil ich der Meinung bin, dass sie so selbstverständlich sind, dass der Hund dass ohne Widerworte ausführen muss. Dann geht nämlich irgendwann die Motivation flöten, das Kommando auszuführen. Bei manchen Dingen ist die Auflösung des Kommandos aber so selbstbelohnend genug, dass ich da auch nicht mehr belohnen muss.

    • ich lobe sehr viel - jedes erwünschte Verhalten wird gelobt da es laut Lerntheroie dadurch verstärkt und immer wieder gezeigt wird.


      Früher habe ich viel seltener gelobt und erwünschtes Verhalten auch getadelt , mit einem strengen Wort oder auch mal einem Leinenruck - je nach Situation ein leichter körperlicher Tadel (keine Gewalt, kein auf den Rücken werfen , ein Anstubsen zB). Das hat deutlich langsamer und schlechter zum Ziel geführt.


      Klar gibt es heute auch mal ein strenges Wort aber mehr nicht mehr und ist auch nicht nötig. Es wird viel gelobt , mit Futter , Spiel , Aufmerksamkeit oder was sich gerade anbietet und für den Hund eine Belohnung darstellt.

    • Ich mag es einfach, "jemandem" (= Mensch oder Hund) ein gutes Gefühl zu geben, den ich mag.

      Absolut! :bindafür: Es macht mich glücklich!


      Gewisse Dinge sind mittlerweile eine Selbstverständlichkeit, die muss ich nicht dauernd bestätigen.

      Klar, muss ich das nicht!
      Ich muss auch nicht danke sagen, wenn mein Freund mir morgens am Tisch die Marmelade reicht. Ich wäre ziemlich unangenehm überrascht, wenn ers nicht täte. Trotzdem sag ichs gern. Ich mag es einfach so miteinander umzugehen. :dafuer:

    • Besser verständlich so?

      Ich glaube, wir meinen das Gleiche. :smile:
      Was Du als Grautöne bezeichnest, nenne ich Authentizität, also je nach Situation, Hund und persönlichem Empfinden angepasstes Feedback.

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