Der Sinneswandel?!

  • Natürlich habe ich im Lauf der Jahre öfter meine Meinung revidiert, vieles anders gemacht und auch andere Aufgabenstellungen bekommen.


    Alles gleich wie vor Jahren zu machen, würde ja bedeuten, ich wäre stehen geblieben und hätte mich nicht weiterentwickelt. Das ist bei der Hundeerziehung so, bei der Ernährung, dem Lebensumfeld, eigentlich bei allem.


    Und ich bin froh, dass ich mich flexibel an verschiedene Situationen anpassen kann. Und natürlich habe ich auch einiges falsch gemacht, aber das gehört dazu.


    Ein Spruch meines verstorbenen Vaters lautete: "Was juckt mich mein Geschwätz von gestern."

    • Neu

    Hi


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    • Bei mir kam ein Umbruch, als ich gemerkt habe, das Pino und ich vor lauter Training an vermeintlichen Problemen und der ständigen Analyse von jedem Pups, gar keinen Spass mehr am miteinander hatten.
      Also habe ich irgendwann die Bremse gezogen, darauf verzichtet das mein Hund ein Erziehungsabitur hat, nicht mehr auf das Gerede von Hundetrainern, -Experten, -versteher gehört und den Hund einfach Hund sein lassen. Mir ist egal ob er mal an der Leine zieht, nicht “Fuss“ läuft, sondern mal vor, mal hinter mir und wenn er mal nicht sofort auf den Rückruf hört geht meine Welt auch nicht mehr unter. .Seitdem gehen wir völlig entspannt durchs Leben und haben wieder Spass bei unseren Spaziergängen. Und das Beste ist: Er ist ein toller Hund der sich benehmen kann. Ganz ohne meine “Fachkenntnisse“ und mein Zutun. :D
      Mein Fazit: Wenn ich ein Problem habe, suche ich eine Lösung. Finde ich keine, mache ich kein Problem daraus.

    • Hi,
      nettes Erlebnisgespräch.
      Ja, es gab mal den Mikkki, der blauäugig aus dem Tierheim einen großen Hund ohne jegliches größeres Problem abholte..
      Jau, und dann auf Entdeckungsreise geschickt wurde, wo denn vielleicht die verschiedenen Baustellen des Hundes versteckt sein könnten, bzw. Baustellen sich in den Vordergrund drängten. Leinenpöbelei und die fehlende Einsicht des Hundes das wir eigentlich draußen das Sagen haben waren Erkenntnisse, denen man konsequent entgegentreten musste, da gabs diverse Entscheidungen, die dringend und nützlich waren. Und dann als Anfänger so einen selbstsicheren Klops, nun gut Schnee von gestern. Wichtigst auch 2 Trainer direkt zu verabschieden, die den Hund durch Meideverhalten in die Spur bringen wollten, denn trotz seines Selbstbewusstseins ist Sino hochsensibel, eine geworfene Schelle und der Hund war 4 Stunden völlig von der Rolle. Auch Schnee von gestern, ich hab das nur einmals gesehen wie die Trainerin sich das vorstellte- und weg waren wir. Und dann erst eine grobe Vorstellung wie man agieren kann, und endlich die ersehnte Trainerin, die von vorne herein mit Sino kann und einen guten Draht zu ihm hat.


      Und dannn eeeendlich, der Hund vertraut uns völlig, ist ruhig geworden, hört komplett und baut bis auf wenige Dinge seine Baustellen selbst ab. Selbstüberprüfung und Richtungswechsel sind unnötig geworden, die Spur stimmt.


      Man hätte es leichter haben können, aber Sino , unser Chaos Hund passt halt in unsere Familie und so ist es wie es ist, und zwar gut.


      Aber ja hin und hergeschmissen werden obs richtig läuft, oder ob man zuviel hat mit Probs, im ersten Jahr ganz sicher.


      LG


      Mikkki

    • Ich hatte auch ein Aha-Erlebnis:


      Möppelchen kam mit gut einem Jahr zu uns, ohne schlechte Angewohnheiten oder "Baustellen", aber auch bar jeglicher Erziehung, wie ich sie bis dahin kannte und auch immer mehr oder weniger perfekt durchsetzen konnte:
      ordentlich an der Leine laufen, sitzen und sitzen bleiben wo auch immer, auf Rückruf zuverlässig kommen, halt das Einmaleins m.E., um mit einem Hund entspannt durchs Leben zu gondeln.
      Wir bekamen ihn, ich begann mit dem Training, alles kein Problem, halt das Übliche.
      Nach einem halben Jahr musste sein Knie wg PL operiert werden, Leinenknast im Schritttempo für 8 Wochen, habe ich brav und eisern durchgezogen.
      Danach wieder alles körperlich o.k. er durfte wieder frei und ich seufzte innerlich, dass ich jetzt mit dem ganzen Training (mit Ausnahme Leinenführigkeit :muede: ) wieder von vorne beginnen durfte.


      ABER absolut gefehlt!
      Durch die 8 Wochen absolut eisernen Regimes meinerseits an der Leine (ich wollte ja, dass alles gut heilt - hat ja auch geklappt) war bei unserem Möppel absolut verankert worden: was Frauchen sagt, ist Gottes Gesetz und ist nie und nimmer zu hinterfragen :D


      Also, hier ein absolutes Pladoyer für Konsequenz über Wochen, auch wenn sie aus allen Poren quillt und stinkt ....

    • Ich habe mich in den letzten Jahren komplett von irgendwelchen festen Vorgaben und Methoden verabschiedet. Meine Hunde sind eindeutig viel zu verschieden um ein festes Erziehungsmuster oder Futterschema zu fahren.
      Mittlerweile bin ich soweit das für mich keine "Religion" mehr passt.


      1 Hund wird vollgebarft , einer Teil gebarft und einer lässt sich Trockenfutter schmecken.


      Genauso unterschiedlich werden die 3 auch geführt. Der eine eng und strickt und auch mit aversiven Korrekturen, der andere frei und ausschließlich positiv verstärkt und beim dritten eine Mischform.


      Alle drei ins selbe Muster pressen wäre falsch und war bei zweien schon nicht von Erfolg gekrönt.


      Als ich Naikey bekommen habe war ich völlig davon überzeugt das rein positives Arbeiten der einzige Weg annehmbare Weg für jeden Hund auf diesen Planeten ist. Zu erkennen das ich ihn damit lange die Chance auf ein normales Leben verbaut habe war hart. Heute bin ich schlauer und sehe Dinge nicht mehr so absolut. Natürlich bin ich weiterhin kein Freund von extremen in der Erziehung aber zwischen Schwarz und Weiß gibt es eine Menge Grautöne.

    • Ich weiß auch nicht, ich glaube, es gibt ein unterschiedliches Verständnis, was "positives Arbeiten" bedeutet.
      Manche denken ja, da gäbe es kein Grenzen setzen und kein Abbruch... das ist aber jetzt auch nicht meine Auffassung.


      Für manche ist ein Griff ins Nackenfall z.B. auch nicht unbedingt 'aversiv', für mich schon.
      Ich denke, das ist nicht ganz einfach hier als Begrifflichkeit zu verwenden, so, dass jeder dasselbe darunter versteht.


      Wir haben ja jetzt noch keine jahrzehntelange Hundeerfahrung - aber wir hatten noch keinen Sinnenswandel.


      Allerdings die Erkenntnis, dass es wirklich sehr viel einfachere Hunde gibt, als unsere - und wir aber dafür schon viel geschafft haben - aber niemals den Gehorsam und das 'Was kann ich tun' von einem Labrador oder Schäferhund von ihr erwarten drüfen.
      Also darf sie halt das machen, was sie möchte, was meistens Rennen oder Schnüffeln ist.
      Spielzeug und Bälle sind nicht interessant, dieses 'Arbeiten' zusammen ist auch nicht gerade ihre Lieblingsbeschäftigung.
      Das zu akzeptieren hat etwas gedauert bei uns, da wir dachten, es läge an uns, dass sie das alles eher nicht so möchte.
      Sie ist halt speziell und das lässt uns jeden Tag aufs Neue kreativ werden. X-)

    • Ja, doch.
      Als Anju Welpe war, war mein "Vorbild" Cesar Millan und das Rudelgedöhns.
      Glücklicherweise war ich aber auch von Anfang an im DF, wo mir einerseits der Kopf gewaschen wurde und ich andererseits auch selbst viel für mich & Anju gelernt habe.
      Seit dem arbeite ich durchweg positiv, bestätige über Leckerli & Spieli und bin damit bisher auch sehr gut gefahren.


      Auch im Thema Ernährung hat sich bei mir einiges getan. Ich verdanke dem DF bzw. den Mitgliedern hier viel von meinem heutigen Wissen. :dafuer:


      Aber ich habe da auch eine ganz tolle Freundin die mir Anfangs viele Tipps gegeben hat. Ebenfalls eine Frau die man gut als "Wattebauschwerfer" bezeichnen könnte. Ihr verdanke ich auch sehr sehr viel :herzen1:

    • So ein wirkliches Aha-Erlebnis nicht, aber Wandlung sehr wohl. Meine heiß ersehnte eigene Hündin bekam ich, da war ich 11 Jahre alt. Kaum Ahnung von Hunden, meine Eltern keine Hilfe, Tipps von Hinz und Kunz bekommen und ganz ehrlich, gerade die ersten 1-2 Jahre würde Aicha so gerne noch mal neu schenken :verzweifelt:


      Mit Lucy wollte ich von Anfang an dann alles besser machen und habe Grenzen setzen erst mal komplett weggelassen |) . (ich hatte mal einen Spaziergang mit staffy, kennt sicher noch der ein oder andere hier im Forum und sie fragte dann: warum sagst du ihr jetzt nicht einfach "Nein"? Und äh, ja, das war wohl schon so ein kleines Aha-Erlebnis :ops: ). Also es war nicht so, dass ich keine Ziele hatte und Lucy machen hab lass, was sie wollte, aber ich wollte alles absolut positiv lösen...


      Was mich auch überrascht hat, weil ich das von Aicha so nicht kannte und es so irgendwie nicht mein Weltbild war: es gibt Hunde, die finden (bestimmte) andere Hunde komplett überflüssig, finden "Hallo-sagen" doof und machen das zur Not auch deutlich. Bei Lucy habe ich so ein Problem kreiert, dass letztlich gar keins war (sie war nur deutlich und hätte sich hier und da gewünscht, ich übernehme das für sie) und Grisu... ja da hätte ich in punkto Fremdhundekontakt im Rückblick so einiges anders gemacht :roll:


      So mit Smilla und Joey würde ich schon sagen, da hatte ich meinen schon Weg gefunden, alles gut. Da würde ich auch rückblickend nichts anders machen (außer noch mehr schützen bei bestimmten Fremdhundbegegnungen und noch mehr auf Stressanzeichen achten, da sind wir noch auf dem Weg...)

    • Ja, mein Umgang mit der (Tier-) Medizin hat sich komplett und gravierend geändert, seit ich Anfang 2009 meine jetzige TÄ kennengelernt habe. Die Änderung kam zwar nicht plötzlich, aber umfassend...


      LG
      Bea & Maidlis

    • Ja, mein Umgang mit der (Tier-) Medizin hat sich komplett und gravierend geändert, seit ich Anfang 2009 meine jetzige TÄ kennengelernt habe. Die Änderung kam zwar nicht plötzlich, aber umfassend...


      LG
      Bea & Maidlis

      Das klingt sehr interessant.
      Magst du ein klein wenig ausführen was sich wie verändert hat?


      LG, Friederike

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