Hund geht anderen permanent an die Schnauze

  • Hallo zusammen,
    meine 7 Monate alte Hündin meint sich mit allen gut stellen zu müssen und geht anderen Hunden grundsätzlich an die Schnauze und verteilt Küsschen.
    Natürlich freue ich mich einen so freundlichen Hund zu haben, allerdings ist sie unglaublich penetrant in ihrem verhalten, will ihr gegenüber nichts von ihr wissen, Versuch sie es einfach weiter - also ob sie den anderen Hund überreden wollte Freundschaft zu schließen.
    Dabei ignoriert sie sämtliche Warnsignale vom knurren bis zum Schnautzenbiss - also das Festhalten ohne zu verletzten.
    Ich bin ziemlich ratlos, denn mir schient, dass es nur eine Frage der Zeit ist bis wirklich ein anderer Hund genervt zubeisst.
    Ich versuche natürlich Zusammenreffen zu kontrollieren, es gibt aber Hunde die erst interessiert sind, aber dann von der Wuseligkeit der Kleinen und dem ständigen Schnautzenkontakt überfordert sind - verständlicher Weise.
    Wie kann ich als Mensch meinem Hund beibringen was Hundesignale bedeuten- das ist doch quasi unmöglich, oder?
    Hat da jemand von euch ähnliche Erfahrungen?


    Hintergrundinfo:
    Hund wurde mit 5 Wochen ausgesetzt -also keine Sozialisierung durch Mutter u. Geschwister, allerdings seit der 10. Woche fast tägliche in fester Welpenspielrunde um das auszugleichen.

  • Sie scheint sehr unsicher zu sein.....Ich würde es so machen, daß ich, wenn ich merke, daß sie den anderen Hund damit nervt, sie aus der Situation heraushole und zu mir nehme.

  • Das hört sich nach starkem Beschwichtigungsverhalten an. Wenn sie dabei so überdreht, dass sie gar nicht mitbekommt wie der andere Hund darauf reagiert und Warnanzeichen übersieht würde ich sie die nächste Zeit nicht unkontrolliert zu anderen Hunden Kontakt aufnehmen lassen bis sie sich ein bisschen besser eingewöhnt hat.

  • allerdings seit der 10. Woche fast tägliche in fester Welpenspielrunde um das auszugleichen.

    Gibts denn auch Kontakt zu bekannten erwachsenen Hunden? Und zwar regelmäßig?


    Das wäre mir neben Spielmöglichkeiten auch sehr wichtig - denn gescheite hündische Kommunikation lernt ein Welpe am Besten im Umgang mit "ausgewählten" erwachsenen Hunden, nicht von Zufallsbekanntschaften da draussen.


    LG, Chris

  • Danke für die schnelle Antwort Fannybanny. Natürlich nehme ich sie schnell aus der Situation raus und gehe weiter, wenn sie jedoch gerade im Freilauf auf der Hundewiese ist, klappt das mit dem Rückruf nicht so gut und ich habe Angst, dass ich irgendwann zu spät bin.
    Andererseits lasse ich sie auch In der Situation wenn ich den anderen Hund kenne und weiß, dass er grundsätzlich ausgeglichen ist, in der Hoffnung, dass vom anderen Hund eine erzieherische Maßnahme kommt.


    Ich bin mir außerdem nicht sicher ob es tatsächlich Unsicherheit ist. Mir schient eher, dass sie überzeugt ist dass ALLE sie lieb haben egal ob Mensch oder Tier - warum also nicht auch dieser neue Hund...


    Wenn ich die Szene übersetzte, würde ich es so deuten:


    Hey du, wollen wir Freunde sein -schmeiß auf den Rücken mit wildem Schwanzwedeln- guck, ich bin ganz lieb - riech doch mal- sieht du!? Was? Immer noch nicht überzeugt? Leckt seine Schnauze - aber jetzt merkst du es, oder? ich tu dir nix- lass uns laufen gehen
    -läuft los, Hund kommt nicht hinterher, sie kommt zurück und leckt wieder seine Schnautze- Na los komm schon ...Knurren vom anderen Hund... Nee, ich glaub du hast mich falsch verstanden - ich leck noch mal deine Schnauze damit du mich auch richtig verstehst -Sie leckt seine Schnauze und tänzelt aufgeregt hin und her ...Knurren und Zähne fletschen vom anderen Hund...
    usw.usw.
    Manchmal zieht sie sich kurz zurück und kommt zu mir nur um es dann noch einmal zu versuchen.


    Deute ich falsch? Ist das doch Unsicherheit?
    Ich kann dieser Situation doch nicht die nächsten 15 Jahre aus dem Weg gehen. Irgendwie muss sie das doch lernen...

  • Hat Dein Hund mit fünf Wochen Kontakt zu erwachsenen, souveränen Hunden gehabt, die Maßregelungen korrekt und sauber durchgesetzt haben?

    nein zwischen der 5 und der 10 Woche hatte sie leider gar keinen Hündischen Kontakt. Da sie Ausgestzt und in einem schlechten Zustand war, musste sie erst aufgepäppelt werden.

    Gibts denn auch Kontakt zu bekannten erwachsenen Hunden? Und zwar regelmäßig?


    In der Gruppe von 5 Hunden ist sie die Jüngste. Der älteste Hund ist seehehr ausgeglichen, hat aber auch nicht immer Lust sie zu korrigieren.


    Die Hunde spielen und spazieren seit 5 Monaten regelmäßig miteinander und sind zusammen gewachsen. Ich hatte die Hoffnung, dass sie durch diesen Kontakt sozialverhalten lernt.


    Das hört sich nach starkem Beschwichtigungsverhalten an. Wenn sie dabei so überdreht, dass sie gar nicht mitbekommt wie der andere Hund darauf reagiert und Warnanzeichen übersieht würde ich sie die nächste Zeit nicht unkontrolliert zu anderen Hunden Kontakt aufnehmen lassen bis sie sich ein bisschen besser eingewöhnt hat.


    Das habe ich bereits versucht, wenn sie jedoch länger keinen unkontrollierten Kontakt hat, scheint sich das Verhalten nur zu verstärken wenn och es dann doch zulasse.
    Was genau meinst du mit eingewöhnt?
    Sie ist seit der 5 Woche in der Familie wobei ich seit der 10 Woche die Verantwortung für sie übernommen habe. Sie kennt die Umgebung und die meisten Hunde hier. Natürlich kommen immer neue dazu.

  • @*polly*
    Das ist definitiv Unsicherheit und totales Beschwichtigungsverhalten

    ... und was kann ich da tun? Ich versuche ihr soviel Sicherheit und stärke wie möglich zu vermitteln.

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