Verträgliche Hunde und gar keine Sozialkontakte?

  • Zitat von Emanuela

    Du hast 3 Hunde offenbar. 3 Hunde sind Sozialkontakte, deine Hunde haben das also.

    Ne. Kein Fehler. Die drei könnten jeweils auch einzeln. Sie haben sehr wenig Interesse aneinander. Kaum Kontaktliegen, kein/sehr wenig Spiel untereinander (der Angespielte beendet es fast sofort), keine sonstigen gemeinsamen Aktivitäten. Ich bin ihr Bezugspunkt. (Das soll jetzt nicht gottartig rüberkommen, war auch nicht so geplant, aber ist einfach so gekommen.)
    -s-

  • Ich finde das eine interessante Frage/Aussage.


    Meine Große könnte gut Einzelhund sein und fände das wohl auch gut. Aber sie braucht ihre (festen!!) Tobekumpel. Bzw. ihren festen Tobekumpel. Wenn sie diese Runde nicht bekommt, dann wirkt sie schon deutlich unzufriedener. Mehr Kontakt braucht sie nicht und sie ist generell verträglich. Kann aber auf Fremdhunde echt verzichten (bzw. vor allem diese ‚sag Hallo‘ Sachen).


    Beim Kleinen ist es schwierig zu sagen. Draußen und insgesamt braucht er keine Fremdhunde. Aber er braucht die Große. Für Selbstvertrauen und zuhause zum Ankuscheln.


    Meine Hunde brauchen also generell keine fremden Sozialkontakte. Aber ihre festen Beziehung, ob jetzt anderer Hund zuhause oder fester Kumpel brauchen sie.


    Unser alter Hund brauchte keine anderen Hunde. Nicht zuhause und nicht draußen.


    Also halte ich Pauschalisieren für falsch. Das hängt vom individuellen Hund ab.

  • Bei der heutigen Hundedichte ist es manchmal schon fraglich, ob die Hunde das toll finden oder doch lieber den Artgenossen, die sie nicht kennen aus dem Weg gehen würden.


    Ich denke, Hunde sind mit ein paar wenigen Kontakten glücklicher als mit der permanenten Herausforderung neuer Kontakte. Für das Tier ist das ja doch jedes Mal eine potentielle Konfliktsituation.


    Ganz ohne? Gibt bestimmt Exemplare, die dann glücklich wären. Aber wohl nicht der Grossteil.

  • Woher genau der Mann seine "Erkenntnis" hat, weiß ich auch nicht. Aber es gibt doch soviele Hundetrainer,da wird schon der ein oder andere drunter sein, der behauptet, Hunde bräuchten gar keine Sozialkontakte.


    Meiner Ansicht nach muss man das von Hund zu Hund individuell betrachten. Spielen ja viele Faktoren mit rein - Rasse, Vorerfahrungen, Charaktereigenschaften...


    Mein Chi-Einzelhund - intakter Rüde, 3 Jahre - würde mir eingehen ohne regelmäßigen Hundekontakt. Der Kontakt zu Fremdhunden beschräbkt sich meist auf kurzes Schnüffeln und dann geht jeder wieder seiner Wege. Wir gehen regelmäßig mit Gassifreunden spazieren. Die Hunde ignorieren sich zwar die meiste Zeit und jeder macht eher sein Ding - trotzdem denke ich dass ihm diese Kleingruppenspaziergänge sehr gut tun! Zwei kleine Hundefreundinnen aus "Junghundtagen" hat Rex auch noch. Mit denen spuelt er auch, weil er sie halt schon so lange kennt. Und manchmal tut es mir schon leid, dass wir diese beiden Hündinnen nur recht unregelmäßig treffen, denn ich merke ja, dass es ihm Spaß macht, mit diesen zu spielen. Okay, dafür hat er bei der Hundesitterin deren Hündinnen, eine davon spielt auch mit ihm, und die anderen Gasthunde, die er jtz teils auch schon eine ganze Weile kennt. Da kommt ab und an auch mal ein Spiel zustande.

  • Grüß euch,
    ob man heute zu verkopft an die Hundeerziehung rangeht ist ja hier schon längerThema gewesen, aber heute habe ich mich mit so einem ganz besonders tollen Hundehalter unterhalten, der wahrscheinlich jede Studie und jedes Buch zur Hundeerziehung, und -ausbildung gelesen hat. Jedenfalls meine der, dass Hunde eigentlich nicht mit anderen spielen müssten und er eigentlich keinen Wert auf Hundekontakte legen würde, er würde das maximal kontraproduktiv finden. Jetzt interessierts mich aber doch, ob hier jemand weiß, ob das auf irgendwelche speziellen Erkenntnisse in letzter Zeit zurückzuführen ist, ich war zu perplex um ihn danach zu fragen. Er meint damit wirklich, dass selbst der verträglichste Hund eigentlich keine Sozialkontakte mit anderen benötigen würde.
    Dass mein Tutnix nicht zu jedem anderen immer "Hallo" sagen muss, ist mir klar. Mein Hund hat einen fixen Hundefreund im Stall und halt sonst so ein paar unregelmäßige Bekanntschaften, ich denke, das ist doch eigentlich auch das, wies die meisten User mit verträglichen Hunden hier im Dogforum handhaben, oder? Ich halte die Freundschaften und Bekanntschaften eigentlich auch für nix Schlechtes, mir kommt schon vor, dass mein Hund gerne mit Semmel oder James oder Lily spielt, bzw. dass es ihn nicht gerade stresst, den entgegenkommenden Tyson kurz zu begrüßen und dann weiterzugehen. Und keine Sorge, ich hab nicht vor, ihm die Kontakte vorzuenthalten, nur weil Mr. Hundewissenschaft meint, dass es unnötig ist. Zumindest den Sammy im Stall könnte ich ja gar nicht von meinem Großen weghalten. xD
    Aber kennt ihr solche Aussagen irgendwoher und hat da irgendwer eine Ahnung, wo deren Ursprung ist?

    Um was geht es genau? Dass Hunde nicht spielen müssen (um glücklich zu sein)? Ein Sozialkontakt an sich fängt ja schon bei Sichtung an.
    Spiel wäre was anderes. Dazu gibts ja Bücher mit seitenweisen Studien welchen Nutzen dies hat...

  • Also, ich habe meinen Opi nochmals gefragt und er meint nach wie vor "mach die alle weg und ich bin glücklich".


    Nein, ich bin nicht die HHin, die keine Hundekontakte will/wollte aber ich akzeptiere, dass mein Hund keine Sozialkontakte zu Artgenossen möchte.


    Er kann Hunde in seiner Nähe ertragen, legt aber keinen Wert drauf.


    Ich würde es immer am einzelnen Tier festmachen, ob dem Hund seine Menschen genügen.

  • Hm ... Nein, ohne artgleiche Sozialkontakte kann meiner Meinung nach kein Hund. Ich gglaube, dass selbst für uUnverträgliche Hunde wichtig ist, anderen Hunden die Art des gewünschten Kontakts zu kommunizieren.
    Ignorieren ist ja auch eine Form von Kommunikation. Revier markieren , Kot schnüffeln .. alles soziale Kommunikation mit Artgenossen. Ich glaube, darauf mag kein Hund vverzichten.

  • Es geht mir um die Aussage, dass es komplett unnötig wäre, Bekanntschaften für den Hund aufzubauen bzw. dass es für den Hund eigentlich besser wäre, wenn man wo spazieren gehen würde, wo man nicht viele Hunde trifft. Ich lebe ja quasi so, und empfinde das auch eher als Nachteil - mein Hund würde sich z. B. sicherlich freuen, wenn er einen Kumpel hätte, den er täglich zu Gesicht bekommen würde. Keine Ahnung, wenn sich mein Hund und ein zweiter sympathisch sind und vielleicht auch eine kleine Spieleinheit Lust haben, dann freu ich mich halt drüber. Mir würde es im Leben nicht einfallen, mit einem verträglichen Hund extra Spazierwege zu gehen, die nicht stark von Hunden frequentiert sind, wäre laut meinem Bekannten aber der "richtige" Weg. Ich seh schon, das war wohl mal eher eine Idee, die sich nicht so leicht "belegen" lässt.

  • Natürlich sollte ein Hund auch mal andere Hunde treffen und idealerweise so kennen lernen, dass mal ein Spiel oder eine gemeinsame Interaktion stattfindet.
    Einen Hund vollkommen zu isolieren von anderen Hunden ist sicherlich nicht gut für die Hundepsyche.


    Deswegen muss man aber trotzdem nicht jeden Kontakt zu lassen, vor allem dann nicht, wenn der Hund kein Einzelhund ist, sondern mit anderen Hunden zusammen lebt.
    Vielleicht hat er es so gemeint, dass Hunde eben keine anderen zufälligen Bekanntschaften brauchen, wenn sie mit anderen Hunden zusammen leben wie bei ihm.

  • ich selbst differenzier da etwas. Hunde brauchen Kontakt zu Artgenossen aber sie brauchen keinen Fremdhundkontakt. Als Einzelhundhalter steht man da natürlich doof da. Ich wurde sogar schon mal so richtig angegangen warum ich nicht immer mit jedem einzeln gehe damit ihr Hund auch mal mit denen soielen kann. Sie hat doch gesehen dass die immer so lieb miteinander sind. Ähm ja, die würden auch einzeln im leben nicht auf die Idee kommen mit dem zu spielen. Nett ignorieren, mehr aber auch nicht. Sie haben ein paar wenige Freunde, die sie dreimal die Woche im Verein zum Training sehen und die laufen auch zusammen mal Gassi, die kennen sich echt ewig aber selbst da bleiben die Rudel bis auf wenige Ausnahmen unter sich wenn getobt wird.

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