Woran erkennt man, daws ein Hund ein Einzelhund ist ?

  • Nabend,

    ich habe ein paar allgemeine Frage an Mehrhundehalter.


    Woran erkennt man eigentlich das man einen Einzelhund hat der lieber allein sein würde?
    Ich denke nicht jeder Ersthund profitiert von einem Zweithund oder?


    Wie hat euer Ersthund auf den Zweithund reagiert und wie ist es mit der Zeit so geworden?
    Würdet ihr eure Hunde zu zweit als glücklicher einschätzen oder eher nicht?


    Bei uns ist es so das ich zwar gerne einen Zweithund hätte, aber unser Hund ist zu sehr auf uns fixiert um das ich glaube er würde glücklich zu zweit sein.
    Obwohl unser Hund auch andere Hunde sehr mag, aber Frauchen und Herrchen teilen ist ja doch etwas anderes.
    Ich hätte denke ich schlechtes Gewissen einfach einen zweiten Hund ''anzuschleppen"


    Grüße :winken:

  • Das Avatar-Bild ist am Sonntag nach dem ersten Spaziergang durch die Innenstadt gemacht worden.
    Samstag die Hündin in der Pflegestelle zusammen kennengelernt und Zuri "mochte" sie da und sie ist einfach mitgezockelt.


    Inzwischen hat Denia einen "neuen" ZweitHund - getroffen beim SommerFest und da dann Freilauf und sie "mochten" sich und Konny ist einfach mitgezockelt.


    2007 war Zuri erst drei Monate EinzelHund bei mir und Denia war 2014 für eine Woche "Witwe" (lustige! Witwe) ;) natürlich habe ICH den/die ZweitHunde vorausgesucht aber nicht "angeschleppt" sondern jeweils zusammen mit dem ErstHund besucht und dann zusammen mitgenommen.


    ***zu sehr auf uns fixiert*** - wie soll man sich das "zu sehr" denn vorstellen?!
    Meine Hunde sind auch auf mich "fixiert"...

  • Hi,
    unser Sino ist ein völlig soveräner Einzelhund, der seine ganz festen sozialen Kontakte hier zu Hause braucht. Ich glaube , dass er hier jeden anderen Hund, der sich hier niederlassen wollte, sofort massiv verbeissen würde. Neuordnungen sozialer Beziehungen durch Neuhund, Sino würde komplett streiken. Nicht dass er verunsichert wäre, Mr. Graf Cox kennt keine Verunsicherungen, aber es wäre mehr als lästig, und er würde versuchen seinen Lösungsansatz durchzusetzen.
    Draußen spielt er mit einigen Hundedamen, niemals mit Kerlen, aber die Ausflüge reichen denn auch. Zu Hause braucht der Herr seine Ruhe.
    Ist nicht böse gemeint, aber hier würde niemals ein Zweithund einziehen.


    LG


    Mikkki

  • Ich glaube, dass ein Hund sehr auf Herrchen/Frauchen fixiert ist, ist kein ausschlaggebendes Indiz dafür, dass er lieber alleine sein würde.
    Ich glaube, dass der Ersthund es blöd finden würde, jetzt Herrchen/Frauchen zu teilen, ist zu menschlich gedacht.
    Weiß nicht, kann mir schwer vorstellen dass ein Hund da neidisch oder sonst was wird ...


    Nennt man das ganze anders, wäre es Ressourcenverteidigung. Der Ersthund sieht Herrchen/Frauchen als Ressource udn will das mit niemandem teilen.
    Dann würde ein Zweithund natürlich für viele stressige Situatuinen sorgen (So ein Stress ist für den ersthund siche rnicht toll).
    Allerdings würde ich es nicht wollen dass mein Hund mich derart als Resource ansieht, dass er alle anderen doof findet ... da würde ich dran arbeiten und dann hätte sich das auch mit dem Zweithund gegessen ;)


    Natürlich ist ein Zwethund nicht für jeden Hund toll und sie profitieren nicht immer voneinander.


    Wenn der Halter ein bisschen Ahnung hat und engagiert ist beiden Hunden gerecht zu werden, schafft man denke ich bei den aller meisten Hunden eine freidliche Koexistenz. (ich gehe jetzt von den hunden aus die ich so kenne - was nicht so sehr viele sind - und was ich so über die jahre in Foren mitbekommen habe)
    Man muss sich nicht lieben um gut zusammen leben zu können - gilt auch für Hunde.
    Hunde sind Opportunisten - da wo sie gut behandelt werden (Alle Bedürfnisse befridigt werden), da fühlen sie sich wohl - egal wie viele andere Hunde da noch leben.


    Ausnahmen gibt es natürlich immer wieder. (Vielleicht aus Rasse-abhängige Ausnahmen)
    Aber das zeigt eigentlich, dass man einen Zwethund auch nicht nur als spielpartner für den ersten holen soll. Das geht nicht selten in die Hose.
    Man sollte sich den Zweithund aussuchen, weil man es selbe rmöchte. Weil man die Arbeit sich machen möchte udn selber davon profitieren möchte.



    Mein Hund gehört auch zu den Hunden, die nicht wirklich andere Hunde um sich rum brauchen. mal zum kurzen spielen. Aber mehr auch nicht.
    Das merke ich z.B. daran, dass die Kommunikation mit anderen hunden immer sehr kurz ist. Kurzes schnuffeln, wenn überhaupt - wenns gut läuft wird mal gespielt. Aber nie länger als 1 Minute.
    Bei fast jeder Hundebegegnug bekomme ich ihn weggerufen - oft auch mitten im laufen. und unser Rückruf ist alles andere als perfekt ;)


    Eigentlich ist er ein sehr entspannter Hund der sich super in jeder Situation einfügt. Aber wenn wir z.B. beim familientreffen sind (mit anderem Hund) - meiner in der Ecke liegt und sich der andere Hund mal durch den Raum bewegt - ist meiner super schnell genervt und ist ständig dabei, den anderen Hund zurecht zuweisen.
    Nach zwei Tagen konsequenten Eingreifen meinerseits, ist alles gut und entspannt - aber Arek interessiert sich trotzdem nicht für den Hund.


    Er lässt sich auch nicht wirklich von anderen hunden beeinflussen.
    Schwägerin hatte mal zwei Hunde, die haben bei jedem Pups gebellt und sich gegenseitig richtig reingesteigert.
    Arek hat das nicht interessiert - er war wachsam, hat sich aber nicht mitreißsen lassen.


    Ich denke das sind so einige Indizien dafür, dass er einen Zweithund nicht um sich haben brauch.
    (irgendwann möchte ich aber einen zwethund - udn wenn sichd araus mehr als eine friedliche Koexistenz entwickelt, würde ich mich riesig freuen, dgehe aber nicht davon aus. Ich denke aber, dass der Zweithund sehr vom Ersthund profitieren würde - also bei uns)

  • Ich glaube die Frage ist eher, ab wann du denkst, die Hunde profitieren voneinander und ob das für dich Voraussetzung ist für eine Mehrhundehaltung. Ich habe es schon häufiger mitbekommen, dass Menschen enttäuscht sind, wenn die Hunde nicht miteinander spielen oder kuscheln oder so. Oder denken, sie hätten ihrem Hund sonstwas angetan, bloß weil der sich nicht von Sekunde 1 des Einzugs des Zweithundes an überschlägt vor Freude.


    Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass ein Hund sich an die Umstellung und an den neuen Hund erst gewöhnen muss und erstmal auch sagen wir "irritiert" reagiert. Es kann auch sein, dass die Hunde dann einfach nur zufrieden nebeneinander her leben und sich nicht groß miteinander beschäftigen. Ich persönlich finde beides nicht schlimm.


    Nur so als Beispiel: einer meiner Hunde ist unverträglich mit Fremdhunden und könnte sicher auch sehr gut alleine leben. Auch braucht er mindestens mehrere Wochen, um sich an einen Neuzugang zu gewöhnen. Aber gerade bei ihm denke ich, er profitiert sehr davon, denn er kommuniziert, er spielt sogar ab und zu, er lebt unter Hunden, zu denen er als Einzelhund kaum Kontakt hätte.
    Joey dagegen blüht total auf in der Gemeinschaft, die braucht das, denke ich. Am wenigsten bräuchte es wohl mein Sheltie (auch wenn sie an Lucy sehr gehangen hat), aber sie lebt dennoch absolut zufrieden hier.


    Ich sehe es eher wie bei Geschwistern (ich bin mit 6 Geschwistern aufgewachsen, ich ziehe den Vergleich jetzt einfach mal |) :( : mit dem einen kann man mehr anfangen, mit dem anderen weniger, mal ist man total genervt voneinander, mal eifersüchtig, mal überglücklich denjenigen zu haben, mal wird gespielt, mal gestritten und doch immer irgendwie zusammen gehalten... Auch wenn man den Mensch-Hund Vergleich ja nicht machen soll, ich kann es hier recht ähnlich bei meinen Hunden beobachten...


    Aber du darfst nicht daran gehen, dein armer Ersthund leidet vielleicht. Ja, der wird sich erst mal dran gewöhnen müssen, Privilegien teilen, sich mal zurück nehmen, nicht immer an erster Stelle stehen. Das ist einfach so. Und der wird das vermutlich nicht immer lustig finden. Aber mit der Zeit wird er sicher auch positive Seiten am neuen Kumpel entdecken. Nur ihr dürft da kein Drama draus machen und müsst an den richtigen Stellen bestärken und regeln und fair die Hunde durch diese Anfangszeit führen.


    Klar gibt es auch Hunde, die finden sich sofort toll und freuen sich total über den Neuzugang, blühen auf... Aber viele brauchen einfach etwas Zeit, um ein Team zu werden, um sich anzufreunden =) . Da ist eher die Frage, ob du die Hunde durch diese Zeit führen willst und damit klar kommst...

  • Wir hatten mal einen Pflegi hier für 3 Wochen. Er war 8 Jahre alt, lebte bis dato als Einzelhund und hatte auch nicht viele Hundekontakte gehabt.


    Als wir ihn vermittelt haben war für uns klar: Er braucht einen Einzelplatz. Warum?


    Er hatte überhaupt keine nennenswerten Probleme mit anderen Hunden, er war kontaktfreudig, freundlich, selbstbewusst und war für sein Alter sogar ziemlich verspielt mit anderen. Aber mit meinen beiden jüngeren hatte er im Haus ein Problem, vor allem wenn es ums Fressen ging. Er hatte massiv Stress wenn Futter und andere Hunde im Spiel waren (selbst über mehrere geschlossene Räume hinweg) und regelte das indem er nach vorne ging. Selbst bei getrennter Fütterung brauchte er eine Abklingzeit, denn wenn meine beiden nach dem Fressen nur nach Futter rochen hat das schon ausgereicht.


    Allgemein ging es mit der Hündin drin zwar besser als mit meinem Rüden, aber er war immer unsicher/angespannt und zeigte kontrollierendes Verhalten, welches sich soweit aufschaukelte bis er sie Zähne fletschend in eine Ecke pferchte oder unprovoziert von hinten auf sie los ging. Mein Rüde durfte sich sogar überhaupt nicht bewegen.
    Draußen war dann wieder alles okay und sie haben gespielt.


    Ohne meine beiden war er super entspannt und er zeigte auch nie Probleme mit Menschen und Futter.


    In den 3 Wochen haben wir daran natürlich gearbeitet und es wurde auch besser, aber wir mussten sie trotzdem getrennt halten.


    Ob sich ein Hund über einen Zweithund freut kommt also sehr drauf an. Bei sehr territorialen/besitzergreifenden Hunden wäre ich vorsichtig. Ich finde auch, dass jüngere Hunde meist aufgeschlossener gegenüber einem neuen Kumpel sind als Hunde, die jahrelang als Einzelhund gelebt haben. Und letztendlich steht und fällt vieles auch mit der Auswahl den Zweithundes.

  • Mein Hudson wäre auch absolut glücklich alleine. Aber jetzt mit den doch recht vielen Hunden, ist er auch nicht unglücklich.
    Ich denke vielen Hunden tut es gut, wenn sie nicht auf einen Thron erhoben werden und ständig im Mittelpunkt des Geschehens stehen.


    Hier wird nicht immer gespielt, oder gekuschelt, hier gibt es auch mal Zoff. Aber im großen und ganzen kommen meine Hunde super miteinander klar, sie mögen sich und sind glücklich zusammen.
    Aber immer wenn ein neuer Hund dazu kommt braucht es Zeit sich daran zu gewöhnen. Was ich positiv finde, meine Hunde haben immer jemanden um sich der ihre Sprache spricht, meine Hunde sind selten ganz alleine, meine Hunde schützen einander, helfen bei angstphasen, geben Sicherheit und schenken einander vertrauen und Zuneigung.


    Wenn sich meine rudelchefin abends zusammenrollt und der junghund der manchmal noch unsicher ist, oder gemaßregelt wird, sich ganz nah zu ihr legt, nur um Sicherheit bei ihr zu spüren, einfach schön. Oder mein Senior sich vom kelpie die Augen und Ohren putzen lässt, ja dann bin ich froh, das meine Hunde sich haben.
    Dieses Vertrauen untereinander in der Gruppe, in der alles eingespielt ist, ich finde das schön. Wenn sich der Senior entspannt im Gras wälzt und keiner seiner Rudelmitglieder auch nur auf den Gedanken kommt, diese Schwäche jetzt ausnützen zu müssen usw.


    Ich denke die sind alle sehr zufrieden in ihrer Gruppe hier.


    Lg

  • Mein Hund ist trotz der kurzen Zeit, die er erst bei mir ist auch total auf mich fixiert. Einem Zweithund würde er trotzdem freudestrahlend die Tür aufhalten und ihm sein Körbchen anbieten. :lol: Dem würde ich einen riesigen Gefallen tun (und werde das auch zu gegebener Zeit) wenn ich ihm einen Kumpel mitbringen würde.



    Vom Terrier meiner Eltern hätte ich bis vor ein paar Wochen auch gesagt, dass der absoluter Einzelprinz ist und seine Familie nicht teilen will. Draußen will er von anderen Hunden nix wissen bzw pöbelt an der Leine. Meine Eltern würden dem niemals einen Zweithund vor die Nase setzen.
    Über Weihnachten war ich für zwei Wochen mit meinem Hund zu Besuch und obwohl der Terrier anfangs nicht begeistert war, haben die beiden doch recht schnell eine gemeinsame Routine entwickelt und sich binnen kürzester Zeit sehr gut miteinander arrangiert. Vor allem draußen konnte man einen deutlichen Unterschied merken. Mein Hund hat ihm Sicherheit gegeben, an fremden Hunden konnte er plötzlich brav vorbei gehen und generell war er nicht so hektisch wie ich ihn sonst kenne.
    Ich glaube, mit einem ruhigen und souveränen (!) Zweithund würde der (zuindest draußen, drinnen könnte er wohl auf einen Kumpel verzichten :lol: ) an Lebensqualität gewinnen. Er will nicht spielen, kuscheln oder sonstige Formen von inniger Interaktion, aber gemeinsam im Garten nach dem Rechten sehen, zusammen schnüffeln oder einfach nur mit ein paar Meter Abstand durch die Pampa trotten und jeder macht sein eigenes Ding, das würde ihm wahrscheinlich gut tun.
    Er braucht keinen zweiten Hund zum glücklich sein, aber Probleme hätte er mit einem Zweithund (sofern es charakterlich passt) eben auch nicht.

  • Hey,
    danke für eure super Antworten!!!!
    Das klingt total interessant.


    Naja ich meinte mit "fixiert" unser Hund ist sehr anhänglich und klebt oft an meinem Mann und mir.
    Am liebsten würde er mich zB. sogar auf die Toilette verfolgen.
    Er will halt immer da sein wo wir sind und irgendwie sind wir seine ganze Welt.
    Nur bei Hunden die er draußen trifft sind wir dann eben abgeschrieben :D


    Ob das jetzt für den Hund so toll ist oder er ein bißchen zu vermenschlicht wurde das kann ich nicht genau beantworten, aber ich denke auch schon das ein bißchen weniger Fixiertheit gesund wäre.


    Ich muss auch zugeben das für mich persönlich zwar ein Zweithund ein schöner Gedanke ist, aber eben mehr auch nicht, da ich einfach schlechtes Gewissen meinem Hund gegenüber hätte.
    Ich sehe das glaube ich wirklich zu menschlich gerade, jetzt fällt mir das beim Schreiben doch schon auf.
    Aber ich könnte ihm keinen Hund vor die Nase setzen der sich dann evtl. dann sogar noch in den Vordergrund drängt.

  • Meine Hündin war 4 Jahre Einzelhund und ich war mir ehrlich gesagt nicht wirklich sicher, ob sie die Idee eines weiteren Hundes so gut finden würde. Ich hab einfach gehofft, dass es mit Management schon klappen wird.
    Sie braucht einfach keine fremden Hunde. Sie hat in den 4 Jahren vielleicht 1 oder 2x draußen mit einem anderen Hund gespielt und dann nur für ein paar Sekunden, weil andere Hunde mit ihrer seltsamen Art meist nicht klar kommen. Zu den Hunden von Freunden hat sie nie wirklich eine Beziehung aufgebaut, egal wie oft wir uns getroffen haben, die waren und sind ihr völlig egal.


    Dann ist Frodo eingezogen und mein so zurückhaltender Hund ist aufgetaut. Sie hat den Nervzwerg zum Spielen aufgefordert, er durfte sich ankuscheln, auch wenn sie dabei anfangs sehr skeptisch geguckt hat, sie hat sich von ihm viel normales Hundeverhalten abgeschaut (zB dass es schön ist mit ihm Schlafzimmer zu schlafen oder am Sofa zu liegen) und ist wesentlich lockerer geworden.
    Ihr hat Frodo sehr gut getan. Die zwei sind ein richtig tolles Team geworden, obwohl sie verschiedener nicht sein könnten :D

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