hallo, ich bin neu hier.
ich möchte kurz meinen hund vorstellen, bevor ich zum problem komme.
ich habe eine 15-jahre alten mischlingshund aus dem süden. er lebt seit 12 jahren bei mir und wird gebarft. am anfang war es nicht ganz einfach mit ihm, da er kein getreide vertrug und eine flohbissallergie hat. futter umgestellt- alles gut. ausreichend flohschutz- alles gut. seit ca. drei jahren hatte er "alterswarzen", die ich teilweise habe entfernen lassen. es waren immer nur gutartige zellveränderungen. seit ca. 2 jahren leidet er an chronischer niereninsuffizienz, die mittlerweile durch pronefra perfekt eingestellt sind. vor gut einem halben jahr hatte er noch einen kreuzbandriss, der operativ behandelt wurde. ansonsten die normalen alterserscheinungen wie athrose und das herz.
ich bin am 01.01. aufgewacht und mein bett war voller blut. wenn wir aufwachen, wollen wir sofort raus. also angezogen und erste runde des tages absolviert. da ich lauter fusstapsen in der wohnung hatte, wusste ich auch, wo ich die wunde suchen musste. die rechte hinterpfote ist es. genau zwischen den vier pfotenballen war eine kleine erhebung, die aussah wie wundgeleckt. ich habe ihm erstmal einen strumpf angezogen, damit der fuss geschützt bleibt. leider blutete der fuss am 02.01. immer noch. also gleich abends noch zum tierarzt. die schwellung wurde freigelegt und auf einmal hatten wir schon die größe einer erbse. also biopsie. am freitag war ich da und erfuhr das ergebnis. malignes lymphom. weitere eingrenzung des tumors folgt mitte der woche.
eben gerade habe ich den fuss wieder verbunden. die größe ist jetzt bei einer haselnuss.
das staging ergab, dass die milz verändert aussieht. die nierenwerte sind perfekt, die leberwerte sind grottenschlecht. entzündungswerte sind hoch.
ich für mich habe vorläufig entschieden, meinem hund keine chemo anzutun. er hat nieren- und leberprobleme, warum noch mehr gift reinpumpen? eine amputation des beines scheidet für mich auch aus, da er hinten auf beiden seiten athrose hat. was soll das für ein laufen werden mit drei beinen? also bleibt nur die palliativmedizin.
ich quäle mich jetzt mit vielen fragen. ist es richtig, so zu handeln? ist das ende schon da (er schläft seit monaten sehr viel)? soll ich doch durch eine chemo das ganze für ein paar monate verlängern? erkenne ich überhaupt das ende?
ich bin völlig verwirrt und weiß nicht weiter. ich weine sehr viel, weil ich immer geglaubt habe, der kelch geht an uns vorüber. wir beide sind unsterblich. (ja, aber träumen darf man ja) nun ist irgendwann tag x da. und ich habe große angst davor. wie wird es ohne ihn sein? er ist mein anker. er ist mein hafen. er ist mein sonnenschein. er ist alles, was ich habe.
er hat soviel für mich getan. wenn es soweit ist, lasse ich ihn gehen, ohne quälen. das ist mir wichtig, weil ich ihm das schuldig bin. da ist es egal, ob ich hinterher im tränenmeer versinke. es zählt nur er.
ich erhoffe mir hier, ordnung in meine gedanken zu bringen. ratschläge zu bekommen, wie ich es erträglicher machen kann. oder wie ich das ende erkenne.
es wäre schön, wenn dem ein oder anderen etwas einfällt.