Hund ist nicht stubenrein und sehr ängstlich

  • Hallo zusammen,


    ich möchte hier einmal kurz die Geschichte unserer kleinen Mila erzählen, die uns momentan einige Probleme macht, die wir gerne in den Griff bekommen würden.



    Vor etwa 5-6 Wochen hat meine Schwester sie auf der Straße gefunden. Sie schien angefahren worden zu sein und ist panisch in den nahegelegenen Wald geflohen, als meine Schwester ihr helfen wollte. Schlussendlich konnte sie sie einfangen und hat festgestellt, dass sie keine Marke hat. Da sie sehr tierlieb ist, hat sie die kleine zu einem Tierarzt gebracht. Dieser konnte erst einmal nichts feststellen und hat sie wieder weggeschickt. Meine Schwester hat die kleine daraufhin erst einmal mit nach Hause genommen und hat etliche Telefonanrufe bei der Gemeinde, Polizei und dem Tierheim gemacht, um evtl. den Besitzer ausfindig zu machen. Außerdem hat sie einen Aufruf bei Facebook gemacht, ob jemand den Hund vermisst. Das alles brachte keinen Erfolg. Einige Leute schrieben sogar, dass sie den Hund schon vor ein paar Wochen ebenfalls in der Gegend gesehen haben.


    Meine Schwester musste sie dann letztendlich ins Tierheim geben, da sie 4 Katzen besitzt und den Hund nicht aufnehmen kann. Im Tierheim wurde sie umfangreich untersucht und man konnte etwas erhöhte Infektionswerte feststellen, welche man aber in den Griff bekommen konnte. Außerdem wurde das Alter auf ungefähr 5-6 Jahre geschätzt. Da meiner Schwester die kleine so Leid tat, hat sie unsere Tante kontaktiert die schon 2 Hunde hatte und sich bereit erklärt hat die kleine Mila aufzunehmen. Nun ist sie seit 3 Wochen dort und ich nehme sie ab und zu auch zu mir.


    Leider ist sie sehr, sehr ängstlich und zuckt bei jedem lauteren Geräusch zusammen. Zudem ist sie nicht stubenrein. Beim Gassi gehen macht sie so gut wie nie und sobald man wieder zuhause ist, erledigt sie ihre Geschäfte in der Wohnung. Wir vermuten, diesem Hund muss in der Vergangehiet etwas schlimmes zugestoßen sein und er hat wohl nie gerlernt stubenrein zu sein.


    Was ich noch erwähnen möchteist, dass ihr der Schwanz fehlt. Vielleicht war sie ein Bauhund und wurde kupiert oder es ist angeboren, wir wissen es leider nicht.


    Habt ihr einen Rat für uns, wie wir die kleine stubenrein bekommen und ihr die Angst nehmen können? Das beste für sie ist momentan Zeit denke ich, damit sie sich an alles gewöhnt, aber man kann in den 3 Wochen noch keinerlei Besserung feststellen. Vielleicht sind wir auch einfach zu ungeduldig. Was meint ihr zu der ganzen Sache? Wir haben sie sehr gern und möchten ihr ein ganz normales und glückliches Hundeleben ermöglichen.

  • Habt ihr einen Rat für uns, wie wir die kleine stubenrein bekommen und ihr die Angst nehmen können?

    Nur mit Geduld.
    Wenn sie draußen so viel Angst hat, dass sie sich nicht lösen kann, dann macht Schimpfen usw. das nur schlimmer.


    Ich habe das mit meiner Betsey auch erlebt.
    Sie war draußen wie verkorkt und hatte sich in der Wohnung eine Klo-Ecke ausgesucht. (Das kannte sie wohl aus dem Tierheim-Zwinger.)
    Nach 14 Tagen stank ihr die Kacke selbst, und sie hat sich nur noch draußen gelöst.
    Das mit dem Pinkeln hat nochmal 2 Wochen gedauert.


    Vielleicht sind wir auch einfach zu ungeduldig.

    Euer Stress überträgt sich auf die Hundin.
    Gebt ihr Sicherheit, vermittelt Vertrauen.
    Sie muss lernen, dass Ihr auch in unsicheren Situationen (draußen) in der Lage seid, sie zu schützen, damit sie entspannt sein kann.

  • Evtl ein Zuhause mit einem Garten für sie suchen, wo sie langsam lernen kann, dass der eigenen Garten quasi eine Fortsetzung der Wohnung ist, zum eignen Territorium dazugehört und damit genauso sicher ist?


    Ich würde garnicht mal sagen, dass sie misshandelt worden sein muss, eher, dass sie als Welpe angeschafft und immer nur in der Wohnung gehalten wurde, nie rausdurfte (Katzenklo? Kleiner Zwinger?) und keine anderen Menschen oder Umweltreize kennengelernt hat. So wie sich das anhört kennt sie Gassi gehen ganz einfach nicht, was bei einem Hund in dem Alter ja einiges über die Haltungsbedingungen früher aussagt.

  • Oskar ist auch ein Angsthund - und das wichtigste, was ihr für den Hund tun könnt, gebt ihm Zeit, Zeit und nochmal Zeit. 3 Wochen sind gar nichts, ihr müsst in Monaten oder gar Jahren denken.


    Zum Thema Stubenreinheit: alle 2 Stunden raus mit ihm wie mit einem Welpen, immer an die gleiche Stelle und warten, warten, warten. Falls er sich dort löst, Party und hochwertig belohnen. Spaziergänge extrem reduzieren und immer die gleiche ruhige kurze Runde. Regelmäßigkeit und Sicherheit sind wichtig.


    Angst ist ein anderes Thema. Oskar hat die ersten Monate aufgrund seiner Ängste ausschließlich in der Küche gewohnt. Lasst den Hund machen, lasst ihm seine Zeit. Oskar hat 6 Monate gebraucht, bis er sich frei im Haus bewegt hat. Niemals Zwang ausüben, nur streicheln, wenn Hund zum Streicheln kommt. Oft hilft auch, Leckerchen einfach mal fallen zu lassen, irgendwann wird Hund sie holen und mehr fordern.


    Problematisch bei einem Angsthund sehe ich die unterschiedliche Betreuungen bei dir und deiner Tante. Damit ist der Hund komplett überfordert, das verunsichert ihn noch mehr. Im Notfall kannst du Hund bei deiner Tante betreuen, jedoch nicht zu dir holen.


    Oskar ist seit April bei mir. Vieles ist besser geworden, einiges wird noch besser werden, anderes muss ich einfach akzeptieren.


    Geholfen hat uns sehr eine verhaltenstherapeutisch arbeitende Trainerin, die immer noch einmal wöchentlich mit uns arbeitet, entweder hier bei mir oder auf ihrem Platz.


    Das wichtigste ist und bleibt aber, gebt ihm Zeit, Zeit, Zeit. Er muss in seinem Rhythmus ankommen, das geht mal schneller, kann aber auch dauern.


    Dringend ans Herz legen möchte ich noch eine Testung auf Mittelmeerkrankheiten. Niemand weiß, woher der Hund ursprünglich stammt, der kupierte Schwanz deutet schon auf Ausland hin.

  • Vielen Dank für eure Antworten.


    Ein Zuhause mit Garten hat sie bei meiner Tante, aber auch dort löst sie sich nicht immer. Wenn sie draußen ist, schnüffelt sie sehr, sehr viel und geht jeder noch so kleinen Spur nach. Ich habe den Eindruck, dass sie viel zu beschäftigt mit allem anderen ist und das Lösen deshalb komplett vergisst bzw. in den Hintergrund stellt.


    Leider kann man sie auch nicht von der Leine lassen und alleine im Garten lassen, da sie sonst wahrscheinlich abhauen würde. Jedenfalls vermute ich das, ausprobiert habe ich es noch nicht. Aber vielleicht würde das ein wenig Druck von ihr nehmen und sie fühlt sich nicht so beobachtet.


    Wir werden ihr einfach die Zeit geben die sie braucht und hoffen, dass alles besser wird.


    Zum Arzt wollten wir sowieso noch einmal mit ihr gehen, da noch eine Impfung fehlt und sie macht extrem viel Pipi, obwohl sie kaum etwas trinkt und fast alles an Flüssigkeit über das Futter aufnimmt. Das kommt uns etwas komisch vor.


    Was mich noch interessieren würde, was meint ihr, welche Rassen stecken in ihr? Sie wiegt etwa 5-6 Kg und ist etwa 30 cm hoch.

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