Neuer Hund plötzlich wie ausgewecheslt

  • @Sonja F


    Berichte ruhig erweitert... Danke für das Update...!


    Denn um euch geht ja ja hier...

    Guten Morgen! Huch, was war denn hier los? Ab und an ist es besser, wenn man nicht immer online ist ;)
    Danke fürs Aufräumen :bindafür:


    Loki macht sich ganz gut. Er stalkt nach wie vor, wobei er nicht mehr heult und winselt, wenn ich das Zimmer ohne ihn verlasse. Mit Hunden hat er immer noch so seine Probleme, aber er geht eher auf Abstand, anstatt aggressiv zu sein. Heute treffen wir uns wieder mit dem Hund meiner Eltern zum Gassigehen, morgen kommt die Trainerin zu uns nach Haus. Es kann nur besser werden :rollsmile:


    Was mir aufgefallen ist, dass Loki Teenager abgöttisch liebt, ebenso Frauen in meinem Alter. Aber sobald uns ein älterer Mensch über den Weg läuft, bekommt er Angst. Er will nur noch weg, winselt. Wir gehen dann weiter, aber er dreht sich immer um, guckt ob die noch da sind und wird erst ruhig, wenn sie außer Sichtweite sind. Meine Schwiegermutter kann er gar nicht ab. Die verbellt er und knurrt sie an (bei uns zu Hause). In freier Wildbahn ignoriert er sie. Meine Schwiegermutter mag aber auch keine Tiere. Finde ich aber gar nicht so schlimm, da ihre Besuche stark nachgelassen haben.
    Scherz beiseite. Bei allen 50+, ganz schlimm bei grauhaarigen Damen, verhält er sich so. Wenn er der Situation nicht entfliehen kann, wird er aggressiv, ansonsten haut er ab. Noch schlimmer wird es, wenn Rollator und Stöcke involviert sind. Da hat er sich auch schon mal von der Leine losgerissen.
    Dumm: Wir wohnen neben einem Altersheim. Ich MUSS da vorbei und die alten Leutchen gehen ja gern spazieren. Sie suchen auch immer Kontakt und wollen Smalltalk halten. Hab ich früher auch gern gemacht. Mit Loki unmöglich.
    Dagegen würde er jeden Teenager gern mit nach Hause nehmen beim Gassi gehen. Ist ein freundlicher, sehr fröhlicher Hund.


    LG
    Sonja

  • Hallo,
    das Gespräch mit der Hundetrainerin war sehr aufschlussreich.
    Ich hatte schon vermutet, dass Loki nicht unbedingt immer nett behandelt wurde von meinem Onkel. Der hatte immer schon eine recht raue Hand im Umgang mit seinen Tieren, leider.
    Beim Tierdoc hat sich ja auch einiges gezeigt, das nicht korrekt war (nicht behandelter Hodenhochstand, verschleppte Ohrentzündung, falsche Ernährung).
    Loki hat eine ausgeprägte Handscheue und reagiert "schlecht" auf die Hand. Zudem ist er ein absoluter Kontrollfreak. Alles, was die meisten so süß finden, z.B.: die Schnauze auf das Bein legen, das Lagern vor der Couch, das Nachlaufen etc. seien Kontrollmechanismen und Stress für ihn.


    Wir haben jetzt Hausaufgaben bekommen, unter anderem auch das Üben von Augenkontakt mit ihm, um Vertrauen aufzubauen, und das Bleiben auf der Decke. Spielzeug ist erst einmal völlig tabu, ebenso das wilde Spielen mit den Händen, da er ein ausgeprägtes Beuteverhalten zeigen würde. Das aggressive Verhalten gegenüber Hund und Mensch hat er auch wieder gezeigt, aber es ist wohl der Angst geschuldet. Sie hat uns nahe gelegt, dass ihn Fremde besser nicht betatschen sollten, da sie nicht ausschließen kann, dass er beißen würde. Bei ihr hat er gebellt und geknurrt. Eigentlich sollte es ja selbstverständlich sein, dass man einen fremden Hund nicht streichelt, aber bei so einem kleinen Knuddeltier denken die meisten, dass er zum Streicheln freigegeben ist.


    Mir raucht nur gerade der Kopf, weil ich nicht weiß, was ich überhaupt noch mit dem Hund machen darf und was nicht. Laut ihr so wenig wie möglich. Deckentraining, Vertrauen und Blickkontakt aufbauen. Nicht überfordern und ihn aus der Angst holen zu können wäre wichtig. Daher wäre der Augenkontakt so bedeutend.
    Kontrolle entziehen, in dem man immer zeigt, dass der Mensch die Kontrolle hat (die Hand auf den Kopf legen, wenn er die Schnauze aufs Bein legt z.B.).
    Beißt sich aber irgendwie mit der Handscheue :ka:
    Ich fühle mich gerade iwie überfordert :verzweifelt:


    LG
    Sonja

  • Das aggressive Verhalten gegenüber Hund und Mensch hat er auch wieder gezeigt, aber es ist wohl der Angst geschuldet.

    Der Hund ist unsicher und aus der Unsicherheit heraus reagiert er mit Knurren. Im Grunde weiß dieser Hund nicht genau, wie er sich in den verschiedensten Situationen verhalten soll.

    Kontrolle entziehen, in dem man immer zeigt, dass der Mensch die Kontrolle hat (die Hand auf den Kopf legen, wenn er die Schnauze aufs Bein legt z.B.).

    Kontrolle entziehen bedeutet, dass die Aktionen mit dem Hund von Dir ausgehen sollen. Beispiel: läuft der Hund ständig hinter Dir her, dann mach einfach mal die Türen hinter Dir zu - ohne jede Beachtung und Ansage für den Hund. Oder: fordert der Hund zum Spielen auf - ignoriere den Hund, warte ein Weilchen und beginne Du das Spiel.
    Sehe es einfach so, dass Du Chef bist und den Untergebenen aufforderst etwas zu tun.


    Zeigt der Hund Vertrauen - und ich werde es als ein Vertrauensbeweis, wenn er zu Dir aufs Sofa kommt und den Kopf auf Deine Beine legt - dann solltest Du das mit einem netten Wort bestätigen, ihn am ganzen Körper streicheln.
    Die Hand auf den Kopf legen ist Dominanzverhalten Deinerseits - für was das gut sein soll, verstehe ich nicht - und das kann kein unsicherer oder handscheuer Hund gebrauchen.


    Schaffe Vertrauen durch geregelte Abläufe, die aus der Sicht des Hundes für ihn verständlich sind. Bleib mit Deinen Anweisungen eindeutig und konsequent.


    Im Übrigen gibt es viele Dackelgruppen, wo Erziehungsarbeit geleistet wird und wo Fachleute der Rasse da sind, die Dir helfen könnten. Was die jagdliche Arbeit anbelangt, so muss man diese ja nicht mitmachen, aber die Übungsstunden zum Gehorsam wären für Euch eine echte Bereicherung.

  • Mach eins nach dem Anderen. Ihr habt eine Grossbaustelle mit diversen Subunternehmen ;-)


    Du hast das Medizinische erledigt, du hast einen Trainer gesucht und gefunden, jetzt einfach weiter Schritt für Schritt.

  • Da kann ich mich nur anschließen: Schritt für Schritt. Und wie die Trainerin schon auch sagte: Im Moment am besten nicht allzuviel tun, erstmal Vertrauen aufbauen. Das gehört zu den Dingen, die "nebenher" laufen - mal Blickkontakt, mal schauen, was er macht, mal anlächeln,... Überhaupt kann ich in der Situation Fröhlichkeit (singen, summen, hopsen, lächeln, lachen, Kopf schief legen und grinsen) sehr empfehlen, das fördert das Wohlbefinden.
    Ansonsten schau vielleicht mal in den Thread mit den Tierschutzhunden- auch da muss man ganz von vorne anfangen und sehr behutsam vorgehen.


    Viel Spaß mit deinem neuen Hund! :herzen1:

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