Hunde einfach zusammen lassen?

  • Hallo ihr Lieben,


    Ich würde euch gerne um Rat fragen, da ich mir unsicher bin.


    Alfred, mein Welpe, ist jetzt 12 Wochen alt. Unter uns wohnt die Schwiegermutter mit 2 eigenen Hunden. Die 3 teilen sich ein Garten und kommen soweit klar. Seit ein paar Wochen ist bei der Schwiegermutter auch ein Pflegehund. Ein Mischling in der Größe eines Schäferhundes.
    Folgendes Problem, der Pflegehund kann Alfred nicht ab. Er hat Schmerzen und wird gerade auf eine Hüft-OP vorbereitet. Alfred ist ein Welpe und will spielen mit ihm. Schon 2x hat er nach Alfred geschnappt . Es ist nichts schlimmes passiert. Wir waren immer sofort zur Stelle. Auch im Garten knurrt der Pflegehund und würde auf Alfred los gehen.
    So darf Alfred nur noch mit der 10 Meter Leine in den Garten. Da er sonst ständig zum Hund rennt und ihn "nervt".


    Versteht mich nicht falsch. Treffen wir andere Hunde mit denen gespielt werden darf, empfinde ich es für normal, dass mal geknurrt oder so wird. Alfred muss eben auch seine Grenzen lernen.


    Aufjedenfall ist jetzt die Rede ob der Hund nach der OP wieder zur Schwiegermutter kommt oder nicht. Ich war ehrlich dagegen. Das ewige aufpassen stresst einfach. Heute war der Herr der Organisation da und meinte, das Verhalten vom Pflegehund ist normal. Er wäre ja auch nicht sozialisiert und ich soll doch Alfred im Garten einfach von der Leine lassen. Die "raufen" sich schon zusammen.


    Aber irgendwie habe ich ein schlechtes Gefühl und traue dem Hund nicht. Alfred ist mein erster hund und ich bin mir jetzt echt unsicher.


    Was sagt denn ihr dazu? Einfach zusammen lassen?


    Lieben Dank schon mal für die Antworten :hilfe:

  • Was sagt denn ihr dazu? Einfach zusammen lassen?

    Ich werde Dir diesbezüglich keinen Rat geben, weil es einfach für den Welpen gefährlich werden kann.
    Wenn der Pflegehund Schmerzen hat, hält er den Welpen vielleicht deshalb von sich ab.
    Lass einen kompetenten Trainer draufschauen und den Pflegehund einschätzen!

  • Ich würde sie nicht zusammen lassen. Es ist das gute Recht des Pflegehundes, dass er deinen Welpen nicht an sich dran haben will und wenn das niemand für ihn macht, dann wird er das halt selber regeln. Bisher reagiert dein Welpe ja scheinbar nicht auf seine Abfuhr.


    Ich würde stattdessen im Garten einfach einen mobilen Zaun aufstellen. Dann hat der Pflegehund seine Ruhe und du musst deinen nicht die ganze Zeit an der Leine lassen.

  • Ein souveräner und gesunder erwachsener Hund kann Deinem Welpen sicherlich Grenzen aufzeigen. Ein - wie du sagst - nicht gut sozialisierter und zudem noch kranker Hund, der Schmerzen hat, wird da eventuell unangemessenes Verhalten zeigen. Und das Ergebnis wäre: der Pflegehund lernt, dass er massiv nach vorne gehen muss, um seine Ruhe zu haben, und dein Welpe lernt.... nix. Oder irgendwann, wenn er älter wird, dass er zurückpöbelt. Alles Dinge, die kein Mensch gebrauchen kann, und die Hunde auch nicht.


    Ich würde nur gemeinsam mit dem Welpen rausgehen und mich mit ihm beschäftigen oder lösen lassen, dann wieder Ruhe drinnen. Mit 12 Wochen sollte er nicht unbeaufsichtigt mit anderen Hunden interagieren, meiner Meinung nach.


    Und der Pflegehund muss von Deiner Schwiegermutter geschützt werden, wie soll er sonst Vertrauen aufbauen?


    Mobiler Zaun: die Idee kann klappen, wenn man trotzdem immer draufschaut, je nach Territorialität des Pflegehundes kann ja auch dies anstrengend werden.


    Ich sehe es nicht, dass es einen leichten Weg der Zusammenführung gibt. Hier muss gemanagt werden, bis der Pflegehund vollständig gesundet ist und dann kann man sehen. Oder er geht in eine andere Pflegestelle.

  • Hallo,
    ich würde die 2 auf keinen Fall zusammen lassen.
    Der Pflegehund ist krank und hat doch jetzt ein Recht auf Ruhe...
    Warum sollte man ihn damit belasten einen Welpen „zu erziehen“?
    Also entweder trennen oder eine ruhigere Pflegestelle suchen!
    LG

  • Nein! Auf keinen Fall!


    Solange der Pflegi Schmerzen hat, würd ich da auch nicht mal einen Gedanken dran verschwenden, da ist Deine Sorge nicht unberechtigt. :bindafür:


    Warum sollte der Pflegi nicht wieder zurückkommen nach der OP - das ist doch kein Sofa, das man dann (gerade nach ner OP, die ihn gestreßt hat, mit Schmerzen und wo er sich schon an die vorhandenen Hunde gewöhnt hat) woanders abstellen kann.... Der braucht doch gerade für die Genesung ein zumindest halbwegs gewohntes Umfeld.
    Aber gut, ich halte da eh nix von dieser Herumschieberei von Pflegestelle zu Pflegestelle. Erst wird Hund (oft ausm Ausland) hier ins Ungewisse geholt, dann Pflegestelle und wenn er vermittelt wird, wieder n andrer Haushalt und Hundeführer. Und wenn er Pech hat, noch ein bis mehrere Wechsel der Pflegestelle. Weil einer grad nimmer kann/will/der Hund unerwartete Baustellen mitbringt oder was auch immer. Wie soll denn da noch Vertrauen zum Menschen entstehen, bzw. Vertrauen in die Dauerhaftigkeit einer Beziehung zum Halter?


    Ich versteh´s auch net ganz - wenn ich nen Pflegehund nehme, dann weiß ich doch, daß das ein Überraschungspaket sein kann, mit dem ich werde arbeiten müssen, und überlege vorher, ob er zu dem Zeitpunkt in die Situation/zu meinen Hunden paßt, und ob ich die Zeit/Nerven habe, u.U. zu managen?


    Den Herrn von der Organisation vergiß mal ganz schnell - klar verhält sich der Hund normal - für das, was er bisher erlebt hat. Aber es muß ja net grad Dein Welpe sein, der diesen Hund sozialisieren muß, ne.... *gg Zumal Deiner höchstens noch nen Schock fürs Leben kriegt, wenn der Andre dann dank Schmerzen mal überreagiert. Mit der Folge, daß Du dann am Ende nen traumatisierten Hund hast, der bei Fremdhunden künftig nach vorn geht, und das schon in dem jungen Alter, weil er einmal heftig niedergemacht wurde. Ne - braucht kein Mensch.....


    Welpen findet kaum ein erwachsener Hund wirklich so prickelnd, und ich kenns von meinen auch, daß die da erstmal für Ordnung sorgen, wenn einer zu aufdringlich wird. Erst heut früh kam 5 Monate junger Nachbarsfoxl und wollte (echt vorsichtig und mit Abstand, der ist bissel unsicher) an Biene schnuppern , und hätt sich fast ne "Ohrfeige" eingehandelt von ihr..... Aber wenn der Erwachsene dann noch Schmerzen hat, und man nicht weiß, wie der auf andre Hunde generell reagiert, würd ich da mal schön Abstand halten - mit nem eigenen Hund sowieso generell, wenn ich nicht dabei bin, um ihn zu beschützen gegenüber einem Hund, den ich nicht kenne, aber ganz sicher vor allem mit nem Welpen.


    Also: Dein Bauchgefühl hat schon ganz recht - halt Abstand von dem Kerle und guckt erstmal, daß der wieder auf die Beine kommt und schmerzfrei ist. Danach kann der sich schon ganz anders verhalten den andren Hunden gegenüber. Wenn Dein Kleiner dann im Laufe der Zeit noch lernt, respektvoll Abstand zu halten und die Individualdistanz zu wahren, wird das sicher klappen (wenn der Pflegi denn dann immer noch Pflegi bei Euch ist). :-)


    PS: achja - wenn er Euch lange genug kennt, dann weiß er irgendwann auch, daß ihr ihn vor dem kleinen Neugier-Ungeheuer konsequent beschützt, und braucht auch nimmer sich selbst zu wehren. Dann wirds eh entspannter.

  • Ich würde die beiden nicht zusammen lassen. Der Pflegehund braucht Ruhe, dein Hund entdeckt grad die Welt.
    Nun sind ja sicher nicht beide ständig draußen Anfang Januar. Ich würde unterschiedliche Zeiten zur Gartennutzung absprechen.
    Auf keinen Fall würde ich den Pflegehund nach der OP in eine andere Stelle geben. Er hat vielleicht grade etwas Vertrauen aufgebaut und käme dann frisch operiert in das nächste Heim.
    Das geht mMn gar nicht.

  • Jetzt wo der Hund operiert wird und auch in der Zeit danach, wo noch alles heilen muss, würde ich die Hunde nicht im Freilauf zusammen lassen. Evtl. mal gemeinsam spazieren gehen, aber dann eben drauf achten, dass dein Welpe nicht zu dem anderen Hund hin geht und ihn bedrängt. Ein nicht gut sozialisierter Hund mit Schmerzen kann da durchaus mal extremer reagieren, was für deinen Welpen gefährlich werden kann.


    Sollte der ältere Hund dauerhaft bei euch bleiben, dann arbeite daran, dass Alfred ihn nicht belästigt. Belohne ihn wenn er sich vorsichtig annähert, oder auch mal Bögen um den anderen läuft und verhindere unhöfliches Verhalten oder einfach Verhalten die der andere nicht mag. Wenn du das konsequent machst, wird auch irgendwann der Freilauf kein Problem sein.


    Mein Retriever-Rüde wollte als Welpe auch immer gern mit allen spielen. Meine Mutter hat eine Hündin die da so gar keinen Wert drauf legt und selbst beschnüffeln nicht mag, geschweige denn angespielt werden. Sie zeigte dann sehr deutlich mit knurren und schnappen, dass sie das nicht duldet, aber warum es soweit kommen lassen? Leo wurde von mir konsequent daran gehindert die Hündin meiner Mutter zu bedrängen (was bedrängen ist, entscheidet der jeweilige Hund, bei Tiffi war es eben schon ein beschnüffeln) und gelobt wurde er wenn er sie ignoriert hat, im Bogen um sie gelaufen ist und zurück haltend war. Wichtig auch: der Hund der "nervt" wird angeleint und nicht der der sich nur wehrt. Auch wenn Welpi süß und unschuldig ist, nur spielen will und der andere schnappt und knurrt.


    Deswegen finde ich, dass ihr das zurzeit gut handhabt in dem dein Welpe angeleint bleibt, auch wenns sicher etwas mühselig ist. Aber wenn man dauerhaft wenig gestresste Hunde will, dann ist das der richtige Weg. Du musst da die Verantwortung übernehmen und deinem Hund beibringen, dass nicht jeder andere Hund spielen will und wie man sich höflich annähert.

  • vielen Dank für eure ehrlichen und guten Meinungen.


    Ja, klar es sollte auch an den Pflegehund gedacht werden. Erstmal sollte er auf die Beine kommen und sich auch wohl fühlen. Das stimmt und soweit hab ich erst gar nicht gedacht. Sondern in erster Linie an Alfred. Gott wie egoistisch :/


    Bei der Entscheidung ob Pflegehund oder nicht wurden wir nicht gefragt. Die Schwiegermutter hat ihren Mann erst verloren und hat sich so jetzt eine Aufgabe gesucht.


    Jetzt weiß ich zumindest das mein Bauchgefühl stimmt. Alfred halte ich erst mal auf Abstand. Das ist meine Aufgabe. Damit sich aron (der Pflegehund) nicht selber verteidigen muss. Alfred ist nämlich wirklich sehr aufdringlich.


    Und jetzt hüpf ich runter zur Schwiegermutter und sage ihr, dass aron bis zur Vermittlung wegen mir schon bleiben kann. Den Rest bekommen wir hin.


    Vielen lieben Dank für die Antworten :bindafür:

  • Ich würde die beiden Hunde auf keinen Fall zusammen lassen. Das Verhalten des Pflegehundes ist normal, daß stimmt. Das Verhalten eures Welpen aber auch. Ein 12 Wochen alter Welpe kann noch nicht so weit sein, daß er andere Hunde immer richtig einschätzen kann. Deshalb ist es, meiner Meinung nach, euer Aufgabe einzugreifen und auf der einen Seite den Pflegehund vor dem Welpen und Schmerzen zu schützen und auf der anderen Seite für euren Welpen vor gefährlichen Verletzungen.
    Ich habe noch eine Verständnisfrage. Geht es bei der Rückkehr nach der Operation darum ob der Hund dauerhaft bei deiner Schwiegermutter bleibt, also zu eigenen Hund wird; oder darum wann der Hund auszieht? Ob schon sofort nach der Operation oder später?


    LG


    Franziska mit Till

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