Ja klar, Samita, Du hast vollkommen Recht - daher die Frage, warum ein Setter. Der ist nun mal fürs weite Feld und fürs Rennen gemacht...
In dicht besiedelten Gegenden muss man da tatsächlich höllisch aufpassen, wo man den Hund stöbern lassen kann und wo nicht, immer vorausgesetzt, man kann es mit dem Vorstehen abbrechen.
Die Schwester meines Freundes hat nach einem English Setter nun einen Gordon Setter, daher kenne ich die Problematik, dass die Hunde ohne eine MIT ihren Trieben arbeitende solide Ausbildung eigentlich ständig Adrenalinschübe beim Menschen hervorrufen, weil sie blitzschnell durchstarten und einfach weg sind.
Wir wohnen hier aber in einem recht dünn besiedelten Landstrich, ebenso wie die Frau, von der ich schrieb, so dass die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund vor Frauchens Augen einem Jäger vor die Flinte läuft, nicht ganz so hoch ist... und ja, darauf baut sie, dass sie den Hund vor dem Jäger wieder hat...
Mit der Gordon-Hündin hat sie so ziemlich alles durch, was hier auf dem platten Land an "anspruchsvoller" Hundebeschäftigung angeboten wird, weil sie es besser machen wollte als mit dem English Setter.
Der Hund steht gut im Gehorsam, ist ein angenehmer Zeitgenosse, keine Frage - aber sobald sie einen Hasen auf dem Schirm hat, ist alles Makulatur.
Manchmal kommt man mit einem als problematisch angesehenen Hundeverhalten einfach besser zurecht, wenn man das annimmt, was einem der Hund von sich aus anbietet, und sich dann überlegt, wie kann ich das sinnvoll kanalisieren, anstatt die Weiten des WWW nach immer neuen Methoden zur Deckelung und Unterdrückung genau dieses Verhaltens zu durchforsten.
Verständlich, was ich meine?
Caterina
Noch ein PS: Ich würde z. B. versuchen, den Hund auf dem Weg zum Supermarkt (der sicherlich nicht jeden Tag ansteht) zum Dummytragen oder etwas in der Art zu animieren, d. h. ihm diesen kurzen Gang als Arbeit zu verkaufen, und dabei kann man auch mal gesittet an der Leine und zur Not halt auch bei Fuß gehen - immer vorausgesetzt, irgendwann hat er auch die Gelegenheit zum - für sich und andere gefahrlosen - Rennen und Stöbern.