Hund kennt kein "bei Fuß" mehr!

  • Was heisst denn "bei Fuß" laufen für den Hund genau? Ist das das Einzige woran ihr zur Zeit arbeiten müsst?

    an lockerer Leine, welche Seite ist bei uns Situationsbedingt. Aber ja, das und der Rückruf sind die einzigen großen Baustellen. Es ist schön öfters vorgekommen dass er abgehauen ist und wir in erst nach einer viertelstunde wiedergefunden haben... In unserem Umkreis gibt es auch leider keine eingezäunten Hundeflächen, sodass die Sprge natürlich groß ist, dass er mal aus dem Dickicht auf die Fahrbahn rennt. Seitdem bleibt die Schleppleine in der Hand und leinenfreie Ausflüge im Wald und am See sind abgeblasen.

  • Ja mit 6 Monaten sind sie alle toll, aber man vergisst das der Hund dann noch klein ist und in dieser kurzen Zeit noch nichts perfekt können kann. In der Pubertät zweifelt man an sich selbst oder/am Hund und sich selbst. Das ist normal, habt Geduld.


    Ein Setter ist etwas ganz anderes als ein Labrador. Setter sind verrückte Nudeln und unendlich stur. Sie haben einen unglaublichen Radius, möchten rennen und flitzen und beschäftigt werden. Die meisten Besitzer junger Setter die ich kennengelernt habe waren leicht verzweifelt, mit dem Hund der an der Leine wie ein irrer durch die Gegend hüpft. Ich mag Setter unglaublich gerne, sie sind so lieb und sanft, aber mit ihrem Tatendrang draußen wäre das nicht meine Welt. Setterbesitzer sind meist unglaublich humorvoll und das braucht man auch. :D

  • Wenn er abhaut, dann liegt das nicht unbedingt am Rückruf (allein).
    Bei so einem Hund ist ein Radiustraining und das Üben der generellen Ansprechbarkeit sinniger, finde ich.


    sonst geht es so:
    RR-Hund kommt, rennt wieder los - RR - Hund kommt, rennt wieder los - RR - Hund kommt, rennt wieder los, ist weg


    Das Weg und Her und Weg und Her pusht, bis er sich nicht mehr beherrschen kann. Und dann hört er wirklich nix mehr - das ist dann nicht mangelnder Gehorsam sondern Löffel alle, geht nix mehr.

  • Ab wann gilt denn diese Phase "unnormal" lang? Bei unserem Labrador ging das damals ein/zwei Monate und normalisierte sich wieder für eine lange Zeit

    Das ist bis zu zwei Jahren ein ständiges auf und ab. Mal denkst du "so kann er bleiben" dann gibt es wieder einen Testosteronschub und du möchte ihn vor dem Tierheim anbinden. ;)


    Ich würde jetzt auch daran arbeiten, dass der Hund nicht die Möglichkeit hat wegzulaufen denn so langsam dürfte auch der Jagdtrieb erwachen. Bei einer Jagdhundrasse würde ich mir eine Hundeschule suchen die sich mit der Ausbildung von Jagdhunden auskennt.

  • Willkommen in der Junghundentwicklung. ;)


    Wenn meine Youngster solche Phasen haben, dann schraube ich stark zurück. Heißt: Ich würde nicht mit ihm zum Supermarkt gehen, sondern den Gang ohne Hund machen und mit dem Hund nur kurz (zeitlich kurz!) zum Üben raus - ohne ein Ziel zu haben.


    Meiner Erfahrung nach wird in dem Alter auch oft viel zu viel mit den Hunden gemacht. Das Hirn ist im Umbau, körperlich wirken sie so "erwachsen". Also wird lange spazierengegangen, erzogen, beschäftigt und so weiter. Und eigentlich packen die das gar nicht. Was Du ja auch grad merkst. Ich würde daher das komplette Programm abspecken.


    Übrigens: Fuß gehen übe ich mit meinen in dem Alter noch gar nicht. Das packen die im Alltag eh nicht ...

  • Ja...ich kenn das auch....ich wünsch mir auch oft meine Tochter im Alter von 6 jahren zurück :D


    Aber Spaß bei seite.....Samu hatte das auch...er hatte alles vergessen was er gelernt hatte....ich hab dann kurze Runden gedreht und es irgendwie durchgestanden....allerdings konnte er mich auch nicht durch die Gegend ziehen...er ist ja klein.....


    Bis wir ein richtiges Team waren und er zu 100 % gehört hat dauerte es 1,5 bis 2 jahre.....also Geduld und durchhalten ! :smile:

  • Finde das Verhalten deines Junghundes auch vollkommen normal. Es ist wie gesagt entwicklungsbedingt und entsprechend einzuordnen... Dein Hund macht das nicht mit Absicht, oder um euch zu ärgern. Er kann im Moment nicht anders. D.h. es ist an euch ihm zu zeigen, wie er mit diesen Veränderungen "umgehen" kann.


    Dass er draußen offenbar noch ansprechbar ist und andere Kommandos befolgt, kommt euch mMn nach doch sehr entgegen. (Mein Rüde war zum Beispiel draußen gar nicht mehr ansprechbar in dieser Zeit...) D.h. darauf könnt ihr aufbauen.


    Radiustraining mit der Schleppleine halte ich auch für sehr wichtig. Damit würde ich beginnen! Wichtig: Schleppleine gehört immer ans Brustgeschirr.

  • Ich rufe mal @RedPaula her :smile: sie hat auch einen Setter.

    Danke fürs rufen.


    Tja, was soll ich dazu sagen xD


    Setter sind Clowns, freundlich, verspielt und voller Tatendrang. Energiebündel, die es immer eilig haben. Wenn man mit ihnen schimpft oder sie straft, dann machen sie die Ohren zu. Die Ansprache und Erziehung muss freundlich aber bestimmt umgesetzt werden. Sie kapieren sehr schnell.
    Leine hassen sie, sie wollen los, nach vorne, sie wollen rennen.


    Paula mag auch nicht an der Leine sein, sie zieht dann wie ein Ochse.
    Sie muss auch nicht bei Fuß gehen.
    Im Freilauf lässt sie sich perfekt händeln. Sobald die Leine ab ist, ist sie in ihrer Welt.
    An ihrem Radius zum stöbern brauchte ich nicht arbeiten, sie hat einen mittleren Radius. Sie ist immer in meiner Nähe, ich brauche nicht rufen oder pfeifen. Ich weiß, das sie da ist, in meiner Nähe ist.
    Ich pfeife oder rufe sie ganz, ganz selten. Sie kommt ständig aus dem Gebüsch, um zu schauen wo ich bin.
    Ich habe 2 Pfiffe, 1 x für nun komm mal ran und einen Superpfiff für jetzt sofort, der wird angewendet, wenn sie ein Reh anpeilt oder einen Hasen verfolgt. Dieser Pfiff sitzt, sie kommt dann sofort und bricht ab.
    Ich denke, das sie im Freilauf nicht abhaut, einen mittleren Radius hat, weil wir eine unheimlich starke Bindung haben. Sie vertraut mir, ich ihr.
    Eine Schleppleine habe ich noch nie besessen. Paula hat im Freilauf sehr viele Freiheiten, solange sie meine pfiffe befolgt und das weiß sie.
    Natürlich bekommt sie von mir auch ne Ansage, zum Glück sehr selten.
    Im Alter von 10 Monaten habe ich mit ihr auch kein großes Programm gemacht. Da gab es Tage, da bin ich mit ihr 10-20 x um den kleinen Ententeich gegangen und haben trainiert, das Enten uninteressant sind und das war ihr Programm für den Tag.
    Umso mehr man mit dem Setter macht, umso mehr verlangt er von dir.
    Er will immer mehr, er kennt keine Grenzen, denn ein Setter kann den ganzen Tag draussen sein, rennen, toben, spielen, stöbern.
    Das gibt es bei mir nicht, ich würde Paula nur hoch puschen und könnte ihr irgendwann nicht mehr gerecht werden. Es gibt hier auch mal einen Auszeittag, da gibt es das Faulprogramm auf der Couch und pinkeln im Garten.Auch das braucht ein Setter um runterzukommen, um zu lernen, das nicht jeder Tag ein Settertag ist.
    Umso mehr man mit ihm macht, umso mehr fordert er ein, er will immer mehr.
    Im Freilauf arbeite ich ab und an, wenn es erforderlich ist, auch mit Handzeichen, für Sitz und platz. Auf Entfernung brauche ich nicht brüllen oder pfeifen, dann geht nur der Arm hoch oder zur Seite, dann geht mein Hund ins Platz oder Sitz.
    In Allem haben wir total entspannte Spaziergänge, es ist wunderbar mit ihr zu laufen.
    Ich war mit einigen Usern hier schon unterwegs und ich denke, das alle bestätigen können, das der Freilauf mit einem Setter völlig unproblematisch ist und nur dreckig endet :ugly:
    Wie geschrieben, ich rufe und pfeife im Freilauf ganz, ganz selten nach ihr, sie ist mein Schatten und immer in meiner Nähe, auch wenn ich sie nicht sehe.
    Auch ihr Manko ist die Leine, damit kann ich leben, es gibt wichtigeres.
    Der Rest stimmt.
    Besorge ein gutes Geschirr, fahre das Programm runter, mache Auszeiten.
    Rede mit ihm freundlich, aber bestimmt. Bei Wut, anschreien, bestrafen wird der Setter nur stur.


    Gestern war bei uns Programm und heute wird gechillt xD
    Dieses Bild ist von eben, sie hat heute Auszeit


    02531c1c0.jpg

  • Sheela kannte in ihrer Pubertät plötzlich garnix mehr... da war Leinenzug noch das kleinste Problem :lepra:
    Viiiiieeeel Geduld war da angesagt und Spontanität... Man sagt ja immer so schön "Wie der Herr so´s Gescherr" - jetzt sind weder Sheela noch ich da gut drin was die Geduld angeht und deshalb ich dann auch das Programm runtergefahren, nicht nur ihr zuliebe, sondern auch vor allem mir zuliebe :pfeif: Kurze Runden, wenn´s ganz schlimm war und wir waren beide "durch", hab ich einfach wieder umgedreht und sie zum lösen in den Garten gelassen. Manchmal gab es normale oder sogar gute Tage und wir waren ewig draußen unterwegs. Je nach Tagesform. Wir haben das zusammen quasi ausgegesessen, hat aber fast ein Jahr gedauert. Immer mit guten und auch katastrophalen Zeiten zwischendrin.


    Halt durch! Das ist normal und dein Pubertier kann grad manchmal nicht anders. Und wenn du kurz vor dem Durchdrehen bist, atme tief ein und erzähl dir selbst nen Witz, damit dir der Kopf nicht platzt :ugly:

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