"Das sollen sie unter sich aus machen." - Sozialverhalten beim Junghund

  • Mailo ist so ein tollpatschiger Junghund, der absolut keine Ahnung von seiner Größe hat, noch dazu ein Feigling vor dem Herrn.
    Aber: er unterwirft sich bilderbuchmäßig.


    Ich achte jetzt sehr gezielt auf Kontakte mit anderen Hunden, damit er weiteres Sozialverhalten lernen kann. Auf einen Pöbler habe ich nämlich keine Lust.


    Er darf mit anderen (mittelgroßen bis großen) Hunden die ich kenne, spielen. Wird es ihm zu wüst unterwirft er sich oder versteckt sich hinter mir. Dann sorge ICH im Zweifel für Ruhe, wobei bislang alle anderen Hunde dann weiterliefen. Zu kleinen Hunden darf er nur, wenn ich diese kenne und weiß, dass sie eine deutliche Ansage machen können, weil Zwergenrambo darauf tatsächlich reagiert und es dann gut ist.
    Funktioniert das einwandfrei in beide Richtungen, lasse ich das die Hunde selbst klären, der Lerneffekt ist wichtig. Klappt das nicht oder habe ich Zweifel, greife ich ein.


    Mit fremden Hunden lasse ich ihn nicht spielen, allenfalls mal schnüffeln und dann ist gut.

  • Dein erster Beitrag las sich gut und vernünftig, aber das hier

    finde ich nicht ok.
    Wenn du weißt, dass die Hündin keinen Kontakt zu deinem Hund möchte, wieso rufst du ihn nicht vorher ab? Wie kommt die Hündin dazu sich immer wieder verteidigen zu müssen?
    Ich finde es nicht ok, dass du deinen Hund in sie "reinrennen" lässt.
    Dein Rüde bedrängt die Hündin und du siehst zu.
    Als Halterin der Hündin würde ich auf einen Spaziergang mit dir und deinem Rüden keinen Wert mehr legen, wenn du deinen Hund nicht von meiner Hündin fernhalten kannst.


    (schlagen, treten oä würde ich deinen Rüden natürlich! nicht)

  • Du siehst nur, dass dein Hund das/etwas lernen muss. Aber da ist noch ein zweiter Hund. Und der wird genoetigt immer und immer wieder zu reagieren und das mAn ohne dauerhaften Erfolg zu haben. Auf den Kopf hauen, geht klaro nicht. Aber ich haette deinen Hund auch korrigiert (wenn du nach Aufforderung da was zu tun nicht reagiert haettest).
    Meine verstorbene Huendin hat super kommuniziert. Sie ist Stress aus dem Weg und hat durch drohen, abschnappen etc. dem anderen Hund die Chance gegeben sich zurueckzunehmen. Hat er das nicht gemacht und war es noetig ihm eine auf's Hirn zu geben, dann hat sie exakt das gemacht. Und zwar genau einmal. Danach hat der andere Hund sich ihr gegenueber benommen bzw. Jungruepel hatten dann nochmal den Gedanken. Aber ein aufblitzen des Fangzahns hat gereicht um den Junspund von der Idee abzubringen.. DAS meinte ich mit angemessen. Nicht zu zaghaft, aber so deutlich wie noetig!

  • Wir haben seit ein paar Wochen ähnliche Situationen. Meine ist nun 10 Monate alt und ist auch gerne ein bisschen überschwänglicher.


    Die Hormone fahren im Moment doch gerne mal Karussell im Kopf.
    Der Hund von dem Freund meiner besten Freundin ist ein Mops. Unterschied von Tag und Nacht.
    Sie kennen sich schon als Suri ein Welpe war und es gab nie Probleme. Jetzt wo sich bei Suri dann doch mal etwas ändert findet die Mopsdame Suri unglaublich bescheiden.
    Theoretisch darf Suri nur atmen in ihrer Anwesenheit.


    Aussagen, wie „das klären sie unter sich“ kenne ich von dem Mopsbesitzer zu genüge. Aber genau das will ich nicht, alleine aus dem Größenunterschied.


    Mopsdame maßregelt Suri also ununterbrochen, ich hab mir das 2 mal angesehen. Suri hatte immer gezeigt, dass von ihr keine Gefahr aus geht, also gehe ich dort sehr wohl dazwischen. Hier brauch keiner die Erfahrung machen so weiter zu kommen, weder der Mops muss denken so Erfolge zu haben, noch muss Suri denken, dass sie für nichts gemaßregelt wird. Also gab es erst ein Ey von mir...hat nichts gebracht, dann hab ich ihr auch was entgegen geworfen.
    Vom Besitzer kam auch nur wieder, das machen die doch unter sich aus.


    Als ich dann mal kurz auf die Toilette musste hab ich eigentlich gedacht, dass sie drauf aufpassen. Suri lag auf der Decke, der Mops kam, Suri legte sich auf den Rücken, und der Mops meinte Suri wieder zu Maßregeln, weil sie einfach nur existiert. Als ich dann wieder kam sah ich dann, dass Suri sich gewehrt hat.
    Wäre natürlich nicht passiert, wenn ich sie entweder mit zur Toilette genommen hätte, oder sie nicht der Meinung wären, dass sie es schon klären.
    Ende vom Lied, der Mops hat ne Katsche am Auge, Suri auch und dann fehlt ein guter Fellbüschel.


    Wenn mein Hund sich nicht gescheit benehmen kann, dann gehe ich sehr wohl dazwischen, wenn der andere sich nicht benimmt, und von dem anderen HH nichts kommt, dann gibt es auch Ärger von mir.


    Ich biete meinem Hund Sicherheit, die Verantwortung habe ich irgendwann übernommen, als ich mich für einen Hund entschieden habe. Dann muss ich meinem Hund auch helfen, dass er sich nicht wehren muss.


    Ich hätte deinem Hund auch etwas gesagt. Bedrängen gibt es nicht.


    Zur Situation mit meiner besten Freundin, ihr habe ich gesagt, dass es solche Situationen nach dem Motto „das regeln die schon“ nicht mehr geben wird, ansonsten gibt es solche Tage mit beiden Hunden eben nicht mehr.
    Weil bei den beiden wüsste ich, dass es irgendwann kippt und das will keiner. Sie sind zwar immer noch der Meinung, dass Suri nie zu beißen würde......ja vielleicht nicht, weil ich vorher eingreife, aber den Stress muss ich mir und Suri nicht auf Dauer antun.

  • DIe Krux an der ganzen Sache ist, das ein großer Hund somit nur lernt wie er mit Hunden ähnlichem Kalibers umgehen kann. Ebenfalls lernt ein kleiner Hund auch nur den Umgang seiner Größe wenn er auch vom Kontakt zu großen ferngehalten wird.
    Wildes rennen und toben ist gewöhnlich bei einem merklichen Größenunterschied nicht drin, aber spielen können auch groß und klein zusammen, nur ist die Art meist eine ganz andere und genau das sollten beide Kaliber Hund auch lernen, sofern man die Möglichkeit dazu hat.


    Erfahrungsgemäß ist ein lockeres zusammen nen ganzes Stück spazieren gehen sehr hilfreich, da beide aus Distanz den anderen Hunden beobachten können, lernen können wie sich der Gegenüber bewegt, verhält etc pp.


    Mal davon abgesehen das ich nie was von 'alle Hunden müssen miteinander spielen' gehalten hab und Kontakt nur zu Hunden zulasse wo ich weiß das die meinem Hund auch gescheites Sozialverhalten beibringen können in einem Rahmen der für beide in Ordnung ist.


    Als Halter ua. einer Zwergrasse stelle ich einfach immer wieder fest, das viele fremde Hunde oft gar nicht wissen wie sie mit so einem kleinen Drops überhaupt umgehen sollen. Da wird auf Teufel komm raus überschwänglich zum spielen aufgefordert wo mein Zwerg schlichtweg eher das 'P' in den Augen stehen hat als das als Spielaufforderung zu sehen.
    Man stelle sich vor es steht ein Elefant vor einem in Spielaufforderung und hüpft wild vor einem rum.. und das nicht in 20m Abstand sondern nichtmal einem.. na herzlichen Glückwunsch wer dabei entspannt bleibt und nicht jeden Moment damit rechnet das das Ungetüm versehentlich mal nen Hüpfer zu nah kommt.

  • Da habt ihr mich etwas falsch verstanden, sorry!


    Ich lasse ihn keines falles auf sie zurennen und rufe ihn SOFORT ab wenn er sie bedrängt. Ich lasse ihn im Auto bis sie die Hündin ausgeladen hat und führe ihn dann an der Leine bis sich die grosste Aufregung gelegt hat. Wenn sie gut gesinnt ist, dürfen sie kurz schnüffeln, das geht auch problemlos. Aber bsp. sie schnüffelt. Er geht hin, will auch AM BODEN schnüffeln, sie packt ihn. Sie fordert ihn zum spielen auf, er geht schwanzwedelnd hin, hüpft zwei mal und zack geht sie auf ihn los. Ich gebe mir alle Mühe ihn zu dosieren, lenke ihn von ihr ab, spiele mit ihm aber sie ist in meinen Augen wirklich extrem und ich sehr es dann nicht ein, dass ich meinen Hund immer ablenke und sie es völlig ok findet wenn er vor die Hündin mit Spielzeug hinsteht, schwanzwedelt und sie mit 1.5m Abstand zum spielen auffordert und sie ihn gleich tackert...wir sprechen hier nicht von einengen, bedrängen, dass er sie anpöbeln, fixieren oder nonstop zum spielen auffordern würde sondern das sind sekunden wo e freundlich den Kontakt sucht und sie massiv quittiert und dann kriegt er eine geknallt? Das sehe ich nicht ein. Es sind 2-3 mal die er auf dem Spaziergang während einer Stunde den Kontakt sucht, nicht rüpelig, nicht aufdringlich sondern wirklich freundlich und ich sehe es nicht ein, dass er sich nicht wehren darf wenn die Hündin direkt auf ihn los geht und dann direkt noch die Leine auf den Kopf geknallt wird. Oder nicht?


    Ich lasse ihn nicht auf andere Hunde zustürmen und gebe mir alle mühe ihn zu dosieren ABER wenn sie im spiel sind, also eine komplett andere Situation, dann kann er im Überschwung mal nicht mehr bremsen und überrennt dann versehentlich den Hund oder fällt auch selbst mal auf die Schnauze im Übermut.


    Ich interveniere immer wenn er einfach aufdringlich ist und lasse ihn nur mit bekannten Hunden spielen. Sein ungeschicktes Verhalten kommt nur im Spielübermut zum vorschein und ich bin der Meinung er alzeptiert ein nein des anderen Hundes relativ schnell. Wie gesagt, wenn er beginnt zu Rüpeln dann wird abgebrochen. Aber eben, ich sehe ja ob er pubertärrüpelig ist oder einfach Übermütig und tollpatschig und im zweiten Fall finde ich es gut wenn der andere Hund das auch Massregelt und da geh ich nicht gleich dazwischen.

  • Auch hier würde ich deinen Hund bremsen wollen, ihm aber nichts vor den Latz Hauen, oder eben die Leine.


    Die andere Hündin mag eben keinen Kontakt zu ihm. Vielleicht ändert sich das noch irgendwann.


    Für mich persönlich wäre es so, dass ich die individuelle Distanz meines Hundes respektiere und dann sollte ein Junghund lernen.


    Muss meine auch. Ich hab eine Freundin, mit der wir regelmäßig zusammen gehen, die hat einen 60 Kilo Koloss an Hund. Dennoch dachte meine Dampfwalze von Hund ihn besaßen zu müssen. Nunja er fand Suri Mega unnötig und nervend. Der Spaziergang war für ihn einfach doof, wenn nicht sogar scheiße.
    Suri musste lernen ihn in Ruhe zu lassen, sonst gäbe es Ärger.


    Irgendwo verständlich, finde ich. Wenn ich mir das rumgetuhe von meinem Jungspund hin und wieder angucke, dann denk ich mir eben auch...Mensch da hätte ich selber kein Bock drauf.


    Deswegen muss meine eben lernen, dass niemand belästigt wird. :ka:


    So wie du es machst ist es ja gut und toll. Aber wie gesagt es gibt eben Hunde, die darauf eben keinen Wert legen und das nicht brauchen. Das sollte ein Hund schon lernen und akzeptieren.


    Bei dem Hund meiner Freundin geht es mittlerweile wunderbar, Suri ignoriert ihn wir können gut und gerne mal 2 Stunden spazieren gehen, wo beide sich einfach ignorieren und gut ist.

  • Was machst du denn, wenn dein Hund irgendwann feststellt, dass er stärker ist als der Hund, der ihn massregeln muss, und sich das nicht mehr gefallen lässt?


    Man kann es noch so sehr verharmlosen und verniedlichen (tollpatschig, übermütig), aber so ein Verhalten (überrennen etc.) ist nichts weiter als massiv unhöflich und provokativ und so muss es auch behandelt werden.


    Ich bin der Meinung, dass die wenigsten Hunde die sich häufig so verhalten dieses Verhalten aufgrund einer Ansage eines fremden Hundes endgültig abstellen. Das ist höchstens ein timeout und ich bezweifle auch dass diese Ansagen grundsätzlich mit dem asozialen Verhalten in Verbindung gebracht werden.
    Ich hab häufig eher das Gefühl, dass die Hunde gar nicht checken, wofür genau es eigentlich grade vom anderen Hund Ärger gibt, und es einfach nur so hinnehmen und Abstand einräumen. Wenn man glück hat. Genau das wird dann eben gefährlich, wenn der provozierende Hund gar nicht wirklich versteht wofür er jetzt den Arschvoll bekommt und sich aus seiner Sicht dagegen "wehrt".


    Das Ziel muss doch sein, dass der Hund sich von vornherein anständig verhält und sich nicht zu freuen weil der Hund Ansagen so toll versteht..

  • Bisher halte ich es ebenso, das ich Cody abrufe wenn ich merke er wird zu wild, oder der andere Hund mag nicht.
    Zum Glück sind wir bisher nur netten Menschen und Hunden begegnet, wobei letztere auch durchaus ihre Grenzen aufgezeigt haben. Auch ein Grummeln oder wuffen ist nett und durchaus verdient wenn der Jungspund frech wird. xD


    Wobei ich auch sagen muss das bei meinem der Welpenbonus noch dabei ist. Da scheinen mir die Hunde vereinzelt doch netter zu sein als zu Erwachsenen Hunden.


    Also kurz gefasst- solange es im Rahmen ist sollen die Hunde es selber regeln, aber mit wachem Auge dabei sein und entsprechend eingreifen.

  • Hier im Rudel untereinander lasse ich durchaus selbst regeln. Mit sehr gut befreundeten Hunden teils ebenfalls. Mit fremden gar nicht. Im Moment haben wir einen Zwergdackel hier für ein paar Wochen, nachdem ree einmal geregelt hat, der Dackel dann fast 5 Minuten schrie wie am Spieß, dürfen sie mit dem Dackel gar nichts mehr regeln.


    Der Borderjunghund wird gerade vom Rudel ziemlich klein gehalten, er ist jetzt 7 Monate alt und weiß schon dass er das letzte vom letzten vom letzten ist. Er ist auch nicht tramplig oder so, sondern vor allem die Hündinnen haben ihm klipp und klar von Anfang an erklärt das rumgerüpel und grobes Verhalten nicht erwünscht ist.


    Mit fremdhunden lasse ich nichts selbst regeln. Das geht schief, weil meine am Ende als Gruppe zusammenhalten und das brauch ich nicht.


    Lg

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