"Das sollen sie unter sich aus machen." - Sozialverhalten beim Junghund

  • Hallo ihr Lieben,


    Als erstes mal: Ein frohes neues Jahr :)


    Beim durchstöbern der Threads kommt mir immer wider solche Sätze in die Quere wie: "Das müssen sie unter sich aus machen" oder "Da muss er jetzt durch".


    Nun, ganz ehrlich. Ich habe einen 16 Monate alten DSH aus schlechter Haltung. Ist zwar sehr sozial aber manchmal wirklich ein Rüpel. Er macht das nicht böswillig, ist nicht aggressiv, knurrt oder beisst sondern ich denke es ist einerseits eine Art Unbeholfenheit da er ja doch seit er bei mir (28.5.17) ist 12 kg zugenommen hat, gewachsen ist und ganz andere Kräfte entwickelt hat und andererseits ein Stück ausprobieren und pubertäre Frechheit. Ich lasse ihn daher nicht mit viel kleineren oder leichteren Hunden spielen weil er mir dafür meistens einfach zu grob ist und ich keine Verletzungen will weil er nicht mehr bremsen kann im Übermut und es den kleineren Hund überschlägt oder er ihn schier überrennt etc. sondern suche eher Kontakt mit grösseren oder gleichschweren Hunden die ein gutes Selbstbewusstsein haben weil ich eben der Meinung bin, dass er von Ihnen ein angebrachtes sozialverhalten lernen kann. Sie regulieren ihn, wenn er zu grob ist und lassen es nicht einfach mit sich machen. Und wenn er mal grob ist, ist einfach die Verletzungsgefahr geringer! Erstaunlicherweise ist er mit Welpen wider sehr Sanft. Das war eher ein Unfallzusammentreffen aber dennoch war er echt super. Wir waren in einer "Besenbeiz" was trinken und bevor ich sehe was passiert hängt ein Welpe bei uns unterm Tisch und knabbert an Aiks Ohr rum xD da war er dann so lieb und entspannt dass ich sie machen liess und es beobachtet habe und siehe da - kein Problem. Da ich aber nicht für die Fehlprägung eines Welpen verantwortlich sein möchte weil mein Trottel seine Pfoten nicht recht koordinieren kann, lasse ich das aber sonst nicht zu. Wenn er dann mal eins auf die Kappe kriegt, weil er einfach zu frech war dann sag ich auch mal "Da muss er jetzt durch." oder "Nur so lernt er es.". Weil ich kann ihm das sozialverhalten nicht beibringen sondern nur andere Hunde. er lernt ja nichts, wenn ich ihn korrigiere wenn er zu grob ist...denke ich? Natürlich hab ich immer ein Auge drauf und interveniere wenn er es nicht versteht. Das Spiel wird dann abgebrochen wenn er nicht einfach unvorsichtig ist sondern wenn er beginnt zu Rüpeln, den anderen Hund eher versucht einzuschränken und nicht in Spielaufforderung zu übermütig wird. Seit wir das so handhaben hat es sich extrem gebessert!


    Lese ich da eure negative Meinung über solche Aussagen falsch oder handle ich hier grundlegend falsch? :ka:


    Nach der DHF-Prüfung haben wir wider mehr Zeit um die Ausbildungsgewichtung wider etwas offener zu gestalten und werden dann in Hunde-Sozialstunden zu einem Profi gehen. Trotzdem bin ich natürlich über eure Meinungen interessiert, über eure Art alles zu Handhaben? Wie seht ihr das mit der Massregelung?

  • Es kommt immer darauf an was man daraus macht. Bei dir liest sich das ganz gut, du kümmerst dich und hast das Ganze im Auge. Andere, von denen dieser Satz oft kommt, kümmern sich halt nicht und lassen den Hund machen. Da können dann ganz miese Erfahrungen bei rauskommen, oft beim Gegenüber, die kein Hund und Mensch braucht.
    Kontrolliert unter sich ausmachen - ok, Leinen los und Jippieheyjeah - Nein.

  • Korrekturen lasse ich zu, wenn ich weiss, dass der andere Hund das angemessen zeigen kann. Weiss ich das nicht oder weiss ich, dass er entweder nur halbherzig oder voellig drueber korrigiert, lass ich es nicht zu.
    Hunde die wir nur einmal.o.ae. sehen, haben mit meinen Hunden eh keinen Kontakt. Somit wird da nix korrigiert..

  • Nilson ist jetzt auch in der Phase (8 Monate), etwas tollpatschig zu sein und er fängt an, wenn wir zur großen Wiese gehen, zu tänzeln. Er freut sich, weil er weiß, Freilauf :ugly: .
    Dort sind auch kleinere Hunde, da halte ich ihn von ab. Ich möchte nicht, das sich kleinere verletzten.
    Kontakt gibt es derzeit nur zu gleichgrossen oder größeren und ich denke, sozialisierte Hunde (und deren Menschen) können das sehr wohl untereinander klären. Ich greife ein, wenn ICH meine, jetzt ist Schluss. Ich lasse Nilson aber meist, weil er lernen muss, das es so nicht geht. Wobei Nilson eigentlich sehr verträglich ist. Ob das so richtig ist, kein Plan, ist mein erster Hund :???: :hust:


    Dann gibt es in direkter Nachbarschaft einen kleinen, sehr gut erzogenen, :???: , Maltermischling? Snopy hat auf Nilson in der Welpenzeit immer aufgepasst und ihn vor anderen Leuten/Hunden verteidigt :lol: . Jetzt hält er Abstand zu Nilson, aber wenn fremde Leute/Hunde kommen, dann kommt wieder der Verteidigungsmodus für Nilson :lol:

  • Ja da sehen wir das alle etwas ähnlich :tropf:


    Schön dass nicht nur mein Hund in dieser Tollpatschfase steckt!


    Aber ich habe zb eine (ehemalige....) Freundin mit einer Schäferhündin. Früher, als Aik noch stark unterernährt war und erst so 10 Monate hat das wunderbar geklappt. Aber dann begann es zu kippen. Aik wurde ihr wohl zu aufdringlich mit seiner Spielaufforderung und wenn er nur schon in die Nähe kommt zum Hallo sagen, geht sie mit den Zähnen auf Ihn los. Ich bin halt der Meinung - ok, es gibt keine Verletzungen, er muss das akzeptieren lernen. Er lässt sich zwar nicht alles bieten, dann gibt's auch mal ein kurzes geknurre und "gebeisse" aber mehr als vollgesabbert sind die zwei dann nicht und das geht auch nur Sekunden. Ich finde es wichtig dass sie das so ausmachen können. Normalerweise versucht er es auf dem Spaziergang dann noch ein zwei mal und kriegt nochmal ein klares "nerv mich nicht" von ihr und gut ist. Nun kommt hier aber das Frauchen ins Spiel. Irgendwie hatte sie das Gefühl, Aik sei zu grob mit ihrem Hund und knallt ihm mit voller wucht den Griff der Flexileine an den Kopf. Ihr ist dann meinerseits auch gleich mal was an den Kopf geknallt weil so geht man nicht mit meinem Hund um. Zumal es völlig ungerechtfertigt ist. Wäre etwas anderes, wenn wir hier von einer Beisserei sprechen würden....Danach hat sie ihn auf einem weiteren Spaziergang (ich dachte das Thema sei abgehakt) noch zwei mal gemassregelt und sorry, das sehe ich überhaubt nicht ein. Ich finde nicht, dass ich eingreifen muss wenn A. Die Hündin echt etwas übermässig reagiert und B. Sie ihm dann halt kurz zeigt dass er nervt, sie sich 2-5 Sekunden kabbeln und dann ist einfach Ruhe und gut. Und sie ha meinen Hund nicht zu treten, zu schlagen oder anzufassen.


    (womit wir auch bei der Erklärung fürs "ehemalige.." wären..)

  • Beim durchstöbern der Threads kommt mir immer wider solche Sätze in die Quere wie: "Das müssen sie unter sich aus machen" oder "Da muss er jetzt durch".

    :shocked: Wo willst du das denn gelesen haben? Würde mich wundern, wenn hier im DF solche Aussagen zuhauf zu finden wären... Natürlich ist das DF groß und daher liest man prinzipiell eher selektiv, aber in den Threads die mir bekannt sind, hatt ich eher den Eindruck, dass das Gegenteil Konsens, nämlich dass eher Management betrieben und gemaßregelt wird...


    Wenn sich die beiden Hunde fremd sind, es sich also um eine Zufallsbegegnung handelt, regeln die gar nichts unter sich! Da greife ich in der Regel sofort (meist rein verbal) ein, wenn sich die Begegnung in eine ungute Richtung entwickelt...


    Wenn sich die Hunde gut kennen und sonst gut harmonieren, kann man das mMn auch mal lockerer sehen. Newton bekommt von seiner Freundin zum Beispiel immer eins auf die Mütze, wenn er sich erlaubt hat mit einer anderen Hündin zu spielen. Andersherum bekommt seine Freundin eins auf die Mütze, wenn sie wieder zu weit vor gelaufen ist... Vollkommen unproblematisch.


    Auch wenn ein neuer Welpe da ist, helfen unsere erwachsenen Hunde in der Regel mit bei der Erziehung. Das lassen wir auch zu solange es im Rahmen bleibt und die erwachsenen Hunde fair bleiben. Grundloses Rumgezicke seitens der Damen wird aber sofort unterbunden zum Beispiel.


    Eine generelle Aussage lässt sich denke ich nicht machen, da es immer vom einzelnen Hund und der Konstellation abhängig ist, was man laufen lassen kann und was nicht. Generell greife ich aber lieber einmal zu früh ein als einmal zu spät.

  • ich habe hier die andere Seite sitzen.
    meine Hündin ist genauso wie die Hündin deiner ehemaligen Freundin. Sie hat einfach keine Lust auf aufdringliche oder sie ständig anspielende Hunde und reagiert ebenfalls mit einem deutlichen Knurrer und schnappt auch ab. Damit sie dies nicht "selbst regeln" muss schicke ich die Hunde, die es beim 1. Versuch nicht verstanden haben, weg/weiter bevor meine reagieren muss.
    Ich schlage die Hunde natürlich nicht mit irgendwas auf den Kopf oder trete sie. :rotekarte: Blocken reicht.
    Die anderen Hunde haben das auch immer verstanden, da meine Hündin auch ohne Knurren alleine mit ihrer Körpersprache denen mitteilt, das es jetzt reicht.
    Ich möchte nicht, dass mein Hund selbst regelt, da sie dann dazu neigt, alles regeln zu wollen. Ausserdem korrigiert/maßregelt sie sehr deutlich und spätestens da fangen die meisten anderen Besitzer an Angst zu bekommen und meine ist die blöde. Deshalb lasse ich es soweit nicht kommen. |)

  • Bei mir kommt es immer darauf an wie gut sich die Hunde kennen und wie reagiert der andere Hund auf die Versuche meiner Hunde etwas selber regeln zu wollen.


    Wenn sich die Hunde kennen und öfters miteinander spielen darf schon mal geknurrt werden und auch wenn der andere Hund dann reagiert. Es gibt aber immer Hunde die die Kommunikationsversuche meiner Hunde ignorieren und sie weiter bedrängen auch wenn sie mitteilen, dass ein Spiel zu wild wird oder ein Kontakt nicht gewünscht ist. Dann greife ich ein und helfe meinen Hunden.


    Ich als Halterin von Kleinhunden habe den Eindruck, dass meine Hunde von anderen, deutlich größeren Hunden nicht ernst genommen werden und dass andere Hundehalter ihre „Tut Nixe“ auch eher zu meinen kleinen laufen lassen als zu Hunden in einer ähnlichen Größe denn selbst wenn mein 5 Kilo Hund mal deutlicher kommuniziert was soll der gegen einen 40 Kilo Hund ausrichten?

  • Also tendenziell bin ich der Meinung (aus meinen persönlichen Erfahrungen) dass leider oft die Menschen ihre eigenen Hunde nicht richtig lesen können, wodurch eingreifen auch oftmals notwendig ist. Unter gut sozialisierten Hunden lasse ich es meist einfach laufen, meine ist im Rudel aufgewachsen und kommt meist alleine gut klar. Ausgenommen sehr selbstbewusste fremde Hunden, da muss ich etwas helfen, sprich sie nicht einfach reinlaufen lassen in den Tumult sondern an ihrer Seite bleiben.
    Mit 90% der Hunden muss ich jedoch nicht eingreifen. Meine geht Stress tendeziell eher aus dem Weg bzw. kleine Hunde interessieren sie nicht und geht einfach weiter.


    Wobei ich es leider schon oft erlebt habe, dass die Hunde mit gezogenen Lefzen angestochen kamen und die Herrchen das noch als "die klären das unter sich" interpretiert haben. Da geh ich dazwischen einfach weil meine da zu unsicher ist und bevor sie sich anmachen lässt dann auch bellend nach vorne geht. Mach das wie @Baileyhund und blocke und nehme meine hinter mich. Hatte am Wochenende erst wieder den Fall und hab mich schwarz geärgert aber gut..


    Wie so oft- gibt es da keine Pauschalaussage meiner Meinung nach.

  • Hier kommt es vielleicht 1x im Monat dazu, das sich aus ner Begegnung mit nem Fremdhund eine Spielsituation ergibt. Ich habe dann immer ein sehr waches Auge drauf wie sich der Kontakt gestaltet. Meine kommuniziert sehr deutlich wenn ihr etwas nicht passt und sucht erst dann Schutz bei mir sofern der andere Hund es nicht versteht z.B. Rüden die ihr dauerhaft am Hintern kleben. Verpasse ich diesen Moment, bisher noch nicht vorgekommen, würde sie es wahrscheinlich irgendwann wieder selbst in die Hand nehmen. Da an dem Punkt aber schon das komplette Programm (Lefzen ziehen, abschnappen, Knurren, vermeiden) abgespult wurde könnte das durchaus würde das schief gehen.
    Hunde die wir kennen und die so ein Verhalten gezeigt haben werden hier gemieden. Bei ihren Hundekumpels bei denen die Chemie passt läuft das anders. Da wird dann durchaus mal korrigiert wenn einer von beiden kein Ende findet z.B. Der andere Hund nimmt es dann an und gut ist.
    Montag ist Luna beim Rennen von ner DSHündin umgerannt worden weil diese weggerutscht ist. Luna meckert darauf hin die DSHündin an, diese beschwichtigt und 3 Sekunden später tobten beide weiter.
    Sobald ne Leine dran ist bin ich der einzige der hier irgendwas regelt/korrigiert.

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