Neulich im Wartezimmer: Was man so an Erlebnissen beim TA hat

Ach, da kann ich was beitragen...

Ich stehe im Rezeptionsbereich der Praxis, wollte nicht ins total überfüllte Wartezimmer... kommt ein Kerl rein, also wirklich so einer, dem man nicht nur an den Lederklamotten ansieht, dass er Kerl ist oder sein will (also der Mensch). Dabei hatte er - Achtung... Schublade auf: ein Frauchen, was genau auf diesen Typus Mann passte (ja, ich weiß, pöse..., aber war so...!) und einen mächtig bulligen Labrador Retriever, der genau so breitbeinig, wie sein Herrchen lief. Kurzum, Herrchen und Hund kriegten die Beine nicht zusammen und Frauchen dapperte einfach so mit.

Arzthelferin am Empfang:

"Was kann ich für sie tun?"

Er - guckt in die Runde und sortiert sich und seine Eingeweide...

"Ja, äh..."

Arzthelferin:

"Ja, was?"

Er - sehr verschämt:

"Ähm, ich bräuchte einen Kastrationstermin für meinen Hund..."

Nee, kein Witz, war wirklich so . Könnte mich heute noch über diese Situation beömmeln

Mir fällt da nur die Geschichte meiner Kindheit ein.

Zu meiner Einschulung bekam ich zwei Kaninchen geschenkt. Die beiden Weibchen entpuppten sich als Männchen und Weibchen und bekam Kaninchen typisch reichlich Nachwuchs. Als dann statt 2 Kaninchen, 24 Kaninchen den garten bewohnten, zog meine Mutter die Notbremse.
Sie packte alle Kaninchen in zwei Wäschekörbe, decken drüber und ab zum Tierarzt.

Sie marschierte rein und dann kam die Frage der Fragen:
"Ab wie viel Tieren gibt es bei der kastration Mengenrabatt?"

Der Tierarzt schaute so

Worauf meine Mutter mit den beiden Körben ins Behandlungszimmer ging, die Decken hobt und schwups hoppelten 24 Kaninchen da rum. Die haben dort alles voll gepieselt und gekackt, haben sich nicht einfangen lassen und den Schreibtisch noch angenagt.

Mengenrabatt gab es bei den kastras dran, zwei Tierärzte haben 4 Stunden lang Kaninchen kastriert.

Lg

Wir waren mit unserer Yorkie-Hündin beim TA wegen Scheinschwangerschaft. Kommen aus dem Behandlungszimmer, gehen Richtung Rezeption... Steht da ein Mann mit einem riesigen Hasen über der Schulter. Gute 10kg... Unsere Yorkie-Hündin 3,5kg...

Nun, wir sind immer die Unterhalter der Warteräume... jedenfalls wenn es Herrn Hund gut geht und er der Meinung ist, dass er nun wirklich nichts beim Arzt verloren hat.

Als er seine Bandscheibe operiert bekommen hatte und nach 2 Wochen beim Termin zum Fädenziehen keine Schmerzen mehr hatte, hat er im Wartezimmer alles vergessen und sich rumgewälzt und Faxen gemacht... Ab einem bestimmten Punkt wurde es dann ein wenig unangenehm.
Auf der anderen Seite war ich aber furchtbar stolz (und auch die einzige die es wusste), weil er nur 2 Wochen vorher nicht einmal in der Lage gewesen war, seinen Kopf alleine zu heben. Und nun machte er Purzelbäume und alberte rum wie ein Welpe.

Das letzte Mal als wir wegen Schmerzen zum Arzt sind (im Sommer dieses Jahr) hat er alles zusammen geschrien und einen halben Herzinfarkt bekommen.

Ansonsten bin ich im Wartezimmer immer so mit uns beschäftigt, dass ich andere Geschichten gar nicht wirklich mitbekomme, ehrlich gesagt. Denn wenn wir zum Arzt gehen, dann weil wirklich was falsch läuft.

Ich erinnere mich an ein kleines, braunweisses "Hündchen", das auf seiner Besitzerin herumkletterte. Bei genauerem Hinsehen und Nachfragen war ein es mutterloses Ziegenböckchen, das mit der Flasche aufgezogen wurde und wegen einer Lappalie zum TA mußte.

Als ich das letzte Mal mit Lilly (Katze) in der TK war, hat man mich schon nach ein paar Minuten rein gebeten. Lilly hat so dermaßen das Wartezimmer zusammengeschrien, dass die anderen Wartenden mich mit meiner Löwin vorgelassen haben. Süß war, dass alle mal gucken wollten, weil sie sich nicht vorstellen konnten, dass solche Laute, aus so einem kleinen Köper kommen können.

Ich muss hier mal sagen echt Respekt an die Leute, die ihre Hunde gehen lassen mussten und das hier mit uns teilen..
Bei jedem einzelnen Beitrag könnte ich mitweinen weil ich weiß wie das ist und auch wie schön das sein kann wenn andere Hundebesitzer ihr Mitgefühl ausdrücken.