Ich wünsche allen zuerst ein schönen Tag.
Es geht hier um unsere beiden Racker, die uns in die Verzweiflung treiben
-Mops, 6 Jahre alt, unkastriert, kein auffälliges Verhalten
-Französische Bulldogge, 3 Jahre alt, unkastriert, sehr auffälliges Verhalten in mehrerer Hinsicht
Ich bin "neu" hier und hoffe mich hier austauschen zu können und ab und zu einen Ratschlag zu erhalten.
Ich habe mich hier registriert, nachdem es eine katastrophale Situation in der Hundepension gab.
Wir waren 14 Tage verreist und als wir unsere Hunde abholten wollten, teilte man uns mit dass unser Mops medizinisch notversorgt werden musste. Beim Anblick des Hundes kamen selbst meinem Mann fast die Tränen. Der Halsbereich des Möpschens wurde rasiert und er hatte eine wirklich, riesige entzündete Wunde. Die Wunde musste genäht werden, hat sich dann aber entzündet und man musste alles nochmals öffnen. Laut Betreiberin der Tierpension sei sie morgens in den Stall gekommen und hätte den Hund so vorgefunden. Sie sagte es sei wohl unser Frenchie gewesen. Die beiden teilen sich immer einen grösseren Stallplatz.
Die Tierpension ist ein umgebauter Bauernhof mit Ställen. Es gibt drei Häuser auf dem Hof, dort werden die Hunde nach Grösse untergebracht. Es sind zwei sehr grosse eingezäunte Spielwiesen vorhanden, 2x täglich dürfen alle Hunde diese besuchen.
Zurück zur Verletzung. Der Heilprozess dauerte 7-8 Wochen, die Hunde mussten getrennt gehalten werden. Eine Katastrophe weil sie so sehr aufeinander fixiert sind. Lautes Jammern und Weinen den ganzen Tag.
Mein Mann und ich versuchten zu rekonstruieren was dort im Stall passiert ist und er äusserte den Verdacht es wäre durch das heftige Aufreiten gekommen. Aber sie haben fast die identische Körpergrösse und der Mops lässt sich auch nicht alles gefallen.
Kurz zu meiner (unseren) Gesamtsituation :
Unser Möpschen "Tequila" kam zu uns vor sechs Jahren. Es gab nie Probleme. Er war schnell stubenrein und ist auch sonst sehr pflegeleicht.
Drei Jahre später entschieden wir uns zusätzlich für unseren Diego, eine französische Bulldogge.
Selbstverständlich bekamen beide eine separate Schlafgelegenheit. Und fiel auf dass Diego immer wieder Tequilas Nähe suchte, nachts aus seinem Körbchen schlich, sich neben Tequila kuschelte und dort auch einschlief.
Wie versuchten das zu unterbinden, trugen ihn immer wieder zurück in sein eigenes Körbchen. Dies hatte zur Folge dass Diego nun IMMER auf seine Decke pinkelte und sich anschliessend wieder in das Körbchen des Grösseren kuschelte
Wir waren konsequent, kauften andauernd neue Decken und verzweifelten so langsam. Irgendwann sind wir dann eingeknickt. Der Mops hat sich nie beschwert, ganz im Gegenteil. Die beiden schmusten und kuschelten den ganzen Tag.
Nach ca. einem Jahr ging dann das Drama los. Klopfte oder klingelte jemand an der Tür, fingen die beiden an zu hoffen und zerfleischten sich fast. Wir mussten dann auch getrennt mit ihnen Gassi gehen, da es für beide Seiten nur noch Stress pur war.
Nach zwei Jahren fiel uns auf dass der Kleine immer wieder am Geschlechtsteil des Grossen saugte und anschliessend wie wild mit den Zähnen klapperte. Wie stellten uns so viele Fragen und machten uns Vorwürfe. Hatten wir den Kleine zu früh von seiner Mama getrennt, bekommt er zu wenig Wasser, hat er einen ausgeprägten Sexualtrieb??? Alles was im Netz zu finden war haben wir konsequent angewandt (sofortiges unterbinden, Ablenkung...), alles OHNE Erfolg
Um es abzukürzen, es ist noch viel schlimmer geworden und es gibt Tage an denen ich wahnsinnig werde.
-BEIDE Hunde reiten permanent auf, wenn wir es unterbinden und uns umdrehen, tun sie es wieder und das mindestens 6-7 Stunden am Tag
-Der Kleine rennt DEN GANZEN TAG völlig gestresst hinter dem Grossen her und schleckt genüsslich und ausgiebig an seinem Anus. Auch hier hilft weder die laute Ansprache, noch kann man es unterbinden.
-Selbst eine spielerische Rangelei endet irgendwann in sexuell orientiertes Lecken, Beissen und Aufreiten.
Zudem konnten wir folgende Verhaltensauffälligkeiten bei den Hunden beobachten:
Der Mops dreht sich oft mit dem Gesicht zur weissen Wand und starrt minutenlang die Wand an, wie ein Autist.
Die Bulldogge schnuppert den ganzen Tag sehr laut. Wir hatten uns schon informiert und man sagte uns dass das Schnuppern wichtig sei weil die Hunde dadurch Informationen sammeln. Klingelt es z.B. an der Haustür, hört man ihn durch die Türritze der Wohnzimmertür so laut schnuppern und grunzen dass man sich mit dem Gast an der Tür nicht unterhalten kann (um zu beschreiben wie laut dies vor sich geht)
Natürlich haben wir auch an eine Kastration gedacht. Aber wen? Den Kleinen? Den Grossen? Beide?
Unser Tierarzt sagte auch bereits dass die Probleme durch eine Kastration nicht unbedingt verschwinden.
Es tut mir schrecklich leid dass gleich der erste Beitrag sooooooooooo lang ist aber ich wollte nichts vergessen was irgendwie wichtig sein könnte.