Unsere Mischlingshündin bellt andere Hunde an!

  • Hallo Allerseits,


    unsere Mischlingshündin (6 Monate), jetzt über eine Woche bei uns, hat das Problem andere Hunde immer anzubellen. Mittlerweile bellt Sie aber keine Menschen mehr an. Ihr sind Jogger, Radler etc. relativ egal. Aber gegenüber anderen Hunden ist Sie immer sehr "aggressiv". Uns scheint es, dass Sie noch sehr ängstlich ist und deshalb belt und uns eventuell auch beschützen will. Unser Hundel hat uns von Anfang an akzeptiert und wir können Sie ohne Ende knuddeln..keinerlei Aggressivität gegenüber uns. Das Hundle war während seiner Zeit bei einer Patin auch bereits in einer Hundeschule, da hat es wohl mit anderen Hunden geklappt. Sie kann auch schon die Grundbefehle, auch wartet Sie auf ein Kommando, bis Sie zum Fress-Napf darf.


    Was uns aber zur Zeit etwas Kopfzerbrechen :fear: bereitet, ist eben, dass Sie andere Hunde anbellt...die Hunde gegenüber aber eher relaxed sind.


    Gibt es Tipps, wie wir Ihr das Bellen abgewöhnen können? Mit Leckerlies?


    Wir sind über Hinweise sehr dankbar! :gut:


    Gruß
    Fam. Kohl

  • Sie ist weder aggressiv noch will sie EUCH verteidigen.
    Sie ist unsicher.
    Das Bellen ist dafür ein Symptom, das kann man ihr nicht "abgewöhnen".
    Lasst keinen Hund zu ihr, blockt sie ab, zeig deinem Hund,dass du sie schützt. Wenn dann Vertrauen da ist, bringt sie vorsichtig mit ausgewählten, sozial sicheren, entspannten älteren Hunden zusammen.

  • Wichtig hierbei ist natürlich auch die Hundeschule. Sie sollte schon "viele" Kontakte haben. Du musst nicht jeden Hund an sie ranlassen, wenn sie sich hinter dir versteckt oä ist das ja auch super. In der Regel sollte sie aber lernen, dass man an Hunden vorbeigehen kann, ohne, dass was passiert.



    WIe ja schon gesagt wurde, ist das Bellen ein Ausdruck der Unsicherheit. Ablenken (mit Leckerlis oder Spielzeug) kann da auch helfen - dann fixiert sie sich da nicht so drauf. Aber wichtig ist erst einmal, dass ihr eine Bindung aufbaut. Innerhalb einer Woche ist die Unsicherheit ja auch gar kein Wunder!

  • Gibt es Tipps, wie wir Ihr das Bellen abgewöhnen können? Mit Leckerlies?

    Ist eine Methode: Zeigen und benennen.
    "Hey, da vorne kommt Bello/Hasso ... *freu*!"
    Dann Kontakt zum anderen Hundehalter und ein kurzer Schnack.
    (Zeigen, dass Kontakt entspannt ist.)
    Keks in die Hunde, wenn ruhig.


    Hat hier gut geklappt.

  • Bei uns ist es auch so wie bei Fam . Kohl. Pinky ist jetzt vier Monate bei uns. Sie hat vorher mit anderen Hunden zusammen gelebt. Am Anfang war sie eher ängstlich und unsicher. Da hat sie keine Hunde angebellt. Wir waren gleich mit ihr in der Hundeschule. Da war sie im Welpenkurs mit ihren acht Monaten. Ich hatte das Gefühl, dass es ihr nicht gefallen hat. Ich glaube die waren ihr zu wild. Ich meine ab da hat es auch angefangen mit dem Bellen. Wir hatten auch eine Hundetrainerin für den Anfang. Wir gehen jetzt zur ihr in die Hundeschule. Die sieht das nicht so eng.
    Pinky kann auch schon sehr gut ohne Leine gehen. Sie liebt andere Hunde und würde mit jedem spielen. Doch vorher bellt sie wie verrückt. Wenn sich einer nähert legt sie sich auf den Bauch und kriecht langsam hin. Auch wenn sie mit denen rumrennt bellt sie manchmal dabei. Gestern hat sie einen Rottweiler verbellt, da wird es mir schon ein bisschen anders, sie ist ja nicht so groß. Ich denke schon, dass es Unsicherheit ist bei ihr. Aber ich würde das gerne abstellen. Ich versuche es im Moment ein bisschen nach Cesar-Milan-Art. Aber so ganz funktioniert das nicht. Vielleicht könnt ihr mir ein bisschen helfen.

  • Hallo Schlappe :winken:

    Sie hat vorher mit anderen Hunden zusammen gelebt. Am Anfang war sie eher ängstlich und unsicher. Da hat sie keine Hunde angebellt.

    Bellen ist sehr oft ein Zeichen von Unsicherheit. Sie hatte also vermutlich schon früher Angst vor anderen Hunden und hat sie auch jetzt noch, nur äußert sich das mit dem Heranwachsen etwas anders, eben durch Verbellen.

    Da war sie im Welpenkurs mit ihren acht Monaten. Ich hatte das Gefühl, dass es ihr nicht gefallen hat. Ich glaube die waren ihr zu wild.

    Mit 8 Monaten ist ein Hund kein Welpe mehr und gehört altersmäßig in einen Junghunde-Erziehungskurs, nicht in eine Welpenspielgruppe. Wurde im Kurs wild und unkontrolliert gespielt? Dann hat sie dort vermutlich die Erfahrung gemacht, daß andere Hunde grob und bedrohlich sind und Stress bedeuten.

    Die sieht das nicht so eng.

    Was genau sieht die Trainerin nicht so eng?

    Sie liebt andere Hunde und würde mit jedem spielen. Doch vorher bellt sie wie verrückt. Wenn sich einer nähert legt sie sich auf den Bauch und kriecht langsam hin.

    Das klingt nicht so, als ob sie wirklich Freude am Spiel hätte. Das Bellen eher deutet auf übermäßige Aufregung hin. Gerade junge Hunde benutzen Spiel oft, um eine für sie bedrohliche Situation mit einem anderen Hund zu entschärfen. "Ich habe Angst vor dir, tu mir nichts, lass uns lieber eine Runde spielen!"
    Mit zunehmendem Erwachsenwerden kann das unterwürfige Spielangebot dann in Pöbeln und Schnappen umschlagen, und dann wundert sich so mancher Hundehalter, dessen Hund "doch immer mit jedem spielen" wollte.


    Ich versuche es im Moment ein bisschen nach Cesar-Milan-Art. Aber so ganz funktioniert das nicht.

    Das ist kein Wunder, denn Millans Methoden sind für unsichere Hunde absolut ungeeignet.


    Hat deine Hündin denn die Erfahrung machen dürfen, daß du sie zuverlässig vor unerwünschten Hundekontaketen abschirmst? Gute Sozialisation heißt nämlich nicht, daß der junge Hund mit jedem anderen Hund Kontakt haben soll und dabei selber zusehen muß, wie er mit der Situation klarkommt.
    Unsicherheit kannst du nicht in dem Sinne abstellen, aber du kannst daran arbeiten, dir das Vertrauen deiner Hündin zu verdienen, damit sie sich auf dich verläßt und dir das Management kritischer Situationen zutraut.
    Anfangen würde ich damit, daß du keine wahllosen Hundekontakte mehr zuläßt sondern allenfalls den Umgang mit wenigen ruhigen, gut bekannten Hunden. Ruhig mal größere Bögen gehen oder einen "Tutnix" energisch abblocken.
    Stark frequentierte Hundewiesen würde ich meiden.



    Kann deine Hündin denn ruhig und entspannt an anderen Hunden vorbeigehen? Wie groß muß der Abstand sein?


    Hast du das Problem schon eingehend mit deiner Trainerin besprochen?


    Dagmar & Cara

  • Danke für die Antwort. Also, dass sie so gar kein Spaß hat glaube ich nicht. Ich habe aber das Gefühl sie mag lieber Hunde in ihrer Größe. Sie ist ja ein Straßenhund und kam zusammen mit ihrem Bruder nach Deutschland. Ich habe auch einen Nachbarshund mit dem gehe ich schon lange Gassi den mag sie unheimlich. Im Welpenkurs war das genauso wie du es beschrieben hast, ich musste mit ihr angeleint stehen und einige durften freilaufen, manchmal waren es bis zu vier Racker die um uns kreisten und gekläfft haben. Ich habe sie dann abgeschirmt, war aber nicht so einfach mit den aufgeregten kleinen Dingern. Danach habe ich mir dann die Trainerin gesucht. Ich habe aber das Gefühl andere Sachen sind ihr wichtiger oder sie versteht mich nicht. Sie meinte auch ich soll mich vor sie stellen, dass ist aber nicht immer so einfach und schon gar nicht wenn sie von der Leine ist. Am Samstag hatten wir in der Hundeschule Hundebegegnung ich fand das hatsehr gut geklappt mit ihr. Das mit dem Vorbeigehen ist so, an einem Tag klappt es super und am nächsten wieder nicht.
    Du hast mich jetzt ehrlich gesagt etwas verunsichert. Vielleicht habe ich ja etwas falsch gemacht indem ich ihr so früh Kontakt zu anderen Hunden ermöglicht habe. Aber wie gesagt sie war ja schon immer mit Artgenossen zusammen.

  • Es ist ja grundsätzlich richtig, einem jungen Hund Artgenossenkontakte zu ermöglichen, man muß nur genau darauf schauen daß sie positiv ablaufen. Schön, daß deine Hündin einen echten Hundefreund hat, das tut ihr sicher gut. Weniger schön, daß sie in der Welpenstunde öfters belagert wurde, aber das ist nun mal passiert.


    Mit Artgenossen zusammenleben und Begegnungen mit fremden Hunden sind zwei paar Stiefel. Im einen Fall kennt man sich und weiß, was man voneinander zu halten hat, im anderen Fall muß jeweils neu verhandelt werden, wie man miteinander umgeht, und es kann immer zu Überraschungen kommen. Deshalb sind Fremdhundebegegnungen immer mit einer gewissen Anspannung verbunden.


    Am Samstag hatten wir in der Hundeschule Hundebegegnung ich fand das hatsehr gut geklappt mit ihr. Das mit dem Vorbeigehen ist so, an einem Tag klappt es super und am nächsten wieder nicht.

    Beobachte doch mal genau, wann und warum es manchmal klappt und manchmal nicht.
    - Abstand zum anderen Hund?
    - Größe des anderen Hundes?
    - ist es unterschiedlich, wenn der andere Hund von vorn, von der Seite oder von hinten kommt?
    - Verhalten des anderen Hundes ? (wie zB Anstarren, steif machen oder im Gegenteil locker vorbeigehen)
    - war vorher schon viel los ? (nach 10 Hundebegegnungen an einem Tag ist vielleicht einfach die Luft raus)


    das sind mal so einige Punkte, auf die du achten könntest. Dir fällt sicher noch mehr ein, da du ja deine Hündin kennst. Vielleicht findest du dann heraus, warum sie jeweils gelassener oder aufgeregter reagiert.


    Von meiner Hündin kenne ich das übrigens auch, daß sie mit Hunden in ihrer eigenen Größe viel unbefangener umgeht als mit größeren.


    Dagmar & Cara

  • Vielen Dank Dagmar für die Tipps. Das bringt mich jetzt schon mal weiter. Ich werde jetzt noch besser drauf achten, wenn wir draußen sind. Ich werde nochmal einen Einzeltermin mit unserer Hundetrainerin vereinbaren damit sie mit uns Gassi geht. Ich möchte meine Pinky nämlich gerne immer mitnehmen und in Urlaub wollten wir ja auch alle zusammen. Doch so wird das kein entspannter Urlaub. Deshalb haben wir uns auch entschieden für den Anfang es erst mit einem Wochenende zu probieren.


    Es ist ja auch so, dass wir Pinky als total "unkomplizierten" Hund vermittelt bekommen haben. Weil ich ja noch nie einen eigenen Hund hatte, nur zum Gassi gehen, habe ich mich darauf verlassen und sogar darauf geachtet wie sie beschrieben wurde. Nichtsdestotrotz, ist sie eine super liebe Maus. Ich finde sie hat einen gutmütigen lieben Charakter und ich möchte das es so bleibt dafür werde ich auch alles tun. Und gelernt hat sie bei mir auch schon viel.


    Liebe Grüße
    Tina & Pinky :winken:

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