Wie war das nochmal? - Welpenerziehung-Erinnerungsthread

  • Hallo zusammen,


    im Sommer steht (aller Voraussicht nach) der Einzug des Zweithundes an. :applaus:


    Zur Vorbereitung hatte ich die Idee, dass man mal sammeln könnte, welche Aspekte uns in der Vergangenheit bei der Welpenerziehung besonders wichtig waren. Einfach um nochmal zu rekapitulieren, wie aus einem fröhlichen, unbedarften aber unerzogenen Welpen ein glücklicher, souveräner und gehorsamer erwachsener Hund werden kann. Habt ihr Lust mitzumachen?


    Ich habe mir einige Themenkomplexe überlegt, zu denen man Beiträge (gerne jeweils auch mehrere) schreiben könnte:

    • Stubenreinheit
    • Beißhemmung und Ruhehalten
    • Steadiness und Frustrationstoleranz
    • Impulskontrolle und Freilauftauglichkeit
    • Hausregeln
    • Alleine bleiben
    • Leinenführigkeit
    • Alltagstauglichkeit
    • allgemeiner Gehorsam
    • Vorbereitung auf Sportarten oder andere "besondere" Aufgaben

    Wenn eurer Meinung nach Themenkomplexe fehlen, dürft ihr da natürlich gerne noch ergänzen. :)



    Hier noch einige Leitfragen, zu denen man pro Themenkomplex etwas schreiben könnte:

    • Wieso war/ist euch dieser Themenkomplex besonders wichtig?
    • Wie seit ihr das Thema angegangen?
    • Was hat gut geklappt? Wo gab es Probleme/Rückschläge?
    • Ab wann und warum wart ihr euch sicher, dass das Thema nun abgehakt ist?
    • Würdet ihr es beim nächsten Welpen nochmal genauso machen? Warum oder warum nicht?

    So, nun bin ich mal gespannt, ob was zusammenläuft. :dafuer: Ich fände es super, wenn es klappt. Für mich selbst und natürlich auch für alle anderen Neu-Welpenbesitzer, die abseits von "Hilfe, mein Welpe..." und "Welpenblues" neutral nachlesen wollen, welche Erfahrungen andere DF-Mitglieder bei der Welpenerziehung gemacht haben und wie es bei Anderen läuft und lief.


    Liebe Grüße und viel Spaß,
    Rafaela


    P.S.: Ich fange in einem neuen Beitrag gleich mal an mit Steadiness und Frustrationstoleranz.

  • Steadiness und Frustrationstoleranz

    Steadiness und Frustrationstoleranz sind (nach der Stubenreinheit) meiner Meinung nach die beiden wichtigsten Bereiche der Welpenerziehung. Ich möchte gerne einen erwachsenen Hund, der sich in allen Alltagssituationen ruhig und gelassen verhält; der auch kein Problem damit hat, mal "abgemeldet" zu sein, wenn ich etwas zu tun habe.


    So, und dann kommt der kleine, acht Wochen alte Welpe und möchte erstmal ALLES und zwar JETZT! :D Er möchte JETZT sein Futter, JETZT mit dem anderen Hund spielen, SOFORT aus dem Auto, usw. Puh! :shocked: Wo soll man denn da bitte anfangen? :ka:


    Ich habe mit der Steadiness begonnen beim Futterritual. Das ist zum Einen sehr praktisch, weil der Welpe ja noch vier- oder zumindest dreimal gefüttert wird, d.h. man wiederholt es sehr regelmäßig. Zum Anderen kann man sich da relativ sicher sein, dass der Welpe die richtige Verknüpfung herstellt: Ich verhalte mich ruhig --> Es gibt Futter. Ist diese Verknüpfung gemacht, kann man darauf sehr gut aufbauen.


    Ich habe es konkret so gemacht, dass ich mit Newton gemeinsam zur "Futterstelle" gegangen bin. Ich habe dann das vorbereitete Futter im Napf (er bekam damals eingeweichtes TroFu) vom Fenstersims genommen und den Napf solange (ganz ruhig und ohne Kommandos) in der Hand gehalten, bis er von selbst aufgehört hat zu Fiepen und sich abgesetzt hat. Dann gab es ein kurzes, ruhiges "Fein." und dann hab ich ihm den Napf hingestellt. Als das immer besser klappte, habe ich das Ganze dann ausgebaut. Er musste dann einige Sekunden warten und durfte erst nach Freigabe ans Futter.


    Und als das dann beim Futter in Fleisch und Blut übergegangen war, habe ich es dann auf andere Bereiche erweitert. Hierbei war die Grundregel immer: Newton bekommt erst das, was er will, wenn er sich absolut ruhig verhält. Fiepen, etc. durfte keinesfalls zum Erfolg führen! Nie!


    Das führte dann dazu, dass ich einmal geschlagene 20 Minuten gebraucht habe, um ihn aus der Box zu holen... :dagegen:


    Rückschläge gab es in diesem Bereich bei uns kaum. Er hatte mal zu Beginn der Pubertät eine kurze Frustphase. Da bin ich dann einfach wieder sehr konsequent so vorgegangen wie zu Welpenzeiten.


    Heute muss ich sagen, ist das der Bereich, der bei Newton echt total fail-safe ist. Es kommt kaum vor, dass er mal Frust äußert. Und wenn er es doch tut, meist zu recht. ;)


    Beim nächsten Welpen würde ich da unbedingt wieder so vorgehen! Ich finde es einfach für einen entspannten Alltag sehr wichtig.

  • ich kann mich ehrlich gesagt nicht daran erinnern, etwas wirklich bewusst trainiert zu haben.
    Medical Training hab ich nie gemacht.... trotzdem lassen sich alle 5 immer und überall anfassen.
    Auch das andere genannte hab ich eigentlich immer unterbewusst und ohne direktes Ziel gemacht, nach Bauchgefühl und was der Hund so angeboten hat.



    Das soll übrigens nicht heißen, das die genannten Punkte schlecht oder unnötig wären. Nur empfinde ich das als unnötigen Druck den man sich und dem Hund macht.

  • Ich hab mit meinem Stubenreinheit trainiert und ab Woche 11 war ich in der Hundeschule mit ihm.


    Ansonsten hab ich nix besonderes gemacht, Rückruf hab ich auch noch etwas mehr geübt, das wars aber dann schon. Als er dann ein bisschen älter war, hab ich ihm dann alle Spielregeln ums Pferd verklickert und ihn öfters mal auf 20-Minuten-Aufwärmrunden ins Gelände mitgenommen.

  • Ich muss sagen das ich mir da nie irgendwas bewusst trainiert habe. Meine Hunde sollten als Welpe einfach ankommen und sich einfach heimisch fühlen. Das war oberste Priorität. Alles andere entwickelte sich durch den Tagesablauf, an den sie langsam angeführt worden sind. Ich wäre nie auf die Idee gekommen das ich mich da irgendwie unter Druck setze, sondern wir hatten alle Zeit der Welt.

  • Ich hab auch nie bewusst etwas in diese Richtungen trainiert (Ausnahme Vorbereitung auf den Sport). Das laeuft hier alles einfach nebenher. Sie lernen von Anfang an sich ueberall anfassen zu lassen, sie laufen von Anfang an frei (spaeter dann ggf. Schleppleine), lernen einfach durch unseren Alltag was normal (fuer uns) ist, ...
    Ruhe halten z.B. mussten gar nicht alle lernen.
    Ich schau mir den Welpen an (vor allem auch ohne die anderen Hunde), schau wo er ggf. Probleme hat und dann wird eben nebenher (und ohne Trainingsplan/Schema F) daran gearbeitet :ka:
    Dennoch (oder gerade deswegen?) sind sie angenehme Hunde, auch im normalen Alltag.


    Am wichtigsten war und ist mir die Beziehung zum Hund und das sie als Welpen lernen, dass sie mir vertrauen koennen.

  • Ganz bewusst trainiert habe ich lediglich bei den Dackeln das Alleinbleiben indem ich anfangs extrem oft in der Wohnung hin und hergegangen bin, damit der Welpe merkt, dass er mir nicht ständig nachlatschen muss und auch bin ich immer wieder mehrmals täglich durch die Wohnungstüre verschwunden.
    Dadurch konnte hier jeder Dackel innerhalb kürzester Zeit problemlos alleine bleiben - was mir extrem wichtig ist.


    Der Rest hat sich eh im Alltag ergeben und wurde dann "trainiert" wenn ich es grad gebraucht habe und irgendwann hatte es der Hund verinnerlicht.

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