Hund hat mich angeknurrt

  • Hallo liebe Leute,
    Ich habe seit 5 Tagen meine 3 Jahre alte Hündin Leia. Sie ist über 50 cm groß, 17 kilo, wir vermuten es ist ein Kurzhaar-Collie drin. Sie ist eher eine ruhige, ich habe das Gefühl sehr schlau und beobachtet auch alles ganz genau. Am Anfang hat sie draußen sehr gezogen, aber nach einmal üben mit umdrehen, in die andere Richtung gehen usw hat sich das jetzt erledigt. Allerdings macht sie zb. Sitz auch nur wenn ich ein Leckerchen hab und draußen interessieren sie Leckerlies gar nicht, was das Üben erschwert.
    Futter bekommt sie aus meiner Hand nachdem sie Sitz oder Platz gemacht hat. Nachts schläft sie in ihrer Box, auf mein Bett darf sie auch nicht. Allerdings durfte sie in ihrer Pflegestelle immer auf der Couch sein und der Hund meiner Mama (6monate alter Cocker) darf auch rauf, weshalb wir sie jetzt auch immer gelassen haben. Sie darf nicht in alle Räume, was sie auch trotz offener Tür akzeptiert. Bisher gab es dementsprechend auch noch keine Probleme.


    Nun aber zu dem Knurren: Heute früh haben Leia und der Cocker (Member) auf der Couch gespielt, was wir aber nicht möchten (die Couch ist Ruheplatz), weshalb ich die beiden mit einem klaren Schluss getrennt habe. Meine Mama kam auch ins Zimmer, ich saß auf der couch Leia gegenüber, sie saß noch neben Member, beide noch in Spiellaune. Da schaut sie mich auf einmal an, wufft einmal und knurrt dabei. Zwar nicht richtig drohend, aber spielerisch war es auch nicht würde ich sagen. Ich war innerlich erstmal total geschockt, hab aber in die Hände geklatscht, Nein gesagt, sie von der Couch runtergezogen und in den Gang geführt, da hat sies dann nochmal gemacht. auf meinen erneuten Ruf Aus und Sitz hat sie sich dann hingesetzt und Ruhe gegeben.
    Danach habe ich sie ignoriert, bin alleine ins Wohnzimmer auf die Couch und die Tür zu. Nach einer Weile dann hab ich sie zu mir gerufen, sitz machen lassen und erst dann gestreichelt.
    Ich vermute mal sie will jetzt nach der Eingewöhnungszeit herausfinden, ob sie nicht die Chefin sein kann? Oder wie würdet Ihr die Situation einschätzen?
    Wie kann ich ihr noch besser zeigen wo Ihr Platz ist?


    Ich möcht einfach alles was knurren oder dominanzgehabe ist, im keim ersticken. Sie ist auch mein erster eigener Hund, bisher hatten wir nur Familienhunde immer Cockerspaniel, und die sind natürlich ein viel kleineres Kaliber als Leia..
    Ich bin gespannt auf eure Antworten und Danke im Vorraus
    :hilfe:

  • Also 2 meiner Hunde haben ein recht lautes Spielknurren, wenn ich mit denen rumkasper, hört sich das für andere Leute an, als wollten sie mich gleich fressen ;)
    Warum deine Hündin geknurrt hat, kann aus der Ferne niemand beurteilen, zum Knurren gehört ja noch viel mehr (Mimik, Körperhaltung/-spannung, Ohren-/Schwanzstellung etc.). Sie war auf einer PS, also ein Tierschutzhund (?). Da ist die Vorgeschichte zumeist ja nicht bekannt. Vieleicht hat sie sich nur erschreckt.
    Und vergiss diesen ganzen Chef- und Dominanzkrams, der Hund will garantiert nicht die Weltherrschaftan sich reissen
    Klare Hausregeln vom ersten Tag an - ja, aber lass sie doch erstmal in deinem Leben ankommen, und lerne du sie richtig kennen.

  • Ich möcht einfach alles was knurren oder dominanzgehabe ist, im keim ersticken.

    Warum will denn jeder immer das Knurren verbieten? Wenn es nicht spielerisch war, hat sie dir gezeigt, dass sie irgend etwas nicht möchte. Damit kann man umgehen und daran arbeiten.


    Heisst ja nicht, dass Du Ihr jetzt alles erlauben musst.


    Du gewöhnst ihr jetzt das Knurren ab und wenn ihr das nächste Mal was nicht passt, schnappt sie vielleicht gleich zu. Ist Dir das lieber?

  • Vermutlich wollte sie schon ausdrücken, dass ihr das, was du von ihr willst, im Moment nicht gefällt. Wenn du daraufhin noch mehr Druck ausübst, wird sie evtl. auch noch einen Zahn zulegen.


    Sie ist seit 5 Tagen bei dir, ihr kennt euch noch kaum und sie kann dich sicher noch nicht richtig einschätzen. Lass euch doch einfach noch ein bisschen Zeit, einander kennenzulernen.


    Um sie problemlos von Plätzen (wie z.B. Couch) entfernen zu können, würde ich ihr eine Hausleine anmachen und sie bei Bedarf mit einem kurzen, freundlichen Kommando dort wegführen.


    Dass der eigene Hund mich nicht anknurren sollte/müsste, sehe ich auch so. Aber dafür müssen sich beide sehr gut kennen und einschätzen lernen. Das dauert einfach noch ein bisschen...

  • Ich vermute mal sie will jetzt nach der Eingewöhnungszeit herausfinden, ob sie nicht die Chefin sein kann?

    Die Eingewöhnungszeit ist bei einem 3jährigen Hund nach 5 Tagen bei weitem noch nicht vorbei.
    Abgesehen davon, wollen die allerwenigsten Hunde "Chef" sein, sie wollen einen gut einschätzbaren Menschen, der für sie zuverlässig ist, sie wollen ihr Fressen und sie wollen eine ausgeglichene Kombination aus Ruhe, Spiel und Auslastung.


    Oder wie würdet Ihr die Situation einschätzen?

    Kann man aus der Ferne nicht sagen, aber ich denke, sie wollte einfach auf hündisch mit Dir kommunizieren. Ganz neutral.

    Wie kann ich ihr noch besser zeigen wo Ihr Platz ist?

    Sie ist seit 5 (!) Tagen da und "beherrscht" schon endlos viele Verbote!
    Klar müssen die Hausstandsregeln, die einem wichtig sind, vom ersten Moment an gezeigt und durchgeführt werden, aber mehr als das KANNST Du von einem Hund wirklich nicht erwarten!
    Wo ihr "Platz" ist, weiß sie vermutlich besser als Du, weil sie sich als Familienmitglied sieht und Du sie als Thronräuber und machtbesessene, "dominante" Bestie ;)



    Ich möcht einfach alles was knurren oder dominanzgehabe ist, im keim ersticken.

    Wenn Du Knurren strikt unterbindest ist das so als würdest Du einem Kind z.B verbieten "Nein" zu sagen.
    Es könnte nicht äußern dass ihm was nicht passt, muß alles über sich ergehen lassen, ist dadurch gestresst und irgendwann kommt der Moment, wo das Faß überläuft und das Kind schlägt verzweifelt um sich, um sich Raum zu verschaffen.


    Vergiss einfach, dass Dein Hund die Weltherrschaft will und freu Dich einfach mit und über ihn! =)

  • Warum will denn jeder immer das Knurren verbieten? Wenn es nicht spielerisch war, hat sie dir gezeigt, dass sie irgend etwas nicht möchte. Damit kann man umgehen und daran arbeiten.
    Heisst ja nicht, dass Du Ihr jetzt alles erlauben musst.


    Du gewöhnst ihr jetzt das Knurren ab und wenn ihr das nächste Mal was nicht passt, schnappt sie vielleicht gleich zu. Ist Dir das lieber?

    Da hast du natürlich recht, allerdings meinte ich das auch gar nicht in dem Sinne, sondern eben, dass ich nicht möchte dass sie in einer Situation ist, wo sie meint mich anknurren zu müssen oder gar zu schnappen nur weil ich die beiden beim Spiel trenne.


    Vielen Dank auch für die anderen Antworten, das mit der Leine ist eine gute Idee, die werde ich mal probieren und das ganze einfach weiter beobachten. Wenn ich sie länger kenne kann ich dann vll auch besser sagen warum sie so reagiert hat in dem Moment.

  • Hallo,


    ich würde bei einem noch (dir gegenüber) unsicheren Hund nicht mit der Hausleine das Verlassen des Sofas trainieren.


    Ich finde es viel entspannter und vertrauenswürdiger die Kommandos "rauf" und "runter da" zu konditionieren.
    "Rauf" > einladende Geste auf das Sofa machen, wenn du es erlaubst, dass sie darauf darf.
    "Runter" > Wirf ein Leckerchen in eine Ecke, wenn sie bereits auf dem Sofa sitzt, wenn sie herunterspringt, um es zu holen, sagst du "runter".
    Üben, üben, bis sie es verstanden hat.
    Irgendwann kannst du die Belohnungen nur noch variabel einsetzen, ich habe später keine Leckerchen mehr benötigt.
    Das solltest du nur üben, wenn kein zweiter Hund da ist.


    Bei zwei anwesenden Hunden würde ich darauf achten, dass sie gar nicht erst auf das Sofa gelangen können, notfalls zubauen.


    LG Themis

  • Das Knurren an sich Kommunikation mit mir ist und sie mir damit sagt dass ihr etwas nicht passt, habe ich ja verstanden.
    Aber wie würdet Ihr denn vorschlagen, dass ich reagieren soll, falls sowas nochmal passiert?

  • Dann weisst Du, dass Du ihr einfach noch viel zu viel Druck machst! Deine Reaktion darauf wäre runter fahren, freundlich bleiben, Druck wegnehmen! Und es dauert noch viele Wochen, evtl. Monate, bis Deine Hündin bei Dir richtig angekommen ist, lass ihr diese Zeit. Übe weniger Verbote und weniger Sitz und Aus und Platz usw. sondern baue Vertrauen auf, zeige ihr Deine/Eure Welt, akzeptiere ihre Wohlfühldistanz, lerne ihre Körpersprache und Mimik kennen und hab sie einfach gern!

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