Training draußen, unmöglich?

  • Meine Hündin war eine sehr unsichere Hündin, ich habe sie trotzdem mit 10 Monaten kastrieren lassen. Sie ist jetzt 15 Monate alt und ich konnte keine Nachteile bzgl. Unsicherheit bemerken, ganz im Gegenteil sie wurde trotz Kastra immer sicherer.

  • Ist hier auch so. Unser Rüde musste mit 10 Monaten aufgrund massiver gesundheitlicher Probleme (muss man ja immer dazu sagen ;) ) kastriert werden.
    Er war seit jeher sehr unsicher. Dazu gehört er ja zu den großen Rassen, da wären mir 10 Monate definitiv auch zu früh gewesen eigentlich.
    Es gab aber keine andere Möglichkeit und inzwischen - er ist bald 3 Jahre - geht er sicher und souverän mit anderen Hunden um. Ich glaube nicht, dass er ohne Kastration so viel anders wäre.


    Ohne die gesundheitlichen Probleme hätte ich ihn aber intakt gelassen. Das Festschnüffeln, ausbüchsen und Pippi lecken konnten wir bei unserem ersten Rüden ganz gut über Ablenkung und Erziehung händeln in dem Alter.


    Seid Ihr denn mal in einer Hundeschule gewesen? Also um zu testen, wie er generell unter Ablenkung mitarbeitet? Vielleicht wäre das ein Ansatz oder man trifft sich mit einem Bekannten und übt gemeinsam die Aufmerksamkeit zu bekommen.

  • Ja das nur auf Spazieren gehen zu füttern habe ich auch versucht, solange er weiß das ich Futter habe, bin ich tatsächlich spannend und er dreht sich auch mal zu mir um bzw. im Sekundentakt und erwartet wieder was zu bekommen. Nur sobald ich mal kein Futter bei habe, oder sein Futter ist leer. Bin ich wieder abgemeldet. Also im Prinzip bin ich nur ein wandelnder Futterautomat. Habe das über Wochen probiert, aber die Gerüche und Duftmarken der anderen Hunde sind dann doch scheinbar besser?

    Ich denke hier liegt ein Missverständnis vor. Du hast den Einstiegsschritt hinbekommen und das für das komplette Training gehalten.


    Ich denke daher, dass es durchaus sinnvoll ist, wenn Du Dir einen vernünftigen Trainer suchst, der mit Dir in Einzelstunden das Training schrittweise begleitet und Dir erklären kann, wie der nächste Schritt aussieht, wie viele noch fehlen und wie lang der Aufbau realistischerweise dauert. Und dann noch den ganzen Alltag durchleuchtet, ob die Anforderungen überhaupt machbar sind für Deinen Hund.


    Normalerweise dauert so ein Alltagstraining gut zwei Jahre bis man das in trockenen Tüchern hat. Wenn man bei seinem Fahrplan bleibt. Bei Euch ist ja nun schon ziemlich viel Chaos dazwischengekommen - häufiger Wechsel von Trainingstechniken, Störung der Gehirnentwicklung durch das Chippen etc ...


    Ich wünsche Dir und Deinem Hund, dass Ihr einen roten Faden findet und mehr Ruhe reinkommt.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Für mich liest sich Sammys Verhalten schon ziemlich extrem, und ich schließe mich da @Bonadea und @Tüdeldü an. Entweder noch mal Chip setzen lassen oder kastrieren, wenn er draußen so massiv gestresst ist.


    Klar kann man auch trainieren bis zum Umfallen und dem Hund monatelang alles "außer das Atmen" verbieten - ist halt nur die Frage, ob das wirklich was bringt bei einem Hund, der sich so krass reinsteigert. Und für den Hund ist das doch auch alles andere als schön!


    Bezüglich der erwähnten Unsicherheit: Da könnte man ja mittels Kastra-Chip noch mal testen, ob er tatsächlich unsicherer wird oder nicht.

    Ganz genau.
    Das ist doch auch für den Hund der absolute Horror. Das könnte ich mir nicht mit angucken.


    Mit dem Chip hat man nichts zu verlieren und die Wirkung ist reversibel. Ich würde es versuchen.

  • Ich finde einen Chip, bei einem Hund der wirklich nicht in der Lage ist sich draußen zu konzentrieren, auch durchaus sinnvoll.


    Da das hier aber ja nicht der Fall zu sein scheint (der Hund kann ja, will nur nicht, weil es für ihn nicht lohnenswert genug ist, wenn Frauchens Kekse ausgegangen sind) wäre es für mich keine Option.

  • Ich finde einen Chip, bei einem Hund der wirklich nicht in der Lage ist sich draußen zu konzentrieren, auch durchaus sinnvoll.


    Da das hier aber ja nicht der Fall zu sein scheint (der Hund kann ja, will nur nicht, weil es für ihn nicht lohnenswert genug ist, wenn Frauchens Kekse ausgegangen sind) wäre es für mich keine Option.


    Naja, sicher sagen kann man das ja nicht?
    Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wurde der Chip beim ersten mal ja sehr früh gesetzt und die Besitzerin sagt ja selbst, dass das Verhalten besser geworden ist in der Zeit. Niemand spricht davon, dass es komplett "weg" ist. Das geht ja ohnehin nicht.


    Aber wenn der Chip hilft, den Hund überhaupt mal wieder "ansprechbarer" zu machen, wäre es auf jeden Fall einen Versuch wert. Und wenn es nix bringt, ja nu .... hat man 100 Euro gezahlt und weiß ganz sicher, dass Kastration vom Tisch ist.

  • Naja, aber wenn sie Kekse dabei hat orientiert er sich um, hört, etc.
    Das will die TE aber ja nicht, weil es nur klappt solange sie Futter hat und sie kein "Futterspender" sein will.


    Aber es zeigt ja, dass der Hund nicht so "out of order" ist, dass er nicht in der Lage ist sie wahrzunehmen.
    Er blendet sie schlicht nur aus, weil es ja nicht lukrativ ist zu hören.

  • Naja, aber wenn sie Kekse dabei hat orientiert er sich um, hört, etc.
    Das will die TE aber ja nicht, weil es nur klappt solange sie Futter hat und sie kein "Futterspender" sein will.


    Aber es zeigt ja, dass der Hund nicht so "out of order" ist, dass er nicht in der Lage ist sie wahrzunehmen.
    Er blendet sie schlicht nur aus, weil es ja nicht lukrativ ist zu hören.

    Aber ihm sind ja die Kekse draußen auch egal!! Er ist nicht ansprechbar. Nur in ganz fremder Umgebung.

  • Ja das nur auf Spazieren gehen zu füttern habe ich auch versucht, solange er weiß das ich Futter habe, bin ich tatsächlich spannend und er dreht sich auch mal zu mir um bzw. im Sekundentakt und erwartet wieder was zu bekommen. Nur sobald ich mal kein Futter bei habe, oder sein Futter ist leer. Bin ich wieder abgemeldet. Also im Prinzip bin ich nur ein wandelnder Futterautomat. Habe das über Wochen probiert, aber die Gerüche und Duftmarken der anderen Hunde sind dann doch scheinbar besser?

    Hm. Ok. Dann verstehe ich die Aussage hier anders. Ich lese da nichts von fremder Umgebung.

  • Wie soll ich ihn draußen erziehen wenn er mit dem Kopf nicht dabei ist? Konzentration gleich 0 - in der Wohnung volle Konzentration, aber das hilft mir nicht für Dinge die nur draußen relevant sind.


    Oder wie wärst du da vorgegangen? I

    Wenn einer meiner Rüden so extrem draussen reagiert hätte, wär ich eine Zeitlang mit ihm in die Walachei gefahren. Dorthin, wo sich nicht so viele Hunde aufhalten und ich entspannt am Gehorsam hätte arbeiten können.
    Bei einjährigen Hunden ist es nicht so unnormal, daß die sich überall festschnuppern oder Urin auflecken. Deswegen würde ich keinen Hund chippen oder kastrieren lassen.

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