Verhalten gegenüber Besuchern

  • Hallo zusammen,
    wir, Rentner 70 und 68 Jahre, haben unsere Kessy (7Jahre), eine wie wir vermuten Patterdale Terrierin, nun 6,5 Jahre und wie ich bereits in meiner Vorstellung beschrieben habe, kommt sie ursprünglich aus einem polnischen Tierheim. Wir vermuten auch, dass sie aus wirtschaftlichen Gründen heraus bereits viel zu früh von der Mutter getrennt wurde und über den Verein "Tierhilfe Grenzenlos" hier in die Lüneburger Heide zwecks Veräußerung geholt wurde.
    Kessy bestand damals (heute teilweise auch noch!) nur aus Angst und Unsicherheit. Heute haben wir sie so weit geschafft, dass Kessy sich bei uns pudelwohl fühlt, sie auf mich extrem fixiert ist und sie "ihr Zuhause" , EFH mit kl. Garten, jedem Fremden gegenüber verteidigt.


    Nun haben wir allerdings seit geraumer Zeit das Problem, dass Kessy (vom bellen, wenn jemand an der Haustüre klingeltund die Post kommt etc mal abgesehen), wenn Besuch da ist, sie ständig den Besuch extrem fixiert, im Auge behält und kürzlich mit ihrer Schnauze die Wange der 4jährige Tochter unserer Nachbarin "berührte!".
    Wir sind uns nicht sicher, weil alles so schnell ging, ob Kessy das Mädchen zum Spielen animieren oder sie aggressiv angehen wollte, ob sie sie verletzen wollte!?
    Das macht uns z.Zt. extreme Kopfschmerzen, zumal das vor kurzem bei einer für Kessy sehr guten Bekannten schon einmal geschehen ist. Da hatten wir noch geglaubt, sie wollte wirklich nur auf dem Sofa mit ihr spielen.


    Grundsätzlich haben wir dbzgl. keinerlei Probleme bisher gehabt, deshalb sind wir uns extrem unsicher, was das nun zu bedeuten hat.


    Ein anderes Beispiel wäre: In unserem letzten Urlaub auf Rügen hatten wir in einer Außengastronomie Platz genommen und wollten uns gerade etwas bestellen. Als allerdings der Kellner auf uns zukam, Kessy lag bei mir am Fuß unter dem Tisch, ging sie den Kellner urplötzlich mit fletschenden Zähnen und lautem Gebelle so an, dass wir uns wieder aufmachen mußten und die Gastronomie verließen.


    Wir sind derzeit ziemlich ratlos, haben andererseits aber auch nicht die Finanzen, uns an Hundetrainer zu wenden, die für die Stunde immerhin gut 45 € verlangen. Denn mit 2,3 oder 4 Stunden würde das Problem mit Sicherheit nicht in den Griff bekommen zu sein.


    Wer könnte uns vielleicht einen ernst gemeinten Rat geben, wie wir aus dieser Zwickmühle wieder rauskommen könnten, denn behalten wollten wir Kessy ja nun schon.
    Ganz lieben Dank vorerst für Eure Beteiligung an diesem Problem.


    Gruß Allie

  • sind die Augen und Ohren mal untersucht worden?
    vielleicht liegt ja hier ein Problem und sie hat Probleme mit der Wahrnehmung


    Wenn so ein Problem recht plötzlich auftritt und es keinen schwerwiegenden Auslöser würde ich erstmal die gesundheitliche Schiene abklären lassen
    sehen, hören, Schmerzen

  • Wenn sie dieses Verhalten die letzten 6,5 Jahre nicht gezeigt hat, würde ich sie beim TA mal genauer untersuchen lassen.

  • Als allerdings der Kellner auf uns zukam, Kessy lag bei mir am Fuß unter dem Tisch, ging sie den Kellner urplötzlich mit fletschenden Zähnen und lautem Gebelle so an,

    Ich würde aus dieser Situation heraus behaupten, dass der Hund einen Beschützerinstinkt entwickelt hat und diesen jetzt erfolgreich anwendet. Er traut Euch nicht zu, dass Ihr alleine klar kommt!
    Ihr müsst dem Hund in solchen Situationen zeigen, dass Ihr keinerlei Hilfe braucht und der Hund Euch nicht beschützen muss. Das heißt, klare Ansage an den Hund, dass so ein Verhalten nicht erwünscht ist und zeigen, wie er sich verhalten soll. (Beispiel: Ansage an den Hund, deutliches Zeigen und benennen "Ruhe, ab ins Platz").

    Nun haben wir allerdings seit geraumer Zeit das Problem, dass Kessy (vom bellen, wenn jemand an der Haustüre klingeltund die Post kommt etc mal abgesehen), wenn Besuch da ist, sie ständig den Besuch extrem fixiert,

    Das "Fixieren" ist die Vorstufe zu allen weiteren Verhaltensweisen. Das würde ich von anfang an unterbinden. Das heißt, der Hund braucht auch hier eine klare Ansage zu einer Verhaltensweise. Wegschicken ins Körbchen (das nicht im Blickfeld der Besucher liegen darf) und dort soll er verbleiben, bis er das Kommando zum Beschnüffeln der Besucher bekommt, oder auch nicht bekommt!

  • Solche Verhaltensänderungen können durchaus auf Schmerzen oder nachlassende Seh- und/oder Hörvermögen zurückzuführen sein.
    Von daher wäre eine gründliche Untersuchung beim Tierarzt sehr sinnvoll.
    Wichtig ist jetzt, daß ihr euer Verhalten auf die veränderte Situation einstellt und eure Hündin dementsprechend sichert. Ihr müßt unbedingt dafür sorgen, daß sie keine Gelegenheit bekommt jemandem zu verletzen. Bis her ist alles noch einmal gut gegangen und niemand wurde verletzt. Aber beim nächsten Mal kann das schon anders aussehen.
    Wenn in Zukunft Besuch kommt nehmt sie an die Leine, so daß sie keine Gelegenheit hat jemanden anzugehen; sie aber auch nicht ausgeschlossen wird. Fixieren solltet ihr unterbinden. Wenn sie trotz "Nein" nicht aufhört würde ich sie aus dem Zimmer verweisen und nach ein paar Minuten wieder hinein holen. So lernt sie, daß fixieren nicht erwünscht ist. Jedes Anzeichen von Entspannung würde ich belohnen. Vielleicht können Besucher ihr auch Leckerlis zuwerfen, so daß Besuch positiv verknüpft wird.


    LG


    Franziska mit Till

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!