Hundetrainer - Unsicherheit, ob es die richtige Vorgehensweise ist

  • Hallo zusammen,


    vorab zu mir. Ich bin glaub 33 Jahre alt (ich zähl nicht mehr wirklich mit ;) ) und habe mir schon immer ein Hund gewünscht. Leider ging das in meinem Elternhaus gab es ein Unverträglichkeit gegen Tierhaaren. Mit eigener Wohnung und Bürojob waren leider nie die Voraussetzungen gegeben einen Hund artgerecht zu halten. Mai diesen Jahres habe ich eine Stelle angenommen in der ich 4 Tage im HomeOffice arbeite und ein Tag im Büro bin. Das hat mir endlich die Möglichkeit gegeben einen Hund zu mir zu nehmen.


    Nun zu meinem Hund Lara. Ist zirka zwei Jahre alt und kommt über eine Tierschutzorganisation aus Rumänien. Sie Soll ein Labrador-Mix sein, ich vermute aber eher es ist ein Jagterrier-Mix. Ich habe bei der Vermittlung ausdrücklich klargemacht, da ich noch keine Hundeerfahrung habe und dementsprechend unsicher im Umgang mit Hunden bin, dass ich ein "Anfängerhund" zu mir nehmen will mit dem ich erste Erfahrungen sammeln kann. Naja so ganz der Anfängerhund ist Sie nicht, aber ich bin motiviert daran zu arbeiten mich und Sie weiter zu Formen, dass sie Gesellschaftsfähig wird. Sie ist auch eigentlich sehr lernbereit und will gefallen. Lara hat so ein paar Problemchen die ich gerne angehen würde, das ist unter anderem das verbellen und Luftschnappen bei Kindern. Das stellen von unbekannten Personen wenn es dunkel ist. Territorialverhalten.


    Ich habe die ersten Wochen sehr viel an der Bindung mit Ihr gearbeitet kleine Spaziergänge unternommen und wollte bevor ich die Probleme angehe erstmal langsam machen. Ich denke wir sind auch auf einem guten Weg. Draußen hört Sie quasi aufs Wort (manchmal hat sie ein paar ausreisser wo sie über Felder läuft und versucht Hasen aufzuspüren) ich entferne mich dann und spätestens wenn ich nicht mehr zu sehen bin kommt sie wieder angeflitzt .Das habe ich mit der Hundepeife und Management aber ganz gut in den Griff bekommen. Im Haus reicht ein "Ist Ok" wenn die Nachbarn durchs Treppenhaus laufen und dann grummelt Sie nur noch. Anfangs ist Sie da zur Tür gestürmt und hat wie verrückt gebellt. Die Nachbarn stellt Sie ab und zu noch aber nur wenn diese zu viert auf einmal kommen. Dann nehme ich Sie aus der Situation geben ein scharfes Nein und gehe mit Ihr rein. Jetzt wollte ich den nächsten Schritt angehen.


    Die Trainerin hat sich das Verhalten im Hof bei mir angeschaut, Lara hat die Trainer (und Nachbarn) stark angebellt und wollte Sie wieder verteiben. Ihre Erkenntnis daraus war jetzt, dass Sie sich in Ihrem 1. Umfeld noch überhaupt nicht Sicher fühlt und ich deswegen quasi wieder von Vorne anfangen muss. Ich soll jetzt keine "Spaziergänge", wobei Spaziergänge bei mir immer mit Dummy arbeit Suchspielen und so weiter zusammenhängt, machen und Sie nur im Hof mit Dummy arbeit beschäftigen und wenn wir rausgehen auf ein Feld fahren wo ich nur am Auto bleiben soll um dort Dummy arbeit zu machen. Um mit Ihr die Bindung zu verbessern und Ihr Sicherheit zu geben. Mal kurz gesagt das stinkt ihr mächtig. Sie hat überhaupt kein Interesse an der Dummy arbeit, ab und zu bringt Sie ihn mal aber Spaß sieht anders aus. Mit der Reizangel geht es, aber auch nur ein zwei Runden und dann ist Ihr das zu blöd. Da kann ich vor Ihr rumturnen wie ich will.


    Jetzt bin ich etwas verunsichert ob das wirklich der Richtige weg ist, wenn ich Ihr wieder die Freiheiten nehme. Auf den Spaziergängen war sie eigentlich immer "glücklich" aus und ist freudig zu mir gekommen hat mit mir wettrennen gespielt ist mit Freudesprüngen übers Feld geflitzt und hat hacken geschlagen, mit anderen Hunden gespielt usw. . Ich wollte die Bindung jetzt eher stärken in dem ich mehr mit Ihr mehr Unternehme, also neue Umgebungen, Maintrailing, Fahrradfahren, zu Gästen gehen usw. .


    Was denkt Ihr davon ist das Problem zur Lösung wirklich das 1. Umfeld und muss ich Ihr hier erst die Sicherheit geben wie die Trainerin meint? Mir kommt das irgendwie wie ein Schema F nach irgendwelchen Seminaren vor. Sie hat die Ausbildung übrigens bei Natural Dogmanship gemacht, was ja sehr umstritten ist.


    Ich freue mich wenn Ihr mir in meiner Unsicherheit weiterhelfen könnt :).


    LG
    Tobi

  • Zunächst einmal hast Du ja schon eine ganze Menge erreicht und folglich mit Deinem Bauchgefühl richtig gelegen. Deshalb würde ich die Bedenken, die Du hast, auch jetzt ernst nehmen.
    Tipps in einem Forum zu suchen und zeitgleich mit der Trainerin zu arbeiten halte ich allerdings für keine gute Idee.
    Ein guter Trainer sollte sich Deine Bedenken anhören und gemeinsam mit Dir einen anderen Weg suchen, der zu Dir und zu Deinem Hund passt. Diese Chance würde ich ihm bzw. ihr unbedingt geben. Funktioniert das nicht, weil der Trainer an seinem Konzept festhält, würde ich mir einen anderen Trainer suchen. Tipps dazu bekommst Du sicherlich hier, wenn Du grob die Gegend nennst, aus der Du kommst.

  • Grundsätzlich finde ich es ja immer gut, wenn ein Trainer auf die Unsicherheit eines Hundes eingeht und dazu rät, langsam zu machen. Ich persönlich würde aber nicht aufhören, normale Spaziergänge zu machen, wenn mein Hund auf diesen Runden zufrieden und interessiert wirkt. Übertreiben würde ich halt auch wieder nicht - Radfahren, Mantrailing und Co., das hat doch noch Zeit. Aber gerade entspannte Naturspaziergänge auf denen der Hund ausgiebig schnüffeln und seinen Interessen nachgehen darf, halte ich in den meisten Fällen für sehr sinnvoll.


    Dummytraining - würde ich persönlich nur machen wenn mein Hund Spaà dran hat und das gilt für alle Aktivitäten. Soweit ich weiß gibt es bei der Natural Dogmanship Methode ja sogar jene Leute, die mit ihrem Hund nur noch "Jagdausflüge" mit dem Dummy machen und kaum mehr normal spazierengehen. Mein Weg wäre das nicht.


    Ich denke, du solltest offen mit der Trainerin sprechen und deine Bedenken und Vorbehalte äußern. Und wenn du sagst dass du das mit dem häufigen Dummytraining nicht möchtest, sollte ein guter Trainer dies auch akzeptieren und andere Wege aufzeigen kònnen.


    Ich persönlich würde dir empfehlen, mal auf trainieren-statt-dominieren.de nach einem Trainer in deiner Nähe zu suchen. Da hat man immerhin schon mal den Anhaltspunkt, dass mit den Hunden gewaltfrei und positiv gearbeitet wird.

  • Ich soll jetzt keine "Spaziergänge", wobei Spaziergänge bei mir immer mit Dummy arbeit Suchspielen und so weiter zusammenhängt, machen und Sie nur im Hof mit Dummy arbeit beschäftigen und wenn wir rausgehen auf ein Feld fahren wo ich nur am Auto bleiben soll um dort Dummy arbeit zu machen. Um mit Ihr die Bindung zu verbessern und Ihr Sicherheit zu geben. Mal kurz gesagt das stinkt ihr mächtig. Sie hat überhaupt kein Interesse an der Dummy arbeit, ab und zu bringt Sie ihn mal aber Spaß sieht anders aus. Mit der Reizangel geht es, aber auch nur ein zwei Runden und dann ist Ihr das zu blöd. Da kann ich vor Ihr rumturnen wie ich will.

    Hört sich so an, als ob dem Hund ein Grundbedürfnis entzogen werden soll um einen Junkie draus zu machen.


    Geht für mich in Richtung tierschutzrelevant. Explorationsverhalten ausleben können gehört ganz klar zu den Grundbedürfnissen des Hundes, wie Nahrung, Schlaf und Sozialkontakte.


    Eine solche Maßnahme kann nur dann vertreten werden, wenn es sich um ein maximal kurzzeitiges Vorgehen handelt, um ein noch größeres Leid (müsste in meinen Augen etwas Krankheitsbedingtes wie Zwangsverhalten sein) zu therapieren.


    Jetzt bin ich etwas verunsichert ob das wirklich der Richtige weg ist, wenn ich Ihr wieder die Freiheiten nehme. Auf den Spaziergängen war sie eigentlich immer "glücklich" aus und ist freudig zu mir gekommen hat mit mir wettrennen gespielt ist mit Freudesprüngen übers Feld geflitzt und hat hacken geschlagen, mit anderen Hunden gespielt usw. . Ich wollte die Bindung jetzt eher stärken in dem ich mehr mit Ihr mehr Unternehme, also neue Umgebungen, Maintrailing, Fahrradfahren, zu Gästen gehen usw. .

    Ich habe den Eindruck, dass Du ein gutes Gespür für Deinen Hund hast. Du hast viel erreicht und Dir viel erarbeitet. Ich würde daher sagen: Bleib bei diesem Weg.


    Was aber noch wichtig wäre: Achte darauf, dass bei all den Unternehmungen genügend Pausen sind! Du bist sehr engagiert. Das ist super. Aber, Die Kapazitäten eines kleinen Hundekopfes sind schnell erschöpft. Also immer alles schön in Maßen mit vielen Tagen Routine und Entspannung dazwischen. Hunde lieben Routine. Für viele ist viel Abwechslung eher Stress. Also Neues in Maßen, dann wird es werden, denke ich.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Die Trainerin hat sich das Verhalten im Hof bei mir angeschaut, Lara hat die Trainer (und Nachbarn) stark angebellt und wollte Sie wieder verteiben. Ihre Erkenntnis daraus war jetzt, dass Sie sich in Ihrem 1. Umfeld noch überhaupt nicht Sicher fühlt und ich deswegen quasi wieder von Vorne anfangen muss.

    Für mich liest sich das nach einem terretorialem Hund. Hat das was mit Sicherheit zu tun?
    Ich würde kein Geld für dies Trainingstipps ausgeben.
    Ist das Dogs? (dann kauf schon mal die Wasserflasche...NEIN Spässle...lass es...)

  • Vielen Dank für die Antworten und das ihr MIR mehr Sicherheit in meinem Weg gebt. Ich habe auch das Gefühl das mich das Hundetraining eher verunsichert anstatt das es mir hilft. Aber auf einen Blick und Feedback vor allem auf mich will ich auch nicht verzichten. Ich wohne in Schwetzingen (Rhein-Neckar Kreis) und war zuerst bei Alpha-Dog in Ketsch. Da habe ich eine Stunde gemacht bei denen die Hunde von den Besitzern geschlagen wurden und so Würgehalsbänder benutzt wurden, da bin ich gleich wieder weg. Dann dachte ich mir halt ich Suche mir einen der eher auf Bindung und Beziehung arbeitet. Man Man ich muss sagen das ist ganz schön überfordernd mit den ganzen verschiedenen Methoden des Hundetrainings ;)

    Dummytraining - würde ich persönlich nur machen wenn mein Hund Spaà dran hat und das gilt für alle Aktivitäten. Soweit ich weiß gibt es bei der Natural Dogmanship Methode ja sogar jene Leute, die mit ihrem Hund nur noch "Jagdausflüge" mit dem Dummy machen und kaum mehr normal spazierengehen. Mein Weg wäre das nicht.


    Ich denke, du solltest offen mit der Trainerin sprechen und deine Bedenken und Vorbehalte äußern. Und wenn du sagst dass du das mit dem häufigen Dummytraining nicht möchtest, sollte ein guter Trainer dies auch akzeptieren und andere Wege aufzeigen kònnen.

    Ja so wurde mir das gesagt, Hunde würden keine Spaziergängen machen wenn Sie in Freiheit leben. Aber davon bin ich auch nicht überzeugt. Die laufen ja auch einfach mal so durch die Gegend und erkunden neues Gebiet (sofern die Grundbedürfnisse gedeckt sind).


    Ich denke, du solltest offen mit der Trainerin sprechen und deine Bedenken und Vorbehalte äußern. Und wenn du sagst dass du das mit dem häufigen Dummytraining nicht möchtest, sollte ein guter Trainer dies auch akzeptieren und andere Wege aufzeigen kònnen

    Ja diese Chance gebe ich Ihr auf jeden Fall. Vielleicht nehme ich bei Ihr auch nur Stunden um mich bei dem Dummy-Training zu verbessern und Ideen zu bekommen um es interessanter zu gestalten - da ist Sie glaub ganz gut drin.

    Eine solche Maßnahme kann nur dann vertreten werden, wenn es sich um ein maximal kurzzeitiges Vorgehen handelt, um ein noch größeres Leid (müsste in meinen Augen etwas Krankheitsbedingtes wie Zwangsverhalten sein) zu therapieren.

    Das ist es auf keinen Fall - Sie ist draußen absolut umgänglich und Interessiert an Ihrer Umwelt.

    Was aber noch wichtig wäre: Achte darauf, dass bei all den Unternehmungen genügend Pausen sind! Du bist sehr engagiert. Das ist super. Aber, Die Kapazitäten eines kleinen Hundekopfes sind schnell erschöpft. Also immer alles schön in Maßen mit vielen Tagen Routine und Entspannung dazwischen. Hunde lieben Routine. Für viele ist viel Abwechslung eher Stress. Also Neues in Maßen, dann wird es werden, denke ich.

    Ja, so habe ich es mir auch angelesen. Ich gehe oft die gleichen Strecken und wenn Sir mir anzeigt Sie will weiter z.B. bei einer Abzweigung zu einem unbekannten Weg dann gehe ich auch mit Ihr mal da lang um neues Gebiet zu erarbeiten. Wenn Sie unruhig wird schlechter hört und sich zu weit von mir entfernt kommt Sie immer wieder an die Leine und wir gehen zurück in unsere Höhle ;). Ich habe Anfangs viel zu viel gemacht und wollte Sie unbedingt ausreichend beschäftigen (4-5 Stunden draußen und viel Übungen gemacht) damit Sie mir nicht Wohnung zerlegt oder aggressiv wird, aber das hatte ich in letzter Zeit wieder runtergefahren und mache weniger und lass Sie auch einfach mal ne halbe Stunde ohne das ich was sage laufen (vorausgesetzt sie bleibt in meiner Nähe und wälzt sich nicht in irgendwelchem Kot :).


    Danke für die Bestätigung - ich denke auch das ich auf einem guten Weg bin und werde diesen auch weiter gehen. Über Tipps für eine gute Hundeschule freue ich mich sehr.


    Happy Dog
    Tobi

  • Sie hat die Ausbildung übrigens bei Natural Dogmanship gemacht, was ja sehr umstritten ist.

    Oh wei... Nimm die Beine in die Hand und lauf! :headbash:

    Hört sich so an, als ob dem Hund ein Grundbedürfnis entzogen werden soll um einen Junkie draus zu machen.

    Genau das ist das Prinzip. Die Welpen werden schon in der Welpenschule zu absoluten Futterbeutel-Junkies gemacht... Die gesamte Erziehung basiert dann auf dem Futterbeutel...


    Ich hab während Newtons Ausbildung zwangsläufig mit ND Bekanntschaft machen müssen und war absolut nicht meins... Ist unter anderem der Grund, warum ich den nächsten Hund nicht "offiziell" ausbilden werde. Bei uns in der Region ist dieses leider das einzige Angebot... :(

  • Ein Trainer der nur "Futterbeutel" kann, ist kein guter Trainer.
    Auch nicht, wenn das Repertoire auch noch Wasserflasche oder Rütterdose beinhaltet :)

  • Dann nehme ich Sie aus der Situation geben ein scharfes Nein und gehe mit Ihr rein.


    Die Trainerin hat sich das Verhalten im Hof bei mir angeschaut, Lara hat die Trainer (und Nachbarn) stark angebellt und wollte Sie wieder verteiben. Ihre Erkenntnis daraus war jetzt, dass Sie sich in Ihrem 1. Umfeld noch überhaupt nicht Sicher fühlt

    Ob es sich nun um Unsicherheit oder Territorialverhalten handelt, die Vorgehensweisen, das zu ändern, sind die Gleichen.
    Den Hund erst gar nicht die Gelegenheit geben, zu reagieren.
    DU regelst das alles.
    Ich persönlich würde nicht mit einem scharfen "Nein" reagieren, sondern den Hund schon vorher aus der Situation nehmen.


    Sie suchen eine gute Hundeschule? | Chakanyuka
    Hundeschulen | Internationaler Berufsverband der Hundetrainer
    Hundeschulen findenMarkertraining
    Trainieren statt dominieren - Unterstützer


    LG Themis

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!