Entscheidungshilfe benötigt - Schäferhund oder Labrador?

  • Hallo zusammen,
    wir - mein Mann und ich - stehen kurz vor dem Einzug unseres ersten eigenen Hundes und liebäugeln aktuell mit zwei Hunden. Beide haben ihre Vor- und Nachteile und ich erhoffe mir hier ein paar Meinungen, welche uns vielleicht bei der Auswahl helfen können.


    Kurz zu den Eckdaten:
    - wir wohnen dörflich, Haus mit (eingezäuntem) Garten vorhanden
    - Hundeerfahrung durch Gassigänger Tätigkeit im Tierheim und Familie
    - Hund muss unter der Woche täglich zwischen 3- 4 Std. allein bleiben
    - keine anderen Haustiere, keine Kinder vorhanden
    - 3 Wochen Urlaub ab Weihnachten


    Unser Traumhund sollte mittelgroß- groß sein, sozialverträglich, allein bleiben bereits kennen, kein Welpe mehr sein und vom Aktivitätslevel ein mittleres Temperament haben. Wir möchten keinen aktiven Hundesport betreiben und mögen beide "nervöse" Kontroletti Hunde eher weniger. Hundeschule, Kopfarbeit und Suchspiele Zuhause und unterwegs, Fahrrad fahren und wandern und natürlich Hundewiese und toben mit Kumpels - so stellen wir uns Hundehaltung vor.


    Nun zu den zwei "Kandidaten". Nummer eins ist ein reinrassiger deutscher Schäferhund (kanpp 3 Jahre alt), welcher für den Hundesport und speziell Schutzdienst angeschafft wurde, aber nicht beißen mag. Er ist eher kuschelig und hat kaum Trieb. Daher wurde er im Tierschutz abgegeben und sucht von da nun ein neues Zuhause. Er lebte bisher immer im Zwinger und kennt das Leben im Haus kaum bis gar nicht. Er ist verträglich mit Artgenossen und gefällt mir vom Wesen her gut. Unterwegs ist er aufmerksam, achtet auf das andere Ende der Leine und sehr umweltsicher (Zug, Auto, andere Hunde- alles kein Thema) Die Hunde schlafen in der Organisation drinnen und da jault er laut Betreuerin, wenn kein Mensch bei ihm ist. Er ist sehr anhänglich und eher ein "Frauenhund".
    Bedenken die ich hier habe, sind die Gewöhnung an das Leben im Haus und ob man das mit dem allein bleiben gut in den Griff bekommt. Und dann stellt sich mir die Frage, ob er - auch wenn wohl ohne großen Trieb - mit unserem "0815"-Programm zufrieden sein könnte.


    Kandidat Nummer zwei ist ein 2 Jahre alter Labrador. Lebt in einer Familie mit drei Kindern und kommt zu kurz. Da die Familie sich dessen bewusst ist, haben sie sich entschieden ein neues Zuhause für ihn zu suchen. Er hatte inkl. dieser Familie schon zwei Vorbesitzer und ist junghundtypisch wild und verspielt. Die Hundeschule wurde mit ihm besucht und je nachdem wie er grad lustig ist, werden die gelernten Kommandos auch ausgeführt ^^ Er ist ein Kindskopp und kann bereits allein bleiben. Die Sozialisierung wurde ein bisschen vernachlässigt, er ist bei Hundebegegnungen und neuen Sachen erstmal sehr zurückhaltend und fast ein bisschen ängstlich. Da habe ich Bedenken, inwieweit ich das aufholen kann. Wir sind halt viel unterwegs und möchten unseren Hunde gerne möglichst oft dabei haben. Ein Hund der dann permanent unter Stress steht ist da für niemanden hilfreich.


    Soweit erstmal zu unserer Situation- entschuldigt den langen Text -
    Über eure Meinung zu den beiden Hunden und eine Aussage, für welchen ihr euch entschieden hättet, würde ich mich sehr freuen :)

  • Ich tendiere zum Labrador.


    Wegen Eurem Punkt "soll mit anderen Hunden verträglich sein".


    Schäferhunde sind das häufig nicht, und wenn der schon im Schutz ausgebildet werden sollte, wurde wohl in der Präge- und Sozialisierungszeit auch nicht gesondert Wert auf "nett mit Artgenossen" gelegt.


    Nr. 2 klingt viel besser geeignet für Euch, als Ersthund, mit Euren Wünschen.

  • Aber es wird doch geschrieben, das der Schäfi mit Artgenossen verträglich ist. Beim Labbi würde mich etwas stutzig machen, das er in so jungen Jahren schon den dritten Besitzer bekommen soll. Wieso wurde er beim ersten Mal abgegeben?

  • Denke das ist eine persönliche Entscheidung.


    Ich würde den Schäferhund nehmen, mich aber darauf einstellen, dass ihr ggf. eine Zeit lang Betreuung braucht und dass er unverträglich wird.


    Mit sagt der Typ Schäferhund einfach mehr zu als ein Labrador. Und es klingt ja wirklich gut.

  • Da ich nur einen einzigen DSH kenne, den man als "normal" bezeichnen kann... (Alle Anderen, die ich kenne, sind entweder aggressiv oder irgendwelche "Junkies"...)


    Ich würde vom DSH abraten und den Labbi nehmen...

  • Drei Wochen Eingwöhnung+Alleinebleiben finde ich sehr knapp. Egal für welchen Hund.
    Schon dreimal wenn er kein Leben im Haus kennt.
    Ich würde mir immer ein Plan B mit Betreuung, zur Not auch langfristig, zurecht legen.


    Verträglichkeit ist eh immer so eine Sache. Grundsätzlich ist es für Hunde unnatürlich verträglich zu sein. Weil der Mensch es so wünscht, wird es halt anerzogen/angezüchtet.
    Es gibt nur einen Hund, der bei allen Hunden gesichert lieb ist. Und der hat nen Knopf im Ohr.
    Beim Labrador ist die Wahrscheinlichkeit allerdings höher, dass er verträglich ist, wenn das andere Ende der Leine passt.

  • Als ich klein war haben wir zu unserer Aussie Mix Hündin einen Schäferhund bekommen, der auch "abgerichtet" gewesen sein soll und der nie irgendwelche Probleme gemacht hat.
    Später habe ich einen sehr aggressiven Schäfer adoptiert, der nachdem er als Junghund einmal geschnappt hatte in einen Zwinger ohne Sozialkontakte verbannt worden war und vergeblich mit Elektroschocks trainiert. Mit ihm wars am Anfang nicht leicht, aber auch er wurde verträglich mit anderen Hunden und hat sich vom zweiten Tag an im Haus super verhalten.
    Meine Erfahrungen mit Schäferhunden sind so positiv, dass ich nie zögern würde wieder einen zu mir zu nehmen.
    Ich glaube, dass so viele von ihnen leicht sauer werden, liegt schon sehr stark an ihrem Polizeihund... Image und den Menschen die sich auf Grund dessen für sie entscheiden. Meine zwei waren echt Engelchen. :herzen1:
    Das Allein Bleiben fiel Rony, dem Ex-Zwinger Insassen, extrem schwer und brauchte sehr geduldige und ganz kleinschrittige Übung.


    Mit Labradoren hab ich keine Erfahrung.
    Allerdings gibts hier irgendwo einen Thread in dem es viel um ihre oft zu raue Art anderen Hunden gegenüber geht.

  • Ich würde auch eher zu einem Labrador raten, natürlich mit Bewegung, ist dieser meistens ausgeglichener als ein
    DSH. Der Will to Please beim Labrador ist natürlich auch recht nützlich :)


    Ich würde unseren Labrador nicht als "Faul" bezeichnen, jedoch ist er zuhause absolut nicht spürbar und gibt nur draußen Vollgas, jedoch
    reichen ab und an auch nur kleinere Runden wenn es sich mal nicht anders ausgeht.


  • Der Will to Please beim Labrador ist natürlich auch recht nützlich :)

    Wobei ich in Sachen Will To Please eindeutig den Schäferhund "vorne" sehe...


    Der Labbi überlegt auch mal, ob es denn Not tut, jetzt dieses oder jenes Kommando zu befolgen... Manche sind regelrecht stur...


    Wer vom Labbi den WTP eines Schäferhundes erwartet, wird eher enttäuscht werden. ;)

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