Passt ein Hund zu meinem Alltag

  • Okay, danke für eure Antworten.
    Interessant ist das von „Ja“ das klappt bis Nein das solltest du lassen, nun alles dabei war :)


    In Hundeschulen gehen bzw. einen Verein würde ich dann sowieso beitreten, damit der Hund auch genug Kontakt zu anderen Hunden hat, dass ist dann ja aber hauptsächlich am Wochenende.


    Die Gründe warum ich mir einen Hund holen will sind, dass ich es mag mit Ihnen zu spielen, toben, knuddeln usw. und halt einen treuen Gefährten an seine Seite zu haben.


    Und ganz wichtig ist es mir einen Hund aus der Not zu befreien, der aktuell im Tierheim oder schlimmer in einer Tötungsstation sitzt.
    Für mich ist es z.B. auch unverständlich, dass sich die Leute Hunde von Züchtern holen, angesichts der vielen Hunde die in Not sind in Europa.


    Z.B. hab ich Hunde in Tötungsstationen gesehen, die haben noch 1-2 Monate dann werden sie wohl eingeschläfert, was wäre da nun besser, zu sagen ich lasse es und überlasse dem Hund seinem Schicksal oder Ihn zu adoptieren und bei mir in den Alltag mit aufzunehmen ?

  • Du solltest aber bedenken, dass so ein Hund nicht an ein Leben in der Stadt und im Büro gewohnt ist und es dadurch zu enormen Problemen kommen kann.
    Bei dem was du mit dem Hund vorhast sollte das sehr gut überlegt sein welchen Hund man nimmt.

  • Du solltest aber bedenken, dass so ein Hund nicht an ein Leben in der Stadt und im Büro gewohnt ist und es dadurch zu enormen Problemen kommen kann.
    Bei dem was du mit dem Hund vorhast sollte das sehr gut überlegt sein welchen Hund man nimmt.

    Das kann - muss aber nicht der Fall sein. Mia ist auch aus dem TS und hat weder in der Stadt, noch Wohnung oder sonst wo Probleme. So wie sie sich von Anfang an in der Wohnung verhalten hat, kannte sie das garantiert auch schon.


    Ob der Hund jetzt in Dein Leben passt, kannst im Endeffekt nur Du selbst beantworten. Ich hab mir die Frage jahrelang gestellt. Seit Mia hier ist, bereue ich, den Schritt nicht schon viel früher getan zu haben. Obwohl - dann wäre sie es nicht geworden.


    Fazit jahrelanger Zweifel: Nie wieder ohne!

  • Ich denk wenn man noch keinen Hund hat, ist das mit den Gassi Zeiten auch schwer einzuschätzen. In 15 Minuten schaffen wir keine 500 Meter. Man bleibt hier stehen und dort stehen. Wenn man erst Gefallen daran gefunden hat gemeinsam mit seinem Hund unterwegs zu sein ist eine Stunde einfach keine Zeit mehr. Es macht Spaß und dann verfliegt die Zeit. Wenn ich jetzt ohne Hund eine Stunde spazieren gehen "müsste", wären es wohl auch eine gefühlte Ewigkeit. Mit Hund ist 1h ein gefühltes "kurzes Ründchen".


    Aber generell nur aus Mitleid einen Hund zu adoptieren, halte ich auch nicht für richtig. Man muss bereit sein viele Verpflichtungen und Kompromisse einzugehen. Und die berühmte "Dankbarkeit" von Tierschutzhunden hat sich irgendwer mal ausgedacht weil es gut klingt. Es sind Individuen voller Überraschungen. Aber in der Regel sehr schöne!

  • Und ganz wichtig ist es mir einen Hund aus der Not zu befreien, der aktuell im Tierheim oder schlimmer in einer Tötungsstation sitzt.
    Für mich ist es z.B. auch unverständlich, dass sich die Leute Hunde von Züchtern holen, angesichts der vielen Hunde die in Not sind in Europa.

    Wenn du das vorhast, lass' dir bitte bei der Auswahl auf jeden Fall von jemandem mit Hundeerfahrung helfen! Viele Hundeschulen bieten z.B. Beratung vor dem Kauf an, manchmal sogar kostenlos.


    Einem Hund aus dem Tierschutz ein Zuhause geben zu wollen, ist grundsätzlich klasse – aber es gibt ein paar Dinge, die man beachten sollte. Das fängt damit an, dass nicht jeder Rassemix für jeden Alltag geeignet ist (glaub mir, du möchtest als Hundeanfänger keinen fluffigen, netten Junghund haben, der sich dann ein paar Monate später als Herdenschutzhundmix entpuppt, 60kg schwer wird selbstständig Besucher und Kollegen stellt...), dass die Vermittlungstexte häufig sehr vage formuliert sind und man gut zwischen den Zeilen lesen können muss ("schüchtern" kann beispielsweise so ziemlich alles zwischen "ist nur ein bisschen zurückhaltend" und "pinkelt unter sich und bekommt regelmäßig Panikattacken" heißen) und dass man seine eigene Belastbarkeit ehrlich einschätzen können muss, weil viele Tierschutzhunde – besonders, wenn sie aus großen Auffangstationen kommen, wo sie in riesigen Gruppen gehalten wurden – häufig erstmal unter ("Kultur-")Schock stehen und erst nach und nach ihr richtiger Charakter zum Vorschein kommt.


    Ich will damit nicht sagen, dass im Tierschutz nur komplizierte, "kaputte" Hunde sitzen – ganz im Gegenteil! Aber gerade Mitleid ist ein ganz, ganz schlechter Ratgeber bei der Hundewahl, das sollte man im Hinterkopf haben. Nicht jedem Hund, der laut Vermittlungstext angeblich kurz vor der Einschläferung steht, tut man einen Gefallen, wenn man ihn bei sich aufnimmt.


    Was du auf jeden Fall tun kannst: mach dir mal eine Liste mit Dingen/Eigenschaften, die der Hund mitbringen sollte (z.B. max. Größe/Gewicht, Verträglichkeit mit anderen Hunden ja oder nein, aufgeschlossen ggü. Menschen, weil Mitnahme ins Büro, etc.) - und dann schau dich mal um, welche Hunde bei dir in der Gegend bei Pflegestellen untergebracht sind. Einen Hund 'blind' und quasi nur nach Vermittlungstext und Bild aus dem Ausland zu adoptieren ist relativ 'risikoreich' – aber viele dieser möglichen Probleme kann man ausschließen, wenn der Hund schon eine Weile in einem ähnlichen Alltag wie bei dir gewohnt hat und man ein bisschen mehr über sein Verhalten sagen kann.


    Z.B. hab ich Hunde in Tötungsstationen gesehen, die haben noch 1-2 Monate dann werden sie wohl eingeschläfert, was wäre da nun besser, zu sagen ich lasse es und überlasse dem Hund seinem Schicksal oder Ihn zu adoptieren und bei mir in den Alltag mit aufzunehmen ?

    Ist in bisschen am Thema vorbei, aber: Kommt im Einzelfall auf den Hund und den eigenen Alltag an. :/ Einem Hund, der wirklich draußen gelebt hat, nie an einer Leine war, nie in eine Wohnung gesperrt war, nie alleine bleiben musste, usw. – tut man dem wirklich etwas Gutes, wenn man ihn in eine Stadt verfrachtet und erwartet, dass er sich da unauffällig angepasst benimmt?


    Meiner Erfahrung im Bekanntenkreis nach lässt die Begeisterung für den 'geretteten' Hund ganz schnell nach, wenn der jagt wie Sau (und deshalb nicht freilaufen darf), wenn er beim Alleinbleiben Dinge zerstört oder bellt (sodass man Stress mit dem Vermieter bekommt), wenn er wegen Mangelernährung im Welpenalter bleibende Knochenschäden hat und größere Tierarztrechnungen nötig werden, wenn er mit anderen Hunden doch nicht so verträglich ist, wie angepriesen (und man deshalb beim Spaziergang immer auf der Hut vor anderen Hunden sein muss), usw. usf.


    Wie gesagt, es sind bei Weitem nicht alle Tierschutzhunde so – die netten, unkomplizierten überwiegen vielleicht sogar –, aber gerade, wenn im Vermittlungstext doll auf die Tränendrüse gedrückt, die Einschläferung angedroht wird und der Hund als ganz armes, nur dankbares, völlig problemloses 'Notfellchen' angepriesen wird, würde ich sehr, sehr misstrauisch werden. Das ist kein seriöser Tierschutz und mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das auch kein 'dankbarer', einfacher Hund.

  • …das sehe ich auch so , einen Hund aus Mitleid zu holen wäre definitiv falsch, so nach dem Prinzip „ich hab dich gerettet und der Rest interessiert mich nun nicht mehr“, das würde ich auch nicht machen.


    Von der Umgebung her hat das bei mir auch nichts mit Stadt zu tun, ich wohne auf dem Land, umgeben von Wald und Feldern, auf der Arbeit ist die Umgebung ähnlich, ich bin in weniger als 3 Minuten (zu Fuß) im Feld/Wald.
    Ein interessanter Aspekt, dass beim gassigehen mit dem Hund die Zeit dann schneller Rumgeht als wenn man so einfach eine runde Laufen würde.
    Ich überlege nun evtl. bevor ich die Entscheidung treffe, mich als „Gassigeher“ beim Tierheim anzumelden, dann bekommt man vom gassigehen schon mal einen Eindruck.



    Ich hatte auch schon mit einer Frau aus einem TierNot-Programm gesprochen, die sagen aus deren Sicht, sind 2-4 h/Tag allein sein für einen Hund noch akzeptabel.
    Man bekommt ja auch vorher die Einschätzungen von denen, was für eine Charakter der Hund hat und ob das mit seinem eigenem Alltag harmonieren würde, da denke ich nicht das die Gefahr groß ist das man „die Katze im Sack“ bekommt.

  • Nur mal als Tipp wenn Du unbedingt einen TS Hund willst. Es gibt auch viele TS Hunde, die - wenn sie aus dem Ausland kommen - erst einmal eine Weile in einer Pflegefamilie sind.


    Das war für uns enorm hilfreich, denn so konnte man das Wesen schon deutlich besser beurteilen, als wenn sie direkt aus dem Ausland gekommen wäre.

  • Ich hatte auch schon mit einer Frau aus einem TierNot-Programm gesprochen, die sagen aus deren Sicht, sind 2-4 h/Tag allein sein für einen Hund noch akzeptabel.

    Das ist aber garantiert nicht dann gemeint, wenn der Hund vorher den ganzen Tag mit im Büro war und dort brav und ruhig sein mußte. Dann nämlich ist anschließend eigentlich der Hund dran und gehört beschäftigt und nicht das du alleine Sport treiben gehst. ;-)


    Ich habe übrigens 2 "gerettete" Hunde hier. Heißt aus dem Tierschutz. Tolle Hunde, keine Frage, aber da steckt auch gerade Anfangs jede Menge Arbeit drin damit sie unsere Welt und die Regeln kennen lernen.

  • klar, 2-4 Stunden alleine sein, sollte für die meisten Hunde kein Problem sein. Und das finde ich auch überhaupt nicht schlimm.
    Aber nicht, wenn der Hund davor 8 Stunden im Büro war, wo er ja eigentlich ruhig sein soll. Dann gehst du 15 Minuten mit ihm und dann soll er wieder 2-4 Stunden ruhig sein?
    Irgendwann möchte ein Hund ja auch mal ein bisschen was erleben, oder?
    Also 1 Stunde Gassi sollte da schon drin sein, bevor du ihn dann abends alleine lässt. Meiner Meinung nach!


    Meine Hündin ist auch aus dem Tierschutz. Allerdings nicht direkt aus dem Ausland, sondern aus 3. bis 4. Hand letztendlich von privat übernommen.
    Obwohl wir anfangs viele Probleme hatten, konnte ich sie vom ersten Tag an problemlos mit ins Büro nehmen. Ich habe mir aber auch extra einen Hund gesucht, der drinnen sehr ruhig ist.
    Aber Dankbarkeit suche ich bei ihr vergeblich. Außerdem hat sie extremen jagdtrieb und kann nicht alleine Zuhause bleiben.


    Die Idee erstmal mit Tierheimhunden Gassi zu gehen, finde ich sehr gut. Vielleicht findest du dort auch den passenden Hund, den du langsam kennenlernen kannst.
    Und wenn du deine Tagesplanung so umstellen kannst, dass einmal am Tag ein längerer Spaziergang (1 Stunde) reinpasst, kann ein Hund bei dir bestimmt auch glücklich werden.
    Vielleicht möchten ja an und zu auch deine Eltern den längeren Abendspaziergang übernehmen, während du Sport machst. Aber eigentlich sollte das schon deine Aufgabe sein :pfeif:

  • Du solltest dir einen erwachsenen Hund aus dem Tierschutz dann zulegen, wenn du ihn kennen lernen konntest. Ich würde keinen 7monatigen Hund nehmen - du bist Anfänger und der Hund "muss funktionieren" auf der Arbeit. Und er soll so gechillt sein, dass er mit vergleichsweise wenig Auslauf zufrieden ist.


    Ich würde nach einem Hund 3-5Jahre schauen, mit dem du vorher ausgiebig spazieren gehen kannst und den du kennen lernen kannst wie er ist: mit Menschen, mit Hunden, etc pp.


    Dieses Anti "Hunde-vom-Züchter" damit solltest du vorsichtig umgehen. Denn die, die wirklich Ahnung haben könnten dir so ein unreflektiertes (und sicherlich nicht so gemeintes) Statement übel nehmen. Allerdings sollte man auch zwischen der "liebevollen Hobbyzucht" aus den ebay Kleinanzeigen und einem seriösen Verbandszüchter untescheiden, da gebe ich dir Recht. Ist eher eine Randnotiz von jemand, der sowohl lange Jahre für TS Orgas gearbeitet hat und selbst TS Hunde immer hatte - sowohl eigene als auch als Pflegestelle - aber ebenso Hunde vom Züchter besitzt.

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