Plötzliche Unsauberkeit ohne körperliche Ursachen (?)

  • Ich glaube nicht daran, dass ein siebenjähriger Hund, bei dem sich im Alltag nichts geändert hat sich plötzlich eine Trinkneurose zulegt. Er ist durch mit seinen Entwicklungsphasen. Allerdings beginnt nun das Altern. Und der Körper kann eventuell vorhandene Schwächen nicht mehr kompensieren. Es ist weitaus wahrscheinlicher, dass eine körperliche Ursache für das übermäßige Trinken vorliegen. Nur, weil der Hund die Menge wieder loswerden muss, heißt das ja nicht, dass es einfach irgendwann aus ihm rauslaufen muss, damit man eine körperliche Ursache hat. Was man rein tut, muss auch wieder raus. Die Fragestellung ist immer noch, warum tut der Hund soviel rein? Und da würde ich den Hund auf Links drehen lassen. Ich persönlich. Und da würde ich mir auch eher einen Spezialisten suchen, der das ernst nimmt.


    Ich habe mich viele Jahre mit "hat der sich so angewöhnt" bei meinen Hunden abspeisen lassen und am Ende handelte es sich doch um gesundheitliche Ursachen, die man im Anfangsstadium natürlich viel besser hätte behandeln können.

  • Danke dir für deine Einschätzung, das bestätigt wirklich mein Bauchgefühl.


    Das ganze Bild ist für mich nicht stimmig und passt nicht zu verhaltensbedingten Neurosen, Protestpinkeln oder was auch immer. Leider ist Candy ein extrem sensibler und hibbeliger Hund und tatsächlich sehr anfällig für zwanghaftes Verhalten, deshalb schiebt man es vielleicht leicht auf diese Schiene, und ich mache mir auch ernsthaft Gedanken, ob es so etwas sein könnte.


    Aber wir haben so viel in den Griff bekommen (stark übersteigertes Beuteverhalten (Balljunkie im TH), Steine kauen als totale Zwangsneurose (wahrscheinlich in der Außenhaltung als "Beschäftigung" angefangen), und mittlerweile ist sie eigentlich ein relativ normaler Hund.
    Ich muss bewusst darauf achten, dass sie ausreichend Pausen hat, mache auch bewusst wenig mit ihr (bzw. sehr kurze Einheiten), und so funktioniert das eigentlich gut und sie scheint mir im Moment auch wirklich sehr ausgeglichen.
    Sie kann viel besesr "loslassen" als früher, das merkt man ganz deutlich.
    Durch diese intensive Arbeit mit ihr und den wirklich nicht einfachen Weg, den wir bisher hatten, behaupte ich auch einfach meinen Hund sehr gut zu kennen und einschätzen zu können... und hoffe, dass ich damit Recht habe ;-)

  • und es eben kein inkontinenz-typisches Tröpfeln ist

    Tröpfeln ... ist gar nicht mal so typisch für die kastrationsbedingte Inkontinenz ... zumindest laut der Infos in den Links nicht ... Dort wird beschrieben, es gibt das Tröpfeln aber auch direkt die ganze Ladung. Und gerade bei der Ladung, kann ich mir gut vorstellen, dass sich die Hündin hinhockt, wenn sie spürt, dass es gleich laufen wird. Und ich denke, bis der Schliessmuskel seinen Dienst komplett versagt, wird es da noch Stufen geben, also nicht von heute auf morgen so ganz undicht ;).

  • Hündin meiner Mutter, mittlerweile 13, wurde mit 4 Monaten kastriert. Letztes Jahr zeigte sich bei ihr abrupt ein ähnliches Bild, wie von dir beschrieben. Erst schaffte sie es nur noch bis auf den Teppich. Dann gab es auch mal nächtliche Unfälle, bei denen sie im Schlaf unter sich machte. Getröpfelt hat sie nie.
    Sie bekam dann kurzzeitig ein hormonelles Präparat und ein Sympatomimetikum. Beide wurden ausgeschlichen, als sich Besserung zeigte.

  • Tröpfeln ... ist gar nicht mal so typisch für die kastrationsbedingte Inkontinenz ... zumindest laut der Infos in den Links nicht ... Dort wird beschrieben, es gibt das Tröpfeln aber auch direkt die ganze Ladung.

    Danke, das war mir so gar nicht bewusst. Die Infos hab ich heute auf der Arbeit nur mal überflogen :)


    @straalster Danke auch dir für deinen Erfahrungsbericht; ich werde wohl definitiv das ganze Bild noch mal einem zweiten Tierarzt darlegen und schauen, wie man da sinnvoll weiter diagnostiziert.

  • Habe gerade nochmal bezüglich der Untersuchungen nachgefragt. Das waren Blasenpunktierung zur Urinuntersuchung, Blutbild, Ultraschall und Röntgen - nachdem "einfache" Ursachen, wie Entzündung und Blasensteine oder Nervosität, ausgeschlossen werden konnten. Hoffe, das hilft dir, @Dimmalimm.


    An deiner Stelle würde ich mich auch auf das kritische Bauchgefühl verlassen und wenn nötig eine zweite Meinung einholen.

  • Und ja, sie trinkt deutlich mehr als früher. Laut TA ist die Trinkmenge etwas erhöht, aber nicht besorgniserregend oder krankhaft. Allerdings hat sie eigentlich immer eher wenig getrunken, manchmal hab ich das Wasser nur einmal am Tag gewechselt, damit's halt frisch ist - mittlerweile kipp ich bestimmt 2x am Tag nach.

    Die Nummer habe ich beim TA auch schon durch.
    Ich: "Der Hund trinkt wesentlich mehr als früher."
    TA: "Messen Sie mal nach."
    ...
    TA: "Das ist nicht außergewöhnlich. 80 ml pro kg ist der Grenzwert."
    (Diese Aussage kam sowohl vom Haus-TA als auch in der Klinik.)


    Ich (in beiden Praxen): "Wenn der Hund deutlich mehr trinkt als noch vor ein paar Wochen, dann ist das nicht normal."


    Das war ein Kampf, die TÄ von ihren Normwerten abzubringen und mich ernst zu nehmen.

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