Welpin hat Probleme mit dem allein sein

  • Hallo,
    Meine Welpin Mila (Mix aus französischer und englischer Bulldogge) ist nun 19 Wochen alt und seit 7 Wochen bei mir zuhause. Es klappt soweit alles ganz gut, sie geht super Gassi, hört auf die Grundkommandos und bis auf ganz wenige Ausnahmen ist sie (eigentlich, siehe später) weitestgehend stubenrein. Auch die hundeschule haben haben wir schon das 5. mal besucht. Nun folgendes Problem: Das alleine sein haben wir von Anfang an mit ihr trainiert. Allerdings hat sie stets etwas gejault, und meistens auch in die Wohnung gepieselt und gekotet. Wir haben mit kleinen Schritten angefangen wie zB Müll rausbringen, oder kurz aus dem Raum. Auch bei ca. 10 min macht sie noch stets in die Wohnung selbst wenn ich davor mit ihr draußen war. Jetzt ist folgendes Problem entstanden. Ich bin Leistungssportler und habe am Tag mein Training welches ca. 2h umfasst. Eigentlich sollte meine Freundin als Absicherung in der Zeit zuhause sein, sodass die kleine Hündin nicht solange alleine ist. Allerdings hatte meine Freundin nun eine schlimmere Krankheit und befindet sich zurzeit in einem rehazentrum, welches sich auch noch einige Wochen ziehen wird. Nun stehe ich vor dem Problem das ich sie täglich 1-2h Stunden alleine lassen muss, da ich dadurch natürlich mein Geld verdiene. Da wir von Anfang an mit Ihr trainiert haben sollte es doch auch mittlerweile für Sie möglich sein, solange durchzuhalten. Jedoch jault sie immernoch sehr stark (auch nur wenn ich 10 min einkaufen gehe) und verrichtet ihr Geschäft in der Wohnung. Da ich davor mit ihr rausgehe, und sie auch problemlos die ganze Nacht durchhält, weiß ich, das sie es nicht macht weil sie es nicht halten kann. Ich habe extra eine Hundecam gekauft um die zuhause zu beobachten. Da jault sie manchmal sehr laut, kommt dann aber wieder für 15 min zur Ruhe. Es hatte jetzt auch die letzten 3 Male geklappt das weder Urin noch kot in der Wohnung war. Doch heute als ich mittags einkaufen war, und später am Abend am Training, war beide Male wieder etwas drin. Ich begrenze ihren Raum immer auf das Zimmer wo ihr schlafplatz ist (ca 20. Quadratmeter). Die Wohnung im allgemeinen ist 75 Quadratmeter groß. Ich habe auch schon versucht sie in ihre Box (sehr groß) zu packen, aber da hat sie dann sogar auf ihren schlafplatz uriniert und um einiges mehr und länger gejault (kam überhaupt nicht zur Ruhe). Es kam auch gelegentlich vor das die ihren verrichteten kot teilweise gegessen hat. Was kann ich tun damit sich das bessert bzw. Was kann ich tun um ihr das alleine sein zu erleichtern? Wir haben es ja mit sehr kleinen Schritten Probiert, aber aus den gegebenen sehr blöden umständen lässt es sich gerade nicht vermeiden das sie diese 2 Stunden am Tag alleine bleiben muss.

  • Puh - vermutlich habt ihr zu schnell zu große zeitliche Sprünge gemacht. Wäre jetzt meine Einschätzung.


    Auf jeden Fall solltest Du bedenken, je öfter du sie jetzt mit ihrer Verlustangst allein lässt, desto mehr manifestiert sich das Ganze. 2h sind definitiv zu lang für einen Hund, der noch nicht mal wenige Minuten entspannt bleiben kann.


    Ich würde sie von einem Hundesitter oder Freund betreuen lassen und das Alleinebleiben wieder ganz von Angang an in Minibabyschritten üben.


    Noch eine letzte Überlegung: Deine Freundin erkrankte kurz nach Einzug des Welpen? Vllt fällt dem Junghund auch aufgrund dieser Veränderung das Alleinebleiben schwer, da euer Alltag ja vermutlich durcg die Erkrankung auch durcheinandergewirbelt wurde?

  • Dein Junghund kotet und uriniert, weil er über die Maßen gestresst ist. Er kann das nicht bewusst steuern. Das sind Stressreaktionen des Körpers. Und, diese sind ein Zeichen für sehr viel Stress!


    Wenn Du das verbockte Training (man übt das so natürlich nicht - bei einem korrekten Training gerät der Welpe bzw. Junghund niemals in Stress) wieder irgendwie gerade rücken willst, MUSST Du für eine durchgängige Betreuung sorgen. Erst dann kannst Du es beginnen komplett neu aufzubauen.

  • die Kleine scheint massiven Stress zu haben und dann muss so ein Hundekind eben machen. Der Stress kurbelt den Stoffwechsel doch extrem an.


    Kannst du sie nicht einfach mitnehmen zum Training? Wenn sie nen Käfig kennt setz sie da rein und gut ist oder steck sie in eine Tasche und drück sie so dem Trainer am Rande, dem Pförtner oder sonst wem in die Hand.

  • Ich habe hier zu Hause auch eine Stresspinklerin und ich kann dir nur absolut das gleiche raten, wie die anderen hier!


    Wenn der Hund schon jault und umherrennt, dann ist die Zeit noch zu lange. Wenn sie dann auch noch uriniert ist der Stress wirklich massiv (auch wenn es für dich banal klingt, weil es ja nur 10 Minuten sind, kann der Hund die Zeit nicht zählen und empfindet es scheinbar als ein massives Problem).


    Ich würde auch für eine Betreuung sorgen (ist bei 2 Stunden ja auch nicht so unglaublich teuer) und das Alleine bleiben wirklich kleinschrittig aufbauen. Also solange in der Wohnung die Räume wechseln, bis sie wirklich auf ihrem Platz bleibt. Danach kurzzeitig die Türen schließen, nur solange wie sie ruhig und entspannt liegen bleibt und dann erst die Wohnung verlassen.


    Gut möglich das dies jetzt einige Monate in Anspruch nimmt.. Alles besser, als ein Hund der jedesmal massiv leidet und dir ein Leben lang in die Wohnung pinkelt!

  • Hallo,


    Kannst du nicht in diesen 2 Stunden eine Betreuung organisieren?


    Sie ist einfach noch zu klein,darum verfällt sie in dieser Situation in Stress,darum macht sie auch in die Wohnung.Das muss ganz furchtbar für die Kleine sein,sie ist einfach noch nicht so weit,das sie alleine bleiben kann.


    Nun ist sie einfach ins kalte Wasser geworfen worden und ist alleine.Mit dieser Situation kann sie noch so gar nicht umgehen und hat Verlustängste.


    Das wird sich hoffentlich nicht in ihrem Köpfchen festsetzen,es kann passieren,das sie ihr ganzes Leben lang einen Schaden in Ihrer kleinen Hundeseele mit sich herum schleppen muss.Ich stelle mir das für die Kleine sehr schlimm vor,sie hat einfach nur Angst/Stress alleine und versteht gar nichts mehr!


    Habt ihr keinen Plan B?Kannst du sie mitnehmen?Je öfter du sie alleine lässt,desto mehr Schwierigkeiten wird sie/du in Zukunft mit dem alleine bleiben können haben.


    Gute Besserung an deine Freundin

  • Ich hatte genau so ein Problem mit meinem Windhund. Ich hatte sechs Wochen frei zur Eingewöhnung, einen zweiten Hund dabei, einen Trainer zu Hause und nach den sechs Wochen sollte sie 3 Std mit Zweithund alleine bleiben können. Hat nicht geklappt und ich habe von adaptil bis Tonaufnahme meiner Stimme laufen lassen alles versucht.
    Halbe Std einkaufen ging nach der Zeit. Mehr nicht.


    Ich habe Anzeigen geschaltet - in eKleinanzeigen, in lokalen Facebook Gruppen und Zettel an Kotbeutel Spender geklebt. Ich hatte am ersten Tag über zehn Leute die meinen Hund täglich morgens betreuen wollten. Davon viel Ausschuss oder der Ehemann war dann doch dagegen etc.
    Ich habe mir dann zwei Leute angeschaut, mich für eine entschieden. Drei Wochen später haben mir die Nachbarn der Frau erzählt, wie mein Hund lustig alleine an der Hauptstraße gelaufen ist. Ich habe dann viel Aufwand in eine neue Suche gesteckt, musste die Hunde aber noch eine weitere Woche dort betreuen lassen bis ich jemanden hatte. Jetzt habe ich glaube ich jemand tollen und zahle zehn Euro pro Tag für zwei Hunde (wobei der kleine 2 Kilo wiegt und eh nur schläft).
    Also was ich damit sagen will: es ist möglich jemanden zu finden, aber man muss halt etwas schauen. Für nur zwei Stunden sollte das möglich sein.



    Wenn, wenn es gar nicht anders geht: lass ihn anders alleine als beim üben. Also worst case, du musst weg. Dann lass ihn zb in einer Box im Bad oder im Auto alleine. Alleine bleiben trainieren tust du aber zb immer im Schlafzimmer ohne Box. Dann hast du die Chance, dass der kleine zwar Panik alleine im Bad hat, weil du dringend zum Arzt musst, aber du dir nicht dein ganzes Training versaust. Du kannst aber auch Pech haben, dass dein Hund nicht unterscheidet und du bei jedem mal jaulen und rein machen wieder bei Null anfängst.


    Ich habe übrigens drei Wochen gebraucht um auf zwanzig Sekunden alleine bleiben zu kommen. Dann zwei weitere um auf 30 min zu kommen und einen weiteren Monat für zwei Std.
    So schief gegangen wie bei dir, dass die Zeit zu lange war und der Hund nur gejault hat, ist es bei mir genau drei mal.

  • Eventuell würde ich den Raum noch mehr begrenzen. Finde 20qm doch sehr groß. Es wundert mich nicht, dass sie da nicht zur Ruhe kommt...


    Bei unseren Hunden etablieren wir immer ein Ritual bevor wir gehen. Bei Newton ist es so, dass ich seinen Wassernapf nehme und ihn in sein „Zimmer“ stelle und dann ihn hole und da rein bringe. Begleitet von einem „Geh schön Heitzi.“


    Dann weiß er, er wird jetzt ne Weile alleine sein und dann entspannt er auch sehr gut.


    Lasse ich ihn dagegen kurz in der gesamten Wohnung wartet er solange bis ich wieder zurückkomme. Für einen längeren Zeitraum als „mal kurz zum Müll runter“ finde ich das ungünstig.


    Was das Urinieren betrifft: Mit „Absicht“ macht sie es auf keinen Fall! Auch wenn ein fünf Monate alter Junghund eigentlich schon locker drei Stunden einhalten können müsste. Ich vermute auch, dass es Stress ist.


    Bleibt sie denn im Auto gut alleine? Falls ja, wäre das eine Übergangslösung. Falls nein, bleibt wirklich nur eine durchgehende Betreuung vorerst bis du das in den Griff bekommst.

  • Vielen Dank erstmal für die Ratschläge. Ja im auto ging das bis jetzt immer ganz gut, da hab ich sie aber natürlich auch nicht für lange Zeit alleine gelassen. Und jetzt im Winter wird es im Auto doch auch ziemlich kalt oder nicht? Eine Betreuung wäre schon eine Lösung aber selbst 10 € pro Tag wären ja in der Woche für mich 60€ und das ist schon nicht gerade wenig. Hier in Leipzig sind die meisten zudem auch teurer. Auch dauert ja die Suche nach veesnrwortungsvollen Betreuern eine ganze Weile und bis dahin muss ja auch eine übergangsLösung gefunden werden. Könnt ihr mir eventuell auch noch Tipps für das richtige Training mit einem Hund mit viel trennungsangst geben, habe ja anscheinend schon einiges falsch gemacht.

  • Ja, der ultimative Tipp ist : IMMER wenn sie Stress hat machst du drei Schritte zurück. Ohne Betreuung wird das nix.


    Wenn sie im Auto zwei Std alleine bleibt - pack ihr halt nen Lammfell drunter und zieh ihr was an jetzt im Winter - könnte es vielleicht zu Hause mit dem üben funktionieren.

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