Ich bin so ratlos. Wann ist genug? :(

  • @Terrorfussel
    Natürlich kommt es auf die Verfassung des Hundes an.
    Die hat Maya2003 ja beschrieben.
    Maya ist 15 Jahre alt und hat bereits erheblich abgebaut.
    Bei einem jüngeren Hund kann man mit Infusionen vorübergehende Schwäche ausgleichen, Futter umstellen, Medis geben, von mir aus auch Anabolika probieren.
    Das würde ich alles machen, aber nicht um jeden Preis.


    Den Hund anschauen, dann entscheiden, auch nach ärztlichem Rat natürlich.
    Wenn die TS sich für Infusionen etc. entscheidet, ist das auch eine akzeptable und zu respektierende Vorgehensweise.
    Ich erwarte nicht, dass meine Erfahrungen und Denkweisen 1:1 auf andere Menschen übertragbar sind.
    Jeder ist letztlich für sich selbst verantwortlich.
    Dennoch ist hier doch auch Meinung gefragt, vielleicht mit dem Hintergrund eigener Erfahrungen.


    LG, Friederike

  • Ein Hund muss laufen, aus eigener Kraft aufstehen, sich freuen, fressen, ohne Probleme verdauen, leuchtende Augen haben, lustig sein und was weiß ich noch.

    Ja, da sagst du was whares. Leider hat Bienchen schon im letzten Jahr sehr abgebaut ... Das Spazierengehen war nur noch gaaaanz selten moeglich, weil sie so Probleme mit dem Laufen hat (sie hat schlimme Absesse zwischen den Zehen, die immer wieder aufbrechen. Ihre ganz grosse Liebe galt immer dem Fressen ... da ging ihr foermlich das Herz auf. Sobald die Keuhlschranktuer aufging stand sie hinter mir. Davon ist leider nichts mehr uebrig :(

  • "natürlich fragt man sich, ob man seinem tier nicht ein paar tage leben "klaut", ob es noch eine weitere woche hätte gut gehen können, aber so ist es nicht."


    Das ist leider oft der Grund des zögerns.


    Bei unserer Katze haben wir gerade noch rechtzeitig gehandelt.


    Bei unserem Hund sage ich mir, um wieviel wir schon mit Hilfe der Ärzte sein Leben verlängern konnten. Es kommt der Tag an dem ohne Qual nichts mehr gehen wird und dann werden wir loslassen.

  • Das zu lesen tut mir unheimlich leid.
    Ich kann deine Gefühle und Gedanken gut nachvollziehen.
    Mein Snoopy ist 14 und hat auch sehr abgebaut im letzten Jahr.
    Es gab einen Abend, an dem ich in seinen Augen gesehen habe, das er nicht mehr kann. Bei uns lag es an einem neuen Medikament, das er nicht vertragen hat. Diesen Blick werde ich nie vergessen. Bei und hat es sich gott sei dank nochmal zum Guten gewendet aber das ist ja eine ganz andere Geschichte..
    Spazieren gegangen wird hier kaum mehr, er schläft viel aber gefressen wird immernoch gut. Das wäre für mich unter anderem ein sehr wichtiger Punkt - ob die Nahrung verweigert wird oder nicht. Bei euch kommen da leider noch einige Sachen dazu. Ich hab auch immer Angst den Moment zu verpassen. Aber du wirst es in den Augen deines Hundes sehen.
    Hör auf dein Herz - du liebst deinen Hund und willst das Beste für ihn.
    Das wird dir vermutlich bei der Entscheidung nicht helfen. Das muss jeder selbst tun und für sich selbst sehen, wann es für sein Tier keinen Sinn mehr macht.


    Ich wünsche euch egal was kommt, nur das Beste, viel Liebe und Kraft.

  • Das tut mir leid zu lesen :( :
    Für mich klingt das ganze aber schon wirklich sehr heftig und teils auch schmerzvoll für den Hund. Ich bin ja auch eine Kämpferin, aber wenn man bemerkt das das Tier mehr dahinsiecht, als das es noch etwas Lebensqualität hat, dann ist es schon heftig. Das ist der Vorteil in der Tiermedizin, man kann das Tier erlösen ohne das es weiter leiden muss.

    Sie hat schon sehr viele Vorerkrankungen (Herzinsuffizienz, chronische Panreatitis, rezidivierende entzuendliche Abszesse zwischen den Zehen, vestibular Syndrom, Demenz), und nun wurde sie vor ca 2 Wochen mit CNI diagnostiziert

    die Nierenwerte sind erhoeht und sie hat eine Anaemie.

    Sie wird nicht geheilt werden koennen und meine Tieraerztin meint dass die Nieren schon schwer irreperabel geschaedigt sind und wir von 2 bis 6 Monaten sprechen.

    Im letzten Winter/Fruehjahr hatte sie mal wieder einen dollen Pankreatitisschub und hing ewig am Tropf, danach mehrere schwere Vatibularsyndrom-Anfaelle und staendig eitrige Abszesse an den Pfoten.

    Meine Tieraerzte meinen die CNI sei schon recht weit fortgeschritten und ausser Futterumstellung auf renal diaet (was sie aber leider nur 2 Tage frass, mittlerweile geb ich ihr was sie nimmt) und homaeopatische Ampullen die ich ins Trinkwasser gebe, koenne man nichts fuer sie tun.

    sie hat schlimme Absesse zwischen den Zehen, die immer wieder aufbrechen

    Du wirst das richtige tun im richtigen Moment :streichel: ....ich drück dich mal ganz lieb :streichel: und wünsche dir viel Kraft und Stärke für euren weiteren Weg, egal welchen ihr geht.

  • Du machst im Moment das Gleiche durch, was ich in den letzten Wochen erlebt habe.
    Ich kann dich so gut verstehen und leide mit dir.


    Wir haben Ende September die Diagnose chronische Niereninsuffizienz für unseren Buddy (16 Jahre und 7 Monate) bekommen.
    Wir haben ihn am 20. November erlösen lassen.


    Die Tage zuvor hatte er kaum noch gefressen, hatte immer wieder Zitteranfälle und hat eigentlich nur noch geschlafen. Nach draußen wollte er auch nicht so recht, obwohl die Blase zum überlaufen voll war.


    Am letzten Tag habe ich ihm nur noch ein klein wenig Nassfutter aus der Hand füttern können, ca. 20g am ganzen Tag. Er zog sich in das hinterste Körbchen zurück und wollte nur noch in Ruhe gelassen werden.
    Mein zweiter Westie schlich den ganzen Tag mit gesenktem Kopf durch die Gegend. Alles ziemlich bedrückend.
    Da wusste ich, der Tag ist gekommen. Ich tue ihm keinen Gefallen, wenn ich es herauszöger, auch wenn mein Herz gesagt hat: Bleib bei mir, ich fütter dich irgendwie und trage dich nach draussen, wenn du nicht laufen magst.


    Ich muss mir immer wieder sagen: Es war die richtige Entscheidung!
    Sonst würde ich durchdrehen!
    Ich bin noch nie im Leben so traurig gewesen und habe so viel geweint.
    Aber ich habe zum Wohle von Buddy entschieden.
    Er muss nicht mehr leiden. Das ist mein kleiner Trost.


    Ich wünsche dir, das du den richtigen Zeitpunkt findest und ganz viel Kraft beim loslassen.

  • Liebe @Maya2003
    ich musste heute nach 14 Jahren und (fast auf den Tag genau) 7 Monaten meinen Nando gehen lassen.


    Er war im Großen und Ganzen gesund, hatte nur wenige 'Gebrechen' aufgrund seines Alters, ist langsam geworden mit den Jahren und auch schon ein wenig taub.
    Vor ein paar Wochen hat er dann eine Allergie entwickelt und wir haben kein passendes Futter gefunden. Er hat immer weiter abgebaut, war nach jedem Erbrechen fix und fertig.
    Er hat gut getrunken, neue Futterversuche gingen jedoch immer nur für ein paar Tage gut.


    Auch er hatte bis zum Schlussseine 'wachen' momente in denen er mir zeigte, wie gerne er am Leben ist, sich freut wenn ich das Halsband vom Haken nehme oder ihm
    Abends auf dem Sofa den grau gewordenen Bauch kraule. Aber all das waren kurze Augenblicke an Tagen, an denen er den Großteil der Zeit gelegen und geschlafen hat.
    Den Blick, das Zeichen dass seine Zeit gekommen ist habe ich unterbewusst erkannt und gehandelt, richtig klar geworden dass dieser Blick in der Situation sagen sollte 'Es ist Zeit für mich', habe ich erst im Nachhinein begriffen.


    Seine große liebe war, wie auch bei euch, das Fressen. Nur welche freude bereitet den Hunden das fressen wenn ihnen danach übel wird und sie das leckere Fresschen dass sie so hat wedeln lassen kurz darauf wieder rauswürgen müssen?


    Auch wir hätten in die Tierklinik fahren können, Infusionen, Magenspiegelung, und und. Die Frage ist, tut man dem Hund damit wirklich einen gefallen oder lässt man sie ihre letzten Tage stressfrei im Körbchen bei ihren Menschen verbringen, wenn ihre Zeit (in diesem Alter eher früher als später) eh schon gekommen ist?


    Lasse deinen Hund nicht tage- / wochenlang warten bis du bereit bist, ihn gehen zu lassen. Triff eine Entscheidung nicht für dich, sondern für deinen besten Freund, was am Ende zählt ist ein schönes Hundeleben und die Gewissheit ihn gehen gelassen zu haben als er wenigstens noch ein wenig Freude an seinem langen Leben gehabt hat.


    Ich kann mir vorstellen, wie es dir geht und wie du mit dir verhandelst... Alles Gute euch...

  • Bei und hat es sich gott sei dank nochmal zum Guten gewendet aber das ist ja eine ganz andere Geschichte..

    @snoopy&felix: Das freut mich sehr fuer Euch, dass sich Dein Schatz nochmal berappelt hat!



    Du machst im Moment das Gleiche durch, was ich in den letzten Wochen erlebt habe.
    Ich kann dich so gut verstehen und leide mit dir.

    @Tabchen, Das tut mir shr leid :( Danke fuer Deine lieben Worte!

  • Danke nochmals an alle die hier so lieb antworten und ihre persoenlichen Stories/Meinungen teilen. Es hilft sehr zu wissen, das man nicht alleine ist mit dem Schmerz.

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