Bandscheibenvorfall HWS: OP oder konservativ?

  • Hallo ihr Lieben,


    ich brauche ganz dringend Infos und Ratschläge aus eurem Erfahrungsschatz, denn wir müssen bis morgen Früh eine schwierige Entscheidung treffen. Seit einem Monat hat meine Dackel-Jack Russel Hündin Lola Schmerzen, aber erst heute wurde mit einem CT festgestellt, dass sie einen schweren Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule hat. Die letzten Tage hatten sich die Schmerzen verschlimmert, aber waren zwischenzeitlich auch wieder fast weg. Die Ärzte haben uns für morgen Nachmittag einen OP Termin reserviert, da sie einer konservativen Behandlung ohne OP wenig Chancen einräumen. Es würde sehr viel Material auf den Nervenkanal drücken. Dass Lola keinerlei neurologische Ausfälle hat, sei verwunderlich.


    Ich bin noch geschockt von der Diagnose und weiß nicht, wie ich das entscheiden soll. Ich selber hatte auch einen schweren Bandscheibenvorfall mit Kribbeln in den Beinen und mich gegen eine OP entschieden, von dem her weiß ich, dass es auch ohne OP gehen kann. Aber beim Hund sei das schwieriger, heiß es und nicht wirklich vergleichbar.


    In der Klinik hieß es, dass ich ihre Situation schnell zum Notfall ausbauen könnte, dann müsste man auch am Wochenende notoperieren. Bei so einer Einschätzung traue ich mich kaum, etwas anderes zu machen als uns geraten wurde, aber ich möchte mich trotzdem so gut wie es geht heute noch informieren. Ich darf den Termin morgen Vormittag noch absagen, meinten sie. Ich habe auch Angst sie morgen schon wieder einer Narkose auszusetzen, sie hat ja heute eine fürs CT bekommen... Die arme Maus ist noch völlig verwirrt, auch weil sie ein Opiat gegen die Schmerzen bekommen hat.


    Bitte lasst mich teilhaben an euren Erfahrungen. Wie habt ihr eure Hunde mit HWS Bandscheibenvorfälle behandelt und wie gut lief das?

  • Mach dir keinen Kopf wegen der Narkose bzw. nicht zuviel Sorgen. Es kann immer was passieren. Man kann das Risiko nicht zu 100% ausschalten. Aber...ich wuerde deswegen nie eine noetige OP absagen!
    Meine Huendin ist schwerkrank und bzgl. Narkosen ein Risikopatient. Wir vermeiden jede Narkose, solange es geht. Sobald die Narkose sein muss (Liquorentnahme etc.) gibts gar keine Diskussion. Die TK oder meine TAe treffen entsprechende Vorkehrungen und mehr kann man nicht machen.
    Der andere Punkt: Bevor mein Hund mit Schmerzen rumrennt, setze ich ihm dem Narkoserisiko aus!



    Mein ehem. Ruede hatte einen Bandscheibenvorfall in der LWS. Der Experte damals meinte, dass sie ihn nicht operieren werden, weil es ihm dafuer zu gut geht (er hatte nur Probleme mit dem pinkeln. Die Schmerzen im Ruecken kamen von der beginnenden Spondy).
    Ich denke ein BSV in der HWS ist nochmal eine andere Sache. Hattest du deinen auch in der HWS? Mir ganz persoenlich waere das an der Stelle wohl zu riskant und ich wuerde operieren lassen.



    Gute Besserung deiner Huendin!

  • Oh weh...... Ich hab dieselbe Erfahrung gemacht wie Du, nämlich die einer erfolgreichen OP-freien Behandlung, aber auch nur bei mir selbst... Ausschlaggebend war dabei die Osteopathie, und danach auch gezielter Muskelaufbau unter Anleitung im Fitnesscenter.


    Eine OP hat halt doch immer heftige Risiken, daß da zB Narbengewebe entsteht (läßt sich ja net verhindern), das dann künftig auf die Nerven drückt, da wo jetzt die Bandscheiben draufdrücken. Dann wäre zB gar nix gewonnen. Daher würde ich schon generell lieber versuchen, sowas konventionell zu lösen.


    Du hast halt nun das Problem, daß der Termin schon morgen ist... Puh..... Da möcht ich nicht für eine Entscheidung verantwortlich sein müssen.


    Hast Du irgendwie die Möglichkeit, mal mit den CT-Bildern zu einem Osteopathen und auch Physiotherapeuten zu gehen, um zwei Zweitmeinungen einzuholen von den Profis, die dann auch dafür zuständig wären, das ohne OP hinzukriegen? Denn die können anhand der Bilder sicher am ehesten einschätzen, ob und wie das "hinzukriegen" wäre, und Dir damit nen guten Rat geben.


    Bevor ich eine so heftige OP mache, noch dazu an ner neuralgischen Stelle wie den Halswirbeln (drohende Lähmung, wenn die Nerven durch die Bandscheiben abgedrückt werden, aber auch, wenn bei der OP was schief läuft), würde ich auf alle Fälle ne Zweitmeinung einholen wollen. Einen OP-Termin bekommst Du ne Woche später sicher auch noch.


    Aber da mußt Du natürlich abwägen: wie stark sind die Schmerzen derzeit (unter Medikation), was sagen die Ärzte, wie hoch ist das Risiko, daß zB durch den Druck der Bandscheiben die Nerven komplett abgedrückt und damit geschädigt werden, wenn Du noch ne Woche wartest, schaffst Du es irgendwie, diesen Hund noch ein paar Tage so ruhig zu halten, daß er sich net irgendwo den Rest gibt, weil er vom Sofa hüpft, sich schüttelt o.ä., etc. etc.


    Und Du hast dann eben wie von Dir schon beschrieben das Risiko: WENNS dann schlimmer wird, und der Hund Ausfallerscheinungen zeigt, dann muß operiert werden. Und zwar sofort, weil die Nerven absterben können, wenn zu lange abgedrückt durch die Bandscheiben. Auch am Wochenende, mit notfalls 3fachem Satz.


    Die Tatsache, daß die Schmerzen zT weniger geworden sind, und auch noch keine Ausfälle vorhanden sind, bestätigt mich in dieser Meinung bzw. Tendenz, um es mal vorsichtig auszudrücken.


    Aber ich glaube (!), wenns meine Entscheidung wäre, ich würde morgen (je nach Schmerzlage!) ganz früh den Termin verschieben auf zB Dienstag nächster Woche, nen Osteopathen (wenn irgendwie in erreichbarer Nähe vorhanden) raussuchen oder/und erfahrenen Physiotherapeuten (evtl. hat hier wer Tips im Forum wenn Du schreibst, aus welcher Gegend Du kommst?), und bei denen ne Zweitmeinung einholen. Vielleicht sagen die dann schon am Telefon "Oh weh, an Halswirbel geh ich nicht dran, weil...", oder "meist ist es besser, zu operieren, weil..." - aber vielleicht sagt derjenige auch: Hab ich Erfahrung mit, ich würde es mit Dir zusammen probieren"....


    Dann sind es nur 3-4 Tage, die man es herauszögert, man hält das Risiko der Verschlimmerung möglichst klein, und Du hast die Chance Freitag, spätestens Montag mit den Bildern zum Physiotherapeuten/Osteopathen zu gehen und Dich beraten zu lassen und so eine gut informierte Entscheidung zu treffen, die Du (egal, wie´s dann ausgeht) auch nicht bereuen wirst, weil Du nach Lage aller Fakten entschieden hast. Die große Unbekannte sind halt hier die Kosten, wenns ne Not-OP geben müssen sollte am Wochenende..... Aber wenn ich das Geld hätte, auch die not-Op zu zahlen, würd ich glaube ich das Risiko eingehen, erst ne Zweitmeinung einzuholen. (oder kennst Ihr die Ärzte udn wißt, daß die nur OP empfehlen, wenns net anders geht?)


    Puh - möchte jetzt nicht in Deiner Haut stecken....


    Ist leicht gesagt, wie man das machen könnte, aber die Verantwortung hast Du natürlich letzten Endes selbst, weil Du den Hund am besten kennst, das Gespräch mit den Ärzten hattest, und auch am ehesten einschätzen kannst, wie derzeit die Schmerzlage ist. Was haben die Ärzte denn zu den Risiken gesagt, wenn jetzt operiert wird? Wie hoch ist das Risiko, wie hoch die Wahrscheinlichkeit von Langzeit-Folgeschäden trotz/wegen OP? Hast Du mal gefragt, ob sie Dir ne Adresse geben könnten, wenn Du das per Physio versuchen möchtest? Wie gut kennst Du die Ärzte bzw. die Ärzte den Hund? (je besser bekannt, desto realistischer die Entscheidung. Z.B. bei meiner Frieda, die ja nimmer ganz jung war, wußte der Doc aus Erfahrung, wie sie Narkosen etc. verkraftet, daß die Organe altersentsprechend sind, daß Wunden bei ihr gut heilen, das Herz gesund ist, etc. und hat sich daher die Kastration vor ein paar Wochen zugetraut und diese mir auch wärmstens empfehlen können. Und er hatte Recht. Daher die Frage.). Was sind das für Ärzte, wer würde operieren, wieviel Erfahrung hat er damit? Haben die dazu was gesagt? (evtl. stehts auf der Website, was welcher Arzt für ein Spezialgebiet hat, ist in Kliniken oft so).


    Ich drücke Euch ganz ganz fest die Daumen für eine gute Entscheidungsfindung, und dafür, daß Ihr die Bandscheiben wieder so in den Griff kriegt, daß der Hund wieder unbeschwert herumlaufen kann!


    Erzählst Du uns, wofür Ihr Euch letztlich entschieden habt? ;-) Werde morgen an Euch denken.

  • Ich würde den Hund auch schnellstmöglich operieren lassen, denn jetzt ist das noch sehr sinnvoll da der Hund noch keine neurologischen Ausfälle hat.
    Wenn schon starke Lähmungen vorhanden sind, bringt eine OP meist nichts mehr.

  • Mein Dackelrüde hatte auch einen Bandscheibenvorfall aber weiter hinten, sodass er plötzlich hinten komplett gelähmt war.

  • Ich habe gerade mit der netten Physiotherapeutin telefoniert. Sie würde operieren lassen, denn sie meinte, dass, wenn man nicht operiert, man Lola für den Rest ihres Lebens schonen muss, d.h. kein Ballspielen mehr etc. Und da Lola praktisch für diese Spiele lebt, glaubt sie, dass man die Lebensqualität extrem einschränken würde ohne OP.


    Ich versteh das alles nicht ganz. Ich hatte ja auch einen Bandscheibenvorfall an der Lendenwirbelsäule. Mein Spinalkanal war stark eingeegnt und ich hatte bereits ein permanentes Kribbeln in den Beinen. Trotzdem wollte ich mich nicht operieren lassen, denn von vielen Bekannten hab ich gehört, dass das oft nichts hilft. Nach ein paar Wochen hörte das Kribbeln auf und jetzt 3 Jahre später bin ich mit regelmäßiger Gymnastik praktisch schmerzfrei. Ich springe und tanze aber trotzdem noch. Wieso müsste man den Hund dann zeitlebens schonen ? Liegt das am HWS Bereich?

  • Naja, das war ebene auch eines Ihrer Argumente für die OP, dass Lola dann bei einer erfolgreicher OP mehr Chancen auf eine höhere Lebensqualität hätte.


    Ich denke, die Gradeinteilung passt bei Lola nicht, der Befund ist heftig, aber die Symptome entsprechen einem Grad II.

  • Wir haben noch zwei Tierärzte im Bekanntenkreis die Bilder zugeschickt, beide raten zur OP. Da werden wir jetzt wohl nicht drum herum kommen. Lola hat mir gerade ihre Spielmaus gebracht und da bin ich nur noch in Tränen ausgebrochen. Was, wenn das das letzte Mal war? Bei mir kommt gerade die blanke Panik hoch...

  • Hi,
    erstmal :streichel: :streichel: , was für ein Schlammassel.


    Aber: Du bist doch jetzt sicher, was getan werden muss. Und das nicht mit Augen zu und durch, sondern bekannter Diagnose und einem Team dass sichr selbst zutraut deinem Hund helfen zu können. Und das muss man erstmal alles abwarten.
    Keine Panik, das wird...


    LG


    Mikkki

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