friedliches Spielen eskaliert in Beißerei

  • Hallo Hundefreunde,
    ich suche dringend euren Rat! meine Hündin Shilah (2,5 Jahre) hat mit den Hunden in der Nachbarschaft von Anfang an gut gespielt. Letztes Jahr hat es dann angefangen ab und zu zu eskalieren, wenn ein quietsche Ball, Leckerlis oder mehr als 2 Hunde im Spiel waren. Meistens provoziert auch ein Hund die Situation mit Gebelle und beißen/ziehen am Schweif.. Wir trainieren auch manchmal das mit den Leckerlis. Also das man jedem Hund ein Leckerli gibt. Das ist bei Shilah schon besser geworden. Trotzdem ist es heute wegen dem Futterneid eskaliert...
    Mit eskalieren meine ich Zähne fletschen und hintereinander her jagen um den anderen zu beißen. Dies machen dann alle Hunde, nicht nur Shilah, wobei Shilah meistens der Auslöser ist. In so Situationen versuchen wir Herrchen dann immer jeder sein Hund zu sich zu holen um schlimmeres zu verhindern. Mein Husky ist der stärkste von den Hunden und ich hab wirklich Angst, dass Sie einen anderen Hund verletzten könnte. Allerdings ist sie sonst der liebste Hund den es gibt, der keiner Fliege etwas antun könnte. Gerade mit kleineren Hunden ist Sie so lieb und vorsichtig. ICh denke dass Sie provoziert wird und dann mit der Situation überfordert ist...
    Allerdings weiß ich nicht wie ich Ihr das abgewöhnen kann.. :ka: Es ist ja nicht die Lösung sie mit keinem Hund mehr spielen zu lassen weil die Situation eventuell eskalieren könnte und Sie spielen sonst auch so schön miteinander...


    Mir macht das wirklich zu schaffen :verzweifelt: Ich hoffe ihr könnt mir ein Paar Tipps geben...


    Liebe Grüße ♥


    Melina

  • genau deshalb achte ich immer strikt darauf, KEINE Leckerlis und Spielzeuge mit mehreren Hunden einszusetzen. Das gibt fast immer Stunk, den man leicht umgehen kann. Bei unseren 3 eigenen in ihrer festen Gruppe gibt es weder Futterneid noch Streit um Spielzeug. Aber bei anderen Hunden mit dabei...geht gar nicht!
    Lass einfach alles an Leckerlis und Spielzeug weg, wenn andere Hunde mit im Spiel sind. Auch die anderen Huha sollten das so machen.
    Dass trotzdem ein Spiel eskalieren kann, kann natürlich immer passieren. Hier ist dann der Huha gefragt, der seinen Hund gut lesen können sollte und bei bestimmten Signalen das Spiel unterbricht. Meist reicht eine kurze Unterbrechung schon aus.

  • Wenn wir mit 2 oder mehr Hunden unterwegs sind, gibt es weder Bälle, noch anderes Spielzeug. Und wenn ein futterneidischer Hund dabei ist, gibt es auch keine Leckerchen. Fertig. So kommt es zu keinen Eskalationen

  • llerdings weiß ich nicht wie ich Ihr das abgewöhnen kann..

    Sehe ich wie alle anderen: keine Spielzeuge und kein Futter, wenn mehrere Hunde aufeinander treffen.
    Und ich würde mal ganz sorgfältig darauf achten, ob es wirklich "Spiel" ist und wann die Situation kippt. Denn dass es regelmäßig knallt, wenn mehr als 2 Hunde in Aktion sind, spricht dafür, dass etwas nicht stimmt.

  • Und ich würde mal ganz sorgfältig darauf achten, ob es wirklich "Spiel" ist und wann die Situation kippt. Denn dass es regelmäßig knallt, wenn mehr als 2 Hunde in Aktion sind, spricht dafür, dass etwas nicht stimmt.

    Stimme ich zu, aber als Ersthundehalter fällt mir das zum Beispiel richtig schwer. Also einzuschätzen, ob das jetzt noch Spiel ist oder ob die Stimmung gerade kippt... da fehlt Erfahrung und "Vergleichswerte"...

  • Wie schon mehrfach gesagt, Leckerlies und Spielzeug haben in solchen Situationen nichts zu suchen-und die Frage von mir, hast du Shilah schon mit anderen nordischen Hunden spielen gesehen?
    Huskys und co spielen auf eine eigene sehr körperliche Art, das kann bei anderen Hunden (und auch von Menschen gern fehlinterpretiert) auch als Provokation angesehen werden und die Stimmung kann kippen. Da gilt es den Zeitpunkt zu finden , was ist Spiel, was ist weitergehend und als Halter einzugreifen und zu unterbrechen.

  • Also wenn keine Leckerlis und Spielzeuge dabei sind kippt die Situation öfters weil ein Hund eifersüchtig ist.. (glaube ich). Also wenn ein anderer Hund bei dem Herrschen steht und bettelt oder gestreichelt werden möchte kann es vorkommen, dass Shilah (oder eben ein anderer Hund) anfängt zu knurren. In so Situationen drehe ich mich dann speziell weg und gehe beiden Hunden aus dem weg und meistens deeskaliert so die Situation. Aber halt nur manchmal.


    Außerdem gibt es eine Mischlingshündin in der Nachbarschaft die eifersüchtig ist sobald ein dritter Hund im Spiel ist. Dann wird gebellt und geknurrt und das löst auch kleinere Streitereien aus..

  • Also Spiel ist es sicherlich solange die Schwänze ordentlich wedeln und sich gegenseitig im Gesicht geleckt wird.
    So regelmäßig eskaliert es jetzt auch nicht... wenn ich schätzen müsste würde ich sagen 1-2 mal im Monat. Je nachdem wie sich auch jeder Hundehalter an die "regeln" hält.
    Das Problem ist nur das die Stimmung so schnell kippt. Also vorher haben die Hunde zu dritt so schön gespielt (ich könnte auch ein Foto anhängen) es gab ab und zu Leckerlis, das war auch für Shilah okay und dann war es bei einem mal leckerlis geben (von einem anderen Hundehalter) nicht mehr okay und die fetzen flogen...

  • Joa... Ich wuerd meiner Huendin beim zicken weil ein anderer Hund bettelt/gestreichelt wird, erklaeren wie scheisse ich das finde. Das geht sie einfach absolut nix an!
    Ressourcenkontrolle ist nicht ihre Aufgabe!


    Sollte es da wirklich ab und an knallen, wuerde ich mir (als letzte Loesung) ueberlegen, ob dieser Kontakt mit dieser Gruppe sein muss oder ob man da nicht andere Moeglichkeiten hat um Artgenossenkontakt zu ermoeglichen.

  • Genau - Fraule schleppt in einer Hundegruppe Leckerlies und Spielzeugs mit rum, verteilts fröhlich und wundert sich dann, wenns eskaliert....... Und dann "wurde der Hund provoziert".... ääähm, ja.....


    Sorry, hab heut ein bisserl Ironie gefrühstückt, das ist nicht böse gemeint. Aber ist halt eine sehr typische Situation, ich würd fast sagen, Anfängerfehler (denk Dir nix dabei, ich weiß das heute auch nur besser, weils mir anfangs nicht anders ergangen ist!). Unter anderem aus diesem Grund hab ich fast nie Leckerlies dabei unterwegs. Sollte trotzdem mal was dabei sein, weil ich zB den Rückruf mal wieder mit Leckerlies bestätigen möchte, dann wird das Zeugs umgehend weggesteckt, wenn wir uns anderen Hunden nähern, und die Hunde erhalten ein deutliches "Schluß"-Signal, das ihnen klarmacht, daß von mir jetzt nichts mehr kommt an Leckerlies und der Rest sozusagen MIR gehört. Ansonsten eskaliert´s gern mal, selbst bei befreundeten Hunden, je nachdem, wie hochgedreht die Hunde gerade sind. Und das geschilderte Spiel Deines Hundes scheint ja schon recht zu pushen. Bei sowas können sogar die eigenen Hunde sich gegenseitig anzugiften beginnen, wenns blöd läuft. Sowas braucht kein Mensch.


    War vor Jahren einmal bei uns aufm Markt unterwegs (Jahrmarkt, ist bei uns in der Straße, wenn ich Gassi gehe, muß ich zwangsweise da duch). Bossi wußte, ich hab nen Ball einstecken. Unter einem der Stände lag ein junger Border, kein Jahr alt. Wir gingen vorbei, ich sah den net, weil Tücher davonhingen - aber Bossi. Der Border kam interessiert rausgekrochen unter dem Stand - und Bossi natürlich sofort drauf..... Bin tierisch erschrocken - bis mir auffiel, daß ich 2 Minuten vorher den Ball in die Bauchtasche gesteckt hatte..... Ergo: selbst schuld...... Seither hab ich das "SCHLUß"-Signal, daß dem Hund eben sagt, daß alles, was ich einstecken habe, jetzt nicht mehr IHM gehört - und er macht sowas nicht mehr. *schwitz.... :-)


    Ergo: lern daraus, laß den Krempel daheim, wenn Ihr Spielrunden gehen wollt. Oder bestätige verbal/mit Streicheln o.ä. in solchen Situationen, oder laß Bestätigungen weg, wenn andre Hunde in der Nähe sind, und es zu Kloppereien kommen könnte.


    Ansonsten würde ich auch mal bissel im Alltag am Ressourcenverhalten Deines Hundes arbeiten - aber dann halt bitte in Situationen, wo keine andren Hunde betroffen sind, oder in Situationen, wo keiner hochgepusht ist (auf nem ruhigen Spaziergang). Da kann man das dann ein bisserl üben:
    Wenn meine sich so anstellen bei andren Hunden (die können das genausogut! *gg Und irgendein Hundefreund hat halt doch immer mal Leckerlies dabei und muß die unbedingt auch in mein Hunde reinstopfen in solchen Situationen), dann geh ich mit nem NEIN dazwischen (und zwar so schnell, daß ich ne Beißerei verhindern kann - ist nur zu schaffen, weil man den eigenen Hund und die Reaktion kennt). Oder wenn ich tatsächlich mal mit andren Hunden zusammenstehe und möchte was Wichtiges bestätigen (zB daß der Terrier nach einem "ey Alter, willst Kloppe?"-Grummeln auf Kommando umgehend vom andren Hund abläßt), dann nehme ich den Kerle hinter mich, gebe ihm also das Leckerli unauffällig hinter mir in die Schnute. Also kein Werfen und keine Gabe vor der Nase des andren Hundes. Oder ich blocke den andren Hund auf der einen Seite (Handfläche entgegenstrecken, oder dem andren Hund den Rücken zuwenden und sich auf den eigenen Hund konzentrieren - wenn ich dazwischenstehe, sieht der Andre auch net, daß es Leckerlies gibt!), und geb ihm das Leckerli aus der andren Hand auf der andren Seite, sodaß Hund sieht, ich kümmere mich drum, daß das Leckerli wirklich seins bleibt, und nicht nach vorn zu gehen braucht. ICH entscheide schließlich, wer ein Leckerli bekommt von mir - und wenn ich das zu Übungszwecken in Absprache mit nem andren Halter tue, dann blocke ich auch meinen Hund so. Da hat er nicht rumzuzicken. Auch, wenn ich nen andren Hund streichle, hat keiner von meinen sich dazwischenzdrängen. Die mogeln sich dann immer "lieb wedelnd" dazwischen, bzw. versuchen das. "Heeee - is nich - ab die Post!" sag ich da nur. Neulich im Park war ich am Quatschen mit ner befreundeten Hundehalterin, die bückt sich, streichelt Biene, auf einmal geht ihre Hündin auf Biene los. Genau dasselbe. Der Hund entscheidet, wen Fraule zu streicheln hat, Biene hat abzuhauen.... War der Halterin so noch gar nicht bewußt geworden. Sie hatte das dann immer beschönigend als "Eifersucht" interpretiert und darüber gelacht (also auch noch bestätigt!)..... Jo - ressourcenverteidigend triffts besser. Seither arbeitet sie daran.


    Ansonsten: gerade in dieser Gruppe bitte klären, daß KEINER mehr Leckerlies zusteckt, wenn der jeweils andre Hund in der Nähe ist. Hilft ja nix, wenn DU nix mehr mitnimmst, die andren aber mit Leckerlies um sich schmeißen. Beim Spielen brauch ich net zu bestätigen, das macht auch ohne Leckerlies Spaß. Bestätigen würd ich (wenn überhaupt) ausschließlich einen im Spiel befolgten Abruf/Abbruch. Und zwar MEINEN Hund, und nur, wenn der andre net danebensteht, und meiner dann ordentlich absitzt o.ä., net aufgeregt um mich rumwuselt. Und selbst das ginge auch mit ruhigem Lob, ohne Leckerlibeteiligung, wenn andre Hunde im Spiel sind.


    Das Problem ist nämlich auch: ein Leckerli soll ja ne Bestätigung darstellen. Wenn es aber öfter zu Prügeleien führt, wenn Du das gibst, wird das Leckerli keine Bestätigung mehr sein, denn irgendwann duckt sich der Hund nur noch oder weicht aus, wenn er das Ding sieht, weil ein andrer Hund danebensteht, und er damit rechnet, gleich wieder Prügel zu kassieren, wenn ers annimmt. Und nen Hund, der bei Leckerlianbieten vom Fraule erstmal mißtrauisch um sich guckt, ob ein Fremdhund in der Nähe ist, ist ja auch net so das, was ein Halter haben möchte, ne.... ;-)

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