Knurren, Schnappen

  • Guten Abend,


    ich nochmal. Beim Stöbern durch diverse Bereiche im Forum bin ich auf etwas gestoßen, wo ich mal nachhaken wollte.


    Folgendes: Wenn ich mit Hachiko (12 Wochen) spiele und er zu grob wird, geb ich ein lautes Aua! von mir, stehe auf, ohne noch etwas zu sagen, drehe ihm den Rücken zu und bleibe so ein paar Sekunden stehen. Egal was er macht, ich zähle bis 5, bewege mich nicht und verharre so. Bis dahin hat er in der Regel das Spiel mit seinen Stofftieren und Spielsachen wieder alleine aufgenommen, schüttelt diese ganz wild und in der letzter Zeit kommt es öfter vor, dass er sein Lieblingsspielzeug, den Bieber (selbe Größe wie er), besteigt. Ich hab jetzt mehrmals gelesen, dass das ein Zeichen von Stress ist. Ich frage mich, warum? Weil ich ihn ignoriere?


    Das macht er aber immer öfter, meistens nachdem ich das Spiel mit ihm abgebrochen habe, manchmal aber auch, wenn das Spiel zu wild wird. Ich habe das Gefühl, ich mach irgendwas gehörig falsch. Sobald er es macht, lasse ich ihn in Ruhe und möchte, dass er zur Ruhe kommt, nur kommt er einfach nicht runter. Wenn ich ihn in Ruhe lasse, fängt er danach an, das Bett oder etwas anderes anzuknabbern (wo er weiß, dass er dafür geschimpft wird) oder mich dann wieder in die Situation reinzuholen, indem er angelaufen kommt, zum Spiel auffordert (schnelles hin und her und zurück und wieder nach vorne hoppsen), schlimmstenfalls fängt er an, zu schnappen. Er bekommt ein Nein! und den gehobenen Zeigefinger, wobei er auf den Finger mehr reagiert als auf das Kommando. Mittlerweile will er aber in seinem Zustand in den Finger schnappen.
    Ich nehme immer an, dass er es macht, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Nach dem Motto "negative Aufmerksamkeit ist besser, als gar keine", aber auch hier: warum? Wenn er so gestresst ist, ich ihm ne Ruhepause geben möchte, warum will er weitermachen?


    Es kam ne Weile vor, dass er beim Spiel auch meinen Arm versucht hat zu besteigen, was aber auch schnell wieder aufgehört hat, wenn ich ihn danach in Ruhe gelassen hab. Im Garten z.B. hat er das 2-3 Tage lang ab und zu gemacht, wenn wir gespielt haben. Vielleicht zu wild? Das hat er jetzt sehr lange nicht mehr gemacht und kam auch nur maximal 4-5 Mal in den Tagen vor, aber da hab ich mir auch schon meine Gedanken gemacht. Da hat das in Ruhe gelassen Wunder gewirkt. Ich hab mich nicht so weit entfernt, aber eben auch nicht mehr gespielt. Ich hab mir Blätter angesehen, in ruhigem Ton mit mir selbst gesprochen (versucht, ihn damit zu beruhigen) und bin ganz langsam einen Schritt hierhin, einen Schritt dahin, ohne ihn anzusehen. Er hat sich an meine Hosenbeine getackert, ich bin normal weitergelaufen. Wenn er ins Taumeln kam und gemerkt hat, dass es mir egal ist, hat er abgelassen und nach ein paar Minuten haben wir dann ruhiger weitergespielt. Es hat so schnell aufgehört, wie es angefangen hat.
    Auch das Kommando "Sitz" hat sehr geholfen, um ihn runterzubringen.


    Zurück zum Bieber: Er schnappt in letzter Zeit wie gesagt öfter nach mir, wenn ich ihm etwas verbiete bzw. nicht möchte (ruppiges Spielen) und das Spiel abbrechen möchte. Ich interpretiere sein Verhalten so, dass er das Spiel eben NICHT abbrechen möchte. Versteht er mein Verhalten nicht? Bringe ich es falsch rüber? Ich entziehe mich, beachte ihn nicht und er fordert sehr bestimmt und mit immer härter werdendem Schnappen, dass es weiter geht. Weglaufen spornt ihn an, in mein Hosenbein zu schnappen. Ich laufe normal weiter, wechsle mal die Richtung, aber sehr gelassen, und ignoriere ihn weiter. Mittlerweile tut es entweder so weh, dass ich auch hier laut Aua! rufe, er ablässt, dann aber direkt dasselbe nochmal macht (hier hab ich oft das Gefühl, ich sollte was anderes machen, aber aushalten ist doch keine Lösung?) oder er haut irgendwann ab und wenn ich nach vielleicht einer Minute zu ihm gehe, finde ich ihn in seinem Bett, wie er den Bieber besteigt. Klingt alles unglaublich blöd und ich fühl mich auch grad richtig blöd, weils mir beim Lesen so vorkommt, als würde der Welpe mir jetzt schon auf der Nase rumtanzen. Ich glaube aber, dass es mein Verhalten ist, das korrigiert werden muss.
    Wenn ich das Spiel abbreche, ihn aber nach dem Ignorieren, wenn er immer noch zu wild ist, im Blick habe, spielt er minutenlang agressiv mit seinen Spielsachen und vergewaltigt eben den Bieber. Wenn er dann fertig ist, leblose Dinge zu schütteln, als würde er lebende Beute töten wollen, kommt er zu mir und versucht dasselbe Spiel.
    Vorhin hat er mich, als er in meinen Ärmel geschnappt hat und angefangen hat zu schütteln, nicht ablassen wollte, weder mit Kommando, noch mit Griff ins Mäulchen, angeknurrt. Nachdem ich mich befreien konnte, hat es einen Bruchteil einer Sekunde gedauert, bis die Milchzähne mich böse am Finger erwischt haben und ich aufgeschrien hab. Ich hab mich sofort entfernt, bin ins Bad und hab gejammert. Es tat tatsächlich extrem weh und hat minimal geblutet (ungünstige Stelle, direkt beim Nagel), hatte aber in meiner Verzweiflung einfach nur die Hoffnung, dass er durch die Töne merkt, dass mir etwas weh tut. Dass er die Verbindung von seinem Verhalten und dem direkt darauffolgenden Schrei und dem Gejammer schafft. War das falsch? Zeugt das von Unsicherheit? Wenn ihm etwas wehtut, dann jault er auch kurz auf. Ich versuch mir ein paar Dinge von seinem Verhalten bzw. dem Verhalten anderer Hunde abzuschauen, weil er Worte wie Nein und Aus einfach noch nicht versteht.


    Ich hab hier sehr viele unterschiedliche Dinge gelesen und möchte ganz gerne fragen, wie ihr solche Situationen löst. Ignorieren ist die härteste Strafe, was macht ihr aber, wenn euer Hund oder auch Welpe euch weh tut, um nicht mehr ignoriert zu werden?
    Wie bringt ihr eure Hunde runter, ohne dass es sie noch mehr stresst?


    Das Ignorieren führt immer öfter zum Besteigen, wie umgehe ich so einen Frust und Stress für ihn, ohne, dass die Erziehung noch mehr drunter leidet?


    Durch "Sitz!" setzt er sich auch im wildesten Moment, auch wenn ichs 3-4 mal laut und in tiefem Ton fordern muss. Das hält aber auch nur kurz an und lässt immer mehr nach. Das ist momentan meine Methode, um Schritt für Schritt Ruhe in die Situation zu bringen. Er wird mit Streicheln für das Hinsetzen und dort ca. 5 Sekunden verharren belohnt. Aber ich glaube, dass ich ihm so beibringe, erst negativ auffallen zu müssen, um dann positiv belohnt zu werden.


    Und die letzte Frage: Ich hab in irgend einem Beitrag gelesen, dass es wohl auch eine Fraktion gibt, die den Hund anknurrt, wenn er etwas macht, das er unmöglich wiederholen sollte? Ist das tatsächlich so oder ist davon dringlichst abzuraten? Ich würd mich das, um ehrlich zu sein, in diesem Moment nicht trauen, weil ich Angst hätte, dass er zurück knurrt und unser Verhältnis dann gestört ist und ich vorallem dann nicht wüsste, wie ich mich weiter verhalten soll. Hundesprache ist für mich genau so fremd wie die Menschensprache für ihn, deshalb hoffe ich, dass ihr mir vielleicht ein paar Dinge begreiflich machen könnt, bevor ich da jetzt noch weiter in die Falle tappe.


    Lg

    • Neu

    Hi


    hast du hier Knurren, Schnappen* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • es gibt durchaus Welpen, die sich in einen so hohen Erregungszustand pushen, dass sie da einfach nicht mehr von alleine runter kommen.. Auch wenn das Spiel bzw die Interaktion dann beendet wird nicht..
      Mein Mali-Rüde gehört(e) zb zu dieser Fraktion..
      Stichwort: nach müde kommt blöd. :D


      Einfach aufhören hat er einfach nicht geschafft. Ihm hat es sehr geholfen, ihm beim runter fahren zu helfen. Ich habe mich dazu auf den Boden gekniet und ihn zwischen meinen Beinen sitzen lassen. Und dann von hinten mit den Händen an der Brust gehalten. Hände dabei so halten, dass der Hund nicht reinbeißen kann.
      Und dann einfach ruhig festhalten, egal wie viel der Welpe zappelt und sich wehrt.
      Abwarten, bis der Hund innerlich ganz ruhig wird. Das merkt man gut daran, dass die dann vom Körper her ganz weich werden.
      Ich habe dann auch angefangen, immer das gleiche ruhig ausgesprochene Wort zu sagen.


      Wenn er sich heute mal hoch fährt, reicht es schon, ihn vorne an der Brust anzufassen und das Wort zu sagen und er fährt augenblicklich merklich runter.

    • Mailo gehört auch zu der Sorte, die ab und an (meist abends zur gleichen Zeit) leicht neben sich steht und zur Freude der Nachbarn beiträgt, indem er vom Schlafzimmer ins Bad brettert und wieder zurück.
      Dann nehme ich ihn mir entweder an die Hausleine, setze mich mit ihm hin und warte, bis er sich beruhigt oder warte, bis er sich minimal beruhigt hat und hole ihn dann zum kuscheln, dann beruhigt er sich schlagartig und schläft meist sogar ein

    • Wie oder was spielst du mit ihm? Hat er Gelegenheit mit Artgenossen zu spielen?

    • es hört sich an wie kleiner Hund im Spielzeugparadies


      Habt ihr vielleicht zuviel davon?


      @miamaus2013 hat einen super Vorschlag gemacht


      Kann ich bestätigen, habe ähnliches mit Erfolg getestet


      Was passiert wenn der Biber einfach mal weg ist?

    • Hallo miamaus, danke für deinen Beitrag! Beim Tierarzt eben haben wir das probiert und es hat sehr geholfen. Er hat erst gejault und war unruhig, hab ihm aber angemerkt, dass er Klein und Groß musste, also sind wir raus. Danach hat er es aber wieder gemacht, diesmal aber, weil er auf Erkundungstour gehen wollte. Er hat gejault, gezogen und fing an, an die Schuhe von einer Mit-Wartenden Katzenhalterin zu gehen, wofür ich mich entschuldigt hab und da musste ich an dich denken.
      Hab mich hingekniet, ihn zwischen die Beine genommen und mittig am Brustkorb nicht zu fest, aber bestimmt, gehalten. Ne Minute verging und er wurde dabei unruhig, nach 2-3 Minuten Gezeter hat er sich dann aber hingelegt. Das mussten wir 3 mal wiederholen, bis wir dran waren, aber ich werd die Methode definitiv einführen.
      Bei uns wird es das originelle Wort "Ruhig" sein.


      Er hat definitiv zu viel Spielzeug. Kennt ihr das Phänomen, wenn eure Mutter einkaufen geht und sie an euch denken muss, dass sie euch was mitbringt, das sie an euch erinnert?
      Oder ihr das selbst sogar bei euren Kindern macht?
      Hätte nicht gedacht, dass ich so ein Gen besitze, aber das ist schlagartig mutiert, als Hachiko ins Haus kam. Er hat einen 30cm Bären, den ich angeschafft habe, weil es ihm geholfen hat, alleine zu schlafen. Er hat seinen Bieber (innendrin so Knister-Folie und wenn man reindrückt, gibt er tiefe Laute von sich), eine Ente von meiner Mutter (ohne Knister, aber auch entenähnliche Sounds) - Ente und Bieber liebt er am meisten, ein Eichhörnchen mit Quieker und generell Quieker von 7-8 weiteren, verschiedenen Sorten, nen Kong Oktopus mit Knister, 2 Bälle die ihm noch zu groß sind, 2 Gummi Hühner mit Sound, 2 Kauseile, 2 Kongs, 1 Kickeroo Kong, einen Snack-Igel, ein Schnuffeltuch mit Küken, 2 abgefallene Klingelbälle von einem Katzenkratzbaum (Mit diesem stabilen Kordelmaterial überzogen), 2 normale Klingelbälle, ... Ich hab die Übersicht verloren. Dazu noch 4 Intelligenz-Spiele Level 1 - Level 2 und was weiß ich noch alles.


      Ich habs definitiv viel zu gut mit ihm gemeint. Wusste aber auch zu Anfang nicht, was er mag. Die meisten Sachen hat er ein mal benutzt und seitdem liegen sie rum. Was macht Frauchen also? Kauft was anderes. Hund mag das neue Spielzeug? Na, dann kauft Frauchen noch mal sowas Ähnliches :verzweifelt: Das ist ein verfluchter Teufelskreis !!!
      Beim Auflisten von den genannten Sachen, musste ich eben echt überlegen und mir fallen jetzt immer noch Dinge ein, die oben noch nicht stehen. Ich hab aber mal aufgehört, weils mir einfach zu peinlich wurde. Welpenlaufstall, Clicker, Hundepfeife, Snackbeutel, Kotbeutel-Gadget,.. Ich hab mich kurzum wie der komplette Messi eingerichtet, damit nichts fehlt, falls es mal gebraucht werden sollte. Gut gemeinter Gedanke, der komplett ausgeartet ist.
      Er hat in der Regel 6-7 Sachen in seinem Bett liegen, und zwar die, die er am meisten mag. Wenn ich sie wasche und woanders hinlege, bringt er sie immer wieder ins Körbchen. Klaut sie z.B. vom Sessel, beim Wäschezusammenlegen. Ich hol sie jeden Tag wieder raus und verstreu sie z.B. in der Wohnung, um ihn zu beschäftigen.
      So könnte ich bestimmt auch die Menge reduzieren. Die Sachen, die er holt, erst mal behalten, die anderen weg. Nach und nach.


      Die Quieker hab ich bereits vor ein paar Tagen angefangen abzuschaffen. Hab sie im obersten Regal vom Schrank deponiert. Das tat mir 0 weh und er hat bisher auch nichts gesucht oder vermisst. Bei der Masse, ist das ja auch fast unmöglich. Ich hab selbst gemerkt, dass er von denen zu sehr durchdreht. Bieber, Eichhörnchen und Ente müssen auch unbedingt weg, weil die ihn am wildesten machen. Er liebt sie aber auch ungemein zum Schmusen. Das werd ich ganz langsam angehen.


      Ansonsten spielt er dienstags und freitags 2 Stunden mit einem 10 Jährigen, vom Alter gebeutelten Schäferund, der ihm auf hundisch Manieren beibringt. Hachiko spielt, er zeigt ihm Grenzen. Er ist dabei weder ruppig, noch sonst was. Die Gelassenheit in (massiver) Natur. Ich glaube, das tut Hachiko sehr gut.
      Er hat schon mehrere Hundefreundschaften geschlossen (u.a. beim Tierarzt), wobei wir die meisten im Garten oder auf dem Weg dorthin treffen. Bei den kleinen Gassi Runden haben wir 2 Goldies kennengelernt (verschiedene Halter), die Hachiko schon von Weitem erkennt und immer ganz freudig auf sie zustürmen möchte. Er wedelt mit dem Schwanz wie verrückt, da muss ich mich innerlich immer mitfreuen. Ich bin da aber auch sehr vorsichtig. Fremde Hunde können sich erst mal entspannt zeigen, aber wenns ihnen zu viel wird, kanns ganz schnell gehen. Grad bei nem Welpen.
      Wir suchen hauptsächlich den Kontakt zu Hundehaltern, die ich schon vor seinem Einzug kannte und deren Hunde ich auch schon länger kenne.
      Sozialisierung ist einer der wenigen Bereiche, bei dem ich mir keine Gedanken mache. Hachiko verhält sich da bisher einfach nur vorbildlich, aufgeschlossen und respektvoll.

    • Hallo ihr lieben, ich nochmal.


      ich melde mich, weil es heute mal wieder in die Extreme gegangen ist und ich in einem anderen Thema unterwegs war, dort aber nicht auf die Problematik ansprechen kann. Das gehört eher hierher. Update: Es gibt nur noch ein Spielzeug. Alles andere wurde abgeschafft oder versteckt, wo er nicht dran kommt und es auch nicht sieht.


      Heute sah unser Tagesablauf so aus:


      Ich bin gestern Abend gegen halb 1 ins Bett. Bin um 3 wachgeworden, um 5 und dann noch mal halb 8. Hachiko schlief von kurz vor 0 Uhr bis kurz vor 5 Uhr. Wir sind dann raus, Pipi, er hat auch sein Geschäft gemacht. Direkt danach sind wir hoch und haben uns noch mal hingelegt. Hat super geklappt. Um halb 8 hat er mich geweckt, indem ich ihn wieder auf dem Bett vorgefunden hab und er an irgendwas geknabbert hat. Ich hab ihn mir genommen, runtergesetzt, er hat sich automatisch in die Sitz-Position begeben. Schuhe und Jacke schnell angezogen, Hachiko sein Geschirr angezogen (was auch immer mehr zum Akt wird) und wir sind raus zum Pipi machen.
      Dann gab Frühstück für ihn und ich hab noch kurz gewartet, bis er anfing auf dem Boden zu schnuppern, dann sind wir noch mal raus. Pipi, Geschäft. Ab da fing unser Tag an.


      Er hat draußen enorm gezogen, weil er auf die Wiese zum Schnuppern und Stöckchen zerstücken wollte, ich aber hochgehen wollte, weil noch Frost lag und ich bei so Temperaturen nicht all zu lange mit ihm draußen sein möchte. Wenn ich ihn auf die Wiese lasse, habe ich jedes mal massiv Probleme damit, ihn da wieder wegzubekommen.
      Wir haben vor der Haustür unten ein großes Stück Wiese, wo er vorne am Rand des Weges immer Pipi macht und weiter hinten, ums Haus rum bei den Mülltonnen, macht er sein Geschäft normalerweise an der Hecke/am Zaun. Die Wiese die danach kommt, unterhalb vom Balkon, als auch der größere Teil der Wiese wo er Pipi macht, Richtung Balkon von den Nachbarn, sind beides die Dangerzone.


      Ohne Leine geht das schon nicht mehr. Entweder lasse ich die Leine dann so straff, dass er sich nicht weiter weg bewegen kann und er nur die eine Möglichkeit hat, nämlich mir entgegen zu kommen, oder, wenns mal wieder so ist wie heute morgen, dass ich 5 Minuten da stehe, er sich setzt und boycottiert, dann ziehe ich ihn leicht. Wenn das nicht fruchtet und er dann erst Recht Theater anfängt, nehme ich die Leine immer kürzer, bewege mich auf ihn zu, bis ich vor ihm stehe und nehme ihn hoch. Sobald ich ihm aber näher komme, will er sich aus dem Geschirr winden (ist ihm schon 2 mal gelungen). Ab da wusste ich, dass das oben gleich genau so weiter geht. Wir waren insgesamt 10 min draußen. Pipi und Geschäft sind innerhalb von 2 Minuten passiert, der Rest war ein Kampf. Ich dachte, er macht vielleicht noch mal Groß (2x jeweils eine kleinere Menge, passiert seit dem NF gelegentlich), also sind wir noch 2 Meter in Richtung Wiese. Er hat minutenlang geschnuppert und irgendwann hab ich beschlossen, dass er oben schon auf sich aufmerksam macht, wenn noch was raus muss. So wie oben beschrieben gings vonstatten, bis ich ihn hochgenommen habe und wir in der Wohnung waren.
      Er hat fast 2 Stunden lang alles mögliche versucht anzuknabbern, zu klauen, hat einfach keine Ruhe gegeben und wollte sich einfach nicht beruhigen lassen. Also dachte ich mir, okay, dann ist das jetzt eben seine Spielzeit. Danach wird geschlafen und heute Abend gehen wir dann eben noch 10-15 min raus und das wars.
      Aus einer halbstündigen Spieleinheit, die ich ihm gönnen wollte, sind 2 Stunden Terror geworden. Für uns beide, bin ich mir sicher.
      Ich hab mich mehrmals in sein Bett gesetzt, ihn hochgenommen, beruhigende Worte gesprochen und ihn dabei gestreichelt. Irgendwann fing er jedes mal an, an meinen Händen zu knabbern und wenn das nein! kam, drehte er sich auf den Rücken und dann wurde geschnappt. Oder er sprang auf und hat von ein paar cm Entfernung angefangen, nach mir zu schnappen. Ich hab ihm genau ein Spielzeug gelassen, das in seinem Bett liegt. Ein rosa Kauknochen aus wirklich hartem Kunststoff / Plastik, innen Knisterfolie. Damit er sich daran verausgaben kann, wenn ihn mal wieder irgendwas plagt. Oder wir eben spielen und er meine Hand zu stark packt. Hat er immer ein paar Sekunden in den Mund genommen, danach losgelassen und wollts dann wieder mit mir aufnehmen.
      Auch hab ich das Ignorieren versucht, was nach ner Weile zu Weinen führt, dann Knabbern und wenn ich das versuche zu unterbinden, wird geschnappt und geknurrt.


      Irgendwann hab ich ihm dann noch mal was zu fressen gegeben (viel zu früh, aber ab da war ich einfach am Ende), wir sind kurz raus zum Lösen und dann war Ruhe. Bis vielleicht 14 Uhr war er gelegentlich mal wach, hat kurz was getrunken, sich direkt wieder schlafen gelegt, ohne Pipi machen zu wollen. Als er dann mal Richtung Balkon geschlendert ist, wusste ich: Pipizeit.


      Ab 14 Uhr gings wieder los. Draußen diesmal 0 Tamtam, drinnen war er dann aber hellwach. Selbes Spiel wieder. Irgendwann gegen viertel vor 4 hat meine Mutter angerufen und gefragt (als ob sie es hätte ahnen können), ob sie den Zwerg ne Weile nehmen soll, damit ich lernen kann.
      Ihr habt keine Ahnung, wie dankbar ich in dem Moment war und wie schnell wir aus der Tür waren. Ich hatte Kopfschmerzen ohne Ende, weil ich einfach nicht mehr weiter wusste, hatte Zahnschmerzen (hatte vor nicht allzu langer Zeit eine Kiefer OP), die mich seit Tagen schon so plagen, dass ich ständig Pipi in den Augen habe und mich auf nichts konzentrieren kann, wenn die Schmerztabletten nachlassen. Und dann noch einen Welpen, der mir momentan alles abverlangt. Nerven lagen einfach nur noch blank. Ungelogen. Blank. Er weiß es aber einfach nicht besser.

    • Wir sind um 16 Uhr bei meiner Mutter gewesen und ich war noch bis 17 Uhr da. Er hat in keiner Minute geschlafen oder sich ausgeruht. Er ist durch das Wohnzimmer gerannt, als hätte er seit einem Monat kein Tageslicht gesehen. Wenn ich ihn mir packen wollte, um ihn hochnehmen, damit er mal durchatmet und viellecht ein wenig runterfährt, wich er aus und fing auch da mit der Schnapperei an. Ich hab ihm noch mal ne kleine Portion zu essen gegeben, ihn danach auf meinen Schoß genommen, damit er nicht direkt wieder rumspringt und ihm schlecht wird, und dann ist er Stück für Stück runtergefahren. Ich hab ihn vorsichtig auf sein Bett gelegt und langsam gestreichelt.
      Da meine Mutter ständig darauf beharrt hat, dass er nur bei mir so ist, dass ich gehen soll, bin ich dann tatsächlich gegangen. Auf dem Weg nach Hause hab ich mich gefragt, was ich falsch mache. Ich mach es genau so, wie es mir geraten wurde. Ignorieren, Nein!, wegdrehen, zwischen die Beine nehmen, hochnehmen oder auf den Schoß nehmen, ihn nicht zu fest aber bestimmt kurz an meinen Körper drücken.. Alles ausprobiert.
      Was mach ich falsch, dass mein Tier so reagiert?
      Es hat keine 3 Stunden gedauert, bis sie mich angerufen hat und mir gesagt hat, dass er sie bereits seit einer Stunde ständig knappen will. Dass er sie anspringt, ihr in den Ärmel schnappt, reißt und schüttelt und ihre Jacke schon kaputt ist. Ich soll das Tier abholen.
      Hachiko hat ca. 1 1/2 Stunden geschlafen und sie danach auch nicht in Ruhe gelassen.
      Ich war in dem Moment einerseits erleichtert, dass es wohl nicht komplett an mir legt, andererseits fingen da auch wieder die Kopfschmerzen an. Das ist nämlich genau der Grund, weswegen ich viel mit ihm gemacht habe. Das oben beschriebene Verhalten ist nämlich die Konsequenz, wenn ich es nicht mache. Ich habs mir auch anders vorgestellt und ich lüge nicht, wenn ich euch sage, dass ich mir sehnlichst wünsche, dass wir eine Methode finden, mit der wir beide entspannter durchs Leben gehen können. Freiwillig war an dem vorherigen Beschäftigungsprogramm absolut nichts, außer die Hoffnung, dass es ihn so verausgabt, dass er runterfahren MUSS. Was er aber auch nicht konnte, wegen seiner Blase. War mir bis vor ein paar Tagen einfach nicht bewusst.


      Ich hab in der Welpenfreienzeit die komplette Wohnung mit Hunde-Geruchs-Killer besprüht, gesaugt, gewischt, das komplette Bett abgeräumt, den Müll runter gebracht und hab mir während allem Gedanken gemacht, was ich noch probieren könnte.


      Ich war gegen halb 9 dann da und da kam er mir auch schon entgegen. Wieder komplett hochgepusht, als er mein Auto hat kommen hören und stand schon vor der Tür. Ich hab nicht auf seine erregten Sprünge reagiert, bin souverän rein und erst als er von meiner Seite gewichen ist, bin ich auf ein Knie und hab ihn kurz gestreichelt. Bin dann ins Wohnzimmer zu meiner Mutter und brauchte gar nicht erst fragen, ob er brav war. Die Erleichterung in ihrem Gesicht, als ich rein kam, hat alles gesagt. Das hat mich echt getroffen.


      Wir sind noch eine Dreiviertelstunde geblieben, in der ich mich zum Deppen gemacht habe, in dem wir bei ihr dann im 2-Minutentakt noch mal das Spielabbruchsspiel spielen mussten. Minimal ist er Stück für Stück runtergefahren, die kleinste Ablenkung hat es aber direkt wieder zunichte gemacht. Ich war fertig für heute, hab ihn im Hof noch mal Pipi machen lasse, bevor wir noch mal 15 min an der Leine Gassi sind, dann ins Auto, wo er sich endlich direkt hingelegt und die Augen zugemacht hat. Wir sind um kurz vor 10 dann für Pipi und Geschäft auf die Wiese, dann gabs noch mal Essen und er hat sich nach 15 Minuten hingelegt. Bis in diesem Moment hat er geschlafen, ist gerade jetzt aufgestanden, steht an der Schüssel und säuft wie ein Loch. Gerade hat er sich wieder hingelegt, was bedeutet, dass ich noch warten kann, bis er wieder aufsteht, bevor wir zum Lösen rausgehen. Es ist 00:25 Uhr.
      Wir gehen, sobald er noch mal aufsteht, noch mal zum Lösen raus und wahrscheinlich noch mal zwischen 2 und 3 und dann noch mal gegen 6. Sobald draußen auch nur eine Spur von Licht ist, ist er hellwach. Morgens nach so langer Ruhezeit ist es besonders schlimm. Dann fährt er in der Regel nachmittags noch mal richtig hoch. Abends eher selten.
      Meistens kurz vor dem Schlafengehen, aber er hat schon ein wenig verstanden, dass, wenn das Licht ausgeht, es Schlafenszeit ist. Zumindest das hat sich was Ruhe angeht gebessert.

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