Hund "eskaliert" bei Hundebegegnungen - Frage zur Hundetrainerin etc.! Wichtig.

  • Hallo,


    kurz zu unsrem Hund:
    - Labrador
    - 3 1/2 Jahre alt
    - unkastriert / Rüde


    Wir waren mit ihm als Welpe in der Welpenspielstunde (laut neuer Trainerin, war dies ein großer Fehler) - haben danach aber nicht weitergemacht, weil wir uns keinen Robotor erziehen wollten.


    Haben selbst viel mit ihm gemacht, Rückruf klappt gut, Sitz/Platz/Bleib ebenfalls. Das wichtigste was ein Hund können muss, kann er!!!



    Nur eine Sache, kann er nicht. Und das sind Hundebegegnungen ohne Leine!!!
    Mit Leine, gibt es bei uns keine Begegnungen, denn das wollen wir nicht. Da gehen wir immer einen großen Bogen um den anderen Hund drum herum, trotz alledem fixiert auch hier unser Hund den anderen Hund an und fiepst!!!

    Nun zu dem Problem:


    Wir sind unterwegs im Wald und dort darf er ohne Leine laufen. Er läuft meistens ein paar Meter vor uns, lässt sich aber auch zu uns rufen, wenn wir bsp. auf Fahrradfahrer treffen, oder aber auf Jogger.
    So, treffen wir aber auf andere Hunde, egal ob Welpe/Junghund oder Senior, egal ob Weibchen oder ob Männchen, vergisst er alles um sich herum. Wenn er hin darf, weil das die anderen Besitzer erlauben, rennt er los und zwar gerade auf den anderen Hudn zu. Sprich, er macht keinen Bogen um den anderen Hund, oder macht langsam, sondern rennt fiepsend auf den anderen Hund los. Das macht er jetzt seit gut 1 Jahr.
    Er lässt bei sich selbst nicht gerne schnuppern, was den anderen Hunden natürlich nicht so gefällt.


    Diesbezüglich haben wir uns hier eine Hundetrainerin rausgesucht die uns kompetent erschien. Waren letzte Woche dort und sie kam mit einem ihrer 6 Hunde auf den Platz und unsrer wollte direkt auf den anderen Hund losrennen. Da stellte sie sich dazwischen und hat ihn abgestoppt. Soweit so gut.
    Ende vom Lied war, dass keiner ihrer 6 Hunde es gepackt hat, ihn auch mal zu unterwerfen. Letzendlich wollte keiner dieser 6 Hunde etwas mit unsrem zu tun haben. Im Gegenteil wir haben unsren auch zum ersten Mal die Zähne fletschen sehen und bellen gehört bei einer Hundebegegnung. :shocked:

    Dann hat sie verschiedene Sachen gesagt, die wie folgt lauten:


    - Er ist ja total unter Spannung
    - Er ist stecken geblieben in der Entwicklung und verhält sich wie ein 7-8 monatiger Rüde
    - Ich würde es probieren, mit einer chemischen Kastration
    - Er ist total im Tunnel drinnen
    - Nur noch kurze Spaziergänge sollen wir machen
    - Er hat nie gelernt zu deeskalieren


    Dann sind wir allesamt in einen Raum rein. Da hat unsrer auch mal gezeigt, dass er eben deeskalieren kann, indem er beschwichtigt hat und sich unterworfen hat und dann von den anderen Hunden auch mal eine soziale Geste bekommen hat.


    Daraufhin meinte sie "das wären dann bei ihm, 3 Einzelstunden und 15 Gruppenstunden, da haben wir garantiert jemanden dabei, der euren mal unterwirft. Macht dann 300€, die im voraus bezahlt werden müssen".


    Wir dannm erstaml da gesessen und joar okay, 300€ geht bei uns im Moment mal gar nicht.


    Warum, wieso, weshalb er so ist, wie er ist, konnte sie uns auch nicht sagen. Sie vermutet es läge an den Hormonen. Aber im gleichen Atemzug sagte sie ja, er wäre stecken geblieben von der Entwicklung her. :ka:


    Wir wissen jetzt echt nicht was wir davon halten sollen. Es ist ja immerhin ne gute Summe die da zusammen kommt.
    Zusätzlich zu der chemischen Kastration die wir ja auch unbedingt vollziehen lassen sollten.


    Sie hat aber in keiner Silbe mal erwähnt, ob wir uns selbst vielleicht falsch verhalten?!
    Nur das wir ihn momentan an der Leine führen sollten und eben für jeden Spaziergang zu ner Wiese fahren sollen, wo er nur sein Geschäft erledigt und das war es dann.
    Da steigt mir unsrer ja aufs Dach, bzw ich hätte gar keine Möglichkeit weg zu fahren, da wir nur ein Auto haben!!!


    Ach ja und sie meinte er sei ein hinterer Kundschafter in der Rudelordnung!!! :ka:
    Und das ihm auch ein Kamerad gut tun würde, wenn es denn der richtige wäre.



    Dazu muss ich sagen, wir hatten mal einen Zweithund gehabt, aufgrund eines Umzuges und dadurch das da die Vermieter, die gleichzeitig meine Eltern sind, gemeint haben, Nur ein Hund, mussten wir den kleinen wieder abgeben. Obwohl es vorher hieß, es ist egal wie viel Tiere mit einziehen quasi. Jetzt sind wir von dort wieder weg gezogen und hätten die Möglichkeit einen zweiten Hund zu halten.


    Als wir diesen Zweithund hatten, hatte auch alles echt super funktioniert. Wir sind jedes Mal wie ein richtiges Rudel spazieren gegangen, beide haben miteinander gespielt. Der kleine hat von unsrem großem gelernt und es war ne schöne Zeit.


    Jetzt die Frage, ob man diese chemische Kastration durchführen lassen soll & damit sind dann die Probleme bei Begegnungen mit anderen Hunden nicht mehr da, oder auch noch zusätzlich die Trainerin in Anspruch nehmen?!
    Wieder darüber nachdenken einen zweiten Hund zu holen?


    Herje ist das schwierig. Weil momentan wird er hier in der Umgebung nur noch verbellt, weil er so auf andere zurennt und hektisch ist. Keiner will was mit ihm zu tun haben und jedes Mal wenn wir uns dann von den anderen Hunden entfernen senkt er den Kopf und sieht echt traurig aus und hat dann meistens auch keine Lust mehr weiter zu laufen. :verzweifelt:

  • Warum soll der Hund gepackt und unterworfen werden von fremden Hunden?
    Ich würde von der Trainerin Abstand nehmen, sie vertritt die Rudelstellung und das ist schon fast ne Sekte.



    Ich finde das Verhalten deines Hundes relativ labbitypisch. Wenn er doch so gut hört, dann kannst du ihn doch abrufen und verhindern, dass er auf fremde Hunde so zudonnert.

  • lauf... Und zwar so schnell du kannst....



    Informiere dich über Fr ertl und ihren rudelstellungskram


    Und schütze dich, den Hund und dein Geld vor diesem quatsch

  • Als Neu-Hundebesitzer kann ich da jetzt nicht viel Fachwissen beisteuern, aber vielleicht so viel:


    Wir haben einen Labbi Mix (Hündin) in ähnlichem Alter. Freunde von uns ebenfalls (Rüde). Wenn ich eines bisher feststellen konnte, was beide gemeinsam haben, ist es, dass sie totale Rüpel im Umgang mit anderen Hunden sind.


    Mia geht auf jeden Hund frontal zu und wehe einer traut sich um sie herum zu schleichen und am Hinterteil zu schnüffeln. Der lernt sehr schnell dass zu lassen.


    Alle ... außer ... der Labrador unseres Freundes: Der geht nämlich genauso ungestüm auf Mia zu und selbst wenn sie ihn eine viertel Stunde über die Wiese jagt, nach 2 Minuten hat er alles wieder vergessen und es fängt wieder von vorne an.


    Meine Konsequenz aktuell:


    Ohne Leine läuft Mia nur wenn ich genau weiß, dass keine anderen Hunde in der Nähe sind. Oder eben ein Mal die Woche mit unserem Bekannten. Hundebegegnungen an der Leine vermeide ich komplett.


    Aber:


    Ich kann nicht feststellen, dass Mia jetzt ohne Hundekontakt total unglücklich ist und würde den gesenkten Kopf jetzt auch nicht direkt so interpretieren.


    Klar wünscht man sich den perfekten Hund der in Hollywood Manier den ganzen Tag spielend mit anderen Hunden über die Wiese tollt. Aber die Frage ist ja auch, wünscht sich Dein Hund das wirklich, oder ist es eher Dein Wunsch?


    Vielleicht bist Du nach einer mißglückten Hundebegegnung ja auch einfach so niedergeschlagen, dass es sich auf das Verhalten Deines Hundes auswirkt.



    Unsere Hundetrainerin hat uns da auf jeden Fall den Tipp gegeben, überhaupt nichts zu erzwingen und auch damit klar zu kommen, wenn Mia sich nicht zum perfekten Leinenbegegnungshund entwickelt.

  • Dieses Verhalten ist ziemlich labbitypisch, ob man an diesem freudigen Hingestürme etwas ändern kann wage ich zu bezweifeln.
    Außer ihn zu sich rufen, dann anleinen und langsam an der Leine zum Fremdhund führen und ihn erst dann ableinen, fällt mir gerade nichts besseres ein.

  • Habt Ihr Euch mal mit den typischen Rasseeigenschaften auseinandergesetzt?


    Ja, das haben wir. Wir wissen das ein Labbi denkt, er sei der tollste Hund und keiner hat vor ihm Angst.
    Nur wie gesagt, selbst anderen Labbi's die wir treffen ist es zuviel, wenn unsrer so zugestürmt kommt.
    Was auch schon zur Folge hatte, dass einer hier in der Umgebung ihn am liebsten fressen würde. Sprich da wird geknurrt von dem anderen Rüden ausgehend und der Besitzer bringt es nicht auf die Reihe ihn mal vorher an die Leine zu nehmen. Wenn man dann keinen Ausweg hat, woanders entlang zu gehen, ist das echt mies die Sache.
    Wodurch es bereits zweimal dazu kam, dass der andere Rüde unsren auf den Rücken gelegt hatte und es so aussah als würde er sich gleich festbeißen.



    Warum soll der Hund gepackt und unterworfen werden von fremden Hunden?

    Ich würde von der Trainerin Abstand nehmen, sie vertritt die Rudelstellung und das ist schon fast ne Sekte.




    Ich finde das Verhalten deines Hundes relativ labbitypisch. Wenn er doch
    so gut hört, dann kannst du ihn doch abrufen und verhindern, dass er

    auf fremde Hunde so zudonnert.


    Da liegt das Problem. Sobald der andere Hund zu nah an unsrem dran ist, kann ich ihn nicht mehr zurückrufen.
    Gerade nicht dann, wenn es einer ist, den er schonmal getroffen hatte. Denn dann denkt unsrer er kann halt eben ohne ein "ok" hin. Da bringt auch der Rückruf nicht's mehr.
    Sprich er stellt seine Ohren auf Durchzug.
    Bis er dann dort ist geschnuppert hat und dann ist er mal wieder ansprechbar.
    Wenn wir früh genug den anderen Hund sehen und unsrer trotzdem vor uns läuft, lässt er sich abrufen und kommt dann auch.
    Dann spricht man sich ja meistens ab mit den anderen Hundehalter, ob sie evtl spielen könnten. Und wenn dann beide abgeleint sind, pierscht unsrer vor als gäbe es kein morgen mehr.


    Naja vielleicht hat sich das aus der Welpenzeit so gefestigt, weil da war es jedem egal ob unsrer kommen darf, oder ob nicht. Da war er ja ein süßer kleiner Welpe. Jetzt mit seinen 30 Kilo und 60cm Schulterhöhe, sind die anderen Besitzer immer etwas ängstlich.


    Warum er unterworfen werden soll, da meinte die Trainerin, dass er sich zu unterwerfen hat, wenn ein bestehendes Rudel da ist und er fremd ist.
    Und da nicht den dicken raushängen lässt. Sie meinte eben, er wäre ja vom Kopf her zurückgeblieben, hat eigentlich ne totale Unsicherheit (er stellt auch bei jedem fremden Hund den Kamm bzw. die Nackenhaare) und will aber gleichzeitg die "Eier" raushängen lassen und einen auf den Dicken machen.

  • Keine Trainerin die dieses Rudelstellungsgedönse vertritt...tu dir und deinem Hund einen Gefallen und nimm Abstand davon.


    Labbis SIND Grobmotoriker die bei anderen Hund deswegen auch schonmal Unmut hervorrufen..das ist einfach deren Natur.
    Ich würde den Hundekontakt eben auf solche Hunde beschränken die damit umgehen können und ansonsten eben bei Hundesichtung erstmal anleinen. Losstürmen zur Not mit Schleppleine verhindern/absichern. Nicht jeder Hund im Wald ist auch ein Spielkumpel...man merkt schnell wo es passt und wo eben nicht. Es ist nicht schlimm wenn ein erwachsener Hund nicht mit jedem Artgenossen direkt klar kommt. Wenn dann MIT Leine bis zum anderen Hund und da dann ableinen sofern es nicht da schon sichtbar zu Agressionen kommt


    Klar kannst du mit einem Trainer arbeiten bzw diesen mal draufschauen lassen aber der wird am Labbicharakter nicht viel ändern können. Vom mal unterworfen werden hat der Hund wenig...zumal er ja offenbar auch beschwichtigen kann..was will man also mehr?

  • Ende vom Lied war, dass keiner ihrer 6 Hunde es gepackt hat, ihn auch mal zu unterwerfen. Letzendlich wollte keiner dieser 6 Hunde etwas mit unsrem zu tun haben.


    Andere Hunde sind aber auch nicht dazu da, Deinen Hund zu erziehen.
    Sie ignorieren ihn. Allein das ist schon "Hundesprache". Ignoranz ist u.a. ein Mittel um dem anderen seine Grenzen zu zeigen.


    Dass die Trainerin da ihre 6 Hunde rein schickt und "hofft", dass da irgendeiner ihrer Hunde die Situation durch Unterwerfen regelt, ist schon ziemlich schräg o.O
    Die 300 Euro würde ich mir sparen, vor allem, wenn die Ansage schon ist, dass da "einer bei ist, der ihn mal richtig unterwirft". Wer zahlt denn die Tierarztkosten, wenn das schief geht?


  • Naja vielleicht hat sich das aus der Welpenzeit so gefestigt,

    Du schreibst ja oben selbst,dass er sein Verhalten so ja auch bereits seit einem Jahr ausleben darf.


    Ich würde solche unkontrollierten Hundekontakte meiden, wenn dein Hund sich nicht abrufen lässt, dann muss eben eine Schleppleine dran. Das hindonnern ist ja jedes Mal selbstbelohnend und klar, finden andere Hunde das nicht gerade höflich und dann kriegt er eben auch mal ein paar drauf.


    Das Ganze ist Erziehungssache. Festige den Rückruf und Gehorsam. Lass keine Fremdhundekonktakte zu, sie scheinen deinen Hund ja eher zu stressen, als gut zu tun.


    Gibt es evtl. Angebote für Social Walks in eurer Gegend? Da wird angeleint und ohne Kontakt spazieren gegangen.


    Kann dir auch das Buch Leinenrambo empfehlen.

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