Hallo ihr Lieben,
ich bin eigentlich nicht neu hier, ich musste aber einen neuen Account anlegen, da ich nicht mehr reinkam und dringend Rat brauche! Unsere Dackel-Jack-Russel Mix Hündin Lola hat eine chronische Magendarm-Erkrankung (wahrscheinlich IBD) und kann deswegen nur sehr eingeschränkt gefüttert werden. So richtig verträgt sie eigentlich nichts und deswegen war es auch nur eine Frage der Zeit bis andere Probleme dazukommen. Sie ist jetzt 5 Jahre alt und bekommt seit 2 1/2 Jahren eine Kleinstmenge Prednisolon. Versuche es abzusetzen scheiterten leider immer. Dies nur zur Vorgeschichte.
Unser akutes Problem: Lola hat vor vier Wochen angefangen Schmerz anzuzeigen: Gekrümmter Rücken, Zittern, Schütteln wurden abgebrochen, wollte nicht mehr vom Sofa springen, manchmal weinen, Lethargie. Dann wurde in einer Klinik untersucht: Röntgen, Ultraschall der inneren Organe, Blut inklusive Baucspeicheldrüse, alles war ok. Trotzdem ging die Ärztin von Bauchschmerzen aus und verschrieb Lola eine Antibiose, Novalgin gegen die Schmerzen und erhöhte die Kortisondosis. Dies brachte keine Besserung.
Als ich einer Bekannten (sie ist Physiotherapeutin für Tiere) erzählte, dass Lola oft versucht sich zu schütteln, dann aber abbricht, hat sie mich gefragt, ob in die Ohren geschaut wurde. Dies hatte die Ärztin in der Klinik versäumt. Eine Tierärztin hier vor Ort schaute sich dann am Samstag notfallmäßig die Ohren an: rechts ganz sauber, links war das Ohr komplett schwarz. Sie reinigte das Ohr, mehr nicht, denn wir hatten eh noch einen Termin am Montag in einer anderen weiter entfernten Klinik, die Lola gut wegen der IBD behandelt hatten. Gleich nach de Ohrreinigung schien es ihr besser zu gehen, denn sie konnte sich schütteln und wollte zu Hause bereits wieder spielen.
In der Klinik wurde ein Abstrich vom Ohr gemacht und es wurde ein massiver Bakterienbefall festgestellt. Die Ärztin verschrieb Aurizon Ohrentropfen und gab uns den Epi-Otic Ohrreiniger mit. Beim Kontrolltermin eine Woche später ging es Lola viel besser, sie konnte sich wieder frei bewegen und wahr fröhlich. Ein neuer Abstrich vom Ohr ergab einen negativen Bakterienbefund. Die Ärztin riet uns das Aurizon abzusetzen und das linke Ohr jeden 2.Tag vorsorglich zu spülen. Lola hat leider das Aurizon nicht gut vertragen. Sie begann schon am Tag 2 der Tropfengabe die dreifache Mengen zu trinken und hatte ständig Hunger. Man hatte mir nicht gesagt, dass das Mittel ein starkes Kortisonpräparat enthält und so bekam sie nun innerlich und äußerlich Kortison. Diese Symptome blieben noch zwei Wochen lang so, so dass ich schon Angst hatte, sie könne eine Diabetes oder ein Cushing Syndrom entwickelt haben. Wieder in die Klinik und Urin entnommen: Kein Zucker, wohl tatsächlich "nur" eine Nebenwirkung vom Aurizon.
Das war vor 4 Tagen. Am Freitagabend fing Lola wieder an das Schütteln abzubrechen, am Samstag ging das Weinen wieder los. Am Sonntag schrie sie sogar wie am Spieß eine halbe Minute lang, nachdem mein Mann mit ihr vom Spazieren zurückkam. Es war kalt sehr kalt draußen. Ich hab sie mit Novalgin übers Wochenende gebracht und bin nicht wieder als Notfall in die Klinik, weil ich wollte, dass uns die Dermatologin Ohrentropfen ohne Kortison anmischt. Das hätten die am Wochenende nicht gemacht. Alle fertigen Präparate mit Antibiose für die Ohren enthalten nämlich Kortison.
Gestern Abend fiel mir dann auf, dass ihr Hals bei Berührung von Kopf und Nacken zuckt, vor allem linksseitig, aber manchmal auch rechts.
Heute morgen bin ich gleich mit ihr in die Klinik, aber leider war die Dermatologin nicht da. Wieder eine neue Ärztin schaute sich das Ohr an und sah nur eine leichte Rötung. Beim Abtasten des Halses zuckte Lola mehr zusammen als bei der Berührung der Ohren und deshalb kam sie zu der Meinung, dass Lolas Problem keine Ohrenentzündung sei, sondern etwas mit der Halswirbelsäule nicht stimme. Lola reagierte aber nicht auf die klassischen Tests mit der Drehung des Kopfes, nur bei Druck des Halses hinter den Ohren zuckte sie zusammen. Sie hat Lola wieder Novalgin gespritzt und uns für morgen einen Termin bei der Dermatologin reserviert.
4 Wochen und knapp 1000 € später soll der Hund nun also ein HWS-Problem haben. Wieso haben dann die Aurizon-Tropfen so gut geholfen??? Die Ärzte meine, es sei zwar unwahrscheinlich, aber vielleicht wäre so viel Kortison über die Haut in die Blutbahn gekommen, dass es das HWS Problem mitbehandelt habe. Ich halte diese Diagnose ehrlich gesagt für Schwachsinn und denke eher, dass die Ohrenentzündung halt so tief liegt, dass man sie mit der Lampe nicht sehen kann. Alle Ärzte meinten immer, dass man bei Lola nicht richtig ums Eck schauen könne.
Die Tier-Physiotherapeutin sagte übrigens, dass manche Nerven im Ohr bis zu den Beinen runterlaufen und deshalb manche Hunde kaum mehr laufen können bei einer Ohrenentzündung. Die Ärztin in der Klinik dagegen sagte, dass die Symptome, eher nicht vom Ohr kommen können.
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht bei einer Ohrenentzündung? Kann der Hund so heftige Symptome haben ohne dass man groß was sieht im Ohr? Können Symptome wie Schmerzen bei Bewegung etc. vom Ohr kommen?
Bin für alle Tips und Ratschläge dankbar. Diese Odyssee muss jetzt endlich aufhören, die Klinik liegt 80 kn entfernt und Lola und ich sind beide schon total gestresst von den ganzen Arztterminen. Mein Vertrauen in die Tierärzte ist jetzt nach diesen 4 Wochen extrem angeknackst.
Liebe Grüße,
Carina