Studium und Hund - und dann?

  • Hallo dogforum,


    ich möchte mich kurz vorstellen.
    Mein Name ist Sven, ich bin 22 und studiere an der Fernuni Hagen Wirtschaftsinformatik. Meine Freundin studiert an einer "normalen" Uni VWL.
    Wir leben nun seit 3 Jahren zusammen und dürfen uns vom Vermieter her einen Hund zu legen.


    Allerdings habe ich ein wenig Sorge. Aktuell bin ich viel zu Hause, ich arbeite so wie meine Freundin auch 10-20 Stunden die Woche neben der Uni, aber das sollte kein Problem sein (selbstgelegte Arbeitszeiten).
    Nur: Bei meinem jetzigen Job, wären keine Hunde erlaubt. Ich arbeite als Softwarentwickler in Köln und der Chef ist strikt dagegen.
    Der Hund wäre jetzt zwar noch ca. 2-3 Jahre (Master) so gut wie nie alleine. Aber was dann?
    In der Theorie denk ich mir: Einen besseren Zeitpunkt für einen eigenen Welpen wirst du niemals bekommen!
    In der Praxis die Angst: Was ist, wenn ich trotz Master keine Stelle finden, wo der Hund mit darf oder ich im Home Office arbeite?
    Das meine Freundin eine Stelle findet, bei der das möglich ist, schätze ich als noch geringer ein.
    Würdet ihr an meiner Stelle das Risiko eingehen, oder seht ihr es als zu riskant?


    Ein eigener Welpe ist ein großer Traum von mir, da ich mit Hunden aufgewachsen bin. Noch mal so viel Zeit für einen Welpen wie jetzt, vor allem zu Hause, werde ich wohl nie wieder haben, nur was dann...

  • Wenn du das Risiko dir einen Welpen zu holen eingehst brauchst du einen Plan A - F ;) wo du den Hund unterbringst wenn du arbeiten gehst und den Hund nicht mitnehmen kannst.


    Ich würde mich jetzt erkundigen wo es in deiner Gegend Hundesitter/Hundetagesstätten gibt und wo der Hund untergebracht werden kann wenn er nicht dafür geeignet ist mit anderen Hunden zusammenzuleben.


    Eventuell können Nachbarn/Familienmitglieder auf den Hund aufpassen. Vielleicht überschneidet sich die Arbeitszeit deiner Freundin nicht mit deiner oder aber ihr trennt euch und du musst dich allein um den Hund kümmern. Um alle diese Fragen würde ich mir jetzt Gedanken machen und mir eine Lösung überlegen.


    Den perfekten Zeitpunkt für einen Welpen gibt es nicht. Irgendwas kann sich im Leben immer ändern nur dann braucht man eine Lösung für den Hund bei der der Hund sich wohlfühlt.


    Zum Stellenmarkt kann ich dir nichts sagen.

  • Für nächsten 2-3 Jahre kann ich eigentlich immer zu Hause bleiben wenn meine Freundin weg ist, ausser bei Prüfungen.
    Eine Hundetagesstätte gibt es aber tatsächlich hier, Eltern wären auch eine Option nur rund 100km weiter weg.
    Das mit dem Trennen, nunja ich bin zuversichtlich, dass das nicht passiert. Aber ich bin finanziell sicher genug um das zu meistern, mit potentieller Hilfe von Freunden/Verwandten.


    Das Problem ist für mich die Zeit nach dem Studium. Ein Hund kann ja keine 9-10 Stunden allein verweilen. Immer zum Sitter hört sich für mich nicht normal an.
    Kurz vor meinem Bachelor bekomme ich relativ viele Angebote, aber ich gehe da nicht genauer drauf ein, weil ich noch weiter studiere. Aber reichen viele Angebote, um so einen Anspruch zu stellen? Also Hund auf Arbeit, oder eben viel Home-Office.

  • Ich habe dieses Thema schon öfter gelesen und eigentlich immer von einem Hund im Studium abgeraten. Ich kann nur von mir ausgehen, allerdings ist jeder Mensch anders.


    Bei mir war nach dem Studium erst mal ganu viel Motivation und Lust, mich ganz auf einen spannenden neuen Lebensabschnitt einzulassen, ich wollte viel arbeiten, habe auch 2 x innerhalb von drei Jahren die Firma gewechselt, um weiterzukommen. Seitdem bin ich allerdings jetzt schon lange in einer Firma.


    Soweit ich das beurteilen kann, dann ist Wirtschaftsinformatik im Moment ein Studium, bei dem Du sicherlich eine Menge Angebote bekommst, ich könnte mir sogar vorstellen, daß es mittlerweile Firmen gibt, die auf Ansprüche einer gewissen "Work Life Balance" mittlerweile gerne eingehen und Home Office, flexible Arbeitszeiten, ja teilweise sogar Bürohunde akzeptieren. Bei mir gab es das damals alles noch nicht.


    Aber mir einem solche Arbeitsplatz bist Du natürlich nicht mehr so flexibel, mal zu wechseln, was Neues, Spannendes, auszuprobieren - ein Job mit vielen Reisen, vielleicht sogar Ausland. Wenn Dir das alles nicht so wichtig ist, dann kannst Du das sicherlich organisieren - auch mit Hilfe von Dogsittern usw.


    Für mich wäre das damals nix gewesen - ich wollte erst mal ziemlich flexibel sein. Heute ist das für mich auch anders, da liebe ich es auch mehr, was mit meinem Hund zu machen und habe andere Prios - aber auch deshalb, weil ich das andere auch schon hatte.


    Nur als Denkanstoß - die Entscheidung kann Dir keiner abnehmen.


    Viele Grüße
    Karin

  • Ich habe mir im Studium eigene Hunde angeschafft und es nicht bereut. Allerdings habe ich auch eine absolut hundenarrische Familie im Rücken, die meine Hunde wirklich immer und gerne (!) nimmt.


    Ansonsten gibt es ja mittlerweile auch genug HuTas und Gassiservices. Meiner Meinung nach steht heutzutage einer vollen Berufstätigkeit mit Hund nichts mehr im Weg, sofern man dazu bereit ist, für die Betreuung zu zahlen bzw auch nach der Arbeit noch dazu in der Lage ist, sich mit dem Hund zu befassen. Das ist halt so eine Sache, die man gerne unterschätzt. Gerade in der dunklen Jahreszeit, wenn es kalt und ungemütlich ist und man nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause will, ist eben erstmal nix mit Füße hochlegen und ausspannen. Da sollte der Hund mMn die Priorität haben.


    Aber mir einem solche Arbeitsplatz bist Du natürlich nicht mehr so flexibel, mal zu wechseln, was Neues, Spannendes, auszuprobieren - ein Job mit vielen Reisen, vielleicht sogar Ausland. Wenn Dir das alles nicht so wichtig ist, dann kannst Du das sicherlich organisieren - auch mit Hilfe von Dogsittern usw.

    Das ist allerdings wirklich ein Punkt, den es zu bedenken gilt.
    Ich war nie darauf aus, im Ausland zu arbeiten oder viel zu reisen. Solltest du jemand sein, der das reizvoll findet, würde ich vom Hundekauf erstmal Abstand nehmen. Die Betreuung ist das eine, die Flexibilität ist das andere. Viele Dinge gehen mit Hund eben nicht mehr spontan oder problemlos.

    Den perfekten Zeitpunkt für einen Welpen gibt es nicht. Irgendwas kann sich im Leben immer ändern nur dann braucht man eine Lösung für den Hund bei der der Hund sich wohlfühlt.

    Das denke ich schlussendlich nämlich auch.
    Das Leben passiert ja eigentlich, wenn man Pläne macht.

  • Gut, dass du dir vorher so viele Gedanken machst! Prinzipiell ist das schon machbar; einige hier arbeiten Vollzeit und deren Hunde sind trotzdem gut versorgt - so ist es auch bei mir :)


    Schau doch mal in diesen Thread rein, da wirst du alle möglichen Modelle lesen, wie man Vollzeit-Job und Hund unter einen Hut bekommen kann:


    Vollzeit Arbeit und Hund - Laber Thread


    Letzten Endes ist es immer eine Einzelfallentscheidung, was die beste Lösung für jeden ist - aber vielleicht findest du da ja schon mal ein wenig Inspiration!

  • Und bei aller Planung: überleg dir gut, was du tust, wenn dein Hund nicht für eine Betreuung geeignet ist.
    Meiner kannte es, fremd betreut zu werden - aber es stresste ihn so sehr, dass er dauerkrank wurde. Also war es irgendwann keine Option mehr. Ich habe mit meinem Mann dann zeitversetzt gearbeitet (ich war schon um 6 Uhr morgens im Büro) und trete nun eine Teilzeitstelle an. Urlaub ohne Hund ist bei uns undenkbar, weil er dann sofort krank wird.
    Das ist natürlich ein Horrorszenario, aber es kann passieren. Könnte ich mich nochmal entscheiden, hätte ich mir nicht so früh einen Hund geholt (in der Zeit zwischen Studium und Ausbildung in meinem Fall) - dabei genieße ich jede Sekunde mit Hund.

  • In kaum einem anderen Berufszweig gibt es statistisch gesehen so viele Möglichkeiten, im Home-Office bzw. flexibel zu arbeiten, wie in der Informatik. Der Arbeitsmarkt ist zudem hervorragend. Selbst, wenn du im Unternehmen arbeitest - als Informatiker verbringst du deine Zeit hauptsächlich im Büro, für die Mitnahme eines Hundes also ideal. Sofern du bereit bist, für den Hund ggf. dann auch den etwas weiter entfernten oder um ein paar Euronen weniger ertragreichen Job anzunehmen, sehe ich da kein großes Problem.

  • Ich studierte BWL, mein Freund ist Informatiker....


    Während dem Studium kamen Hund 1 und 2. Sie waren kaum alleine, hat alles wunderbar funktioniert.
    Danach haben wir einfach einen Job gesucht, der für die Hunde passte.
    Wir haben beide problemlos etwas Passendes gefunden.


    Mein Freund macht viel im Home Office und ist meist an 2 Tagen außer Haus.
    Ich habe einen Arbeitsweg von 300 Meter und flexible Arbeitszeiten. Mittags komme ich immer heim und an den Tagen wo mein Freund außer Haus ist arbeite ich nicht so lange.
    In Summe sind die Hunde wegen der Arbeit ca. an 2 Tagen pro Woche 5h alleine.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!