13-jährige JRT Hündin - Kastration, Gesäugetumor- und Zahnsteinentfernung in einer OP?

  • Hallo,



    ich weiß gar nicht so richtig, wie und womit ich anfangen soll, also entschuldigt schonmal, falls der Text etwas wirr sein sollte. Es geht um unsere kleine, 13-jährige JRT-Hündin. Sie hat zwei Tumore an der Gesäugeleiste, einer ist stecknadelkopfgroß, der andere etwa so wie eine Olive. Die Tierärztin meinte, man könne entweder abwarten und schauen, wie sich die Knubbel entwickeln, oder sie eben entfernen. Da unsere Hündin zudem leider recht viel Zahnstein hat (riecht ziemlich übel aus dem Maul) und für dessen Entfernung ohnehin eine Vollnarkose braucht, entschieden wir uns, die Knubbel dann gleich in einem Rutsch rauszuoperieren zu lassen, um sie nicht 2x der Belastung einer Narkose auszusetzen.


    Habe mich daraufhin natürlich auch nochmal im Internet dazu belesen und so erfahren, dass eine Kastration das Wachstum von weiteren Tumoren verhindern kann. Nach Rücksprache mit der Tierärztin, sollten nun also Zahnstein, Entfernung der Tumore (nicht der gesamten Gesäugeleiste!) sowie Kastration auf einmal erfolgen. Da unsere Hündin aktuell läufig ist (und davon immer ziemlich mitgenommen ist, sie hat dann keinen Appetit, setzt sich in die Mitte eines Raumes und junkt, hat eine geschwollene Vulva - das spielte alles mit in die Überlegung, dass eine Kastration für sie von Vorteil wäre) steht der Op-Termin erst für Anfang Dezember. Zeit genug also, sich noch weiter zu informieren und genau das mache ich seitdem: lese jetzt schon seit Tagen kreuz und quer im Internet und so langsam raucht mir der Kopf.


    Ganz vergessen: beim Abhören stellte sich heraus, dass die Kleine ein leichtes Herzgeräusch hat, laut Tä sei bei älteren Hunden aber nicht so schlimm und sie hätte deswegen auch keinerlei Bedenken, was die Narkose bzw. Op angeht. Sie empfahl herzstärkende Globulis, die unsere Hündin nun 2x täglich bekommt. Da sie wirklich super mäkelig ist, was Futter angeht und sich auch oral nichts verabreichen lässt, soll ich ihr die Globulis in Leberwurst versteckt füttern. Ich dachte bisher immer, die Globuli müssten über die Schleimhaut im Mund aufgenommen werden (ergibt so ja auch mehr Sinn), um ihre Wirkstoffe überhaupt erst abgeben zu können ?! Bringt das jetzt überhaupt was, wenn sie die Leberwurst schluckt und die Globuli daher erst im Magen "freigelegt" werden? Stichwort Magensäure?


    Je mehr ich recherchiere, desto unsicherer werde ich was das alles angeht. Der Zahnstein muss auf jeden Fall entfernt werden, aber nun habe ich z.B auch gelesen, dass man eine Zahnreinigung nicht simultan mit anderen Operationen durchführen sollte, da die Gefahr besteht, dass die Bakterien aus dem Maul auf die Wunde übergehen könnten und der Hund sich so eine bakterielle Infektion zuzieht.


    Ich meine, es klingt alles irgendwie einleuchtend und logisch, sowohl dass man eine Zahnreinigung immer separat durchführen lassen sollte, als auch die Belastung einer so langen Narkose (sollten alle Eingriffe auf einmal erfolgen) auf den Stoffwechsel. Vor allem, da unsere Hündin ja schon 13 Jahre alt ist. Davon abgesehen ist sie zwar noch topfit, aber das mit dem Herzgeräusch (zwar nur leicht, aber trotzdem) und der Dauer der Op, gibt mir dann doch zu denken.



    So viele Gedanken .... würde mich sehr über Erfahrungsberichte und Input freuen!




    Liebe Grüße

  • Soweit ich informiert bin, sollte eine Kastration ca. in der Mitte von 2 Zyklen stattfinden und nicht im Anschluss an eine Läufigkeit.
    Ich weiß nicht, ob ich meinem alten Hund gleich 3 Sachen auf einmal zumuten würde oder das alles lieber auf 2x machen lassen würde und mit dem Dringendsten beginnen würde.
    Die Narkose dauert ja umso länger je mehr gemacht werden muss.
    Ich weiß auch nicht, was da bei einem alten Hund sinnvoller ist.
    Ich glaube, ich würde auf meinen TA vertrauen was der dazu meint.

  • Ohja... ich bin grade tief in mein aktuelles Buch versunken. ich fand ja "Der Verehrer" von Charlotte Link schon klasse, aber "Das andere Kind" haut mich richtig um.

    oh Ja, "Das andere Kind" ist auch mein LieblingsBuch von Charlotte Link. Wirklich ein tolles, aber auch erschreckendes Buch.

  • Bei unserer 11 jährigen Hündin wurde damals auch alles 3 gemacht.
    Allerdings in einer OP die linke in einer anderen die recht Milchleiste + Kastration und Zahnstein.
    Wenn sie einmal in Narkose liegt meinten sie, kann das direkt mit dem Zahnstein erledigt werden. :ka:
    Sie hat es gut überstanden aber war eh noch sehr fit.

  • Meine Meinung: Warum mit 13 Jahren kastrieren (zumal der Zeitpunkt eh ganz unglücklich ist)? Nur, weil man Angst um eventuelle Tumore hat? Das Zellwachstum ist im Alter sehr verlangsamt und ewig leben wird Dein Hund auch nicht mehr.(Entschuldige bitte, wenn ich das so schreibe, das ist nicht böse gemeint).


    Wäre es mein Hund: nur die notwendige Zahnop und den Rest einfach abwarten.


    So ein alter Hund hat mit der Narkose schon genug zu verarbeiten und dann Bauchschnitt (ist ja auch nicht so ohne) und noch zusätzliche Wunden an der Milchleiste. Nein, würde ich nicht machen lassen.


    Kastriert wird in aller Regel in der Mitte zweier Läufigkeitsphasen um eben den Hormonumschwung so gering wie möglich zu lassen. Notop liegen da natürlich anders!

  • Also, wenn Narkosee, dann alles auf einmal - oder willst nen 13jährigen Hund noch mehrfach narkotisieren?


    Meine Frieda-Terrine mußte vor einigen Wochen kastriert werden, weil sie aus der Läufigkeit seit Mai nimmer rausgekommen war. Dabei wurde ein Knubbel aus der Milchleiste mit entfernt. Ein paar Warzen, die sie öfter mal versehentlich aufgekratzt hatte, entfernt. Überschüssige Hornhaut entfernt an dem einen Fuß (hatte deswegen Schmerzen und gehinkt, weil die zu hart war und damit rissig wurde). Geröngt worden an Schulter und Ellenbogen, um festzustellen, ob echt nur die Hornhaut Ursache fürs Hinken war (jupp, war sie!). Ne Hautzyste auf der einen Seite entfernt. Und - ohne Absprache als Zusatzservice (hab den Posten auf der Rechnung nicht gefunden!) netterweise auch die Zähne entzahnsteint, weil ich vor der OP noch gesagt hab "heut duften wir wieder ganz besonders gut ausm Maul..." *gg


    So - und: Frieda ist jetzt 16. Hat ne Weile gebraucht, um wieder aufzuwachen (den ganzen restlichen Tag - sonst war sie immer nach 2-3 Std. wieder fit gewesen nach OPs), und es hat ca. 10 Tage gedauert, bis ich meinen Hund so richtig wieder hatte, die lief ne ganze Zeitlang richtig zusammengebückt, trotz Schmerzmittel, war total "dasig" von dem Zeugs (ich fand heraus, daß sie nach Gabe von Novalgin gem. ärztlicher Anleitung innerhalb von 2 Minuten wie betäubt niedersank und schlief, und hinterher immer kaum wach wurde - nach paar Tagen abgesetzt, und dann war mein Hund wieder da). Heute läuft sie wieder 1,5 bis 2 Stunden mit mir, und ist wieder viel lebhafter.


    Ich hatte mir auch Sorgen gemacht, weil sie ja quasi dauerläufig war, und so alt ist. 2 Zweitmeinungen eingeholt vor der Entscheidung. Und dann meinen ganzen Mut zusammengenommen und mich entschieden. Aus heutiger Sicht war die Entscheidung goldrichtig. Selbst wenn Friedalein keine 15 Jahre mehr leben würde (was sie selbstverständlich tun wird, @Grinsekatze1!!! Wir reden hier von Terriern! :ugly: ), sage ich: die Entscheidung war die richtige. Sie hat keine Schmerzen mehr (die hatte sie mit Sicherheit durch die Zysten an Eierstock und Gebärmutter, ihr geändertes Verhalten läßt darauf schließen), die läuft nimmer aus (war zeitweise inkontinent), die Gebärmutter tropft nimmer, sie kann wieder anständig laufen. Und: sie kann wieder auf den Hinterbeinen stehend rumbetteln *ggg (hey, mit 16 is das ne Leistung!)


    Das Einzige, was ich überlegen würde, wäre die Kastration: eine Kastra in dem Alter verhindert nach dem, was ich gehört habe, gar nix mehr von der Statistik her..... Aber gut, wenn schonmal Tumore da sind, kanns natürlich passieren, daß da neue kommen an der Milchleiste - aber daß die Entfernung der Gebärmutter neue Tumore an der Milchleiste verhindern wird, glaub ich jetzt weniger.... Kann halt keinen Krebs an der Gebärmutter mehr geben, wenn die raus ist. Und besser jetzt, als wenns hinterher nochmal Probleme gäbe, wo der Hund noch älter ist, und man das dann mit 16 machen muß, weil die Alternative beim ansonten altersentsprechend doch recht fitten Hund "abwarten und palliativ tätig werden" hieße....


    Und mit einer sanften Narkose (Stichwort Inhalationsnarkose) macht das auch das Herz noch mit......


    Alles Gute! :bindafür:


    @Dackelbenny: das Ganze war innerhalb von 1,5 Stunden erledigt von der Operationsdauer her.

  • En Westie ist aber mit 13 doch noch kein Tattergreis.
    Ich würde (bzw. habe es bei meiner allerdings wesentlich jüngeren Hündin so gemacht) die beiden Tumore auf jeden Fall entfernen lassen und den Zahnstein auch gleich mit wegmachen lassen.
    Dann die Tumore einschicken und das Ergebnis abwarten.
    Sind sie bösartig, kannst du immer noch kastrieren lassen.
    Sind die Tumore harmlos, würde ich nicht kastrieren lassen.
    Meine TÄ hat gesagt, man versucht (bei "normalen" Zyklen) ca. um den hundertsten Tag nach Beginn der letzten Läufigkeit zu kastrieren.
    Wir haben dann kastrieren lassen, weil neben hormonellen Problem (extremer Milcheinschuss) auch noch eine zweite Gebärmutterentzündung dazu kam.
    Ich würde jederzeit wieder so vorgehen.
    Die zwei Narkosen waren überhaupt kein Problem, zumal sie ja auch nicht direkt aufeinander folgten und ich musste mir keine Sorgen mehr um den Knubbel machen (der tatsächlich bösartig war - ich bin echt froh, dass ich ihn sofort entfernen hab lassen).

  • Meine Hündin hatte letztes Jahr mit 14 eine größere OP, mehrere große Lipome und Gesäugeleiste wurde entfernt, im Jahr davor hatte sie eine Zahnsanierung. Alles hat sie bestens überstanden.


    Für die Kastration ist de Zeitpunkt mehr als ungünstig. Meine frühere Hündin musste kurz nach der Läufigkeit kastriert werden, das war nicht vermeidbar. Allerdings hatte sie danach eben Probleme, Entzündungen, dauerhafte Scheinschwangerschaft und da in dieer Zyklusperiode Eierstockgewebe am wandern ist auch Läufigkeitsanzeichen. Ich würde es nur machen, wenn wirklich nötig ist. Ansonsten anwarten und später kastrieren.

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