Hinten laufen... wie bekommen wir das wieder weg?

  • Hi ihr Lieben,


    in letzter Zeit hat sich bei uns ein Problem eingeschlichen, das gerade immer belastender wird.
    Ich gehe nicht davon aus, dass es ein gesundheitliches Problem ist, weil mein Hund das Verhalten vor allem bei mir alleine zeigt. Wenn wir gemeinsam oder nur Herrchen mit ihm draußen ist, ist es nicht so.


    Er läuft einfach ständig hinter mir. Und es ist nicht das Problem, dass er dann schnüffelt oder so, sondern er läuft einfach schräg hinter meiner Wade. Teils ewig lang, ohne überhaupt zu schnüffeln, als hätte er das Kommando das zu tun. Im Freilauf ist das übrigens noch extremer als an der Leine. Deshalb habe ich jetzt vorübergehend die Schlepp wieder aktiviert, weil es mich echt total stört, wenn mein Hund immer nur hinter mir läuft (warum kann ich gar nicht so erklären, ich möchte ihn einfach gerne im Blick haben). An der Schlepp ist es mal so mal so, allgemein etwas besser. Aber so richtig vor gehen tut er überhaupt nicht mehr, außer mit einem Spielzeug. Im Freilauf habe ich das Gefühl, dass er sich nicht vorbei traut :ka: Er holt auf bis einen Schritt vor mir und stoppt dann wieder. ich weiß langsam nicht mehr, was ich tun soll und bin kurz davor, meine alte Hundetrainerin anzurufen. Ich habe die Vermutung, dass das irgendein von mir falsch gefördertes Hütehund-Verhalten ist, der ja zu einem Viertel in Tommi drinsteckt (BC).
    Er hat irgendwie allgemein meiner Empfindung nach nicht so richtig Bock, spazieren zu gehen, irgendwas muss ich gerade kapital falsch machen, vielleicht bin ich aber auch nur viel zu verkopft, an Tagen, wo ich einfach nur gut drauf bin... Verhält er sich längst nicht so extrem auf diese Art und weise.
    Ich habe halt anfangs versucht, ihn zu bestätigen, wenn er vor geht. Das hatte aber zur Folge, dass er noch aufmerksamer war (obwohl ich wirklich ruhig bestätigt habe, teils nur mit einem leisen prima). Ich habe ihn vorbei geschickt, aber dann bleibt er einen Meter vor mir stehen, guckt bedäppert und lässt mich vorbei gehen. Wenn ich ihn ins Fuß-Kommando nehme, klappt es zwar schon, aber eigentlich will ich einfach, dass er sich frei und happy bewegt (klar, kann ich nicht verzwingen, ich weiß, dass es das schlimmer macht). Ich will es nicht als dauerhaftes Kommando aufbauen, oder ihn gar zwingen, eigentlich möchte ich so wenig Druck wie möglich. Wenn er an der Leine hinten laufen will, erzeugt eine Korrektur (also kurz mit der Leine etwas anziehen) logischerweise noch mehr Gegendruck und ich fürchte, das hat er vielleicht auch mit dem Vorbeigehen verknüpft und meidet es deshalb.
    Ich will gerne wieder mehr - aber eben die richtige - Führung übernehmen, dass es ihm ermöglicht wird, wieder an sich freier zu sein, aber ich weiß gerade einfach nicht wie :verzweifelt: Habt ihr mir Tipps, was ich auch an meinem Verhalten ändern kann (unbekannterweise)? Draußen einfach an der Schlepp lassen und ihn mal eine Zeit komplett ignorieren (falls er wirklich denkt, er dürfe nicht vorbei)? Immer stehen bleiben, bis er wieder vor mir ist (was stunden dauern könnte, weil wenn ich stehen bleibe, bleibt er halt auch stehen)? Es einfach akzeptieren und ihn nur noch dort ohne Leine laufen lassen, wo er auch mal viele Meter zurückfallen kann (er holt dann schon wieder auf und ich habe ihn schon auch im Auge)... Wobei letzteres glaube ich schon ein Problem ist. Ich glaube, er bekommt zu viel Aufmerksamkeit, aber mir fällt es einfach schwer, das richtige Maß zu finden. Drinnen ignorieren bis auf Futter und ein, zwei feste Schmuseeinheiten, die von mir ausgehen? Draußen ignorieren, außer wenn er vor mir läuft (wobei das wieder Druck aufbauen könnte?) Woran macht ihr das Maß der Aufmerksamkeit fest? Ich habe ihn halt den ganzen Tag dabei, wenn ich arbeite beachte ich ihn nicht so viel, aber klar, in den Pausen etc. schon :/


    Grrrr, ich bin so verkopft, ich glaub ich schneid das doofe Ding da oben einfach ab, dann werden mein Hund und ich wahrscheinlich glücklich. Aber ne im Ernst, ich wäre Euch sehr dankbar über ein paar konstruktive Vorschläge.


    Liebe Grüße,


    Lina & Tommi

  • Ja ich kann das sogar verstehen :D Mein Rüde ist auch so ein Knabe der gerne hinter mir läuft, am besten in die Haken treten. Andere finden das toll, mich nervt das ein wenig. Aber ich glaube das ist einfach sein Wesen, er ist ein unsicherer Hund und wenn er hinter mir läuft kann er sich ganz fallen lassen. Ich habe das Gefühl er macht das oft wenn er einen Ruhepool sucht, er entspannt total. Ganz anders ist meine Hündin, für die ist das hinter mir laufen ein schweres Kommando und sie fühlt sich nicht wohl. Sie läuft lieber vor und hat gerne alles im Blick.


    Eine wirkliche Lösung habe ich nicht, nur das sich dein Hund evt einfach so wohler fühlt. So schlimm ist das doch nicht oder ? :) Ich schicke meinen Rüden auch gelegentlich vor, meine Hündin hilft da ungemein. Überhaupt helfen andere Hunde, wenn er sie kennt und mag. Ansonsten haben wir das "hinter mir" auch als Kommando aufgebaut, was mit lauf aufgelöst wird. Das nutze ich wenn es mich zu sehr nervt.

  • Ich wäre froh wenn ich meine Hündin gar nicht mehr daran erinnern müsste, dass sie mich im Freilauf nicht überholen darf, die hat den Drang nach vorne.


    Meine letzte Hündin war irgendwann auch die meiste Zeit von selbst hinter mir und ließ sich nicht mehr dazu animieren vor mir zu laufen.
    Ich persönlich würde ehrlich gesagt mal die Blutwerte kontrollieren lassen. Im Nachhinein wusste ich, warum sie immer langsamer/ruhiger/genügsamer beim Gassi gehen wurde.

  • Oh das gleiche Probleme habe ich auch oft mit meinem Hund. In letzter Zeit aber zum Glück wieder weniger.
    Bei uns hat sich das denke ich eingeschlichen, weil ich ihn mal ermahnt habe in meinem Dunstkreis zu bleiben. Es ist irgendwie ein Meideverhalten.
    Ein bisschen gepaart mir der Bereitschaft zu Arbeiten und auf Ansprache zu warten.
    Das kann bei deinem ähnlich sein, gerade bei der Rasse.
    Bei mir hilft es wenn ich ihn im Freilauf tatsächlich ignoriere und nur das nötigste kommuniziere. Weiterhin schicke ich ihn aktiv vor oder löse Kommandos auf mit "Ok lauf". Und einfach mal weniger "arbeiten" beim Spaziergang, dann klebt er auch nicht mehr so an mir. Training aktiv auflösen mit "vorbei". Dann geht er auch wieder seine eigenen Wege. Wenn ich ihn alle paar Minuten anspreche, weil ich zwischendurch mal was üben will, dann wartet er nur darauf bis die nächste Aktion kommt und schnüffelt auch nicht mehr rum.
    Und nicht ständig loben für das Vorlaufen, weil mit der Ansprache ziehst du ja wieder Aufmerksamkeit auf dich. Du willst ja, dass er sich mal ein bisschen löst.
    Es gibt aber trotzdem Tage da hängt er mir in den Hacken und latscht einfach nur vor sich hin :ka:


    Ich würde nur beim Spazieren gehen etwas ändern und nicht allgemein im Umgang mit dem Hund. Ich denke das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
    Vielleicht mal das Verhalten eine Zeit lang aufbrechen und mit Hundefreunden Gassi gehen, mit deinem Partner (oder Leuten wo er das nicht macht) oder mal Rad fahren.

  • Ich habe die Vermutung, dass das irgendein von mir falsch gefördertes Hütehund-Verhalten ist, der ja zu einem Viertel in Tommi drinsteckt (BC).
    Er hat irgendwie allgemein meiner Empfindung nach nicht so richtig Bock, spazieren zu gehen, irgendwas muss ich gerade kapital falsch machen, vielleicht bin ich aber auch nur viel zu verkopft, an Tagen, wo ich einfach nur gut drauf bin... Verhält er sich längst nicht so extrem auf diese Art und weise.

    Das klingt wirklich so, als wärst du auch unbewusst zu sehr BEI ihm. Vielleicht muss da "nur" ein Knoten platzen. Kann er denn Tricks? Also Sachen wo er einen klaren Bewegungsablauf hat, ich würd ein paar aneinenanderrreihen und ein paar Übungen zu Beginn, in der Mitte und am ende des Spaziergangs machen - nicht erst wenn er sowieso schon hinten rumdümpelt, sondern losgelöst vom aktuellen Verhalten.


    Ich hab auch so einen Hund, der hinter mir laufen einfach angenehmer findet. Vorne laufen ist die totale Strafe :roll:

  • Ich würde Schilddrüse testen lassen (als die Blutabnahme). Das liest sich nach Angstverhalten.

  • Kito kann das auch. Er schleicht manchmal den halben Spaziergang kurz hinter meinem linken Bein, so dicht, dass ich ihn manchmal versehentlich trete.


    Eingefordert habe ich das nie! Eine Weile habe ich versucht es ihm dort unbequem zu machen. Ich bin kleine Bögen gelaufen, so dass ich plötzlich hinter ihm war, habe mich abrupt umgedreht oder ihn immer und immer wieder vorgeschickt.
    Nichts hat gefruchtet...


    Inzwischen lasse ich ihm diese Position, wenn er sich da so wohl fühlt. Manchmal strecke ich die linke Hand aus, dann holt er sich fröhlich einen dicken Knuddler und wenn ich ihn dann mit einem gut gelaunten OK nach vorne schicke, kann ich ihn mit etwas Glück da wegbringen. Manchmal zeigtver das Verhalten auch auf dem ganzen Spaziergang nicht, dann wieder recht viel.


    Ich sehe es einfach lockerer und mche kein großes Ding mehr draus. Das hat mir geholfen.

  • Frodo macht das auch gerne mal, besonders wenn wir schon länger unterwegs sind oder wenn ich Finya trage. Auf engen Wegen läuft er sowieso so dicht hinter mir, dass ich ihm regelmäßig unabsichtlich meine Füße ans Kinn schlage, aber er lernt nicht daraus.


    Manchmal schicke ich ihn vehement nach vorne, wenn er mich zu sehr nervt, aber normal lasse ich ihn einfach. Das ist mir zumindest lieber, als wenn er direkt vor mir läuft und ich alle paar Meter fast über ihn falle^^


    Ich sehe das einfach als eine Art Charakterzug von ihm, genauso wie Finya gerne allein spazieren gehen würde.

  • Pixel hängt mir auch an den Hacken. Aber ich denke auch, dass ist einfach ihr Wesen. Sie ist grundsätzlich eher unsicher und draussen kann ja immer 'etwas passiere'. Fremder Hund tauch auf, ne plastik Tüte.


    Mit selbstbewussten Hunden läuft sie mal nen Stück mit, aber eigentlich ist sie lieber in meiner Nähe. Ich kümmere mich ja um alle gruseligen Sachen. Und warum sollte ich sie da aus ihrer Komfortzone raus schmeißen.


    Ich probiere ihr Selbstbewusstsein etwas zu stärken. Shapen und sie entscheiden lassen, wo wir abbiegen. Aber das fällt ihr ziemlich schwer.

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