Hinten laufen... wie bekommen wir das wieder weg?

  • Wow, vielen lieben Dank für Eure tollen Antworten!

    So schlimm ist das doch nicht oder ? :) Ich schicke meinen Rüden auch gelegentlich vor, meine Hündin hilft da ungemein. Überhaupt helfen andere Hunde, wenn er sie kennt und mag. Ansonsten haben wir das "hinter mir" auch als Kommando aufgebaut, was mit lauf aufgelöst wird. Das nutze ich wenn es mich zu sehr nervt.

    Naja, schlimm ist relativ. Du hast recht, eigentlich ist es nicht schlimm. Und das muss ich mir wieder etwas besser verinnerlichen. Irgendwie nervt es mich manchmal und dann habe ich so ein Talent mich reinzusteigern :motzen: Aber das ist echt mist, da muss ich definitiv lockerer werden und da arbeite ich schon dran. Nur nicht, dass jetzt ein falscher Verdacht aufkommt, ich meckere ihn dann nicht an oder schlimmeres, aber er spürt ganz einfach meine Anspannung und mein inneres Genörgel. Das muss weg :rotekarte: (für mich).
    Andere Hunde... naja, also eigentlich interessieren die ihn so gut wie gar nicht. Eher findet er sie gruselig. Wir treffen uns recht regelmäßig mit @Linali92 und Karl( :herzen1: ) und die verstehen sich schon, aber so wirklich Interaktion sucht mein Hund nicht.


    Das hinter mir als Kommando aufbauen könnte ich tatsächlich mal versuchen, wenn ich das Gefühl habe, dass die Stimmung gerade sehr entspannt ist. Danke für den Tipp!


    Ich wäre froh wenn ich meine Hündin gar nicht mehr daran erinnern müsste, dass sie mich im Freilauf nicht überholen darf, die hat den Drang nach vorne.


    Meine letzte Hündin war irgendwann auch die meiste Zeit von selbst hinter mir und ließ sich nicht mehr dazu animieren vor mir zu laufen.
    Ich persönlich würde ehrlich gesagt mal die Blutwerte kontrollieren lassen. Im Nachhinein wusste ich, warum sie immer langsamer/ruhiger/genügsamer beim Gassi gehen wurde.

    Ich würde Schilddrüse testen lassen (als die Blutabnahme). Das liest sich nach Angstverhalten.

    Ich lese da Unsicherheit.
    Vielleicht nachlassende Sehkraft oder Gehör. :ka:


    Danke Dackelbenny, 2017 und frolleinvomamt. Ein Gesundheits-Checkup ist für Dezember fest eingeplant. Wir lassen halbjährlich ein Blutbild machen, weil er ja seine Dauermedikation bekommt, das letzte Blutbild war unauffällig. Die Schilddrüse haben wir letztes Jahr prüfen lassen, die Werte waren da unauffällig. Ich werde es aber ansprechen. Wenn man so eine geriatrische Komplettuntersuchung macht (er ist jetzt 8 und ich wollte das jetzt mal machen), was wird denn da alles untersucht? Auch Sehleistung? Welche Blutwerte speziell? Das Gehör kann ich ausschließen, außer er kann zwischen Geräuschen unterscheiden. Wenn ich seine Aufmerksamkeit will (z.B. beim Richtungswechsel wenn er denn mal vorne läuft :rollsmile: ) schnalze ich ganz leise, das hört er sofort und reagiert gut darauf.


    Danke für Deinen Beitrag, genau den Eindruck habe ich manchmal. Genau dieser Moment, wenn er gerne an mir vorbei möchte (meine Interpretation), zu mir schaut und dann wieder bremst und sich zurückfallen lässt. Auch wenn ich ihn dabei nichtmal anschaue. Aber da ist mir klar, das habe ich schon anders gemacht (eben weil ich dachte, ich bestärke es... was ihm wohl etwas anderes vermittelt hat). Insofern wird das Ignorieren jetzt tatsächlich mehr meine Strategie sein, mit, so wie es @Estandia kleinen Spiel- oder Übungseinheiten, die unabhängig von seinem Verhalten eingebaut werden. Heute morgen hatten wir sein Spielzeug dabei, das ich ihm erst gezeigt und gegeben habe, als er mal von sich aus vorne war. Dann haben wir mal gespielt und dann habe ich ihn wieder einfach laufen lassen. Hat sehr gut funktioniert, er ist dann auch mal vorgegangen. Ich muss mich jetzt glaube ich erziehen, dass ich a) die tollen Dinge wie Spieli werfen, Zergeln, Streicheln... nur vor mir stattfinden lasse und ihn b) einfach sein Ding machen lasse und c) so wie hier vorgeschlagen zwei, drei feste Übungssequenzen einbaue, die ich mit einem Signal beginne und auch wieder beende (diese Signale kennt er. Wenn ich sie ihm nach dem Spielen gebe, funktioniert es, ohne spielen juckt ihn das "Kannst schnüffeln gehen" auch nicht :ka: )



    Das klingt wirklich so, als wärst du auch unbewusst zu sehr BEI ihm. Vielleicht muss da "nur" ein Knoten platzen. Kann er denn Tricks? Also Sachen wo er einen klaren Bewegungsablauf hat, ich würd ein paar aneinenanderrreihen und ein paar Übungen zu Beginn, in der Mitte und am ende des Spaziergangs machen - nicht erst wenn er sowieso schon hinten rumdümpelt, sondern losgelöst vom aktuellen Verhalten.
    Ich hab auch so einen Hund, der hinter mir laufen einfach angenehmer findet. Vorne laufen ist die totale Strafe :roll:

    Das stimmt hundert Prozent! Hast Du vielleicht einen Tipp oder eine Strategie, wie ich innerlich von ihm weg kommen kann?


    Selbstbewusstsein stärken ist auch sehr gut, ich werde wieder vermehrt darauf achten, dass er mit mir gemeinsam Erfolgserlebnisse hat. Beschützen etc. sowieso, da merke ich auch, dass er sich blind auf mich verlässt.
    @Cherubina, das habe ich auch versucht, aber das hat ihn noch mehr verunsichert und hat ihn in die Position gebracht, wo er "unsichtbar" ist, also mein toter Winkel und das Meideverhalten hat es auch gestärkt, daher habe ich das schnell sein lassen. Ich will ja, dass er frei und happy ist, das erreiche ich niemals mit Druck, schon gar nicht bei einem so sensiblen Hund wie Tommi.

  • Eben! Darum habe ich bei Kito auch jeden Druck rausgenommen!
    Er bekommt nur noch freundliche Ansprache, darf sich einmal zum Kuscheln ranschmeißen und läuft dann gelöst und oft mit nem Spielhopser wieder vor.


    Die Methoden mit Druck haben es alle nur schlimmer gemacht.


    Kito ist ja auch ein völliges Sensibelchen.

  • er ist jetzt 8

    Vllt. ist er jetzt aufgrund seines Alters ein bisschen "gemütlicher" geworden. Ich würde mir da ehrlich gesagt keinen Kopf machen solange die Blutwerte alle passen. Sei doch froh, dass der Hund bei dir bleibt und du nicht ständig schauen musst, dass sich dein Hund nicht zu weit von dir entfernt - gemütlicher kann man doch gar nicht Gassi gehen als wenn sich der Hund an einem orientiert. ;)

  • Ich habe eine BC-Hündin, die ich beim Gassi auch selten zu Gesicht bekomme. Mit zunehmendem Alter wurde das immer mehr. (Sie ist jetzt 14 Jahre, ich habe sie seit Welpe.) Weil mich das auch nervt, habe ich eine Zeit lang mal versucht es zu "beeinflussen". Das hat es im Grunde noch schlimmer gemacht. Sie latscht jetzt halt hinter mir rum, geht da auch schnuppern, wenn sie Lust hat, läuft ab und an auch mal vor mir, ist aber insgesamt entspannt.


    Es wurde besser als ich es akzeptiert habe. Allerdings muss ich zugeben, bin ich ganz froh, dass ich noch Hunde habe, die vor mir laufen. |) Ich kann gut verstehen, dass es einen kirre macht.

  • Das macht Lotte auch, besonders im Freilauf. Sie macht das seit Jahren und immer im letzten Zeitraum des Spaziergangs.


    Anfangs (Da war sie noch nicht mal 1 Jahr alt) dachte ich, sie habe keine Kraft mehr. Gesundheitlich ist aber alles in Ordnung.


    Der Gänsemarsch macht einfach auch ein besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl.
    Und wenn man sich einfach einklinkt und es so laufen läßt im Team, dann kann man sich wohlig fallen lassen.
    Ich denke, das ist der Grund, weshalb sie es macht.
    Sie ist übrigens sehr selbstsicher und kann auch gut nach vorne gehen.

  • Pino macht das auch hin und wieder. Eigentlich immer dann, wenn wir sehr entspannt unterwegs sind. Ich glaube er lässt sich dann immer “fallen“ und vertraut einfach auf meine Führung. Zumindest macht er dann einen extrem tiefenentspannten Eindruck. Wirklich nerven tut es mich eigentlich nicht, da ich auch nicht auf ihn achten muss. Wir sind in solchen Phasen einfach beide entspannt und irgendwie “ gegenseitig bei uns“.
    Ist schwer zu erklären, ich hoffe du verstehst was ich meine.
    Druck machen würde ich da eher nicht, vielleicht solltest du deinen Kopf dann auch frei machen und einfach “Zweisamkeit“ geniessen. Eventuell legt sich das dann auch wieder.

  • ...........Selbstbewusstsein stärken ist auch sehr gut, ich werde wieder vermehrt darauf achten, dass er mit mir gemeinsam Erfolgserlebnisse hat. Beschützen etc. sowieso, da merke ich auch, dass er sich blind auf mich verlässt.
    ......

    Seeehr sinnvoll, wenn ich nen Hund von mir "wegbringen" möchte, also möcte, daß er sich etwas von mir löst und endlich entspannt laufen kann, daß ich dann wieder diejenige bin, mit der er Erfolg hat.... *hust..... Tip: wenn ich ALLES für den Hund übernehme, und der so gar nichts mehr selbst lösen darf, kann ich ihn auch in die Unselbständigkeit treiben, und brauche mich nicht zu wundern, wenn er nur noch hinterherschlappt weil Fraule macht ja schon. Sowas mach ich vlt. bei einem extrem ängstlichen Hund, um ihm den Streß unterwegs zu nehmen - aber nicht, wenns mich grad nervt, daß das Hundegetier dauernd ungewollt an mir klebt.


    ER muß den Erfolg haben, wenn er Selbstbewußtsein aufbauen soll - nicht DU! Selbstbewußtsein bekommt der Hund, wenn er alleine bestimmte Situationen zu lösen imstande ist!


    Gemeinsame Erfolge nutze ich dann, wenn ein Hund mir zu selbständig ist, zu weit weggeht, damit er lernt, mit mir zusammen hat er Erfolg und Spaß, daß es sisch lohnt, sich in meinem Dunstkreis aufzuhalten.Das hab ich ne ganze Zeitlang mit meinem Terriergetier gemacht, weil der ohne Leine nen Radius von 500 Metern hatte, wenn ich ihn ließ.


    Abgesehen davon ist hier noch niemand darauf eingegangen, daß die TS lt. Eingangsbeitrag die Einzige zu sein scheint, bei der der Hund so läuft. Damit fällt ja ne Krankheit schonmal eindeutig raus als Ursache für dieses Verhalten.


    @Liebe TS: wie sieht das aus, wenn andre mit dem Hund spazierengehen? Läuft er da dann ganz vorne, oder ist das Hinterherlaufen nur nicht ganz so extrem wie bei Dir? Wie muß man sich das vorstellen? Wie ist der Hund sonst gelaufen, gab es Zeiten, in denen er fröhlich vor Dir hergelaufen ist, oder fällt Dir das "Kleben" nur derzeit so auf, weils Dich nervt? Seit wann klebt er so? Wie sieht es aus, wenn Du mit anderen zusammen mit dem Hund unterwegs bist, klebt er dann auch so an Dir? und: schau Dir doch mal genau an, was die andren Gassigehenden anders machen mit dem Hund - vielleicht fällt Dir da dann schon selbst ein Unterschied auf?


    PS: 8 Jahre sind nichtmal für nen großen Hund ein Grund, langsamer zu werden.....


    PPS: es gibt schon Hunde, die sich hinterm Halter einfach wohler fühlen, die kriegt man um nix in der Welt nach vorne, das ist einfach net ihres (würde mich zwar auch wahnsinnig machen, aber dann wärs halt net der Hund für mich *gg). Aber so hört sich das Geschriebene nicht an, der Hund scheint ja bei andren Leuten durchaus entpannt vorauslaufen zu können. Da muß also irgendwas net passen.

  • Aber so hört sich das Geschriebene nicht an, der Hund scheint ja bei andren Leuten durchaus entpannt vorauslaufen zu können. Da muß also irgendwas net passen.

    Obwohl es auch sein kann, das er sich einfach am sichersten bei Frauchen fühlt und bei anderen mehr auf sich gestellt ist und da auch nicht erwartet, dass "nach vorne abgesichert" wird.


    Aber ich denke auch nicht, dass es etwas gesundheitliches ist.

  • @BieBoss danke für deine ausführliche Antwort.
    Naja, ich muss ja dafür sorgen, dass er die Erfolgserlebnisse hat, insofern... Aber tatsächlich übernehme ich viel zu viel für ihn, da hast du sicherlich Recht. Hast du mir einen Tipp, wie ich ihm alleine Erfolgserlebnisse ermöglichen kann? Ihn in Kontakt mit Fremdhunden schicken tu ich nicht mehr. Ich könnte versuchen, vielleicht noch ein oder zwei regelmäßige gassibekanntschaften zu finden, vielleicht gerade hier am Arbeitsort.


    Also wenn mein Mann mit ihm geht, trabt er auch nicht ewig weit voraus. Sein Radius ist selten größer als drei Meter. Nur klebt er bei ihm nicht so. Wenn wir zusammen laufen ist er deutlich gelöster, ich glaube einfach, dass ich mich dann nicht auf ihn konzentriere (und in der Situation weiß er das) und da läuft er wunderbar. Ab der locken keine vor uns, ohne Leine meistens vor uns, mal zum schnüffeln hinten, kommt dann aber wieder vor.

    Ja, s gab schon Zeiten, wo er anders gelaufen ist. Seit er vor zwei Jahren SLO bekommen hat, ist er natürlich vorsichtiger und langsamer geworden. Das war und ist für mich selbstverständlich kein Problem! Es war aber, vor allem seit es dann Mitte letzten Jahres medikamentös gut eingestellt war (erstes medi war Mist), lange Zeit wieder sehr viel besser. Und auch das damals war einfach der Krankheit geschuldet, jetzt ist es definitiv ein Kommunikationsproblem (das Wort passt auch nicht, Mist, mir fällt kein passenderes ein), dass sich erst so in den letzten Monaten entwickelt hat. Ich weiß, dass mein Mann einfach sehr viel entspannter unterwegs ist, es ist aber schon auch so, dass ich die meiste Zeit mit ihm verbringe, dass betrifft auch spielen und Erziehung.
    Ich weiß ja, dass ich ihn innerlich auch irgendwie frei geben muss, über Tipps hierfür wäre ich, wir bereits geschrieben, dankbar.


    Den Tipp, öfters mit anderen zu laufen werde ich beherzigen!

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