Mein Hund pieselt um zu Beschwichtigen

  • hat dann gestern Abend gar nichts mehr funktioniert. Als ich sie auf ihren Platz geschickt habe hat sie alles voll gemacht und da sie nicht direkt auf ihren Platz konnte, sondern noch drei Mal um den Esszimmertisch und sechs Mal um den Salontisch schleichen musste, war letztlich der ganze Wohnraum garniert.

    Ich kann mir vorstellen, dass ihr vllt. von Anfang an eine für den Hund bedrohliche Körperhaltung einnehmt, wenn ihr mit ihm kommuniziert. So würde sich das im Zitat beschriebene Verhalten erklären.
    Sieht für mich aus als wenn der Hund kein Vertrauen zu euch hat und lieber schon mal vorher beschwichtigt, bevor er wieder "bedroht" wird. Mit "bedroht" meine ich, dass ihr den Hund ins Körbchen schickt und dabei für den Hund bedrohlich wirkt, auch, wenn ihr das gar nicht wollt.
    Ich würde da auch mal einen Trainer draufschauen lassen der sich mit unsicheren Hunden auskennt, denn irgendwas scheint bei euch aus Versehen falsch zu laufen im Umgang mit dem Hund.

  • Du musst nichtmal schimpfen. Wenn du nach Hause kommst und du hörst sie vom Sofa springen, reichts wenn du denkst: "Mist, wieder aufm Sofa!"
    Sensible Hunde spüren das auch ohne Worte, dass Mensch säuerlich ist.


    Und dass sie wedelt, ist auch nicht unbedingt ein Zeichen von Freude und guter Laune: Wedeln kann auch ein Beschwichtigungssignal sein. (Häufig: tief gehaltener Schwanz, kurze kleine Wedler)

  • Du musst nichtmal schimpfen. Wenn du nach Hause kommst und du hörst sie vom Sofa springen, reichts wenn du denkst: "Mist, wieder aufm Sofa!"
    Sensible Hunde spüren das auch ohne Worte, dass Mensch säuerlich ist.


    Und dass sie wedelt, ist auch nicht unbedingt ein Zeichen von Freude und guter Laune: Wedeln kann auch ein Beschwichtigungssignal sein. (Häufig: tief gehaltener Schwanz, kurze kleine Wedler)


    Ich merke es gar nicht wenn sie vom Sofa runterspringt. Die ist leise wie eine Katze. Ich bin daher noch nicht einmal sauer wenn ich rein komme und wenn sie nicht pinkeln würde, würde ich es noch nicht einmal bemerken.


    Schwanz ist idR hoch und richtige Wedler - wie wenn wir Gassi sind und sie einen anderen Hund trifft um mit ihm zu spielen. Ich bin wirklich keine Expertin aber ich habe wirklich nicht das Gefühl, dass sie sich nicht freut wenn wir nach Hause kommen. Sie duckt sich nicht weg, sie klemmt den Schwanz nicht ein etc.


    Und wenn das doch ein, wie soll man sagen, ein nicht normales Verhalten ist, wenn jemand nach Hause kommt, was ist dann richtig? Denn ich kenne sie nicht anders. Es ist egal ob ich nach Hause komme, ob meine Oma zu Besuch ist, ob jemand wildfremdes kommt etc. sie verhält sich immer gleich. Egal ob bei uns zu Hause oder wenn sie bei meiner Oma in den Ferien ist. Und so hat sie sich auch immer verhalten, als meine Mama noch gelebt hat. Daher empfand ich ihr Verhalten beim nach Hause kommen bislang auch als "normal"...

  • Mal ein Beispiel, wie es bei uns abläuft:


    Wenn ich nach Hause komme, schließe ich die Türe auf und gehe rein. Meine Kleine kommt oder ist eben schon an der Türe und schnüffelt mich ab. Sie wedelt nicht mal richtig. Anfangs dachte ich "die freut sich gar nicht, wenn ich heim komme... :( ". Heute empfinde ich es als angenehm, dass das alles so entspannt abläuft. Ich komme heim und in dem Moment ist der Hund nicht der Mittelpunkt.


    Wenn ich dann die Jacke aufgehängt habe, meine Schuhe ausgezogen habe, die Tasche versorgt ist und ich dann "angekommen" bin, ist eh schon das meiste rum und danach wird sie gekrault.

  • Genau das meinte ich. Einfach Ruhe und Routine reinbringen. Wenn dein Hund schon immer so war, ist er halt schon immer unsicher gewesen. Die ganzen Veränderungen haben das nicht positiv beeinflusst...
    Sie hat ja zu Anfang bei dir nicht gepieselt, wenn Sie aufgeregt war, oder? Irgendetwas ist passiert oder ihr habt ihr vielleicht auch nur unbewusst ein negatives Signal gegeben. Du scheinst ja selber im letzten Jahr viel Stress gehabt zu haben. Vielleicht hat sie eurer (gestresstes) Verhalten auf etwas bezogen, das sie getan hat. Damit begann dann ein Kreislauf, den es zu unterbrechen gilt.
    Ein unsicherer Hund braucht viel Souveränität. Das kannst du ihr geben.... :smile:

  • Verliert sie nur Urin wenn sie gestresst ist oder geht auch z.B. nachts schonmal was daneben?

    Sie verliert ein ungrades Mal vielleicht ein paar Tropfen jedoch nie nennenswert.

    Ist sie kastriert? Wenn ja, würde ich noch in Betracht ziehen, daß sie evtl. inkontinent ist und in Stressmomenten die Blase überhaupt nicht mehr unter Kontrolle hat.

  • Ich habe einfach mal die Suche bei YouTube angeworfen. Vielleicht ist hier was dabei, das dem nah kommt.


    Hier ein Hund, der richtig übel in Stress ausbricht, weil die Besitzer ihn so massiv behelligen und wollen, dass er sich "freut":


    [Externes Medium: https://youtu.be/DTjLiSJpEQ4]


    Hier die selbe Schiene:


    [Externes Medium: https://youtu.be/1sC_oYKyryw]


    Ebenfalls hochgradiger Stress. Der Hund versucht "Lefzen lecken". Von einem souveränen, älteren Hund würde er eine gedachtelt bekommen und es wäre gut. Hier verhält sich der Mensch allerdings wie ein "unsicherer Hund" und der Stress beim Hund ist enorm:


    [Externes Medium: https://youtu.be/miRx8jz4uHY]


    Hier das selbe Spiel. Der Hund schreit! Aus der Not! Nicht, weil er es geil findet.


    [Externes Medium: https://youtu.be/DfQm9EW9KlQ]
  • Das sind diese furchtbaren Videos, über die ich immer den Kopf schüttel. Wenn ich wollte, könnte ich bei meinen Hunden das selbe Verhalten auslösen, ohne das ich vorher aus dem Haus gewesen bin. Das wird dann leider immer mit Freude verwechselt, weil der Mensch natürlich möchte, dass er so furchtbar vermisst wurde.

  • Wenn ich wollte, könnte ich bei meinen Hunden das selbe Verhalten auslösen,

    Dieses Verhalten kann ich bei meiner Hündin auslösen wenn ich sie körperlich lobe, mich zu ihr runterbeuge oder runterknie, sie verbal lobe und dabei streichle. Das stresst sie so sehr, dass sie hochzuspringen, an meinem Shirt zu zupfen und zu winseln beginnt.
    Daher ist solches Loben bei ihr nicht möglich, ich muss sie ruhig und mit Leckerlies loben und ich darf sie dabei nicht anfassen.


    Ich denke man kann fast jeden Hund so gestresst machen, nur leider "sehen" die meisten Hundebesitzer nicht, was diese "Freude" für den Hund eigentlich bedeutet.
    Mein Mann und mein Sohn sind dafür das beste Beispiel. Die hatten es bei meiner letzten Dackelhündin geschafft, dass sie jedesmal ein paar Tröpfchen auf den Boden gepinkelt hat wenn einer der beiden nach Hause kam. Bei mir blieb sie auf der Couch liegen und hat nur geschaut, bei den beiden ist sie aufgesprungen und hat sich aufgeführt wie eine Irre.
    Es war sehr schwer den beiden klarzumachen, ihr Verhalten zu ändern. Erst als die beiden selbst dauernd den Urin aufwischen mussten, haben sie ihr Verhalten geändert.

  • Video 2 ist in etwa wie meine Knallschote anfangs war wenn ich mal länger als 10 Minuten ohne sie außer Haus war. Das war nach nem Monat vorbei. Inzwischen komme ich heim, sie kommt zur Tür und wird ignoriert. Bis ich Jacke, Schuhe und Tasche/Einkäufe verstaut habe sitzt/liegt sie entspannt im Flur und wird dann begrüßt.
    Die andere Geschichte mit dem Stofftier rumtragen haben wir jeden Morgen. Ich steh auf und gehe ins Bad. Hund liegt idR noch auf seinem Platz oder zieht schon in den Flur um. Wenn ich dann aus der Dusche komme kommt der Hund ins Bad und hat nen Stofftier im Maul. Wird dann kurz gekrault und haut dann wieder ab auf die Decke.
    Das ich das Stofftierbringen belohne durch Aufmerksamkeit ist mir klar, aber geschenkt. Sehe da in diesem Fall kein Stressverhalten.
    Wenn sie unruhig wird bevor es rausgeht setz ich mich halt wieder hin. Das kommt evtl. 1x im Monat vor. Anfangs war es fast täglich so das sie sobald ich Schuhe angezogen habe angefangen hat Dinge durch die Gegend zu tragen oder hektisch rumzulaufen.

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