Spondylose und Cauda Equina Syndrom Austauschthread

  • Moin allerseits,


    hab hier einiges gelesen zu cauda equina. Ich möchte die Betroffenen an meinen Erfahrungen und Empfindungen teilhaben lassen. Mein DSH-Rüde hatte die ersten Anzeichen dafür mit ca. 8 1/2 Jahren ( Anfang 2017). Nach Röntgen hatten wir erst mal eine Therapie mit Schmerztabletten durchgeführt. Es ist trotzdem immer schlechter geworden.


    Im Mai diesen Jahres riet man mir in der Tiermedizinischen Hochschule in Hannover zu einer OP. Kosten ca. 4500 EUR. Ich habe mich dann nochmal mit meinem Haustierarzt besprochen, da dieser keinerlei wirtschaftliches Interesse an einer solchen OP hat (er führt diese nicht durch). Nach intensivem Studium der Röntgenbilder standen folgende Diagnosen: CE mit stärker werdenden Lähmungserscheinungen, leichte HD rechts, Le. Arthrose im li.Knie, Spondylose an der gesamten Wirbelsäule und eine erheblich abgenutzte Bandscheibe im Bereich der BWS (der Abstand zwischen den Wirbeln war sehr gering, ich weiß nicht mehr wie eng, aber seeehr eng). Mein Tierarzt meinte, dass ihm dieser Befund auf jenen Fall Schmerzen bereiten würde, über die anderen Feststellungen hinaus. Zu diesem Zeitpunkt war der Hund 9 1/2 Jahre alt. Ich merke an, dass mein Haustierarzt sehr tierzentriert denkt und in keinster Weise abgestumpft oder sonst wie oberflächlich wäre.


    Ich wollte seine Meinung zu einer OP hören, im Sinne von " Wenn es der Hund des Tierarztes wäre". Er sagte, dass er den Hund nicht mehr operieren lassen würde, wenn es sein Hund wäre. Ich habe mich daran auch orientiert.


    Wir haben die Schmerztherapie intensiviert, er bekam Phen Pred und Spritzen. Es ist trotzdem immer schlechter mit dem Laufen geworden, ansonsten war er fit. Ich habe ihn dann zu meinen Eltern gebracht, da er dort keine Treppen steigen müsste, das war bei uns unumgänglich, wenn er nicht im Keller bleiben sollte. Tragen war keine Option auf Dauer, da er für einen DSH ein sehr großes Tier war (ca. 45 kg-ohne Fett). Dort lebte er in den letzten 3 Monaten. In der letzten Woche wollte er gar nicht mehr gehen. Er brach schon in den letzten Wochen immer zusammen, wenn er stehen blieb und man musste ihm wieder aufhelfen und die Hinterläufe sortieren. In der letzten Woche habe ich ihn einschläfern lassen. Er ist 10 1/4 geworden.


    Ich würde mich nicht mehr so entscheiden, die Prognose für ihn, zumindest was die CE angeht, war gut. Wobei ich tatsächlich nicht beurteilen kann, wie groß die Schmerzen aufgrund der anderen Diagnosen waren. Ich vertraue nach wie vor meinem Haustierarzt, mache mir persönlich dennoch massive Vorwürfe und werde damit irgendwie leben müssen ihn einschläfern lassen zu haben.


    Vielleicht helfen meine Erfahrungen bei der einen oder anderen Entscheidung.


    Es ist ein Selbstgänger, dass man mit den Konsequenzen seiner Entscheidung leben muss. Wenn man denn eine solche unumkehrbar getroffen hat, helfen alle Binsenweisheiten nicht mehr weiter.

  • @Hinnerk ich hätte mich auch gegen eine OP entschieden an Deiner Stelle!! :streichel:

    Bibo bekam morgens und abends 1 Novalgin und Gabapentin, dazu noch Zeel und Traumeel. Sie war schmerzfrei.
    Zusätze bekam sie gar keine, weil sie dann ihr Futter verweigert hat. :muede:
    Ansonsten gab es noch Vitamin B-Komplex, Mariendistel und Weißdorn.

    Bringt denn eine Goldakupunktur bei CE und Spondylose etwas, hast du Erfahrungswerte?Ich habe nur von guten Erfolgen bei HD gehört. :ka:
    Probiers mal mit den CBD Tropfen, meistens gibt es schon sichtbare Besserungen nach 1/2 Tagen.

    Bei Bibo wurde mit 3,5 Jahren schwere HD auf beiden Seiten festgestellt. Eine OP hat der Arzt ausgeschlossen, weil eigentlich alles kaputt war. Er gab ihr keine 2 Jahre mehr. Bis dahin hatte ich mit ihr SD gemacht und hatte sie nur röntgen lassen, weil sie nicht mehr am Fahrrad laufen wollte. Und dann die krasse Diagnose :( :
    Mit 7 Jahren kam Spondylose dazu. Es fing harmlos an, aber wie schnell das schlimmer werden kann, hatte ich nicht geglaubt. Sie hatte viele schwere Schübe, hat kein Schmerzmittel vertragen, jeder Versuch endete mit blutigem Durchfall :verzweifelt:
    Ich war kurz davor, sie einzuschläfern mit knapp 9 Jahren. Dann hörte ich von der GA. Ich hätte nie geglaubt, dass sich sowas wirklich positiv auswirken kann, aber bevor sie eingeschläfert wird, war es einen Versuch wert. Sie bekam die GA in Berlin bei Dr. Rosin. Ich war extrem zufrieden, mit der Behandlung, ich durfte auch mal fühlen, wie es sich auswirkte, wenn ein Punkt gesetzt wurde. War mega interessant.
    Vor der GA konnte Bibo sich kaum noch bewegen, mit Dusty gespielt hatte sie schon monatelang nicht mehr. Einen Tag nach der GA wieder zu Hause, spielte sie mit Dusty im Körbchen, ich dachte, ich traue meinen Augen nicht.
    Draußen musste ich sie stoppen, zwei Wochen strenge Leinenpflicht im Schritt. :ugly:
    Danach war sie wie ausgewechselt. Sie lief viel lockerer, strahlte und konnte wieder flitzen. Wir haben bei jedem Spaziergang eine Schritt-Einheit gemacht, damit sich die Muskeln weiter schön lockern.
    Tja, so schön wie es war, kam dann ein Kreuzband- und Meniskusriss dazwischen. Im CT macht der TA dann die Entdeckung, dass sie auch CES hat :shocked: Die Wirbelsäule war komplett mit riesen Eisbergen verwachsen :omg:
    Er sagte, eigentlich dürfte sie mit den ganzen Baustellen gar nicht mehr laufen, aber sie war ins Behandlungszimmer reingetrabt :pfeif:
    Damals war sie 10,5 Jahre. Der Riss wurde operiert, sie hat sich davon nicht mehr richtig erholt.
    Treppen ist sie mit Tragegeschirr gegangen, 30kg in den 2Stock hätte ich nicht geschafft :fear:
    Sie wurde Harninkontinent, hat aber noch mit Appetit gefuttert und wir haben unsere kleinen Seniorenrunden gedreht und sind mit dem Doggy-Car durch die Gegend gedüst. :D
    Mit 14,5 Jahren war sie dann hinten gelähmt und meine TA hat sie dann bei mir zu Hause eingeschläfert.

  • Mein verstorbener Labrador wurde wegen CES operiert, er hatte Schmerzphasen, aber (noch) keine Ausfallerscheinungen. Er war dmals knapp 7 Jahre alt.
    Leider hat die OP eine regelrechte Kaskade von Problemen hervorgerufen. Ein offenbar vorbelasteter Ellenbogen ist regelrecht zugewuchert mit arthrotischen Veränderungen - aufgrund der Schonhaltung nach der Wirbelsäulen-OP.
    Ich würde heute anders entscheiden. Auch ich mache mir große Vorwürfe, wenn ich an all das zurückdenke. Denn der Hund war lebensfroh mit gelegentlichen Schmerzphasen, die man wahrscheinlich noch über längere Zeit medikamentös hätte managen können. Die OP hat für ihn alles verändert. Er hat zwar danach noch gut drei jahre gelebt, aber komplett anders als vor der OP. Wandern war mit ihm nicht mehr möglich, alles lief auf Sparflamme.

  • @asterix99 und Bubelino:


    Vielen Dank für die Antworten. Das macht es etwas leichter. :(


    Noch ein Tipp für die schwer HD geplagten: Unsere alte Schäferhündin hatte auch schwere HD, ein neues Hüftgelenk kam nicht in Frage, die Goldtherapie hat nichts geholfen. In einer Tierklinik in Northeim wurden ihr dann die Nervenstränge zu den Hüften durchtrennt. Sie ist dann fast eine Woche kaum gelaufen, aufstehen konnte Sie gar nicht von allein. Rückwirkend sah das so aus, wie bei CE. Nach einer Woche ging es aufwärts. Sie lief dann wieder schmerzfrei. Es hat bei ihr im Gelenk geknirscht, aber sie hatte damit überhaupt keine Probleme mehr und ist damit noch 2 1/2 Jahre gut gelaufen. Rennen und springen haben wir natürlich sein gelassen.

  • So, bald ist es so weit. Nächste Woche bekommt unser Rüde die Goldakupunktur und eine Zahnreinigung. Wir dachten uns, wenn er schon mal in Narkose liegt.
    Wir sind total Nervös. Er hatte bis jetzt nur eine Narkose und das war vor knapp 7 Jahren bei seiner Kastration.


    LG
    Sacco

  • Hoffentlich hilft die Goldbehandlung bei ihm

    Danke. Das hoffen wir auch. Wir wissen ja das nciht bei jedem hilft. Es ist aber ein Versuch wert.


    Er brauchte die letzten Wochen wieder Schmerzmittel. Und die Physio hat auch deutlich Schmerzen im Rücken gefunden. Diese Woche haben die Schmerzen auch in den Oberschenkel gestrahlt.


    Aber er läuft dafür sehr gut. Auch wenn ihm zur Zeit 2x mal 10-20 Minuten spazierengehen am Stück reichen. #


    LG
    Sacco

  • Daumen sind gedrückt :bindafür:
    Und bitte unbedingt 2 Wochen Schritttraing machen =)

    Danke.
    Das werden wir aufjedenfall machen.


    Wir werden den Arzt natürlich fragen was wir wann mit ihm machen sollen. Der nächste Physiotermin ist erst 12 Tage nach der GA. Unsere Physio war ja mit ihrer Hündin auch bei ihm. Sie meinte auch, was wir natürlich eh gemacht hätten, das wir ihn fragen sollen wann er wieder zur Physio soll usw.


    LG
    Sacco

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