Kastration bei meinem Hund/Verhalten sinnvoll?

  • Hallo alle zusammen,


    Ich habe einen jetzt fast 2 Jahre alten Rüden. Loki ist drinnen ein sehr anhänglicher verschmuster Hund, der sich seine Aufmerksamkeit sucht und einfach nur lieb. Manchmal ist er beim klicken ein bisschen hibbelig (das Kommando halten dauert sehr lange, da er immer sofort wieder loslässt und was anderes probiert und, und, und...). Aber das ist nicht schlimm, kostet nur ein bisschen Geduld.


    Draußen sieht es dagegen anders aus. Die Nase ist fast durchgehend am Boden und seine Aufmerksamkeit zu bekommen ist extrem schwer. Er nimmt keine Leckerlies und ist wenn überhaupt am Dummy interessiert, aber auch nur wenn er die Umgebung vorher ca. 10-15min untersucht hat und ich ihn mit aller Willenskraft überzeuge/anderes Verhalten nicht zulasse.
    Bei Hunden wiederum flippt er total aus. Seit ich mich ruhig verhalte und Hundebegegnungen an der Leine (bei denen er oft aggressiv ist) gar nicht mehr zulasse, bellt er zwar nicht mehr, aber er zieht, muss dahin etc.


    Frei wiederum gibt es überhaupt keine Aggressionen und wenn lässt er sich abrufen. Auch Aufreiten lässt sich durch ein paar mal "Nein" unterbinden. Früher hat er dann auch gespielt und ist mit den anderen Hunden gerannt (er liebt rennen), aber seit einigen Monaten schnuppert er bei Rüden nur noch kurz, bei Hündinen hängt er eine Zeit am Hintern und dann ignoriert er diese.


    Generell lässt er sich immer abrufen, vorrausgesetzt ich rufe sehr streng. Auch wenn ich mich mit ihm beschäftige, macht es ihm schon Spaß, aber er ist unheimlich abgelenkt.
    Wenn er neben anderen Hunden warten muss geht das gar nicht. Er, der die Vorlesungen auf seiner Decke verschläft und 5h brav im Zug liegen bleibt, rastet fiepsend und schreien komplett aus, wenn ein Hund in der Nähe ist. Du rch viel Ruhe meinerseits lässt sich das verhindern, zieht dann nur noch, aber ein normales Gespräch mit anderen Menschen ist nicht mehr möglich. Auch wenn man ihn komplett ignoriert und sich zwei Meter neben ihm unterhält, hält er das 1h durch.


    Zusammenfassend ist Loki sehr Menschenbezogen, es macht ihm auch Spaß sich mit mir zu beschäftigen, aber er ist oft unkonzentriert und sobald andere Hunde ins Spiel kommen kann er seine Aufmerksamkeit überhaupt nicht mehr fokussieren. Er lässt sich überall abrufen und die Grundkommandos funktionieren alle. Wenn andere Hunde in der Nähe sind allerdings nur mit viel Willenskraft und mit gefiepse und Gejaule seinerseits.


    Ich bin jetzt am überlegen ob ich ihn kastrieren lassen soll. Allerdings habe ich Angst, denn ich möchte weiterhin einen sehr aktiven Hund mit dem man 10km am Fahrrad fahren kann etc. Der Hund meiner Mutter ist dadurch eine Schlagworte geworden und hat ga r keine Lebensfreude mehr. Allerdings weiß ich nicht ob er an der Kastration allein liegt oder daran, dass meine Mutter fast nicht mit ihm trainiert.


    Was denkt ihr? Weitere Fragen beantworten ich noch gerne, ist jetzt schon lang genug. Aber ich bin mir einfach unsicher. Meint ihr eine Kastration ist eine gute oder? Und welche Alternativen gibt es, die man erstmal ausprobieren kann. :fear:


    Liebe Grüße und schon mal vielen Dank,


    Minou

  • Meint ihr eine Kastration ist eine gute oder? Und welche Alternativen gibt es, die man erstmal ausprobieren kann.

    Ich sehe überhaupt keinen Grund, sich Gedanken über eine Kastration zu machen, denn das Verhalten, was Dein Hund zeigt, ist nicht hormonell bedingt. Er ist ein junger Hund, der spielen will, ausgelastet werden muss und an seinem Gehorsam kannst Du sicher auch noch arbeiten.
    Was ist er für ein Hund?


    Eine Kastration käme für mich nur in Frage, wenn es einen medizinischen Grund gäbe

  • Hm,


    ich sehe auch keinen zwingenden Grund, ihn kastrieren zu lassen. :ka:


    Du kannst ihn überall, und jederzeit abrufen?
    Toll!!!
    Das ist echt Klasse! Freu Dich darüber.
    Denn, bei manchen anderen Hunden klappt genau das nämlich nicht!


    Das er auch jetzt noch manchmal unkonzentriert ist, könnte noch mit seinem Alter zusammenhängen.
    Je nach Rasse kann ein zwei jähriger Rüde noch nicht wirklich "richtig" erwachsen sein. Manche sind es erst mit drei, viel größere Hunderassen sogar erst mit vier Jahren ;)



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Ich schließe mich meinen Vorschreibern an und sehe keinen Grund für eine Kastration. Dein Hund ist 2 Jahre alt und seinem Alter entsprechend noch nicht fertig erzogen. Das Abrufen von anderen Hunden ist das "Hundeabitur" und nicht ganz einfach. Und dass er sich mittlerweile nicht mehr für Rüden interessiert sondern für eher für Hündinnen ist nach meiner Erfahrung mit drei intakten Rüden völlig normal.


    Durch eine Kastration wird sich das Verhalten deines Hundes nicht ändern und ich hoffe, dass du keinen Tierarzt findest der ihn trotzdem kastriert.

  • Ich stimme auch allen Vorschreibern zu: ich würde ihn nicht kastrieren lassen!
    Wie lange hast du ihn denn und welcher Rasse?
    Grundsätzlich kann es gerade bei Rüden auch schnell passieren, dass du plötzlich einen vollkommen unsicheren Hund hast, das kommt natürlich immer auf den Einzelfall an, aber das passiert gar nicht so selten bei Rüden.
    Nicht nur dass du ihn abrufen kannst, auch ganz viele andere Dinge, die du schreibst, hören sich total toll an :bindafür: Da würde ich an deiner Stelle nicht aufgeben, dieses Problem bekommst du sicher mit viel üben auch noch in den Griff!

  • Hört sich dem Alter entsprechend völlig normal an. Er entwickelt sich halt. Bei großen Hunden dauert es locker vier Jahre bis die "gar" sind. ;)


    Vielleicht könnte man bei der Erziehung noch ein paar Stellschrauben optimieren - hast Du mal einen Trainer draufgucken lassen?

  • Also wenn du ihn kastrieren lässt, dann rein aus Bequemlichkeit und das sollte doch wohl kein Grund für eine Kastration sein.
    Du kannst ihn immer abrufen und er bleibt ansprechbar, das ist doch gut. In dem Alter fangen die Hunde eh an weniger zu spielen und sie sind einfach mehr auf das andere Geschlecht fixiert. Er verhält sich absolut normal. Warte mal noch 1-2 Jahre, dann wird er auch wieder ruhiger.

  • Ich sehe auch keinen Grund für eine Kastration, denn durch die Kastration wird sich an dem jetzigen Verhalten nichts ändern, das ist alles nicht sexuell/hormonell bedingt.
    Diese "Probleme" lassen sich alle durch Erziehung beheben, nicht durch Kastration.

  • Auch von mir: Kastration ersetzt keine Erziehung. Jetzt habt ihr es schon so weit geschafft mit den Klöten dran, da wirst du sie doch nicht kurz bevor er ausgewachsen ist wegmachen lassen? ;)

  • Ganz ehrlich? Ich finde eigentlich das es sich ganz gut anhört. Ich müsst einfach noch an der Ruhe arbeiten. Da kann man aber auch sehr viel machen. Einfach dran bleiben!


    Eine Kastration sollte nur aus medizinischen Gründen gemacht werden.

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