Aggresionen durch Kastrations - Chip?

  • Hallo liebe Hundefreunde,


    mein Hund ist ein kleiner Yorkshire Terrier und etwas über 2 Jahre alt.
    Vor ca. 8 Wochen fing er an sein Futter über Tage zu verweigern und zwanghaft draußen Urin aufzulecken.
    Erst dachte ich es geht vorüber, aber plötzlich ging das Gejaule los.
    Es war wirklich schlimm, Tag und Nacht haben alle kein Auge zu bekommen.
    Auch war er überhaupt nicht mehr abrufbar und hatte ständig Schaum vor dem Mund, außerdem hechelte er wie verrückt.


    Wir sind dann mit ihm zum Tierarzt gefahren und haben über eine Kastration gesprochen.
    Ich hatte trotz aller Probleme ein schlechtes Gefühl und so sagte unser Arzt, bevor man kastriert könnte man auch erstmal einen Chip setzen und dann schauen wie sich nach ca. 6 Wochen sein Verhalten verändert.


    Damit er erstmal zur Ruhe kommt hat unser Kleiner auch eine Spritze bekommen.
    Die nächsten Tage schlief er viel und fraß zum Glück auch wieder regelmäßig.


    Urin leckte er draußen gar nicht mehr auf und auch sonst schien er nicht mehr so unter Strom zu stehen.


    Seit ca. einer Woche ( also ca. 7 Wochen nach Einsetzen des Chips) kommt mir unser Hund total komisch vor.


    Ich habe dafür 2 Beispiele.


    Er spielt und trifft sich regelmäßig mit einer älteren, kastrierten Dackelhündin.
    Wenn er sie bloß von Weitem sieht, beginnt er sich immer schon wie blöd zu freuen.
    Nun haben wir sie diese Woche 2 Mal getroffen, aber er reagierte beide Male mit panischer Angst vor ihr.
    :ka:
    Er will nicht mal in ihre Nähe..


    Nun ist mir auch aufgefallen, dass nach den Spaziergängen und dem Ableinen immer knurrend wie ein Irrer durch das Haus läuft.
    Er ist dann irgendwie wütend..


    Gestern Abend dann der Höhepunkt.


    Bobbel ist eigentlich der liebste Hund den man sich vorstellen kann und ich hätte ihm immer alles problemlos wegnehmen können.


    Nun hatte er gestern einen Kauknochen und hat dort wie wild dran grknabbert.
    Als ich aufstehen wollte um in die Küche zu gehen, knurrte er mich plötzlich wie verrückt an, als ob ich an seinen Knochen will.
    Ich bin dann noch ein Stück näher und er wollte mich tatsächlich angreifen. ( Er wiegt 2 Kg also ist das etwas lächerlich), aber ich habe so etwas noch NIE bei ihm gesehen.
    Er ist zu jedem Mensch und Tier immer friedlich gewesen.


    Können diese Verhaltensänderungen durch den Hormonchip kommen?


    Hat jemand damit Erfahrungen?


    Ganz liebe Grüße

  • Nur kurz, da unterwegs.


    Ja, können sie. Eingriffe ins Hormonsystem wirken sich immer auch auf die Psyche aus. Wie massiv ist Glückssache.

  • Natürlich ist das möglich. Kann aber auch altersgemäß sein, mit 2 Jahren verändern sich viele Hunde auch so und werden erwachsen. Wer weiß das schon.
    Ich drücke die Daumen das sich das Verhalten wieder normalisiert.

  • Meiner wurde anderen Hunden gegenüber angstaggressiv, also kann schon sein, dass es davon kommt.
    Bei so kleinen Hunden musst du leider auch damit rechnen, dass der Chip länger wirkt als 6 Monate. Bei uns war es immer noch mal 6 Monate länger als es wirken sollte.
    Ich hoffe bei deinem pendelt sich das Verhalten noch ein, bei uns wurde es leider nicht besser.

  • Hallo und vielen Dank für eure Antworten!


    @ pawtastic das hört sich ja überhaupt nicht gut an.
    Wurde es dann bei eurem Hund nach Ablaufen des Chips irgendwann wieder besser oder hat sich das Verhalten dauerhaft verändert?
    Ich kenne meinen Hund eigentlich ganz anders.


    Viele Grüße

  • Ja es wurde danach dann wieder besser, also er war dann wieder ganz normal. Aber ich musste wirklich sehr lange warten bis der Chip aufgehört hat zu wirken. Er hatte leider dann immer wieder Probleme mit anderen Rüden (vorher gar nicht). Er selbst hatte richtig Angst und die anderen haben ihn auch untergebuttert in der Zeit. :verzweifelt:


    Ich musste ihn jetzt mit 7 Jahren aus anderen Gründen kastrieren lassen, in der Hinsicht hat er damit jetzt gar keine Probleme mehr. Ich schätze das Problem liegt einfach auch an dem jungen Alter. Als ich ihn habe chippen lassen war er auch so 2 1/2 oder 3 Jahre alt. Da war er noch nicht fertig vom Wesen und lange nicht so souverän. So ein Eingriff in den Hormonhaushalt darf man einfach nicht unterschätzen.

  • Danke für deine ganzen Infos.
    Ich ärgere mich auch über den Chip.
    Auf der anderen Seite wussten wir einfach nicht mehr weiter und haben uns auch große Sorgen um den Kleinen gemacht.
    Er war wirklich fix und fertig, hat nur noch gehechelt, gejault und nichts mehr gefressen.


    Liebe Grüße

  • Ja das kann ich gut verstehen, das kann ja vorher auch keiner wissen. Ich hoffe das pendelt sich noch ein bei euch und sonst kann ich dir nur raten, dass du ab sofort mehr auf seine Bedürfnisse achtest. Gerade was andere Hunde angeht, wenn er da jetzt echt durchweg ängstlicher ist, dann gib ihm mehr Sicherheit und zwinge ihn zu nichts. Ich habe dann versucht das beste aus der Situation zu machen und ganz viel trainiert, da er ja aufgrund des wegfallenden Sexualtriebs sehr gut ansprechbar und motiviert war.

  • Das Problem ist, dass so ein Chip die Wirkung von Testosteron komplett blockt. Nun ist es aber so, dass auch die Nebennierenrinde etwas Testosteron produziert, und das tut sie nicht nur bei Männern sondern auch bei Frauen.
    Und ich gehe mal davon aus, dass dieses bischen Testosteron im Körper durchaus nötig ist und einen Zweck erfüllt, wenn auch Frauen es haben.


    Bei einer Kastration hat das Tier also hinterher immer noch etwas Testosteron, eben so viel wie eine Frau. Mit so einem Chip hat der Hund garkeines mehr. Das finde ich problematisch.

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