Ich schreibe dies, weil das meiner Nachbarin und Freundin passiert ist (bin selbst Hundebesitzer und fassungslos).
Sie hat im Ausland einen Hund von einem Menschen gekauft, der sich von dem Hund trennen wollte (ehem. Züchter der aber keine Zucht mehr betreibt) da der Herr nach Kanada auswandert.
Der Welpe stammt ursprünglih aus einer rennomierten Zucht aus England die sehr berühmt ist - 5 Jahre Wartezeit wenn man einen Welpen von dort haben möchte.
Der Hund war augenscheinlich ok - Hund war in Ruhe, sie hat ihn ins Auto genommen: Kaufvertrag über 4500 E - wurde eindeutig als Zuchthund verkauft. Schon auf dem Heimweg beim Rastplatz zum Gassigehen bemerkte sie nach kurzer Spazierzeit 5 min daß der Hund anfängt zu humpeln. Sie ist aber nach Haus gefahren - dachte, der ist vielleicht blöd gelegen im Auto...
Daheim: eindeutig humpeln nach 5 Min : war beim TA und ich hab die Rüntgenbilder gesehen: der arme 10 monate alte Hund hat KEINE Gelenkpfanne.
Die eigentliche Züchterin von der der Hund ursprünglich stammt ist entsetzt nachdem sie die Röntgenbilder gesehen hatte.
Der Verkäufer legt am Tel. auf - per Email hat er sich aber geäußert daß er den Kaufpreis nicht erstatten will (und auch keine OP übernehmen möchte)... Der Verkäufer ist in Kanada...
Der Mangel mußte ihm ja schon bei Abgabe bekannt gewesen sein - wenn ein Hund nach 5 Min humpelt, dann fällt das wohl jedem auf...
Züchten kann sie mit dem Hund natürlich nicht.
OP: pro Hüfte ca 3000 E ohne Nachsorge - und wie es mit den anderen Gelenken aussieht, keine Ahnung - der TA der das Röntgenbild erstellte riet dringend zum einschläfern- Hund bekommt Schmerzmittel...
Meine Nachbarin ist jetzt der Meinung, daß Recht auch einklagbar ist: will jetzt Gutachter bezahlen die den Zustand des Hundes dokumentieren. Will RA einschalten. (Sie ist nicht rechtshaftpflichtversichert).
M.E. macht das keinen Sinn - ich bin auch dafür daß Betrügern das Handwerk gelegt werden muß , aber bringt das denn was ? Was nützt ein Anwalt hier in D, Gutachten, der Mangel lag schon vor - der Hund wurde in betrügerischer weise als Zuchthund teuer verkauft. Der Typ selbst ist aber inzwischen in Kanada - das Geschäft lief im Ausland ab...
Was würdet ihr raten ? Ich hab ihr geraten erstmal Anwalt nehmen der auf Hunderecht spezialisiert ist und klären ob Klage sinnvoll ist - wenn sie das nicht einfach als "Lehrgeld" abschreiben möchte.
Ich denk halt nicht, daß viel rauskommt wenn sie teuer einen RA bezahlt, Gutachten macht und der Typ inzwischen in Kanada ist.
Mir tut meine Freundin unglaublich leid die so ein Pech hatte mit Hund der laut Stammbaum aus einer soooo tollen Zucht kommt und dann keine Hüpfpfanne hat (Züchterin hat bestätigt, daß sie den Hund an den Herrn verkauft hat als kleiner Welpe - also vermutlich keine Fälschung wobei mir nicht gefallen hat, daß im Tierpaß steht daß Chip im Nacken ist aber der Chip beim Tier in der Schulter sitzt (aber Nachbarin meinte, Chips können wandern).
Was würdet ihr raten ?
Als Lehrgeld verbuchen ?
RA bezahlen und klagen auch wenn der Typ inzwischen in Kanada ist ? Mit RIsiko dann auf den RA /Gutachterkosten sitzen zu bleiben wenn bei dem "nix zu holen ist weil ev. mittellos oder wegen Auslanf ?