Labrador extrem triebig, aber rangniedrig

  • Es haben hier ja schon einige User mit Arbeitsrassen geschrieben, wie viel sie mit ihrem Hund machen. Mein Golden ist aus der Arbeitslinie und der würde am Rad drehen bei deinem Programm.
    Hast du denn Lust, 5 Stunden am Tag draußen zu sein?


    Ich gehe eine lange Runde am Tag 1,5-2 h und eine kürzere 30-45 Minuten. Meistens landen wir bei knapp über zwei Stunden. Als wir noch zwei lange Runden täglich hatten, war es zu viel. Jeden Tag Beschäftigung war zu viel.


    Wenn du deinen Hund richtig arbeitest und nicht nur zwischendurch nebenher, reicht es wirklich 2-3 mal pro Woche. Mache ich auch so und das macht den platt und ist viel anstrengender, weil er am Stück konzentriert arbeiten musste.


    Das Aufreiten kann auch sexuell motiviert sein. Aber: übersteigertes Sexualverhalten tritt auch oft durch Stress auf.


    Ich finde es super, dass du etwas ändern willst! Hundewiese meiden etc ist ein guter Anfang! Aber überleg nochmal, ob du deinen Hund nicht mehr einfach Hund lassen willst (schnüffeln und entspannen) und ob ihr wirklich so lange draußen sein müsst/wollt. Er ist erst zwei Jahre alt und es wird schlimmer werden, vermutlich wird er immer mehr wollen.

  • klar, probiere ich das aus, weniger zu machen.
    Nur nicht von einem "Extrem" sofort ins Andere.
    Heute 3-5 Stunden mit Spiel und Arbeit, und ab Morgen alles völlig anders, würde er sicher nicht verstehen, und als Zurückweisung empfinden.


    Also dosierte Veränderung. Zwar draussen sein, ihn aber dort weniger fordern, seinen eigenen Drang mehr eingrenzen.
    Wenns gut läuft, kann man ja weiter runterfahren.


    Ob das seinen Sexualtrieb dämpft, wage ich jedoch zu bezweifeln.
    Und seine besonderen "Ausbrüche" sind ganz klar sexuell motiviert.
    Sonst ist er ja ein Traumlabbi.


    Gruß Thowie

  • Ja, ich gebe zu: ich habe Lust dazu, mit ihm draussen zu sein. Ich bin sehr gerne Waldschrat ...


    Kann aber meine Bedürfnisse für ihn auch zurück stellen.


    Gruß Thowie

  • Jeder Hund sucht sich ein anderes Ventil ;)


    Meiner ist sehr unsicher und wenn er Stress hatte/hat, ist er so unsicher, dass er schwierig zu handeln ist. Sexuell ist er auch sehr interessiert und bei Stress bedrängt er mehr, sucht noch schneller Streit etc.


    Wenn du gestresst bist, bist du vermutlich auch nicht so belastbar, wie wenn du entspannt bist.


    Langsam runterfahren hatte ich ja auch empfohlen. Aber sofort auf drei Stunden täglich runter und wenig Beschäftigung sollte deine Hunde nicht stören. Wenn doch, siehst du, was du ihnen anerzogen hast :flucht:

  • Bei meinem ist es wie gesagt umgekehrt, auch das gibt es.
    Für den ist Zuhausesein Arbeit, insbesondere wenn wir nicht da sind. Bewachen ist Arbeit.


    Wie man nur darauf kommt, daß "Einfach nur Hund Sein und Entspannen" nur drinnen für Hunde möglich sei, ist mir ein Rätsel.

  • Ich hatte auch nichts davon geschrieben nicht auszulasten, aber naja....



    Wenn du denkst es ist nur sexuell motiviert, dann hilft nur besserer Grundgehorsam und die Schwierigkeit erhöhen. Also Gehorsam auch verlangen und durchsetzen bei läufigen Hündinnen zum Beispiel.

  • Stress äußert sich ja individuell. Meine Hündin würde es mir anders signaliesieren. Dein Hund zeigt dir durch sein Verhalten, dass irgendetwas für ihn nicht ganz ok ist. Daher finde ich es gut, dass du die Vorschläge hier versuchst umzusetzen. Ich würde auch nicht von einem extrem ins andere gehen. Ihr sollt ja weiterhin Spaß draußen haben. Entspanne nach und nach eure runden. Meide stressfördernde Situationen.
    Und es stimmt, vor ein paar Jahren hieß es, alle Hunde werden zuwenig gefördert, heute ist es Zuviel... ich habe die Erfahrung in den ganzen Jahren sammeln können, dass es immer auf den Charakter und die Veranlagung des Hundes ankommt. Wenn ich ein Problem feststellen konnte, habe ich aus dem Bauch heraus gehandelt und bin damit immer gut gefahren. Manchmal muss man ausprobieren....
    Du scheinst eine gute Bindung zu deinem Hund zu haben, das schreibst du ja. Natürlich merkt er auch, wenn es bei euch zu hause in letzter Zeit stressiger war als sonst vielleicht.
    Alle labbis, die ich kenne, lassen sich schnell hochpushen. Das Verhalten, was er zeigt, wird sein Ventil sein.

  • Aber von fünf Stunden täglich Bewegung und da auch Action war auch vor ein paar Jahren nicht die Rede.


    Da ging es ja eher um die Flexileinenhunde, die einmal am Tag um den Block geführt werden.


    Wenn ein Hund sich frei bewegen darf, Hundekontakte hat, arbeiten darf, bei seinem Menschen sein darf, ist doch alles super.


    Ps: ich finde es super, dass du deine eigenen Bedürfnisse zurück stecken würdest. Musste ich auch. Im Sommer gehe ich total gerne abends noch mal raus. Mein Hund ist von Abendrunden gestresst und erbricht dann nachts. Also gehe ich abends nur ohne ihn raus oder wir fahren an einen Teich und sitzen da bloß ohne spazieren zu gehen.

  • ich muss jetzt mal für den TE in die Bresche springen... Ich hatte ja auch eine Labrador aus AL. Er ist im April mit 14 Jahren gegangen.


    Und Anton war auch ein extremer Bewegungshund. Er brauchte die Auslastung mit langen Runden und viel Bewegung. Ich hatte das Glück, dass er andere Hunde nicht bestieg. Allerdings hat er in den letzten Jahren extrem wegen läufiger Hündinnen Zuhause gelitten und ich habe dann gezweifelt, ob es richtig war, ihn nicht kastrieren zu lassen.


    Anton musste draußen bis kurz vor seinem Tod ausgelastet werden, dann war daheim Ruhe. Ansonsten...


    Irgendwann haben wir dann mit Agility angefangen, das brachte ihm viel. Dadurch waren Kopf und Körper gefordert, was ihm sehr gut tat.


    Allerdings habe ich gemerkt, je mehr ich auf den normalen Runden mit ihm gearbeitet habe, desto schneller war er drüber. Also lieber weniger Training unterwegs.


    Er war zeitlebens ein Hund, der zu jedem anderen Hund hinwollte. Allerdings kam es, je älter er wurde, immer öfter zu Problemen mit anderen Rüden. Abruf klappte nur, wenn ich schnell genug war und das Objekt früh genug sah...


    Ich kann aus Erfahrung mit einem Labbi nur raten, meidet Hundewiesen, Gassi nur mit bekannten Hunden. Und Ja, es gibt Hunde, die mit 1 h Gassi am Tag nicht ausgelastet sind....

  • @Juliaundbalou
    Da hast du recht. Daher schrieb ich ja von extremen. Habe ich komisch ausgedrückt, das stimmt. :smile:
    Ich habe den Eindruck, je mehr Hunderatgeber und hundeschulen es gibt, desto mehr problematische Hund sehe ich...
    Oder es ist mir früher nie so aufgefallen, keine Ahnung.
    Die Menschen versuchen vieles perfekt und nach Anleitung zu machen. Das kann nicht wirklich funktionieren. Ist nicht unbedingt auf dieses Thema bezogen, sondern allgemein...
    Was ich meine, einfach mit mehr Bauchgefühl an die Sache zu gehen.

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